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Abends über den Berg nach Edgoven

Heute nacht war es dann doch einfach zu spät, noch die ganzen Fotos mit einem Text zu beschriften, die ich während des Abendspaziergangs gemacht hatte. Bearbeitet und hochgeladen hatte ich sie zwar schon, aber um halb 1 hatte ich heute irgendwie keine Lust mehr. Das ist der Nachteil, wenn man erst nach dem Abendessen - oder in diesem Fall sogar erst nach den 20 Uhr Nachrichten - raus geht. Aber tagsüber war es so schwül, dass ich es nicht aushalten konnte. Abends war es dann eher bedeckt bis wolkig, aber dafür ganz tolles Licht. Hatte wieder nur das 35mm f/2 in der kleinen Tasche dabei, was auch gut war, denn auf dem Heimweg bin ich noch mal richtig schön nass geworden. Wenn dem Wetter plötzlich nach Sonnenuntergang die Energiequelle fehlt, fällt der ganze Regen auf einmal runter, der sich nicht mehr in der Atmosphäre halten kann. (Stimmt bestimmt nicht, ich bin ja kein Meteorologe! Aber so stelle ich mir das vor.)


Wie man sieht, neben Nelken und Platterbsen kommen auch schon die ersten Stockrosen raus, es ist also so richtig Sommer, die Tage werden schon wieder kürzer, das Jahr neigt sich dem Ende zu, oh Gott, bald ist schon wieder Weihnachten, igitt! ;-) OK, das war jetzt vielleicht etwas übertrieben, aber so ähnlich ist es doch.

Auf dem Weg hoch nach Kümpel habe ich dann noch diese langhaarige Langhaarkatze getroffen, die mich skeptisch beäugt hat. Also, eigentlich eher mit einem Gesichtsausdruck, das sagen will: "Noch einen Schritt, dann kratze ich Dir die Augen aus!" ;-) Bin mir nicht so sicher, ob wir dieses Exemplar tatsächlich schon im Blog hatten? Kann sein, ich habe mittlerweile so viele Katzen hier drin... Aber auf jeden Fall so niedlich, dass ich hier einen kleinen Vergrößerungsausschnitt aus den doch etwas weitwinkligen Bildern gemacht habe. Bei diesen Lichtverhältnissen gar nicht so leich eine Balance zwischen möglichst offener Blende, trotzdem kurzen Belichtungszeiten und der passenden Schärfe zu finden. In solchen Situationen ist man diese manuellen Objektive ja dann doch irgendwie nicht mehr gewohnt.


Danach dann weiter den Hausberg hoch und durch die überhängenden Bäume hindurch in den Sonnenuntergang hinein. Aber bevor ich jetzt noch mehr ins Detail gehe, welches mit diversen Bildern illustriert ist, mache ich doch lieber den "erweiterten Artikel" auf. Bei 20 Bildern sag ich ja schon gar nichts mehr, aber bei 40 ist das dann doch etwas viel auf einmal zu laden, wenn das Inklusivvolumen mal wieder alle alle ist... Klick!
 
Denn, wie das immer bei mir so ist, blieb es über kurz oder lang nicht bei Bildern von Insekten, die auf Distel-Blüten rauf und runter laufen oder zwischendurch auch mal hin und her fliegen. Wobei mich aber schon erstaunt, wie scharf bei diesen doch eher bescheidenen Lichtverhältnissen so ein Insekt werden kann, wenn man den Fokuspunkt tatsächlich mal trifft. Ich muss mal meine ruhige Hand trainieren. Wobei ich nicht weiß, ob man das kann. Ich schwanke trotz angehaltener Luft immer viel zu sehr, wenn ich wieder halb in den Knien hänge, um irgendwas auf Augenhöhe zu bringen.


Wie spektakulär der Himmel aussah, das kommt auf den Fotos mal wieder nur bedingt rüber. Ich habe ein bisschen an der Kurve gedreht, aber trotzdem ist aus dem kontrastreichen Licht- und Schattenspiel nur ein feuchter Abklatsch geworden. (Wussten Sie übrigens, dass der Ausdruck "feuchter Abklatsch" aus der Kunst bzw auch Archäologie stammt? Weil alle eine Kopie berühmter Statuen haben wollten, hat man mit Gips und feuchten Tüchern eine Negativ-Form hergestellt, sodass man beliebig viele nachmachen konnte. Deshalb haben die alten Statuen in Museen manchmal so überstehende Ränder, wo die Formen aneinander gestoßen sind.) Ich schweife ab.

Ganz weit weg auf der Weide hinterm Bauernhof gab es sogar ein paar Schafe zu sehen, die mit dem 35mm allerdings hoffnungslos weit entfernt waren. Habe mich dann lieber mit den Haselnüssen beschäftigt, die bereits richtig kräftig und dick an den Büschen hängen. Könnte ein gutes Nuss-Jahr werden.



Vor dem Bauernhof stand dann dieser grüne Bagger. Ob er da nur geparkt war, weil die den gebraucht hatten, als nach der Flut die Straßen geräumt werden mussten, oder ob der tatsächlich zum Bauernhof gehört, das weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass ich so viele Bilder von dem Ding gemacht habe, dass ich diesen Artikel auch locker "Der grüne Bagger in Kümpel" hätte nennen können! Echt jetzt! Schaut selbst:


Aber all diese Kabel, Schläuche, Rohre, die Hydraulik und das Glas machen einfach unglaublich viele Motive! Da kann ich nicht einfach vorbei gehen. Außerdem scheint für solche nahen Detailaufnahmen das 35er auch sehr gut geeignet zu sein: Nicht zu weitwinklig, dass man so nah ran gehen muss, dass alles total verzerrt ist - wobei das ja der eigentliche Sinn eines Weitwinkels ist, es klappt halt nur manchmal einfach nicht so, wie man sich das vorstellt; aber auch nicht so weit im Normalbereich als dass man gar keine Verzerrung mehr bekommen würde. Außerdem, gerade bei diesem Licht kurz vor Sonnenuntergang, ist die Farbwiedergabe schon sehr krass. Bei Offenblende bekommt man zudem ein sehr schöne Bokeh, wobei es noch nicht so dunkel war, dass die Highlights allzu sehr überstrahlen. (Der Test kommt nachher am Ende.)

Ansonsten, hier noch ein Bild vom Sonnenuntergang. Das Farbenspiel war mal weder besonders prächtig. Genauso auch die Rosen am Wegesrand, die die Verkehrsberuhigung verschönern. Nachdem die Straße bei der Sportschule ja wegen Unterspülung auf unbestimmte Zeit gesperrt ist, ist hier ja alles zu Einbahnstraßen geworden, durch die sich jetzt auch noch der Bus durch quetschen muss. Nicht, dass sich - außer mir - überhaupt wer an die Einbahnstraßenschilder halten würde, da kamen mir fröhlich Fahrzeuge entgegen, die eigentlich nur in die andere Richtung gedurft hätten.


Kurz nach dem Sonnenuntergang war der Himmel dann mal wieder in diesem rot-rosa-bis-ins-lila-Ton gefärbt, der sich mit einer Kamera nicht wirklich nachmachen lässt. Zumindest nicht mit einer Digitalen und auch nur den allerwenigsten Fotofilmen. Ich habe es trotzdem versucht. In die gegenüberliegende Richtung erschien dann am Himmel ein kleines bisschen Widerschein, der fast sogar etwas Regenbogenfarben ausgebildet hatte. Das subtile Blau darin geht allerdings auch im CCD völlig unter.


Hier unten am Lüppigsbach scheint im letzten Monat auch richtig viel Wasser durch gekommen zu sein: Die großen, schweren Betonrohre, die man normalerweise unter den Feldwegen vermutet, lagen zur Seite geschoben auf dem Feld nebenan. Das war zwar wahrscheinlich nicht das Wasser selber, sondern irgendein Bauer mit seinem Trecker, aber das deutet doch darauf hin, dass die zumindest nicht mehr an der Stelle lagen, wo sie hin gehört hätten.

Statt mich auf die Rohre zu setzen, um mich etwas auszuruhen - die Luftfeuchtigkeit war kurz nach Sonnenuntergang so unerträglich, dass ich ein Päuschen brauchte -, habe ich dann doch lieber die Bank genommen, die praktischer Weise hier steht. Von hier aus konnte ich auch noch mal versuchen, die von unten angestrahlten Wolken zu fotografieren, was einigermaßen geklappt hat. Der Farbraum von JPGs ist wahrscheinlich nicht groß genug, da hätte sich vielleicht tatsächlich mal ein RAW-Foto gelohnt.


Dann wurde es aber zügig dunkel, vor allem hier unten im Schatten des Tals, sodass ich de schnellstmöglichen Weg heim genommen habe. Dabei an der Edgovener Ampel die Straßenseite gewechselt und getestet, wie das Objektiv bei Offenblende auf Punktlichtquellen reagiert. Fazit: So lala. Abgeblendet auf f/4 sieht es doch deutlich besser aus, ansonsten neigt es doch schwer zur Halo-Bildung. Wobei ich vielleicht das verkratze Skylight-Filter mal runter hätte machen sollen, das ist bestimmt nicht hilfreich. Nur, nachdem ich es einmal fest drauf habe, möchte ich eigentlich gar nicht mehr dran rühren, das Filtergewinde ist ja eh so ausgefressen.


An der Baustellenleuchte, die die diversen Straßendefekte nach dem Starkregen absichert, war es dann schon so richtig dunkel. Und erstaunlicherweise ist das Ding gar nicht so hell: 1/30s bei f/2 und ISO 800, und trotzdem ist die Struktur in der Leuchte noch nicht mal ansatzweise überstrahlt, sondern im Gegenteil sehr gut zu erkennen. Wenn man durch die Nacht fährt, kommen einem die Teile offenbar heller vor als sie tatsächlich sind.

An der Kreuzung zur Höhenstraße habe ich dann noch ein paar monochromatische Bilder gemacht: Natriumdampflampen werfen immer ein sehr interessantes Licht auf die Dinge. Besonders wenn diese Dinge Rosenblüten sind. Schon erstaunlich, wie stark das die Wahrnehmung verändert.


Die Lampen selber habe ich dann noch mal ins Visier genommen, um die Halo-Bildung genauer zu begutachten, aber auch hier habe ich den Eindruck, dass es schlimmer geworden ist, als es eigentlich sein müsste, weil das Filter so verschrabbelt ist. Trotzdem, interessante Effekte. Und als letztes noch den Stein-Adler, der Nachbarns Einfahrt bewacht. Die haben sich wahrscheinlich auch mal wieder gewundert, was ich da treibe. Vorausgesetzt, in dem Moment hat einer auf die Kamera geguckt, die da die Einfahrt bewacht. ;-)

So, mal sehen, ob ich heute Abend wieder vor die Türe gehe. Es spielen ja die Deutschen gegen die Englischen. In London. Mitten im Delta-Quadranten, sozusagen. Hochinzidenz und so. Mal sehen, was die alle mit nach Hause nehmen, so außer den üblichen Schals und Mützen und diversen anderen Memorabilia. ;-)

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