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Sonnenaufgang

Und es war Sonntag. Es ging mir nach wie vor beschissen, wurde gegen 4 von einem Hustenanfall geweckt und konnt danach nicht mehr einschlafen. Also so gegen 6 aufgestanden und hin und her getigert wie so eine gestreifte Miezekatze. Als dann um kurz vor 9 die Sonne über den anderen Hausberg stieg und das Tal in goldenes Licht tauchte, das sich in Milliarden Eiskristallen spiegelte, da habe ich mir gedacht: "Jung", hab ich mir gedacht, "die Altvorderen haben immer gesagt, gehste raus, frische, kalte Luft ist gut für Erkältung." (Sie haben dabei nicht genauer spezifiziert, ob die kalte, frische Luft nicht eher gut gegen die Erkältung ist, oder ob die sich besonders freut, wenn man sich im Frost den nächsten Infekt abholt. Aber ich gehe davon aus, dass auch die meisten Viren es nicht überleben, wenn man sie nachts auf unter 5° minus runter kühlt.)

Also habe ich mich in Schale geworfen und die Canon geschnappt, die hing gerade da, und raus. Die Sonne steig tatsächlich gerade langsam über den Bergkamm (das klingt jetzt hochalpiner, als es hier tatsächlich ist ;-)) und durch die paar Bäume da oben jenseits von Kuhweid. Somit war das erste Bild bereits im Kasten, bevor ich die Sackgasse verlassen hatte. Es sollte nicht das letzte bleiben, weshalb ich diesen Artikel mal wieder aufteilen muss. (So 140 sind es geworden. Es waren aber einige Experimente dabei, die ich nicht alle hier vorzeigen werde; also keine Angst, das wird keine tagelange Diashow. Also, nicht mehr als sonst, sozusagen. ;-))


Wie kalt es nachts gewesen war, kann man gut an den Brombeerblättern und den Haselkatzen sehen. Die waren richtig dick zu geeist. Erstaunlich viel Feuchtigkeit in der Atmosphäre, dafür dass es nachts so klar war. Ist aber sehr hübsch, dieser Raureif. Kommt sogar auf Fotos recht gut raus. Und die armen Spatzen, die müssen doch frieren. Da verstehe ich auch, weshalb die Schwiegermutter immer Vogelfutter ausstreut. Die armen Federknäuele müssen sich ja ein bisschen Fett anfressen. Nur sollte sie das nicht immer auf den Boden streuen, da lauert der Kater.

Über allem stand der halbe Mond, der sich gerade hinter unserem eigentlichen Hausberg verdrückte. Hab ihn aber noch erwischt. Mit dem "neuen" Tele-Zoom kann ich den noch gerade so weit genug heran holen, dass man ein paar der größeren Krater ganz gut erkennen kann. Mit etwas mehr Brennweite wäre das sicherlich noch besser sichtbar, aber die will ja keiner durch die Gegend schleppen. (Deswegen hatte ich damals ja nur die 50er Festbrennweite mit gekauft und nicht das 600er Monster, das D noch dazu hatte. Das wäre auch mir etwas zu schwer, das durch die Gegend zu wuchten.)


Für die Eisnadeln auf der Plastikfolie des Heuballen brauche ich sowas zum Glück auch nicht. Ganz im Gegenteil: Da macht das 24er Sigma sehr schöne Bilder, sogar weit offen, weil es so einen guten Macro-Bereich hat. Hübsch, vor allem dieses leichte Flaring und Ghosting. Bei der tiefen Sonne kommt sowas immer sehr schnell ins Bild und ich finde, das lockert die Komposition auch ein bisschen auf. Altes, nicht ganz so perfektes Glas hat auch nette Eigenschaften, es muss nicht immer alls auf Hochglanz geleckt sein. Etwas mehr Auflösung wäre wie immer schön, aber das kann die nicht mehr ganz so frische Consumer-Class-Canon halt nicht.

Mehr Sonnenbilder (mit - meiner Meinung nach - spektakulären Sonnensternen) gibt es im nun folgenden erweiterten Artikel. Daher: KLICK! "Sonnenaufgang" vollständig lesen