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Schwarz-weiß und analog, Teil 218: Winterliche Testfotos mit der Yashica FR I

Fomapan 400 #9, 18. Dezember 2022
  • Yashica FR-I, Yashica Lens ML 50mm 1:1.7, Yashica Lens DSB Zoom 70-180mm 1:4.5
  • Entwicklung: Adonal (1+50), 11:30 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (6.), 5:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Im Januar hatte ich irgendwie kein Glück mit meinen s/w-Fotos: Zuerst hat die Contax so gut geklungen, als ich Fotos mit ihr gemacht habe, aber leider war nach dem Entwickeln nur Schlier auf dem Film. Ich nehme an, der Verschluss ist zu langsam, öffnet und schließt also zu spät, sodass die Belichtung noch nicht abgeschlossen ist, wenn der Film bereits transportiert wird. Wahrscheinlich irgendein Problem mit der Elektronik. Das Ding ist ja vollständig computerisiert. Sehr schade, eine sehr spannende Kamera, eigentlich. Ich wollte die ja eigentlich mal für einen Kostenvoranschlag weg geben, aber ich fürchte, ein richtige Reparatur ist zu teuer. So speziell ist die nämlich leider dann doch nicht, dass man nicht für ein paar Euro eine neue bekommen könnte. Außerdem ist sie ja leider sehr verrammelt.

Dann habe ich als nächstes die Yashica FR-I getestet und eigentlich ganz tolle Fotos aus ihr raus gekriegt, wie wir in diesem Artikel sehen werden. Nur leider hatte ich die erste Hälfte des Films bereits in der Kodak-Knipse belichtet, bevor die die Flügel gestreckt hatte. Ich dachte damals, die hätte den Film gar nicht erst eingezogen, aber scheinbar hatte sie doch. Mist. Lauter Doppelbelichtungen auf den ersten 9 bis 10 Fotos.

Aber der Rest der Bilder ist wie gesagt ganz Klasse geworden. Besonders die Fotos mit der kleinen 50mm Festbrennweite im Schnee sind richtig spannend, finde ich. Es war zwar nur mäßig hell an jenem Januar-Morgen, aber durch den frischen weißen Schnee habe ich trotzdem sehr kräftige Kontraste bekommen. Der 400er Foma in Adonal entwickelt tut sein übriges für diesen Eindruck. Deshalb: Der ganze Film hat was.

Aber immerhin sind wir jetzt mal endlich in diesem Jahr angekommen, nachdem ich ja jetzt bis in den April hinein noch welche von 2022 nachgeholt habe. Fangen wir also tatsächlich mal mit der Bewertung der einzelnen Bilder an: Da wäre zuerst das alte Wagenrad, das da an einen Baum gelehnt wurde. (1/250s, f/8, Yashica 50mm.) Schöne Perspektive, spannend, wie die Äste vom Gemüse da durch wuchern, trotz der weit geschlossenen Blende noch ein kleines Bisschen Unschärfe im Hintergrund, gerade genug, um das Hauptmotiv ein bisschen hervorzuheben. Gefällt mir gut. Das ist übrigens da hinten an der Ecke bei der Scheune auf dem mehr oder weniger freien Feld, die ich ja auch ständig fotografiere. Wenn man da hinter um die Ecke am Hanfbach entlang geht, kommt man zu einer kleinen Brücke, die eigentlich nur für den Bauern und seinen Trecker gedacht ist, der Weg führt nur auf seinen Hof. Und da steht dieses Rad.


Die Schaukelreste im Schnee fand ich ebenfalls recht spannend. (1/1000s, f/4, 50mm.) Hat so ein bisschen was von Vergänglichkeit. Oder Postapokalypse: Alle Menschen sind weg, nur ihre Spielzeuge liegen noch in der Gegend rum, während die wilde Natur drumherum sich wieder alles zurück erobert. Jaja, ich denk mir wieder Stories aus. Aber zur Technik: Kann mich über die Schärfe des 50mm Yashica nicht beschweren. Es ist auf jeden Fall schärfer als der Film. Bei diesem für meine Verhältnisse eher mittleren Blendenwert - es war zu hell zum weiteren Öffnen, bzw. die Kamera ist zu langsam - sieht auch der Hintergrund auf diese (unscharfe) Entfernung noch nicht zu unruhig aus, obwohl die Äste ja nun wirklich kreuz und quer wuchern.

Auch die Vordergrundunschärfe ist ganz angenehm,. wie man im folgenden Bild der besagten Scheune an den ins Bild hinein reichenden Ästen sehen kann. (1/1000s, f/4, 50mm.) Insgesamt ein nettes Schneebild, die einzelnen Schneehäubchen auf den Bäumen im Hintergrund kommen noch ganz gut raus. Die Wischspuren an der Holzwand, wo das Gras im Wind hin und her gerubbelt hat, sind ebenfalls noch gut zu erkennen. Leider sind die BIlder, mit denen ich Vignettierung und Verzeichnung testen wollte, verloren gegangen, deshalb muss ich jetzt die, die ich habe, dafür benutzen. Über Verzeichnung konnte ich bisher noch nicht viel sagen; höchstens ganz in der äußersten oberen rechten Ecke kann man vielleicht etwas davon erahnen, wo die Amsel (?) sitzt und die Blätter rechts davon etwas verzerrt aussehen - was aber durchaus daran liegen kann, dass sie nicht 100% in Fokus sind. Bei f/4 ist aber zumindest schon mal so gut wie keine Abschattung in den Ecken zu sehen.


Der verschneite Waldweg mit ebenfalls vereisten Bäumen an den Rändern gibt noch ein sehr schönes Wintermotiv ab. (1/500s, f/8, 50mm.) Ich bin ja eigentlich nicht so der Winterfan, aber auf s/w-Fotos find ich ihn dann doch wieder ganz ansprechend, und wenn es nur wegen der leicht deprimierenden Stimmung ist. ;-) Aber schon schön, wie der Weg praktisch in der Unendlichkeit verschwindet. Auch hier: Keine Vignettierung und auch keine echte Verzerrung an den Ecken, aber beides ist bei f/8 auch eher nicht zu erwarten.

Die alten Bienenstöcke vom letzten Jahr habe ich dann auch noch mitgenommen, weil sie eben auch diesen leicht morbid-vergänglichen Wintertouch haben. (1/1000s, f/4, 50mm) Bei f/4 ist die Hintergrundunschärfe auf diese Entfernung von ein paar Metern tatsächlich noch sehr sanft und weich. Bin gespannt, wie das Objektiv sich bei weit offener Blende verhält - was aber in diesem Artikel nicht mehr passieren wird. Eine weiter geöffnete Blende wäre auch hier schon sehr vorteilhaft gewesen, um mehr Separation zu erreichen, aber der Film war zu schnell, die Kamera zu langsam.


Letztes Bild für heute: Kein Hundeklo! (1/1000s, f/5,6.) Bin ich mal wieder albern gewesen, als ich dieses Foto gemacht habe. Das Haus im Hintergrund gefällt mir allerdings so gar nicht, vielleicht hätte ich mich um 90° versetzt hinstellen müssen, um das andere auf der anderen Seite im Hintergrund zu haben. Dafür gefällt mir der Schnee oben drauf und der langsam unscharf werdende Zaun richtig gut. Insgesamt also eher ein gemischtes Paket.

Erstes Fazit: Kamera funktioniert und dass ich zwei Drittel der Bilder von diesem Tag verloren habe, ist echt schade, vor allem, weil da auch die mit dem Tele-Zoom dabei waren.

Nächstes Mal: Seligenthal und die Talsperre in einem deutlich längeren Eintrag.

Schwarz-weiß und analog, Teil 217: Ein Trekdinner in Siegburg (mit Mittelaltermarkt)

Kentmere 400 #2, 3. Dezember 2022
  • Minolta Dynax 5, Minolta AF 50mm 1:1.7 (22)
  • Entwicklung: Microphen Stock (4. Verw.), 17:00 Minuten (Push 2 = ISO/ASA 1600), 20°C, Adofix Plus 1+5 (5.), 5:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Da das mit der Push-Entwicklung vom Kentmere 400 beim letzten Trekdinner ja so hervorragend geklappt hat, habe ich mir gedacht, mach ich das doch diesen Monat wieder. Vor allem, weil uns auf dern Mittelaltermarkt in Siegburg begeben wollten, wo es entsprechend viele Motive nebenbei im Angebot gibt, die ich natürlich alle mitgenommen habe. Weil die kleine Minolta meiner Frau sich zu diesem Zwecke als recht geeignet erwiesen hatte, habe ich wieder die mit dem passenden 50mm dafür genommen. Eine ziemlich gute Kombination, diese Kamera und das schön lichtstarke 1:1,7er. Das hat einen recht flotten Autofokus-Motor und die Kamera misst hervorragend.

Geparkt hatten wir unten jenseits meiner alten Schule, weshalb wir die Ringstraße hoch sind, wo ich als erstes Motiv diese Dose Ice Tea Pfirsich gefunden habe. (1/1000s, f/2,8.) Etwas schief, aber ansonsten ein witziges Foto, finde ich. Besonders mit der ausgeprägten Unschärfe im Hintergrund. Das ist übrigens der Zaun, der das Schulgelände vom Rest der Stadt trennt. Es hat sich zwar viel verändert an meiner alten Schule, aber das ist die letzten 30 Jahre gleich geblieben.

Nebenan steht noch immer die alte Kapelle, die ich dann auch mal direkt aufs Korn genommen habe. (1/500s, f/8.) Hihi. Aufs Korn? See what I did there? :-D Dabei ist der Film selbst nach dem Pushen nur mäßig körnig, ich bin immer wieder erstaunt. Wobei der schon kräftigen Kontrast ausbildet, selbst bei dem eher bedeckten Schmuddelwetter, das wir da an diesem Samstag im Dezember hatten. Aber das mag ich ja. Kontrast kann man ja gar nicht genug haben, fast so wie Hintergrundunschärfe! ;-) Gut, die fehlt bei f/8 in diesem Bild natürlich. Aber immerhin habe ich es geschafft, dass die Kapelle die hässliche Baustelle am Rathaus komplett verdeckt. Gefällt mir gut, das BIld.


Da wir noch etwas Zeit hatten, sind wir noch ein bisschen durch die Geschäfte, bevor wir uns mit den anderen getroffen haben; so waren wir auch kurz im Kaufhof - der nächstes Jahr ja dann wohl endgültig zu gemacht wird, was aber auch nicht so erstaunlich ist, wenn die Schaufensterpuppe einem da den Stinkefinger zeigt! :-D (1/90s, f/4.) Ein ziemlich albernes Foto, zugeben, aber dafür ist es doch erstaunlich gut geworden. Schon witzig, wie viel Spielraum einem so ein Push in den Belichtungszeiten gibt. Bei Nennempfindlichkeit hätte ich hier wohl Blende und Zeit halbieren müssen, was sicher nicht so gut raus gekommen wäre, weil ich ja a) immer alles verwackel und b) auch aufgrund meiner Blindheit den Fokus nicht immer treffe, selbst mit Autofokuskameras. ;-)

Ich glaube, eines der besten Bilder, die ich seit langem fabriziert habe, ist das von den Weihnachtsmännern mit dem beleuchteten Weihnachtsbaum im Hintergrund. (1/350s, f/4.) Dadurch, dass ich hier gut abblenden konnte, habe ich unglaublich schöne Siebenecke im Hintergrund - das Minolta 50mm hat eine sehr schöne Blende für sowas, finde ich. Die Weihnachtsmänner sind perfekt getroffen, die zweite Reihe ist bereits leicht unscharf, und je weiter man nach hinten guckt, verschwimmen sie immer mehr. Perfekt. Bin ich extrem stolz drauf!


Nachdem wir uns mit den ersten Mit-Trekkies am Bahnhof getroffen hatten, sind wir wieder in dieses vegane Café gegangen, wo es dieses hübsche Herz zu fotografieren gab. (1/45s, f/4.) Wenn ich mich gleichzeitig nach unten abstützen kann, bekomme ich auch leicht zu lange Zeiten aus der Hand noch gut gehalten. (Meine Frau hat da ja scheinbar ein noch ruhigeres Händchen, die kann ja Bilder aus der Hand schütteln, die eigentlich gar nicht möglich sein sollten. Bin ich immer wieder fasziniert.) Aber zurück zum Foto: Auch nicht schlecht, könnte ich denen mal anbieten, dass sie das bei sich aufhängen. So als kleine Ausstellung. ;-)

Wenn ihr wissen wollt, wie es mit unserem schwarz-weißen Trekdinner weiter ging: Klick! ;-) "Schwarz-weiß und analog, Teil 217: Ein Trekdinner in Siegburg (mit Mittelaltermarkt)" vollständig lesen

Schwarz-weiß und analog, Teil 216: Icarex-Probleme in Troisdorf

Foma 400 #7, November 2022
  • Zeiss Ikon Icarex 35s, Carl Zeiss Tessar 50/2.8
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 11:30 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (300ml, 7. Verw.), 7:30 Minuten, Adoflo II 1+200
Im letzten Teil dieses Films wird es mit den überlappenden Doppeltbelichtungen ganz schlimm. Wirklich ganz schlimm. Am Ende musste ich einen Streifen von so fünf bis sechs Bildern am Stück lassen, weil sie sich den Platz teilen, der normalerweise von ca. drei belegt wird. Mist. Insgesamt werde ich die Bilder ein bisschen schneller abarbeiten als gewöhnlich, vor allem solche, die nichts besonderes zeigen.

Aber fangen wir mit den "guten" Fotos an.: Am Anfang ging es nämlich eigentlich noch ganz gut, finde ich. Da konnte ich die Bilder einfach ein bisschen kleiner zuschneiden und die evtl. doppelt belichteten Stellen weg lassen, ohne dass es zu sehr auffallen würde. Hier sehen wir zB die Tordurchfahrt zur Burg Wissem. (1/250s, f/4.) Eines der besagten "nicht so besonders" Bilder. Deshalb extra schade, dass das eines der wenigen brauchbaren ist. Wie man sieht, habe ich oben einfach ein bisschen geschwärzt. Fällt erst beim zweiten Blick auf. ;-)

Die Kugeln am Baum sind dann schon besser. (1/125s, f/4.) Besonders mit dem Burgturm im Hintergrund. Hat was. Glitzert auch schön. Tolles Bokeh, das bei dem alten Tessar erstaunlich gut rüber kommt, besonders wenn das eigentliche Motiv so nah ist. Wäre ein gutes Bild, wenn es untenrum nicht eben auch wieder doppelt belichtet wäre.


Der Burgturm alleine macht dann auch richtig was her. (1/250s, f/4.) Es scheint mir mal wieder so, dass ich einfach weiter mit der gleichen Zeit-Blenden-Kombi weiter fotografiert hätte, weil, passt schon! ;-) Der Foma 400 ist ja doch recht gutmütig, selbst im Adonal. Etwas kontrastarm geworden, vielleicht, aber so spannend war das Licht eben nicht. Vielleicht hätte ich doch f/8 nehmen sollen, dann wäre die Wand links vielleicht auch scharf und die architektonische Wirkung wäre noch stärker. Wer weiß.

Ungefähr so wie bei Treppe und Kreuz auf dem Friedhof. (1/60s, f/8.) Ja, ich greife da im Film jetzt etwas vor, aber das mache ich hauptsächlich, weil ich die brauchbaren Bilder beieinander halten wollte. Und dieses hier gefällt mir besonders gut, denn es ist schweinescharf und perspektivisch ganz interessant. Also, für mich zumindest. (Ich muss übrigens echt aufpassen, wenn ich mich über zu wenig Kontrast in den Bildern beschwere: Ich habe die nach links auf den alten 5:4-LG-Monitor geschoben, der ist viel "flacher" in den Graustufen. Ich glaube, das Backlight ist schon ein bisschen ausgelutscht. Wobei der 16:10-Hauptmonitor sicher mehr gelaufen ist... Ach ja, wenn ich Geld hätte, würde ich mir mal einen kalibrierten 4k-Monitor leisten... Aber das sage ich ja auch nicht zum ersten Mal.)


Auch den Stacheldraht habe ich obenrum ein bisschen beschnitten - oder war es unten? (1/500s, f/2,8.) Weit offen macht das Tessar ja schon echt was her, wenn es um Hintergrundunschärfe geht. Hübsch, wie das Licht da durch den Baum im Hintergrund fällt. Und trotzdem recht scharf im Draht, auch wenn ich den Fokus nicht ganz genau getroffen habe, der liegt ein bisschen hinter dem Pinn. Aber close enough. Das Tesser macht ja eh alles ein bisschen weicher.

An der Kapelle musste ich hingegen nicht so viel rumschnibbeln, die ist komplett drauf. (1/500s, f/4.) Wenn man genau hin schaut, findet man oben zwar auch eine Doppeltbelichtung, aber da der Himmel das Material da eh komplett durchbelichtet hat, fällt das gar nicht so auf. Hab es also dran gelassen. Das Bild selber ist auch ganz nett geworden. Jetzt nicht überragend, aber ausreichend für meine eh nicht so strengen Kriterien. ;-)

Kommen wir nun zu den schlimmen Fällen: Die Kapelle oben geht ja noch (1/250, f/4), aber die Metallplatte auf den folgenden (1/60s, f/4) ist praktisch nicht wiederzuerkennen. Keine Ahnung, wie das passiert ist...

Die Freiheitsstatue (1/500s, f/4) kombiniert mit dem Steinkreuz (1/60s, f/8) hingegen, das hat schon fast was künstlerisches. Der Gegensatz von Freiheit und Kirche? Hui, dünnes Eis. ;-)


Und wie der Dicke Mann (1/500s, f/4) die Waschmaschine (1/60s, f/5,6) anschaut: Schon fast wie gewollt! Das Bild von der Statue gefällt mir übrigens ansich ganz gut und wenn es nicht so defekt wäre, hätte ich da auch noch ein bisschen was zu geschrieben, wie sein verträumter Blick und der Baum im Hintergrund gut harmonieren, zB. Aber so... ;-)

Der E-Scooter (1/500s, f/4) ist zum Glück eh schief, aber um das Rankgitter (1/60s, f/4) ist es etwas schade. Beim ersten finde ich nackten die Weihnachtsbäume im Hintergrund recht witzig, während mir beim Gitter die Schnörkelleien besonders ins Auge gefallen sind. Beides wären ganz nette Bilder geworden.

Ähnlich würde ich das Kapitel an der Säule zum Eingang am Krankenhausanbau (1/125s, f/2,8) und den geföhnten Hund (1/125s, f/5,6) sehen. Einzeln wären beides sicher spannende und/oder witzige Bilder gewesen, zusammen und überlappend sind sie leider zu defekt. Mist.


Die einzelne Weihnachtsbaumkugel (1/250s, f/2,8) ist unscharf, da habe ich also keinen großen Verlust, und auch der Jesus am Kreuz (1/60s, f/4) ist nicht so richtig gut getroffen.Liegt auch daran, dass ich spätestens an dieser Stelle realisiert habe, dass irgendwas nicht stimmt, wenn man 39 Bilder auf einen 36er Film bekommt und man den Spannhebel problemlos noch mal aufziehen kann.

Das Ergebnis sehen wir dann im letzten "Bild" dieses Films:


Ähmja. Is wie et is. ;-) (Rind: 1/60s, f/4 - Die Bombe: 1/500s, f/4 - Achtung: 1/250s, f4 - Beeren: 1/250s, f/4.) Weitere Beschreibungen spare ich mir an dieser Stelle. Als Gesamtkomposition schon faszinierend, aber nicht das, was ich erwartet hatte! :-D

Nächstes Mal: Das Trekdinner auf dem Mittelaltermarkt, ein ganzer Film auf einmal - minus Personen, die nicht ins Internet gehören!

Nikon F55 mit Sigma Zoom 28-80mm 1:3.5-5.6 II Macro

Da sitz ich gestern faul rum und genieße den Sonntag, da ruft mein Bruder an. Ist auf dem Flohmarkt in Hennef, da, wo ich letzte Woche auch war und wo es so fuchtbar langweilig war, weil ich keine Kameras finden konnte. Er hätte da eine Nikon gefunden. Ich so: "Ich hab doch schon so viele!" Aber Flohmarkt ist eigentlich eine Idee, also die Pferde gesattelt und mal eben runter zum Lutz gelutzt.

Komm ich da an dem besagten Stand vorbei und sag so zur Frau: "Guckste, da ist die Kamera!" Die Dame hinterm Tisch hat mich gehört und meint so zu mir: "Ach, Sie sind der Bruder?" Langer Rede kurzer Sinn: Nach ein bisschen verhandeln und austesten hab ich sie dann mitgenommen. Und der Kater approve-t das:


Hauptsächlich habe ich zugeschlagen wegen des auf der Kamera verbauten Sigma-Objektivs, weil das eine Makro-Funktion bis zu 1:2 eingebaut hat. Ist ansonsten zwar nur ein ganz normales Zoom-Objektiv, aber insgesamt machte das ganze Set einen sehr gepflegten und sauberen Eindruck. Gut, der Griff an der Kamera hat das normale Problem, das alle Kameras aus den 1990ern haben: Klebriges Pseudo-Plastik! Aber einmal mit Alkohol abgerieben, dass die oberste Schicht ab ist, die da vor sich hin hydrolisiert, und gut ist. Dann ist zwar der Glanz weg, aber man kann das ganze wieder problemlos anfassen, ohne nachher überall festzukleben. ;-)

Von den technischen Daten her ist die Kamera nichts besonders: Es handelt sich hier um ein Einsteiger-Stück für die SLR-Fotografie, von denen es in den 1990ern ja einen ganzen Haufen gab. Sie ist klein und leicht und hat ausreichende technische Schnickschnacks eingebaut, dass sie für den Neuling attraktiv wirkt. Zum Glück kann man alle diese Motiv-Programme und Gedöns auch völlig ignorieren und einfach wie gewohnt in die Zeit-, Blenden- oder kompletten Automatik wechseln - bis auf die automatische Einstellung des ISO-Werts, dafür muss man DX-kodierte Filme verwenden; alles andere wir wie ISO 100 behandelt und man kann nur über die Belichtungskorrektur einen anderen Wert einstellen. Leider geht das nur für zwei Stufen darüber oder darunter, man kann also minimal ISO 25 und maximal ISO 400 verwenden. Gut, schnellere Filme sind auch heutzutage meist noch mit einem entsprechenden Code versehen, aber gerade die langsameren kommen meist in wiederverwendeten unkodierten oder überklebten Patronen daher. Naja, aber immerhin kann man überhaupt manuell eingreifen.


Zur Belichtungsmessung kommt übrigens in allem Modi (außer dem komplett manuellen Modus) die bewährte Nikon Matrix-3D-Messung zum Einsatz, so das verwendete Objektiv ein D im Namen trägt. Ist das nicht der Fall, wird bei AF-Objektiven die normale Matrix-Messung aktiv und bei AI-S- und AI-Objektiven geht - wie bei der Nikon F50, die ich vor langer Zeit hier vorgestellt habe - garnix, die muss man also komplett manuell einstellen. Aber immerhin kann man sie verwenden. Bei allem modernen muss zudem der Blendenring bei der maximalen Blendenzahl eingerastet werden, sonst gibt es nur FEE zu sehen. G-Objektive funktionieren problemlos, bis auf den Autofokus, denn die Kamera kann den eingebauten Fokusmotor nicht verwenden. Die Blende funktioniert allerdings problemlos.

Ansonsten ist die Kamera vom Funktionsumfang her der erwähnten F50 sehr ähnlich. Einzig die Möglichkeit zur Anfertigung von Mehrfachbelichtungen hatte ich bei dem älteren Modell nicht gefunden. Zu steuern ist die F55 meiner Meinung nach einfacher, weil sie ein Drehrad besitzt und nicht über irgendwelche Tasten bedient werden muss. Es gibt zudem nicht ganz so viele redundante Motivprogramme (die ich eh nie verwenden werde). Leider gibt es wieder keine Abblendtaste, die fehlt mir ja immer bei diesen Einsteiger-Geräten.

Das Handling der Kamera ist allerdings ganz gut. Sie fühlt sich etwas wertiger an als die F50 und hat ein geradezu schnuckelig-leises Klick-Klick-Schnurr-Geräusch beim Auslösen. Der Sucher ist recht hell und deckt laut Handbuch 89% ab - ausreichend für die Preisklasse/Zielgruppe. Das Modus-Wahlrad gefällt mir besser als die eher komplizierte Bedienung der F50. Das Bajonett ist leider aus Plastik, man sollte also nicht zu ruppig die Objektive wechseln.


Was das Objektiv angeht, bin ich einigermaßen begeistert davon, obwohl es sich um ein Drittanbieter-Normal-Zoom handelt. Aber dazu schreibe ich demnächst noch einen eigenen Artikel, denn das funktioniert auch ganz hervorragend an der Digitalen, mit der ich gleich mal in den Garten gerannt bin und bei miesem Wetter austesten konnte, wie weit ich die Empfindlichkeit hoch drehen kann, ohne dass es kribbelt! ;-)

Fazit: Für die 25€, die ich bezahlt habe, auf jeden Fall kein Fehlkauf. Die Kamera ist sehr basic, aber dafür leicht und schnell einsatzfähig. (Übrigens die erste Nikon, die ich habe, die den Film erst mal komplett rauszieht und aufwickelt, um zu berechnen, wie viele Bilder drauf passen - auf den Foma 200 offenbar 37.) Das spannende an dem Set war das Objektiv, das klein und leicht ist und tatsächlich einen echten Makro-Modus bietet. Wie gesagt, dazu später mehr.

Schwarz-weiß und analog, Teil 215: Icarex-Probleme in Lülsdorf

Foma 400 #7, November 2022
  • Zeiss Ikon Icarex 35s, Carl Zeiss Tessar 50/2.8
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 11:30 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (300ml, 7. Verw.), 7:30 Minuten, Adoflo II 1+200
In diesem Eintrag fangen die Probleme mit dem Filmtransport so richtig an, was schade ist, denn da sind ein paar ganz gute Bilder dabei, die jetzt leider zu einem gewissen Prozentsatz doppelt belichtet sind. Ich habe sie trotzdem mit hier rein genommen, zum einen um zu zeigen, in welche Probleme man geraten kann, wenn man altes Gear billig bei ehBlöd ersteigert, zum anderen weil mir die Motive trotzdem gut gefallen und man doch zumindest einigermaßen erkennen kann, was ich machen wollte, bevor es schief gegangen ist. ;-)

Wie immer, wenn ich meines Bruders Viehzeug füttern gehe, begebe ich mich danach an den Rhein - der ist ja nur ein paar hundert Meter entfernt - und ich mache als erstes ein Foto vom Rheinkilometerpfosten 668: Heute mal direkt in die Sonne hinein, als Silhouette. (1/1000s, f/16.) Das hat mir die Gelegenheit gegeben, das Tessar mal voll abzublenden. Der Film ist mit ISO 400 ja sehr empfindlich, um ihn voll ins Licht zu halten. Das Ergebnis ist erstaunlich: Toll strukturierte Wolken, die 668 oben an ihrem geschwungenen Stahlträger, die Schornsteine und die kahlen Bäume am anderen Ufer. Gefällt mir direkt mal richtig gut. Trotz der praktisch komplett geschlossenen Blende sehe ich keine besondere Unschärfe durch Beugungseffekte. Das mag an der eher groben Auflösung des Foma 400 liegen, aber insgesamt wirkt das Bild extrem scharf. Der Sweet Spot bei den meisten Objektiven liegt ja im Allgemeinen irgendwo zwischen f/5,6 und f/11 und das kann man eigentlich auch auf Film und nicht nur auf digitalen Bildern sehen, insofern erstaunt mich das schon ein bisschen. Was dem Objektiv unten rum (bei Offenblende) an Schärfe fehlt, macht es im oberen Bereich also durchaus wieder wett. Nun blende ich selten mal weiter ab als f/8, deshalb fällt mir das wahrscheinlich erst jetzt auf. ;-)


Dass ich das erste Bild des Tages schon ganz gut fand, heißt aber nicht, dass die restlichen Bilder schlecht sind: Auch dieser Baum hinter dem Schild mit der gleichen Nummer hat es mir angetan. (1/1000s, f/4.) Habe hier die Blende auf meinen Standard von f/4 gestellt, was mir an hellen Tagen meist erlaubt, mit der schnellsten Zeit zu fotografieren. Hat auch hier ganz gut funktioniert, aber der Versuch, Unschärfe in den Baum zu bekommen, war nur mäßig erfolgreich. Der ist nur ganz leicht weichgezeichnet. Auf diese Entfernung ist das eben nicht so leicht möglich, selbst wenn ich auf f/2,8 gegangen wäre. Was mir mal wieder auffällt: Man braucht eigentlich nur selten mal was anderes als ein gutes altes 50mm. Ich weiß gar nicht, warum ich Jahre meines Lebens mit irgendwelchem Rumgezoome verschwendet habe! ;-)

Spiegelungen haben für mich ja auch immer eine gewisse Anziehungskraft, so auch hier in den Strudeln des vorbeirauschenden Rheins. (1/1000s, f/8.) Sieht ein bisschen aus wie flüssiges Blei oder vielleicht ein Strom aus Quecksilber. Faszinierend. Die einzelnen Wirbel und Strudel sind extrem kontrastreich und hier stößt der Film tatsächlich wieder schnell an seine Auflösungsgrenze. Manche gehen einfach im Hintergrundrauschen der groben Körnung unter. Trotzdem - oder gerade deshalb? - ein sehr spannendes Bild, in dem man stundenlang nach neuen Strukturen suchen kann.


Das nächste Bild ist einfach total schief, was daran liegt, dass ich es im Gehen geschossen habe - das Schiff wollte einfach nicht stillhalten! ;-) (1/1000s, f/5,6.) Vielleicht war es aber auch gerade deshalb so schnell unterwegs, bei dem Gefälle! :-D Dass die Auflösung des Foma 400 - zumindest im Adonal - eher mäßig ist, sieht man hier besonders am Namen des Schiffes, der vorne am Bug eigentlich gut lesbar sein sollte, aber total verrauscht ist. (Main-Tauber übrigens, nur der Vollständigkeit halber.) Müsste den mal in D-76 testen, ob er da ein wenig sanfter wird.

Von hier an sind die meisten Bilder leider meist bis zu einem Viertel überlappend. Um den Spielplatz (1/125s, f/5,6) ist das nicht so schade, aber bei den Steinen im Rhein (1/250s, f/8) ärgert mich das schon ein bisschen. Die sind nämlich eigentlich sehr schön geworden, mit den glitzernden Wellen des Flusses im Hintergrund und der in sanfter Unschärfe verschwindenden Industrie auf der anderen Seite. Wenn ich gewollt hätte, hätte ich das grundsätzlich zu etwas beinahe Quadratischen zusammenschneiden können, aber das war mir dann auch zu blöd. Schade, schönes Foto.


Der Spielplatz hingegen ist eher so ein bisschen 08/15, eines dieser Bilder, die ich ständig mache. Ja, die Perspektive ist ganz gut gelungen, wie man der Reihe nach durch verschiedenen "Rahmen" aus Spielgeräten schaut, um dann schließlich an der Rutsch anzukommen, aber der Winkel gefällt mir nicht. Hätte einen Schritt zurück gehen sollen und dafür die Rutsche mehr ins Zentrum rücken sollen. Hm. Naja, egal, ist ja eh ruiniert. ;-)

Hingegen ist es um beide der folgenden Bilder einigermaßen schade: Sowohl der Sitz der Wippe (1/500s, f/5,6) als auch das beleuchtbare Jägermeister-Geweih vor den Brettern (1/250s, f/8) sähen als komplettes Bild bestimmt richtig krass aus! Die Wippe hat eine sehr gute Schärfe, die toll mit dem Hintergrund kontrastiert, der eigentlich genau das richtige Maß Unschärfe aufweist. Wäre sicher ein recht hübsches Bild, besonders in dieser Herbststimmung.


Genauso leuchten die Bretter des Sockels der Veranda in der Sonne und man kann sich voll auf die Holzsztukturen konzentrieren. Das Geweih hebt sich mit seinem leichten Schattenwurf gut dagegen ab und sowohl die Gebüsche unten als auch die Scheiben und alles dahinter begrenzen das Bild und rahmen es gut ein. Sehr schade.

Und auch die letzten beiden finde ich sehr frustrierend, dass sie praktisch unbrauchbar geworden sind. Das in der unscharfen Unendlichkeit verschwindende Geländer (1/1000s, f/4) wäre alleine schon ein tolles Foto geworden, aber leider überlappt es so sehr mit dem hell leuchtenden Rhein, auf dem die "Aegle" unterwegs ist (1/1000s, f/8), dass man da am oberen Rand (also rechts, weil ungedreht) wirklich nichts mehr erkennen kann. Dabei ist die Struktur im Betonpfosten extrem gut geworden und sogar die einzelnen Grashalme heben sich gut gegen den Hintergrund ab, obwohl hier doch recht wenig Kontrastunterschied ist.


Und das Schiff, dass gerade mitten durch den breiten, hellen Streifen aus Wellen und Wirbeln bricht, das könnte man sich glatt an die Wand hängen. Mist, Mist, Mist! Aber was will man machen?

Nächstes Mal: Noch mehr Doppeltbelichtungen, dieses Mal in Troisdorf. Danach kommen wieder "gute" Filme. ;-)