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Schwarz-weiß und analog, Teil 214: Test einer Icarex 35S

Foma 400 #7, November 2022
  • Zeiss Ikon Icarex 35s, Carl Zeiss Tessar 50/2.8
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 11:30 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (300ml, 7. Verw.), 7:30 Minuten, Adoflo II 1+200
Irgendwann im letzten Herbst habe ich nach recht langer Suche bei $Versteigerungsplattform eine Zeiss Ikon Icarex mitsammt dem Standard-Normal-Tessar gefunden, die in einer Preisspanne lag, die ich verkraften konnte. Also habe ich zugeschlagen. Was ich damals nicht wusste: Wenn der Film in der Patrone zu fest aufgewickelt ist, hat der Filmtransport leichte Probleme: Die Aufnahmespule besteht aus zwei Teilen, nämlich einem inneren und einem äußeren, die gegeneinander bewegt werden können, um das Einfädeln des Films zu erleichtern. Leider hat wohl mit den Jahren die Reibung zwischen diesen beiden etwas nachgelassen, sodass beim Betätigen des Spannhebels der Film manchmal nicht weiter transportiert wird, weil die äußere Spule sich nicht mit bewegen will. Gepaart mit der etwas wackeligen Andruckrolle und der nicht immer ganz einrastenden Transportspule (die mit den Zähnen) ist das ein Recipe for Disaster.

Aber das alles sollte ich eigentlich erst im zweiten Artikel dieses Films erzählen, denn solange der Film nicht zu sehr gespannt ist, funktioniert der Transport und es kommt zu keinerlei Überschneidungen der Bilder. Deswegen kann ich mich hier und heute eigentlich ganz auf die Kamera und die Optik konzentrieren, während ich die Fotos vorstelle, die ich irgendwann Abends mal in Hennef gemacht habe. Das es schon sehr spät war und zudem der Himmel schwer bedeckt, habe ich mich für den Foma 400 entschieden - das Tessar ist ja auch eine Blende langsamer als ich das gewohnt bin. Weil ich damals noch keinen Deckel für das Batteriefach hatte, ist die Belichtungsmessung übrigens bei allen Bildern mit dem Handy gemacht worden. Geht auch.

Das erste Bild auf dem Film hat mal wieder den üblichen weißen Streifen am Anfang, weil ich den Film so kurz wie möglich eingelegt habe. Macht aber nichts, denn die Laterne am Parkhaus hinterm Bahnhof war eh nur ein Testbild, das ich so schon mal gemacht hatte. (1/60s, f/4.) An den Werten sieht man auch schon, wie dunkel es an diesem Abend war. Die Abbildungsleistung des Tessars ist aber nichtsdestotrotz sehr schön: Scharf und kontrastreich. Wie ich es von meinem anderen M42-Tessar gewohnt bin - dieses hier hat natürlich das BM-Bajonett der Icarex. Trotz des bedeckten Himmels kann man noch gut das Licht- und Schattenspiel der Lampe in den Glaspanelen erkennen. Ein ganz nettes Bild, wenn es denn ganz drauf gewesen wäre. ;-)


Das erste "richtige" Foto, bei dem ich auch davon ausgehen konnte, dass es auch wirklich nicht auf dem schon beim Einlegen belichteten Leader landet, ist von dem Eisenbahnbaukran im hennefer Bahnhof. (1/60s, f/4.) Das eigentlich interessante an dem Ding sieht man in diesem Foto eher nicht, nämlich dass der auf Schienen fährt. Auch hier bin ich wieder von der Kontrastreiche des Bildes erstaunt. Wenn man sich etwa die Graffiti an der Mauer anschaut, kann man praktisch alle möglichen Graustufen finden. Das liegt natürlich auch zum Teil am langen Entwickeln des 400er Fomas im guten alten Adonal/Rodinal, was wohl auch an dem recht groben und ausgeprägten Korn im Himmel schuld ist, aber insgesamt passt das glaube ich ganz gut zu einem Film, den in dieser 1960er-Kamera verschossen habe. Sieht stimmig aus.

Die beiden Kölschflaschen am Bahnsteig sind leider etwas verwackelt, denn es war wirklich schon sehr dunkel, so sehr, dass auch die Offenblende nicht mehr helfen konnte. (1/30s, f/2,8.) Zudem ist das Bild recht schief. Aber irgendwie... hat das was! Unscharf und schief, ungefähr so, wie man sich fühlt, wenn man genug vom Inhalt dieser Flaschen probiert hat. Gut, da werden wohl zwei nicht wirklich ausreichen. Wobei, mir wahrscheinlich schon, ich trinke ja selten mal Lallohol. ;-) Irgendwie also durchaus ein witziges Foto, wenn auch nur aus Versehen!


Am neumodischen Anbau des alten Bahnhofsgebäudes befindet sich dieser alte englische Briefkasten. (1/60s, f/2,8.) Hier habe ich weniger verwackelt, die Zeit passte besser zu meinen frierenden Fingern. So richtig knackig scharf ist das Foto trotzdem nicht. Ich vermute also, dass das Tessar nicht wirklich besonders scharf ist bei Offenblende. Den Eindruck hatte ich ja damals schon bei dem M42er. Mein Fazit war damals ja: Erst ab einer Stufe abgeblendet wird das richtig scharf. Aber das gehört wohl dazu, zu dem 1960er Retro-Feeling. Wobei man ja doch merkt, dass die (west-)deutschen Hersteller damals doch sehr lange an ihren alt hergebrachten Formeln gehangen haben, was den Weg ebnete für die Invasion der japanischen Kameras und Optiken, die einfach ein Stückchen moderner waren.

Bei den herrschenden Lichtverhältnissen war das mit dem etwas Abblenden und dann nicht Verwackeln allerdings etwas schwierig, wie man auch an der alten Villa und dem Rathausturm dahinter gut sehen kann. (1/60s, f/4.) Man sollte meinen, dass eine so schwere und klobige Kamera nicht so leicht zu verwackeln wäre, aber. Ich mein, es ist nicht wirklich so schlimm in diesem Bild, aber gerade in den Ästen und Zweigen am linken Rand merkt man es dann doch schon etwas mehr, als mir lieb ist.


Das Selbstportrait des Fotografen in der Weihnachtsbaumkugel hingegen ist schon ziemlich geil geworden, trotz Offenblende. (1/125s, f/2,8.) Die kürzere Zeit hilft definitiv als Verwackelungsschutz. Die Schärfe der Kugel ist auch ganz gut, die der Reflexion in der Kugel naturbedingt nicht so toll. Zum einen ist das alles sehr viel weiter weg und dementsprechend sowieso unscharf, zum anderen war das Ding aus Plastik und dementsprechend auch nicht unbedingt perfekt spiegelnd. Aber trotzdem: Tolles Foto! Die paar Bokeh-Bälle haben es mir besonders angetan.

Ein bisschen Architektur: Der Anbau am Rathaus. (1/60s, f/4.) Auch hier habe ich wieder diesen leichten Verwacklungs-Vibe, sodass ich langsam glaube, dass die Kamera selber bei 1/60s beim Auslösen ein kleines Bisschen zu sehr vibriert. Das Bild ist ansonsten ganz OK, aber halt auch nichts besonderes. Hatte ich in der Form schon mal besser. Trotzdem wieder erstaunlich viel Kontrast, trotz des Wetters und der vorgerückten Stunde.


Verwackelte Bilder haben auch was für sich und können eine gewisse Ästhetik ausstrahlen, wie dieses Bild vom Bagger bzw dessen Ladung, das ich auf dem Heimweg gemacht habe, als ich wieder unterm Bahnhof durch musste. (1/30s, f/2,8.) Die Bewegung und die Dynamik der Szene wird hier gut wiedergegeben. Wenn man übrigens am rechten Rand genau hin guckt, sieht man, dass hier das Problem mit den überlappenden Belichtungen sich schon andeutet. Zum Glück hält es sich aber hier noch in Grenzen.

So ist auch der Typ in der Wandmalerei nicht wirklich betroffen, nur dass sich hier halt am linken Rand ein Stück vom Bild davor wiederfindet. (1/8s, f/2,8.) Wenn man sich und die Kamera irgendwo anlehnen kann, kann man sogar bei solchen langen Zeiten einigermaßen verwackelungsfreie Fotos hin bekommen, denn dieses sieht jetzt auch nicht schlimmer aus, als die, die ich oben bei 1/30s oder auch 1/60s gemacht habe. Dafür, dass die Nacht hier schon heftigst über mich und dieses Szene herein brach, ein sehr interessantes Foto!


Warum bin ich eigentlich vom Bahnhof noch mal zurück in die Stadt? Keine Ahnung, aber das Ergebnis ist dieses ziemlich gute Foto vom Rathausturm und der Weihnachtsbeleuchtung davor, das beste auf der Rolle bisher. (1/15s, f/2,8.) Muss ich eigentlich nicht viel zu sagen, oder? Gefällt mir richtig gut. Blindes Huhn und so... ;-)

Nächstes Mal: Die Probleme fangen so richtig an, als ich nach Lülsdorf gefahren bin, um das Viehzeug meines sich im Urlaub befindenden Bruder zu versorgen.

Schwarz-weiß und analog, Teil 213: Mit dem Pete durch Marialinden

Agfa APX 100 #1, 12. November 2022
  • Olympus OM-2 sp, Olympus Zuiko MC Auto-S 1:1.8 f=50mm, Auto Makinon 1:2.8 f=28mm, Olympus OM-System E. Zuiko Auto-T 1:3.5 f=135mm
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 10:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (4.+5.), 5:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Nachdem wir Overath unsicher gemacht hatten, haben wir uns danach noch nach Marialinden durchgeschlagen, weil wir noch ein paar Bilder auf den Filmen frei hatten, die unbedingt weg mussten - schließlich wollte ich dem P ja auch noch zeigen, wie man denn so einen Film entwickelt. ;-)

Mein erstes Motiv an diesem neuen Standort war natürlich die namensgebende Maria (mit Kind), die hier vor der Kirche steht und erstaunlich normal guckt. (Manuell/Spot, 1/500s, f/3,5, Zuiko 135mm.) Normalerweise schaut die Gottesmutter immer so ein bisschen entrückt aus der Wäsche, während sie hier stolz das Kind präsentiert. Scheint sich auch um eine etwas modernere Darstellung zu handeln, wenn ich mir das so anschaue. Gut gefällt mir jedenfalls das unscharfe Kirchenfenster im Hintergruund, das dem Bild eine gewisse Tiefe gibt, sowie das Spiel von Licht und Schatten in ihrem Gesicht. Es war ja auch schon ein bisschen später am Abend, die herbstliche Sonne stand entsprechend schon ein bisschen tiefer, auch wenn die goldene Stunde noch nicht ganz begonnen hatte.


Einen Überblick über die Kirche bekommt man am Besten mit dem Weitwinkel. (1/60s, f/11, Makinon 28mm.) Habe hier mal so richtig weit abgeblendet, um alles im Bild scharf zu bekommen, vom Ast am oberen Rand über die Marien-Stautue (s.o.) und die Fahnenmasten bis hin zur Kirche, dem eigentlichen Motiv. Hat soweit auch gut funktioniert. Das Bild ist zudem sogar fast gerade, was mir bei Weitwinkelaufnahmen ja eigentlich nie gelingt. ;-) Ansonsten ist es leider ein bisschen langweilig. Technisch einwandfrei, also, aber ohne das gewisse Etwas. Schade.

An der weißen Katze im Vorgarten konnte ich nicht einfach so vorbei gehen. (Manuell/Spot, 1/500s, f/3,5.) Die hat uns geanz genau beobachtet, was wir da gemacht haben, als wir um die Kirche geschlichen sind. Viel näher hat sie mich leider nicht ran kommen lassen, aber selbst mit dem kleinen Portrait-Tele ging es gerade noch so. Hübsche Mieze. Leider ist die Körnung ein bisschen sehr stark, von der Schärfe her hätte ich sie sonst durchaus noch ein bisschen vergrößern können. Die Belichtungssituation in der schattigen Ecke war allerdings auch nicht ganz einfach. Hätte ich doch noch auf 1/250s runter gehen sollen oder wäre sie dann überbelichtet und man hätte keine Details mehr im Fell sehen können? Man weiß es nicht...

Hinter der Kirche hängt natürlich ein Jesus, den ich auch direkt mitgenommen habe. (Manuell/Spot, 1/60s, f/3,5, 135mm.) Erstaunlich, dass ich hier nicht verwackelt habe. Aber tatsächlich ist der ganze Kopf perfekt scharf. Die Belichtung stimmt auch ziemlich genau, sodass ich hier wirklich nichts falsch gemacht habe. Gutes Bild, bei dem mir besonders die Flecken auf seiner Schulter gefallen, die dem ganzen eine gewisse Struktur geben.


Für den Lindenhof habe ich dann wieder das Weitwinkel genommen. (1/250s, f/5,6, 28mm.) Aus dieser Perspektive wird das schöne alte Fachwerkhaus dadurch schon ziemlich in die Länge gezogen. Hat aber was, diesen typischen Weitwinkeleffekt halt. Das hatte ich ja hauptsächlich mit dem Geländer im Vordergrund versucht, das durch diese Position schon ziemlich durchgebogen erscheint. Leider hebt es sich nicht genug vom Hintergrund ab, vor allem, weil ich mir selber ein bisschen viel Schatten geworfen habe. Aber macht nichts, trotzdem ein Bild, das ganz hübsch geworden ist.

Auch das Straßenschild habe ich geweitwinkelt, um es prominenter aus dem Hintergrund heraus zu holen. (1/250s, f/5,6, 28mm.) Dafür musste ich quer in die Hecke einsteigen, was etwas kratzig war, aber man muss nun mal für seine Kunst ein bisschen leiden, sonst wird das einfach nichts. Gefällt mir sehr gut, das Bild. Ist jetzt nicht das Beste auf der Rolle, aber es hat was. Wenn ich noch einen Schritt näher ran gekommen wäre, wäre es noch besser, aber ich hatte einfach keine Leiter dabei! ;-)

Die alte, englische Telefonzelle, die jetzt ein Bücherschrank ist, stand leider ein bisschen sehr im Schatten und ist daher etwas kontrastarm. (1/500s, f/1,8, Zuiko 50mm.) Zudem hat das mit der Hintergrundunschärfe trotz Offenblende leider gar nicht so richtig funktioniert, wie ich mir das vorgestellt habe. Und dann ist mir das Rad auch noch an der rechten Seite aus dem Bild gerutscht. Man merkt, wenn ich so viel zu mäkeln habe, dass das nicht unbedingt mein Favorit ist. ;-) Insgesamt ist es auch etwas überladen und das Auto im Hintergrund stört doch gewaltig. Nee, muss ich noch mal versuchen, wenn ich nochmal in die Gegend komme.


Die Krone über dem "Telephone"-Schriftzug ist hingegen ganz gut geworden. (1/500s, f/4.) Der Hintergrundbaum ist schön unscharf, der Vordergrund mit seinem noppigen Anstrich über dem rauen Metall hingegen kommt gut zur Geltung. Etwas schief, aber das macht hier nicht so viel aus, im Gegenteil. Schönes Bild.

Das nächste Bild ist etwas experimenteller: Flugzeug und Kondensstreifen zwischen den beiden Türmen der Kirche und dazu die sich kreuzenden Strahlen der Stromleitung. (1/1000s, f/4, 50mm.) Das Ergebnis ist auf jeden Fall schon mal interessant, so viel steht fest! Sehr geometrisch, wenn ich das mal so sagen darf. Mit dem 50mm ist das Flugzeug natürlich viel zu klein, als dass man es noch so richtig erkennen könnte, aber das verstärkt nur den Eindruck, als würden die Kondensstreifen aus dem Nichts am Himmel erscheinen. Der ziemlich einheitliche Himmel rauscht relativ viel, das hat mich etwas erstaunt. Aber das liegt wahrscheinlich daran, dass auch dieser Film das Adonal nur bedingt mag; wenn das wirklich ein Kentmere-ähnliches Material sein sollte, hatte ich zu dem Thema ja schon mal was gesagt. Allerdings stört mich das relative grobe Korn in diesem Film nur bedingt, es passt eigentlich ganz gut zu der Abendstimmung und den Motiven, die ich hier eingefangen hatte.


Mit der schnellsten Belichtung, die mir an der OM-2 zur Verfühung steht, habe ich dann noch schnell das Wasser in seiner Fallbewegung aus dem Hahn heraus in der Zeit eingefroren. (1/1000s, f/2,8, 50mm.) Man kann ziemlich gut sehen, wo die Eigenbewegung dann aber doch zu schnell wird und die Bewegungsunschärfe beginnt. Schon erstaunlich, wie stark die Gravitation ist! ;-) Trotzdem: Insgesamt ein etwas durchwachsenes Bild. Während mir das eigentliche Motiv ganz gut gefällt, geht im Hintergrund einfach noch zu viel ab. Besonders dieses Vorfahrt-Achten-Schild in der Bildmitte stört mich doch sehr.

(Bild #36 fehlt übrigens, weil ich da den P. vor die Linse genommen habe und der muss ja jetzt nicht unbedingt ungefragt im Internet auftauchen. ;-))

Neben dem Brunnen stand dann noch die Ladesäule, und weil ich gerne mit uralter Fototechnik neumodischen Kram fotografiere, von dem nicht mal zu träumen war, als die entsprechende Kamera entwickelt wurde, habe ich auch hier mal kurz zugeschlagen. (1/250s, f/2,8, 50mm.) Warum bekomme ich eigentlich gerade Lust auf einen Orangensaft? Hm. :-D Aber mit der flechtenbewachsenen Natursteinmauer im Hintergrund eigentlich ganz witzig und die Kirche im Hintergrund sieht fast schon rein kopiert aus, weil sie so überbelichtet und unscharf ist. Wenn es jetzt noch gerade wäre. Ach ja, und am linken Rand kann man sehen, dass ich mal wieder unbedingt noch ein Bild auf den Film quetschen musste, obwohl er eigentlich schon zu Ende war! ;-) Dass das nicht allzu schlimm ist, liegt daran, dass am Rand im nächsten Bild sehr viel Schatten vorhanden ist.


Warum habe ich dieses letzte Bild auf der Rolle dann auch noch mit "Briefkasten" betitelt? (Unbekannte Belichtungswerte, 50mm.) Na, wenn man ganz genau hinschaut, findet sich im tiefen Bokeh am linken Rand ein ebensolcher. Lässt mich vermuten, dass ich hier praktisch mehr oder weniger die Offenblende verwendet habe, so unscharf, wie der geworden ist. Der Bereich, in dem die Blätter scharf geworden sind, ist nämlich auch relativ gering. Und, hat es sich gelohnt, dieses letzte Bild noch auf den Film zu quetschen? Hmnja, nicht wirklich. So spannend, wie ich es gehofft hatte, ist es nämlich nicht geworden. Hätte wohl doch etwas mehr abblenden müssen, um den Hintergrund besser herausgearbeitet zu bekommen.

Nächstes Mal: Der Testfilm aus der Icarex 35S mit seinen vielen, vielen Überlappungen, weil der Foma wohl fester gewickelt ist, als die Aufwickelspule mitmachen will. Hatte ich zu dem Problem schon was gesagt? Wenn nicht, hole ich das nach, sobald es relevant wird.

Schwarz-weiß und analog, Teil 213: Mit dem Pete durch Overath

Agfa APX 100 #1, 12. November 2022
  • Olympus OM-2 sp, Olympus Zuiko MC Auto-S 1:1.8 f=50mm, Auto Makinon 1:2.8 f=28mm, Olympus OM-System E. Zuiko Auto-T 1:3.5 f=135mm
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 10:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (4.+5.), 5:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Vor langer, langer Zeit, damals, vor Corona, als wir noch alle naiv waren, hatte mal der Pete seine geerbte OM-1 mitgebracht und ich habe da ein paar Fotos von gemacht und die ein bisschen vorgestellt. Damals schon hatten wir gesagt: "Irgendwann machen wir mal Fotos!" Und *zack*, keine drei Jahre später haben wir das tatsächlich gemacht! Er hat im Drogeriemarkt zwei Agfa APX 100 mitgenommen und ich meine OM-2 SP und wir beide haben in Overath ein kleines Olympus Shoot-Out gemacht. Mögen die besseren Bilder gewinnen! ;-)

Kleiner Spoiler: Der Agfa APX hat sich als relativ stabiles Material erwiesen, das man durchaus auch mal benutzen kann, wenn einem die eigenen Filme ausgegangen sind und man nur eine Drogerie in der Nähe hat, um Nachschub zu besorgen. Mit irgendwo zwischen 5 und 6 Euro für einen 36er sind die auch gar nicht so teuer. Angeblich - man soll ja nicht alles glauben, was man im Internet so liest - wird der von Harman hergestellt, also handelt es sich wahrscheinlich um eine Abwandlung des von mir durchaus gemochten Kentmere. Aber jetzt zu den Fotos:

Den ersten Schuss habe ich bereits abgefeuert, bevor wir noch das Auto bestiegen hatten: So ein Rüttelgerät vom Straßenbau, der vor seiner Haustür abging. (Unbekannte Belichtung, Zuiko 50mm.) Wiedermal ein typischer Fall von "ich hab den Film eh nicht weit genug vorgespult, das wird eh nichts, ups, doch!" Gegens Licht war der Belichtungsmesser natürlich wie immer ein bisschen verwirrt und hat ein bisschen zu vorsichtig belichtet, weswegen ich nachträglich noch ein bisschen an den Kurven drehen musste; daher die etwas grobe Körnung, die nicht unbedingt repräsentativ für den Rest des Filmes ist. Die Körnung ist allerdings auch durch das gute Adonal bedingt, das ja immer gerne ein bisschen gröbere und kontrastigerer Ergebnisse liefert.


Das erste Bild mit richtigem Licht zeigt den Overather Bahnhof und seine Fußgängerbrücken. (1/1000s, f/4, 50mm.) Hier kann das 50mm Zuiko mla wieder zeigen, wie schön scharf die Bilder sind, die man damit macht: Selbst die feinsten Äste der Bäume sind noch zu erkennen und wäre die Auflösung meines Scanners besser, könnte man auch noch das Kleingedruckte auf dem Wegweiser entziffern, was in diesem 4k-Bild gerade noch so möglich ist, wenn man weiß, was da stehen soll. (Wo kommt eigentlich schon wieder dieses Katzenhaar her?) Interessant ist auch der ganz leichte Halo um das Highlight am Audi-Kühlergrill am unteren Rand links. War wohl ein bisschen zu hell, was? Habe ich bisher nur selten gesehen.

Beim tiefstehenden Herbstlicht konnte ich es mir natürlich nicht verkneifen, ein paar weitere Gegenlichtbilder zu machen. Hier am Bahnhof bot sich dafür diese Signalanlage an. (1/1000s, f/8, 50mm.) Ziemich heftiges Licht, das da durch die Löcher scheint. Einen Sonnenstern habe ich trotzdem nicht provozieren können. Macht das Zuiko sowas nicht? Hm, müsste ich mal mein anderen Fotos durchschauen. Erstaunlich finde ich, dass im schattigen Bereich unten am Rand recht viele Details erhalten geblieben sind: Die Häuserfronten sind eigentlich alle erkennbar, nichts so komplett in der Dunkelheit verschwunden, wie das beim Foma aussehen würde. Insofern scheint der APX tatsächlich dem Kentmere ähnlich zu sein. Auch die allgemeine Struktur und Körnung sieht doch sehr danach aus.


Danach noch ein Bild vom Treppenaufgang zur Überführung. (1/1000s, f/4, 50mm.) Hier hatte ich es hauptsächlich auf den Schattenwurf der Stahlträger auf den Stufen abgesehen, die allerdings nicht ganz so deutlich heraus kommen, wie ich mir das vorgestellt hatte. Dabei ist der Kontrast insgesamt eigentlich ganz OK, nur halt eben nicht so stark, wie ich das vom Foma gewohnt bin. Insgesamt aber trotzdem ein sehr interessantes Bild. Besonders die vom Wind hinterm Geländer gesammelten Blätter haben es mir angetan. Gibt dem Ganzen so ein herbstliches Flair. ;-) Das Auto im Hintergrund stört mich allerdings ein bisschen.

So, und da das ein bisschen viel auf einmal wäre, alle Bilder dieses Tages in Overath auf einmal hier laden zu lassen, gibt es mal wieder einen "erweiterten Artikel". Klick! "Schwarz-weiß und analog, Teil 213: Mit dem Pete durch Overath" vollständig lesen

Schwarz-weiß und analog, Teil 212: Morgendlicher Dorfspaziergang

Kentmere 400 #2, November 2022
  • Minolta Dynax 5, Minolta AF 50mm 1:1.7 (22)
  • Entwicklung: Microphen Stock, 13:00 Minuten (Push 2 = ISO/ASA 1600), 20°C, Adofix Plus 1+5 (3.), 4:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Wenn man schon nicht schlafen kann, dann kann man auch aufstehen und den Rest des Films voll machen, den man am Vorabend angefangen hatte. Dann kann man das Experiment mit dem Pushen auch gleich zu Ende bringen und entwickeln. Zu diesem Zweck bin ich also am Sonntag nach unserem Trekdinner einfach mal eben durchs Dorf und habe mal probiert, was passiert, wenn man drei oder vier EV mehr zur Verfügung hat.

Den Anfang macht die Weihnachtsbeleuchtung der Nachbarn gegenüber. (1/45s, f/2,8.) Schön: Die Sterne um die einzelnen LEDs! Wierd: Die Halos, die sich bei der Entwicklung teilweise um die Lämpchen gebildet haben. Spannend: Das sehr grobe, kontrastreiche Korn in der Hintergrundunschärfe. Insofern: Ein sehr spannendes Foto, bei dem ich immer wieder länger hin schauen muss, um alle versteckten Eigenartigkeiten zu finden. Zum Beispiel diese Spinnwebe in der linken oberen Ecke, fasziniert mich total, wie scharf und hell die sich da gegen die Dunkelheit im Hintergrund abhebt.


Danach haben wir da die Kerzen, die bei den Nachbarn unten an der Talstraße von außen auf der Fensterbank standen. (1/45s, f/4.) Um etwas mehr Tiefe ins Bild zu bringen, habe ich hier lieber eine weiter geschlossene Blende genommen, statt auf die 1/60s zu beharren, die man bei der Normalbrennweite im allgemeinen nicht unterschreiten sollte. Das Ergebnis sind zwei knackscharfe Teelichte, die an diesem nebeligen Morgen ein bisschen Licht ins Dunkle brachten.

In diesen beiden eher schattigen Ecken konnte ich so jedoch nicht wirklich die Reaktion dieser Film-Entwickler-Push-Kombination auf mehr Licht testen. Das kommt aber gleich im nächsten Bild mit den Lampignons, das glaube ich eines der besten auf der Rolle ist! (1/350s, f/1,7.) Klasse Bokeh mit mäßigem Kornrauschen, tolle Schärfe im vordersten Lampignon, faszinierendes Bild! Gefällt mir richtig gut, dabei war das auch nur so ein Schnappschuss nebenbei.


Und dann habe ich die Nachbarin mit ihrem Hund getroffen. (1/1500s, f/2.) Und durch schieren Zufall habe ich hier durch einfaches Draufhalten genau den Fokus in das rechte Auge (also, sein linkes) gesetzt und das perfekte Hundeportrait produziert! Hätte ich mehr Zeit gehabt, ich hätte natürlich eher f/4 genommen, aber gerade durch diese wirklich sehr geringe Schärfentiefe wirkt das Bild einfach total weich und warm, obwohl es so ein grauer Morgen war. Ist das das beste Bild auf der Rolle? Ich weiß nicht, aber ich vermute es!

Etwas nebelige Herbststimmung gefällig? (1/180s, f/8.) Es wurde langsam heller und dadurch ist der Nebel ein bisschen ausgewaschen, aber trotzdem noch erkennbar. Die Wiese davor wirkt unnatürlich kontrastreich, aber das macht ja auch der Push-Prozess. Ein einsamer Vogel auf der Erdungsleitung rundet dieses herbstlich-depressive Motiv nach oben ab. Gut.


Und zu allerletzt noch die Scheune, durch die Blätter der den Zugang zu Feld umgebenden Bäume hindurch, eines meiner neuen Standard-Test-Motive. (1/125s, f/8.) Auch hier: Extremer Kontrast, aber das macht das Bild nur noch interessanter. Der Himmel ist praktisch komplett durchbelichtet, man kann die Stromleitungen kaum noch erkennen. Sehr interessante Körnung, durch die hindurch man gerade noch genug Details in der Scheune ausmachen kann. Interessant.

Fazit: Auch bei mehr Licht kann man den Film durchaus um zwei Stufen gepusht verwenden, auch wenn das eigentlich nicht nötig wäre. Bei dem Licht an jenem Morgen hätte durchaus auch eine Stufe gereicht. Trotzdem: Für den extra Vintage Look kann man das auch mal machen.

Nächstes Mal: Ein Agfa APX, den ich bei einer Tour durch Overath verschossen habe. Grüße an P, mit dem zusammen ich dieses kleine Shoot-out veranstaltet habe! ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 211: Trekdinner und ein paar Bilder vom Bonner Weihnachtsmarkt

Kentmere 400 #2, November 2022
  • Minolta Dynax 5, Minolta AF 50mm 1:1.7 (22)
  • Entwicklung: Microphen Stock, 13:00 Minuten (Push 2 = ISO/ASA 1600), 20°C, Adofix Plus 1+5 (3.), 4:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Nachdem ich das mit dem Entwickeln von Film an dieser Stelle grundsätzlich so einigermaßen raus hatte, war es an der Zeit, mal einen Film zu pushen. Hauptsächlich, um das mal einfach auszuprobieren, aber andererseits auch, weil sich so ein herbstliches Trekdinner abends indoors und in der dunklen Stadt tatsächlich dafür eignet. Gewählt habe ich dafür einen der etwas besseren Kentmere 400, denn die Fomas sind von sich aus ja schon kribbelig genug und in den dunklen Bereichen eher unterdurchschnittlich.

Das Ergebnis hat mich schwer beeindruckt: Die nun folgenden Bilder sind alle um zwei EV unterbelichtet worden, dafür aber entsprechend länger im Microphen gebadet. Die Kontraste sind dementsprechend hoch, aber nicht so stark, dass man in den mittleren Bereichen nichts mehr erkennen könnte. Das Korn ist weiterhin relativ klein und wenig aufdringlich, zumindest in diesen dunklen Fotos, die ich heute vorstellen möchte. Diese sind alle in Bonn entstanden, entweder vor, während oder nach unserem kleine Zusammentreffen. Benutzt habe ich die Dynax 5 meiner Frau, weil die zum einen mit dem 50/1,7 ein recht lichtstarkes Objektiv, andererseits einen präzisen Autofokus hat - in der Dunkelheit wollte ich nicht auch noch manuelle fokussieren müssen, wo ich doch so schrecklich blind geworden bin. Darüber hinaus stellt sie vor allem eine known good Konstante dar, bei der ich mich nicht darum sorgen muss, dass die Kamera irgendeinen Blödsinn treibt.

Fangen wir am Bushof vor dem Hans im Glück, in dem wir uns damals getroffen haben, ab und betrachten die Spiegelung des Neon-Daumen-Hoch in den Glasscheiben der Haltestelle. (1/60s, f/2, manuell.) Bereits hier, im Zwielicht der städtischen Nacht, bekommen wir erstaunlich gut ausgeleuchtete Mitteltöne, mit denen ich nicht gerechnet hätte. Ja, es körmt durchaus recht heftig, aber das trägt eher zum Charakter dieser Nachtfotos bei, statt zu stören. Belichtet habe ich hier nach Gefühl und für die Reflexion in den Scheiben. Dafür, dass das eigentlich nur der erste Testschuss war, habe ich hier ein recht characktervolles Bild bekommen. Gefällt mir auf Anhieb.


In die andere Richtung konnte ich dann den Daumen in seiner ganzen Glorie sehen und habe hier ein bisschen mehr Licht rein gelassen, um auch den Hintergrund etwas stärker herauszuarbeiten. (1/45s, f/2, manuell.) Das Ergebniss ist ein grelles Leuchten um die eigentliche Neonröhre herum, bedingt durch die lange Entwicklung im unverdünnten (und damals noch frischen) Microphen. Finde ich einen ziemlich coolen Effekt, das sieht ein bisschen nach diesen Science Fiction Effekten aus, die man sonst heutzutage in der digitalen Welt erst nachträglich wieder ins Bild rein rechnen muss. ;-) Gleichzeitig erscheinen die Personen im Hintergrund fast schon wie am hellichten Tage - oder zumindest bei sehr viel mehr Licht, als mir tatsächlich zur Verfügung stand. Einzig und alleine das Katzenhaar stört, dass ich damals nach dem Scannen nicht weg retouchiert habe. ;-) Liegt aber auch an einer sehr blöden Stelle. Trotzdem ein total krasses Foto, das zeigt, was man aus einem Kentmere 400 durch Pushen heraus holen kann.

Die eine defekte Ziffer der Haltestellenuhr konnte ich auch nicht einfach so stehen lassen, habe sie also in Silber festgehalten. (1/45s, f/2, manuell.) Wieder bin ich erstaunt vom Graustufenumfang der mittleren Töne, die auch gar nicht so sehr rauschen. Der Kornkontrast hält sich doch sehr in Grenzen und ist nicht so extrem, dass Details verloren gehen. Die Schrift auf dem Aufkleber ist zum Beispiel noch durchaus lesbar, die Auflösung des Films ist also tatsächlich nicht schlechter als hätte ich ihn beim korrekten ISO-Wert belichtet. Die Streifen im breiten Edding-Graffiti sind ebenfalls gut voneinander unterscheidbar. Zugleich gefallen mir die glänzenden Highlights in der Metallstange. Ein ebenfalls sehr interessantes Bild!


Hatte ich bisher auf meine Intuition vertraut und manuelle Belichtung gewählt, bin ich für das Foto vom Churros-Stand dann doch zur üblichen Halbautomatik zurück gekehrt und die Kamera hat mir zu meiner vorgewählten Blende von f/4 1/750s eingesteuert, was ziemlich gut passt. Obenrum ist es vielleicht etwas dunkel, aber die Leuchtschrift "Kreuz" und das innere des Stand selbst sind perfekt ausgeleuchtet. Wenn das Bild jetzt noch gerade wäre, wäre ich ganz zufrieden.

Auf dem Münsterplatz stand das Bonner Riesenrad. (1/1000s, f/2,8.) Hier habe ich praktisch nur die Lichter vor einem ansonsten komplett schwarzen Hintergrund und ich muss sagen, das gefällt mir auch ganz gut. So ein absoluter An-Aus-Kontrast mit so gut wie keinen Zwischentönen hat auch was. Gut, das würde ich auch mit einem nicht gepushten Film hin bekommen, aber das war ja gerade mein Test: Geht das auch so? Um den ganz hellen Schriftzug bekommen wir durch die Entwicklung wieder einen gewissen Hof, allerdings nicht so stark wie bei dem Daumen oben, den ich ja vergleichsweise lange eingebrannt habe. Interessantes Bild.

Bei dem anderen Curros-Stand, ebenfalls auf dem Münsterplatz, habe ich dann mal die etwas schwierig zu erreichende Spot-Messung der Kamera getestet. (1/500s, f/2,8.) Hat erwartungsgemäß ein perfektes Bild des Schildes gegeben, auf das ich gezielt habe, und drumherum pechschwarze Nacht. Ist ein bisschen wenig zu erkennen, auf diesem Bild, insofern war das wohl nicht das beste Motiv. Aber ich übe ja auch noch! ;-)


Sehr spannend sind hingegen die herzförmigen Ballone geworden, die man hier an einem der Stände käuflich erwerben konnte. (1/60, f/2,8.) Die filigrane Plastikhaut ist perfekt zu erkennen, durch das Abblenden sind die Bilder im Hintergrund zu schönen Siebenecken aufgeblasen. Perfekt! Genau so wollte ich es haben!

Da ich von den Bildern während unseres Trekdinners, auf denen Personen zu sehen sind, keine öffentlich ausstellen möchte, weil wegen Persönlichkeitsrecht und so, hier ein Bild der Orangenscheibe, die neben dem Nachtisch serviert wurde. (Unbekannte Belichtungswerte.) Die wirklich sehr geringe Tiefenschärfe deutet darauf hin, dass ich hier die Blende komplett geöffnet hatte. Verwackelt ist hier hingegen nichts, also gehe ich mal davon aus, dass ich nicht weit unter die 1/60s gegangen bin. Das Foto mag zwar nicht das tollste Motiv darstellen, aber es zeigt doch, dass man durchaus mit dem gepushten Film arbeiten kann, wenn man nichts anderes zur Hand hat. Außerdem rauscht er weniger aggressiv als der Ilford Delta in 3200.


Das kann man auch beim Espresso sehen, den ich als nächsten vor die Linse genommen hatte. (Unbekannte Belichtungswerte.) Im Schattenbereich der Tasse kribbelt es zwar schon extrem, vor allem, weil das Negativ sowieso schon etwas dünn aus der Suppe kam und ich nachträglich noch ein ganzes bisschen an den Reglern im Gimp drehen musste. Aber trotzdem: Höchstens genau so schlimm! ;-) Außerdem ist dieses Motiv auch noch etwas spannender als die blöden Orangenscheiben! :-D

Draußen vor der Tür haben wir dann noch ein paar Minuten gequatscht und ich habe das Firmenlogo mitgenommen. (Unbekannte Zeit, f/2.) Hier kann gut einen kompletten Farbverlauf von voll durchbelichtet bis fast gar kein Licht abbekommen sehen und wie der Film darauf reagiert hat. Je dunkler es wird, desto mehr stechen die durchs Pushen dann doch komplett umgewandelten Kristalle hervor. Sehr spannend und auch einigermaßen lehrreich, zumindest für mich und meinen ersten Versuch.


Als letztes dann noch ein paar typische bonner Laternen vor der Oper. (Unbekannte Zeit, f/2.) Bei solchen sowieso schon sehr kontrastreichen Szenen fällt es praktisch nicht auf, wie sehr ich den Film gepusht habe. Im Gegenteil: Noch ein sehr schönes Bild.

Fazit: Sehr spannendes Thema, dieses herum gepushe. Und wie wir in Zukunft sehen werden, ist diese Kombination aus Kentmere 400 und Microphen eine Kombination, zu der ich immer wieder zurück kehre, wenn ich günstig einen empfindlichen Film brauche!

Nächstes Mal: Der Rest vom Film, verballert bei einem kleinen, morgendlichen Dorfspaziergang.