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Bissige neue Monde

Zwei andere vom Trek-Dinner haben Jana gefragt, die dann mich gefragt hat: "New Moon" gucken? Eh nichts Gescheites geplant gehabt für Freitag Abend, also warum nicht...

Bei der Ankunft am Kino fiel dann sofort der extrem hohe Anteil hibbeliger 10-16 jähriger Mädchen auf. "OK", denk ich so bei mir, "war ja irgendwie klar, dass ich nicht unbedingt die Zielgruppe für diesen Film bin." Die zweite Warnung des Abends war dann die Werbung vor dem $LadenMitDenSandwiches, die ein "Schülermenü" im Angebot hatten. ;-)

Egal, da muss man jetzt durch. Also auf die anderen Beiden gewartet und dann Karten gekauft. (Immerhin auf Englisch.) Da es erst 6h war, dann noch nach Bad Godesberg rein und bei dem Brasilianer unten an der Ecke was getrunken. (Nichts gegessen, ich hatte schon. Sah aber alles sehr lecker aus, und das, was ich bei Jana probiert hatte, war auch ganz OK.)

Als es dann so gegen 8h wurde, zurück zum Kino gedackelt. Der Anteil der 10-16 Jährigen hatte sich inzwischen noch mal verdoppelt und wurde durch einen entsprechenden Anteil Aufsichtspersonal (hektische Erziehungsberechtigte bzw. gelangweilte große Geschwister) komplementiert. Dort dann noch kurz auf Steffis Mitbewohner gewartet, der den Film auch noch gucken wollte, dieser Masochist ;-). Dann rein und einen Schwarm mittelalter Hühner (also so in meiner Altersklasse) aufgescheucht, die in der gleichen Reihe saßen. Schließlich wurde es dunkel, und nach der ewigen Werbung fing tatsächlich auch der Film an.

Details zur Handlung spare ich mir: Die, die die Bücher kennen, wissen, was abgeht, und die, die die Bücher nicht gelesen haben, interessiert das wahrscheinlich auch nicht die Bohne. (Eh etwas "literarisch" überbewertet, diese ganze Reihe. Aber das steht auf einem andern Blatt.) Das wirklich Interessante - zumindest für die primäre Zielgruppe, s.o. - dürfte sein, dass im Verlauf des Films beide männlichen Hauptdarsteller die Kirk-Nummer gemacht haben AKA sich das Oberteil runtergerissen haben. Da ich jedoch nicht zur primären Zielgruppe gehöre, hätte ich an diesen Stellen gerne "MY EYES, MY EYES!" geschrien, aber das wäre dann sicher nicht so gut angekommen, also hab ich es gelassen. Wollte ja eigentlich dieses Vampir-Bubi schon mit "Lipstick for Men" kommentieren, aber auch das wäre wahrscheinlich fehl am Platze gewesen.

Apropos Vampir-Bubi: Nur, weil er den Vampir spielt, heißt das nicht, dass sich auch der Schauspieler nur von Blutkonserven ernähren darf. Es gibt schlank, und es gibt mager, aber wenn das das neue Ideal für "Männer" sein soll, heißt das, dass es demnächst auch noch bulemische Jungs gibt. Wohingegen das Wolfs-Blag mal ein paar von den Steroiden aus seiner Ernährung streichen sollte... Well, the things you do for money... Das Viehzeug sah genau so überzüchtet aus - und extrem fake: Warum haben die CGI-Leute sich nicht mal einen Tag Zeit genommen, um sich im Zoo richtige Wölfe anzuschauen?

Der Rest war mehr oder weniger wie erwartet: Romantisch verklärte Schlafzimmeraugen, bitterer Trennungsschmerz, Adrenalin-Junkie, Höhepunkt, Happy-End. Look how nicely that worked out. (Will sagen: Die Storyline wirkt doch etwas konstruiert...) Wie Steffi nachher sagte: "Der Film war eigentlich ganz gut, nur die Stellen mit Bella und Edward haben genrvt." ;-)

Wie auch immer, den nächsten werde ich - soweit sich das vermeiden lässt - wahrscheinlich nicht im Kino gucken. Nicht, dass der Film jetzt ganz besonders schlecht war, im Gegenteil fand ich ihn handwerklich (Regie, Kamera - die Maske hingegen hatte es etwas übertrieben) sogar recht gut. Für das Thema kann der Film ja nichts. Aber der ganze Hype geht mir mächtig auf den Senkel und das ruft bei mir ja immer direkt diese Verweigerungshaltung auf den Plan!

Fazit: Der gelbe Porsche war das Beste am Film. ;-)

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