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Schwarz-weiß und analog, Teil 21: Über die Felder

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Heute gibt es gleich fünf Bilder auf einmal! Der Anlass? Einfach, weil diese fünf Bilder alle am gleichen Tag entstanden sind und thematisch auch gut zusammen passen.

An diesem einen Tag vor mittlerweile anderthalb Monaten sind wir von Lanzenbach aus die übliche Abendspaziergangssterecke in Richtung Söven gelaufen und haben dabei den Weg zwischen den Kornfeldern genommen. Hier summt und brummt es ja immer auf den hunderten von verschiedenen Blüten, und somit stehen die ersten Motive für heute auch schon fest.

Als erstes haben wir da ein eher unspektakuläres Foto von einem der üblichen (Un-)Kräuter, die man überall hier auf den Feldern findet. Ich hatte ja glaube ich schon mal erwähnt, dass der Bauer hier offenbar nicht ganz so viel RoundUp auf den Feldern verteilt wie andere, denn hier stehen tatsächlich alle möglichen anderen Pflanzen zwischen den Kornhalmen. Mohn und Disteln erkenne ich ja noch, aber was das hier jetzt genau ist, da habe ich leider keine Ahnung. Blüte und Insekt sind bei f/2,8 und 1/500s jedenfalls einigermaßen scharf gelungen und das Bokeh im Hintergrund zerfließt auch sehr schön. Nur leider machen die einzelnen Halme, die irgendwo dazwischen standen, zu viele unruhige Muster. Schade, ich hatte gedacht, dass ich auch hier ein wenig was von dem Swirl-Effekt einfangen könnte, den das Objektiv hat. Die Komposition ist auch nicht schlecht, aber auch nicht überragend. Insgesamt ein Foto, das ich in die Kategorie "ganz OK" einsortieren würde.


Das zweite Bild gefällt mir schon viel besser, auch wenn die Hummel sich auf der Kornblume etwas viel beweg hat; gemeinsam mit dem leichten Wind hat das dafür gesorgt, dass ich den Fokus nicht ganz getroffen habe, was bei f/2 ansich schon nicht ganz so einfach ist. Leider hat die Kornblume gegenüber den weißen Margeriten-artigen Blumen im Hintergrund auch nicht genug Kontrast, dass sie sich deutlich genug davon abheben würde. Trotzdem gefällt mir das Bild ganz gut, ich finde, es hat etwas romantisch-naturalistisches, was durch den Weichzeichen-Effekt der Offenblende noch verstärkt wird. Ganz leichte Swirl-Ansätze sind zu erkennen, wenn man aktiv danach sucht. (1/500s bei f/2.)

Die nächsten beiden Bilder kann man eigentlich zusammen abhandeln: Beide sind bei f/4 und 1/250s entstanden und zeigen die Schafe auf der Weide, wie sie friedlich vor sich hin grasen. Beim ersten Bild habe ich etwas mit im Vordergrund stehenden Halmen und Ästen experimentiert, der Effekt ist aber jetzt nicht sooo prickelnd.


Das zweite Bild ist besser, weil weniger von dem Gemüse im Vordergrund herum steht und die Lämmer vor allem auch näher standen und dementsprechend größer erscheinen. (Ich vergesse immer, wie sehr ich in der Auflösung vom Scanner beschränkt bin.) Kompositionstechnisch hätte ich etwas höher zielen sollen, finde ich; ich mag es ja, wenn auch bei solchen Aufnahmen, bei denen der Horizont nicht unbedingt mit dem Motiv übereinstimmt, dieser trotzdem einigermaßen mittig liegt. Aber das ist mein persönlicher Geschmack, nehme ich an. Ansonsten bleibt nicht viel zu sagen. Beide Bilder könnten schärfer sein für f/4, aber das liegt halt hauptsächlich an der fortschreitenden Blindheit des Fotografen. ;-)

Das letzte Bild sollte vom Motiv her bekannt sein, ein ganz ähnliches Bild habe ich irgendwann letztes Jahr schon mal mit der Digitalen gemacht. Das blaue Bobby-Car, das hier die Autofahrer zum Langsamfahren animieren soll, ergibt aber auch in schwarz-weiß eine gute Gelegenheit für ein Bild. Bei f/2,8 könnte die Tiefe noch etwas besser sein, ich hätte noch eine Blendenstufe weiter abblenden sollen; mit 1/500s hatte ich ja auch in der Belichtungszeit nach unten definitiv noch Spielraum. So ist der hintere Teil das Bobby-Cars schon etwas unscharf und hebt sich nicht ganz so stark wie gewollt vom Hintergrund ab. Andererseits wäre eben dieser dadurch wahrscheinlich noch unruhiger geworden. Zwickmühle! ;-)


Vom Bildaufbau her gefällt es mir ganz gut, vielleicht hätte ich mit der Kamera noch ganz bis auf den Boden gehen müssen, aber ich war schon so nah am Asphalt, dass ich Probleme hatte, sowohl durch die Brille als auch durch den Sucher zugleich zu schauen. Was solls also, insgesamt bin ich mit dem Bild zufrieden. Vielleicht etwas dunkel und kontrastarm, aber das hätte ich in der Nachbearbeitung vielleicht noch mehr anpassen können. Aber dann wäre der Film-Eindruck, den ich vermitteln wollte, wahrscheinlich zu wenig heraus gekommen; ist halt nicht digital! Außerdem war es schon recht schattig an der Stelle und um diese Zeit, insgesamt passt das ganz gut von der Stimmung her. (Wenn ich einen Blitz hätte, der auf die Kamera passt, hätte ich mal versucht, das Bobby-Car etwas aufzuhellen, aber so halt nicht.)

Und das war's auch schon wieder. Im nächsten Teil geht es ins Hennefer Industriegebiet. Bis dahin...

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