Schwarz-weiß und analog, Teil 11: Kühe, Blüten und Pferde
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Es scheint so, als hätte ich eine Zeit lang an jedem Tag, an dem ich die F601 benutzt habe, immer jeweils so um die zwei Fotos gemacht. Das trifft sich eigentlich ganz gut, so kann ich in diesen Artikeln immer zwei Fotos zusammenfassen und bin trotzdem immer schön ohne zu springen linear auf der Zeitlinie was wollte ich sagen? Egal...
Am 17. März - die Corona-Beschränkungen waren bereits in vollem Gange und ich habe mich nicht mehr in bewohnte Gegenden getraut, was einigermaßen blöd ist, denn Landschaftsfotografie mit einem Schwarzweißfilm ist meistens nicht ganz so pickelig, da fehlt dann doch irgendwie ein bisschen Farbe; andererseits passt es auch zur depressiven Corona-Stimmung - habe ich morgens das Haus verlassen und bin gegenüber den Weg hoch nach Lichtenberg. Oben angekommen habe ich ein Foto vom Gülle-Silo gemacht. Klingt jetzt erstmal nicht so spannend, aber ich finde, das Bild hat was. Sieht halt sehr nach Rohren und irgendwie industriell aus. Wenn ich nicht wüsste, dass um die Ecke der Kuhstall ist, könnte es auch irgendwo in Wesseling an der Raffinerie sein.
Mit dem super-scharfen 200mm Nikkor kann man jedenfalls bei f/8 und 1/1000s sehr gut noch jede einzelne Spinnenwebe zwischen den Rohren erkennen. OK, in der verkleinerten Version nicht mehr so gut, aber hier kommt eh mein Scanner an seine Grenzen, schärfer kriege ich die Negative nicht eingescannt. (Wie gesagt, 3.200 x 6.400 dpi sind das Maximum, und die Hälfte schätze ich mal erreicht man tatsächlich gerade so mit sehr viel gutem Willen. Aber der Leidensdruck ist einfach nicht so hoch, dass ich mir für tausende Euronen einen "richtigen" Negativscanner leisten wollen würde. Wär' zwar ziemlich geil, aber. Ich kann noch immer kein Geld scheißen. Glaubt mir, ich hab's versucht! )
Direkt um die Ecke vom Silo befindet sich wie gesagt der Kuhstall. Hier habe ich mal wieder etwas Extremeres versucht: Ebenfalls mit dem 200mm Nikkor habe ich in die noch recht tief stehende Sonne hinein in den dunklen Kuhstall fotografiert: Man sieht es an dem großen Viertelrund, dessen Grenze sich im oberen rechten Bereich bemerkbar macht: Nordöstlich davon ist das Bild sehr viel dunkler. Des Rätsels Lösung: Hier endet die eingebaute Sonnenblende.
Trotzdem, dass die Linse also etwas geblendet wurde, kann man die Kühe im Stall sehr gut erkennen. Ich hätte nicht gedacht, dass das so gut klappt, denn hier hat die D610 schon echte Probleme mit dem Blendlicht, der Sendor mag das ja gar nicht und alles wird schnell milchig, ganz besonders nicht mit einem Objektiv, dass noch aus den '70ern stammt und dessen Vergütung auch nur so lala ist. Der Film hingegen hält sich recht gut. Bei f/4 und 1/250s war ich aber auch am äußersten Rande dessen, was ich gerade noch so aus der Hand geschossen bekomme. Meine Hände sind nicht die ruhigsten, ich verwackel gerne mal Bilder selbst bei Zeiten, die eigentlich noch ausreichend sein sollten.
Die nächsten beiden Fotos habe ich dann erst vier Tage später gemacht. Wo war ich dazwischen? Muss ich mal im Blog nach lesen. Dieses Jahr hatten wir jedenfalls extrem prächtige Pfirsichblüten, die leider alle erfroren sind, als es plötzlich noch mal so kalt wurde. An einem dieser kühlen Morgen habe ich jedenfalls das 50mm G Nikkor auf die Kamera geschraubt und in Zeitautomatik dieses Bild gemacht. Erstaunlicherweise ist es sehr viel besser gelungen als das von den Magnolien, das ich im letzten Teil vorgestellt habe. Leider habe ich mir nicht aufgeschrieben, welche Blende und Zeit ich da benutzt habe. Der Unschärfe nach zu urteilen muss ich aber nah an der Offenblende gearbeitet haben, was auch Sinn macht, denn als Zeit hatte ich glaube ich die maximal möglichen 1/2000s vorgewählt. Während die Blütenblätter und Staubgefäße jedenfalls schön scharf sind, zerfließt der Hintergrund praktisch völlig. Kompositions-mäßig hätte ich die Blüte gerne noch etwas weiter rechts und höher auf dem Bild gehabt, aber ich bin eigentlich auch so ganz glücklich damit.
Danach bin ich mal wieder irgendwo den Hausberg hoch und habe auf durch die Gebüsche hindurch den Funkturm in Birk angepeilt. In der Vorschau da oben ist er gerade noch so zwischen Tannen und Strommast zu erkennen. (Vielleicht hätte ich hier mal einen Ausschnitt aus der Bildmitte zeigen sollen, wie scharf dieses Objektiv auch mit der alten F601 ist, aber so richtig lohnt es sich dann auch wieder nicht, wegen der Streifen, die der Scanner hinterlässt.) Auf der technischen Seite ist das Bild bei f/8 und 1/2000s ungefähr eine Blende überbelichtet, aber das hatten wir ja schon festgestellt, dass der Film das relativ gut ab kann.
Der nächste Tag brachte Pferde: Zuerst einmal habe ich eines der Schmuddelpferde, die sich immer so gerne im Matsch wälzen, fotografiert. Mit dem 85mm Nikkor und bei bestem Licht (f/4, 1/2000s) kann man jede feuchte Fellsträhne erkennen. Auch die Umgebung ist noch recht scharf und erst am Horizont setzt die Unschärfe so richtig ein. Insgesamt ein nettes Bild, finde ich, auf jeden Fall eines der besseren auf dieser Filmrolle.
Das letzte Bild für heute ist glaube ich auch das witzigste: Mit dem 28mm Sigma habe ich mich praktisch mal wieder auf den Boden geworfen und die beiden Pferde, die ich weit jenseits von Lichtenberg gefunden habe, ganz von unten erwischt. Wie man an deren Gesichtsausdruck erkennen kann, wundern die sich auch ein bisschen, was ich da treibe. Um den Hintergrund so unscharf wie möglich zu bekommen, habe ich mich für f/3,5 bei 1/2000s entschieden. Im Nachhinein betrachtet hätte ich glaube ich durchaus etwas mehr überbelichten können, f/2,8 wäre sicher drin gewesen. Aber die Wirkung ist auch so schon ganz OK und die halbe Blendenstufe hätten es auch nicht wirklich groß verändert. (Das Sigma hat Halbblenden-Klicks; die F601 ist davon verwirrt und zeigt das als die jeweils kleinere Blende an. Scheint aber nicht groß was gemacht zu haben, die finale Messung macht die Kamera ja auch, wenn sie kurz vor dem Verschluss bereits abgeblendet hat. Aber wie gesagt, eine halbe Blende ist ja auch nicht viel, also selbst wenn sie verwirrt(er) gewesen wäre, viel würde man davon eh nicht mit bekommen.)
So, das war's auch schon wieder für heute. Beim nächsten Mal gibt es vier Bilder von nur einem einzigen Tag, als ich in Westerhausen war.
Es scheint so, als hätte ich eine Zeit lang an jedem Tag, an dem ich die F601 benutzt habe, immer jeweils so um die zwei Fotos gemacht. Das trifft sich eigentlich ganz gut, so kann ich in diesen Artikeln immer zwei Fotos zusammenfassen und bin trotzdem immer schön ohne zu springen linear auf der Zeitlinie was wollte ich sagen? Egal...
Am 17. März - die Corona-Beschränkungen waren bereits in vollem Gange und ich habe mich nicht mehr in bewohnte Gegenden getraut, was einigermaßen blöd ist, denn Landschaftsfotografie mit einem Schwarzweißfilm ist meistens nicht ganz so pickelig, da fehlt dann doch irgendwie ein bisschen Farbe; andererseits passt es auch zur depressiven Corona-Stimmung - habe ich morgens das Haus verlassen und bin gegenüber den Weg hoch nach Lichtenberg. Oben angekommen habe ich ein Foto vom Gülle-Silo gemacht. Klingt jetzt erstmal nicht so spannend, aber ich finde, das Bild hat was. Sieht halt sehr nach Rohren und irgendwie industriell aus. Wenn ich nicht wüsste, dass um die Ecke der Kuhstall ist, könnte es auch irgendwo in Wesseling an der Raffinerie sein.
Mit dem super-scharfen 200mm Nikkor kann man jedenfalls bei f/8 und 1/1000s sehr gut noch jede einzelne Spinnenwebe zwischen den Rohren erkennen. OK, in der verkleinerten Version nicht mehr so gut, aber hier kommt eh mein Scanner an seine Grenzen, schärfer kriege ich die Negative nicht eingescannt. (Wie gesagt, 3.200 x 6.400 dpi sind das Maximum, und die Hälfte schätze ich mal erreicht man tatsächlich gerade so mit sehr viel gutem Willen. Aber der Leidensdruck ist einfach nicht so hoch, dass ich mir für tausende Euronen einen "richtigen" Negativscanner leisten wollen würde. Wär' zwar ziemlich geil, aber. Ich kann noch immer kein Geld scheißen. Glaubt mir, ich hab's versucht! )
Direkt um die Ecke vom Silo befindet sich wie gesagt der Kuhstall. Hier habe ich mal wieder etwas Extremeres versucht: Ebenfalls mit dem 200mm Nikkor habe ich in die noch recht tief stehende Sonne hinein in den dunklen Kuhstall fotografiert: Man sieht es an dem großen Viertelrund, dessen Grenze sich im oberen rechten Bereich bemerkbar macht: Nordöstlich davon ist das Bild sehr viel dunkler. Des Rätsels Lösung: Hier endet die eingebaute Sonnenblende.
Trotzdem, dass die Linse also etwas geblendet wurde, kann man die Kühe im Stall sehr gut erkennen. Ich hätte nicht gedacht, dass das so gut klappt, denn hier hat die D610 schon echte Probleme mit dem Blendlicht, der Sendor mag das ja gar nicht und alles wird schnell milchig, ganz besonders nicht mit einem Objektiv, dass noch aus den '70ern stammt und dessen Vergütung auch nur so lala ist. Der Film hingegen hält sich recht gut. Bei f/4 und 1/250s war ich aber auch am äußersten Rande dessen, was ich gerade noch so aus der Hand geschossen bekomme. Meine Hände sind nicht die ruhigsten, ich verwackel gerne mal Bilder selbst bei Zeiten, die eigentlich noch ausreichend sein sollten.
Die nächsten beiden Fotos habe ich dann erst vier Tage später gemacht. Wo war ich dazwischen? Muss ich mal im Blog nach lesen. Dieses Jahr hatten wir jedenfalls extrem prächtige Pfirsichblüten, die leider alle erfroren sind, als es plötzlich noch mal so kalt wurde. An einem dieser kühlen Morgen habe ich jedenfalls das 50mm G Nikkor auf die Kamera geschraubt und in Zeitautomatik dieses Bild gemacht. Erstaunlicherweise ist es sehr viel besser gelungen als das von den Magnolien, das ich im letzten Teil vorgestellt habe. Leider habe ich mir nicht aufgeschrieben, welche Blende und Zeit ich da benutzt habe. Der Unschärfe nach zu urteilen muss ich aber nah an der Offenblende gearbeitet haben, was auch Sinn macht, denn als Zeit hatte ich glaube ich die maximal möglichen 1/2000s vorgewählt. Während die Blütenblätter und Staubgefäße jedenfalls schön scharf sind, zerfließt der Hintergrund praktisch völlig. Kompositions-mäßig hätte ich die Blüte gerne noch etwas weiter rechts und höher auf dem Bild gehabt, aber ich bin eigentlich auch so ganz glücklich damit.
Danach bin ich mal wieder irgendwo den Hausberg hoch und habe auf durch die Gebüsche hindurch den Funkturm in Birk angepeilt. In der Vorschau da oben ist er gerade noch so zwischen Tannen und Strommast zu erkennen. (Vielleicht hätte ich hier mal einen Ausschnitt aus der Bildmitte zeigen sollen, wie scharf dieses Objektiv auch mit der alten F601 ist, aber so richtig lohnt es sich dann auch wieder nicht, wegen der Streifen, die der Scanner hinterlässt.) Auf der technischen Seite ist das Bild bei f/8 und 1/2000s ungefähr eine Blende überbelichtet, aber das hatten wir ja schon festgestellt, dass der Film das relativ gut ab kann.
Der nächste Tag brachte Pferde: Zuerst einmal habe ich eines der Schmuddelpferde, die sich immer so gerne im Matsch wälzen, fotografiert. Mit dem 85mm Nikkor und bei bestem Licht (f/4, 1/2000s) kann man jede feuchte Fellsträhne erkennen. Auch die Umgebung ist noch recht scharf und erst am Horizont setzt die Unschärfe so richtig ein. Insgesamt ein nettes Bild, finde ich, auf jeden Fall eines der besseren auf dieser Filmrolle.
Das letzte Bild für heute ist glaube ich auch das witzigste: Mit dem 28mm Sigma habe ich mich praktisch mal wieder auf den Boden geworfen und die beiden Pferde, die ich weit jenseits von Lichtenberg gefunden habe, ganz von unten erwischt. Wie man an deren Gesichtsausdruck erkennen kann, wundern die sich auch ein bisschen, was ich da treibe. Um den Hintergrund so unscharf wie möglich zu bekommen, habe ich mich für f/3,5 bei 1/2000s entschieden. Im Nachhinein betrachtet hätte ich glaube ich durchaus etwas mehr überbelichten können, f/2,8 wäre sicher drin gewesen. Aber die Wirkung ist auch so schon ganz OK und die halbe Blendenstufe hätten es auch nicht wirklich groß verändert. (Das Sigma hat Halbblenden-Klicks; die F601 ist davon verwirrt und zeigt das als die jeweils kleinere Blende an. Scheint aber nicht groß was gemacht zu haben, die finale Messung macht die Kamera ja auch, wenn sie kurz vor dem Verschluss bereits abgeblendet hat. Aber wie gesagt, eine halbe Blende ist ja auch nicht viel, also selbst wenn sie verwirrt(er) gewesen wäre, viel würde man davon eh nicht mit bekommen.)
So, das war's auch schon wieder für heute. Beim nächsten Mal gibt es vier Bilder von nur einem einzigen Tag, als ich in Westerhausen war.
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