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Sonntägliche Herbstsimmung in Mondorf - Gänse am Rhein

26.10.: Rein zufällig, zum Vergleich ein paar Fotos an der selben Location, knapp ein Jahr später aufgenommen, aber mit dem gleichen Set an Objektiven, dieses Mal auf der D800. Ich hatte gerade Lust darauf, und so habe ich die mitgenommen, als ich J letztens Sonntag nach Mondorf zu C gebracht habe. Die beiden sind dann weiter nach Essen und haben noch einen Tag auf der Spielemesse verbracht. Ich war dazu nicht in der Lage. Das kalt-nasse Wetter macht meinen Knochen aua-aua und außerdem, Menschenmassen, sie wissen schon. Stattdessen habe ich mich erstmal ein bisschen am Rheinufer rum getrieben und mal wieder ein paar Gänse aufs Korn genommen, bevor ich gegen Mittag noch schnell nach Bonn rüber bin, weil das Licht plötzlich besser wurde.


Das Wetter ist übrigens sehr ähnlich zu dem gewesen, was man auf den s/w-Fotos von gestern sehen konnte. Zumindest auf den ersten Blick. Bei genauerem Hinsehen fällt dann auf, dass es sehr viel stürmischer war. Da sind richtige kleine Wellen auf dem Rhein. Und durch den heftigen Wind reißt zwischendurch auch immer mal wieder die Wolkendecke auf, sodass nicht alles komplett grau in grau war. Außerdem waren mal keine Blagen auf dem Spielplatz, sodass ich mich da mal austoben konnte. Kommt ja immer etwas seltsam rüber, wenn ich mit der Kamera zwischen den fremden Kindern unterwegs bin. Als würde ich mein nächstes Entführungsopfer aussuchen! Zumindest kommt das bei den Eltern immer so an. "Nein, ich bin kein Perverser, ich bin nur ein Fotogeek!" ;-)

Ansonsten: Wetter! Ich wünschte, ich wäre mal wieder in DK und könnte meine Nase direkt in die Sturmflut halten. Aber leider habe ich nur den Rhein. Naja, besser ein bisschen Wasser als gar keins. Strand wäre aber schon geiler. Immerhin fahren die Schiffe hier näher am Ufer, sodass ich mehr Fotos von denen machen kann.


Und wie man sieht, es ist auch wieder die Eistüte dabei. Weil, die haben zwar zu, aber Eis erinnert trotzdem an Sommer und lecker und überhaupt. Ich vermisse die Sonne ja doch irgendwie. Seit wir die PV auf dem Dach haben, hab ich die viel zu selten gesehen. Ich würde gerne mal sehen, was das an einem guten Tag produzieren würde!

Da ich wieder zu viele Bilder habe, geht es nach einer kleinen Unterbrechung im "erweiterten Eintrag" weiter. KLICK! "Sonntägliche Herbstsimmung in Mondorf - Gänse am Rhein" vollständig lesen

Schwarz-weiß und analog, Teil 306: Mondorfer Rhein

Foma 200 #12, November 2024
  • Nikon F801S, AF Nikkor 35-70mm f/2,8, Tamron 70-210mm f/4-5,6
  • Entwicklung: Entwicklung: D-76 Stock #1, 5:30 Minuten, 20°C, Adofix Plus #4 1+5, 4:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Als ich dann mal wieder nach Mondorf musste, war das Wetter noch immer nicht besser geweorden. Eigentlich mehr so im Gegenteil: Jetzt war es ganz grau in grau, was da unten am Rhein in der flachen Landschaft gleich noch mal so deprimierend wirkt.

Immerhin gab es Gänse. (35-70mm @ 70mm, 1/250s, f/2,8.) Wegen des miesen Wetters konnte ich aber wieder ganz schamlos die Blende bis zum Anschlag öffnen, was mir ja wiederum entgegen kommt. So ist der Rhein (und der Typ mit seinem kackenden Hund hinterm Tor) schön unscharf, während die Gänse sich trotz der noch sehr hohen Entfernung gut vom Hintergrund abheben. Bleibt die Frage, was macht die eine Graugans (?) zwischen all den Kanadiern? ;-)


Währenddessen lagerten auf der "Doris" ganz viele Steine, die wohl irgendwo zur Uferbefestigung gebraucht werden. (35-70mm @ ~50mm, 1/250s, f/2,8.) Warum ich hier jetzt nicht mal ein bisschen die Blende geschlossen habe, weiß ich allerdings auch nicht. Hier gibt es echt keinen Grund für f/2,8. Das Doppelte bis Vierfache wäre eigentlich angesagt gewesen. Aber so habe ich mal eine Baseline, was die Abschattungen in den Ecken angeht, so einheitlich grau wie der Himmel war: So gut wie unsichtbar.

Es war wohl ein Wochentag, sodass auch brav die Fähre von links nach rechts, von Ufer zu Ufer schipperte (35-70mm @ 70mm, 1/250s, f/5,6.) Ach guck mal, da hab ich das dann auch mal endlich gemerkt, dass das Objektiv auch noch andere Blenden hat als weit offen! ;-) Macht das Bild auch irgendwie schärfer. Nicht, dass ich das in den Bildern vorher vermisst hätte. Aber die Bestätigung, dass die Blende überhaupt fotografiert, war an der Stelle durchaus noch ausstehend. (Naja, nicht wirklich; wie gesagt, ich hab es ja auch an der Digitalen gründlich getestet, bevor ich es auf die Analoge geschraubt habe.)

Steht irgendwo eine Bierflasche rum, muss ich die mitnehmen, so will es das Fotografengesetz! (35-70mm @ ~60mm, 1/60s, f/5,6.) Das ist wie mit Schildern und Fahrrädern und Vespas und...... Jedenfalls stand da "Flensburg" auf dem Mülleimerrand, zack, schon hatte ich ein Bild davon in Silber gebannt! Die Blende hätte gerne noch ein bisschen weiter zu sein können, der Baum im Hintergrund ist ein bisschen sehr unscharf für ein Werbefoto. Nun gut, niemand macht auch mehr Werbebilder in s/w. Aber ich finde, das könnte echt mal ein Trend sein, der gerne zurück kommen könnte. Aber ich fürchte, das hat uns der Herr L von der gelben Partei auf Jahre hinaus versaut! :-D


War übrigens mal die andere Fähre im Einsatz. (35-70mm @ 35mm, 1/125s, f/5,6.) War das die Zeit, in der sie die "Mondorf" auf Elektro umgerüstet haben? Hm, die Presseartikel zu dem Thema sind aus dem September. Ist dann wohl schon ein bisschen früher passiert. Vielleicht musste die gerade Akku laden und es gibt ja nirgends Ladesäulen! :-D Knackig scharf und kontrastreich, dafür dass an dem Tag so wenig Sonne durch die Kackwolken sickerte.

Und dann noch eine Bank, die zum Verweilen einlädt, denn auf Fotos kann man ja meist nicht sehen, wie kalt es gerade wirklich war. (35-70mm @ 35mm, 1/125s, f/2,8.) Zurück zu weit offen. Und ich hab die Kamera total schief gehalten. Und außerdem sieht man hier ganz deutlich, dass der Film leichte Streifenbildung entlang der Lochung hat. Der Foma scheint mir da auch sehr anfällig zu sein. Ich habe den jetzt nicht groß anders misshandelt als die Kentmeres, die ich sonst so entwickle, und die haben das deutlich weniger. Muss ich die Filme demnächst nach jeder zweiten Umrühraktion mal auf den Kopf stellen, mal sehen, ob das dagegen hilft? Ich glaubs ja nicht.


Und zum Schluss noch die große Eistüte, die ich auch jedes Mal fotografiere, wenn ich hier bin. (70-210mm @ ~150mm, 1/125mm, ~f/4,8.) Sorry, kann ich nix dran machen, das ist fest einprogrammiert. Immerhin hatte ich so noch mal einen Grund, das Tele drauf zu schrauben. Sonst hätte ich das in diesem Eintrag gar nicht verwendet. ;-)

Nächstes Mal geht es ein paar Kilometer weiter nach Norden, nach Rheidt, denn ich war noch nicht ganz fertig mit meiner Fototour. Das war, als ich bei meinem Bruder, der da auch gerade hin musste, den Vergrößerer mitgenommen habe. Mist, dabei fällt mir ein, ich muss mal nach Moers, die Zeitschaltuhr abholen! Grüße an dieser Stelle an den Kollegen vom Bruder, der die extra für mich wiedergefunden hat!

Kodak Instamatic 255x

Die andere Kamera, die ich im Keller beim Aufräumen gefunden habe, ist eine Kodak Instamatic 255x. Die wurde ab 1971 gebaut und dieses Teil, das ich hier habe, ist tatsächlich viel benutzt worden und sieht entsprechend verschrabbelt aus, trotz de Ledertasche.

Was ist eine Instamatic-Kamera? Ja, also, das ist mal wieder so eine Sache: Offenbar kam alle paar Minuten irgendwer mit einem neuen Filmformat um die Ecke, das eigentlich nur das gute alte 35mm war, nur in irgendeine Kassette oder Dose oder sowas verpackt. Die lange, lange Serie von Instamatic-Kameras ist da keine Ausnahme: Man nehme einen (etwas anders gelochten) 35mm Film, klatsche ihn in eine Plastik-Verpackung ("zur leichteren Handhabung", schon klar) und nenne das Ganze dann "126". Warum auch immer. Kodak halt. Die hatten einen ganzen Haufen proprietärer Filmformate, da ist dieses nicht die Ausnahme. Im Gegensatz zu anderen war 126 Film aber scheinbar einigermaßen erfolgreich, denn - wie schon gesagt - es gab Instamatics wie Sand am Meer, in verschiedensten Ausführungen und Qualitäten.


Allen gemeinsam ist, dass es sich um Sucherkameras handelt, die im Großen und Ganzen alle das Gleiche machen. (Ha! Denkste! Es gab wohl tatsächlich ein Hand voll SLRs für 126 Film; die Wikipedia listet sie alle auf: Contaflex 126, Rolleiflex SL26, Kodak Instamatic Reflex, Keystone K 1020 SLR Auto-Instant Reflex, Ricoh 126c-Flex TLS. Aber um die geht es in diesem Artikel nicht, deswegen das nur am Rande. Jedenfalls: Dinge, die mir auch so noch nicht bewusst waren!)

Hier geht es aber um die Standard-Ausführung: Ein Sucher, ein Objektiv, eine Kiste. Das Internet behauptet, die Kamera könnte zwei Zeiten. (1/40s und 1/80s.) Ich bezweifle das etwas. Vielleicht, wenn man die linke Seite der Entfernungsskala verwendet, also die mit Metern/Fuß beschriftete, die für Blitz gedacht ist? Dann macht sie die langsame Zeit? Und sonst die schnelle, für Outdoors? Man weiß es nicht! Die Betriebsanleitung, die auch irgendwo im Netz rum schwirrt, ist nicht besonders präzise, was Details angeht. Das ist der Vorläufer dieser 16mm-Kassetten-Schnapper, die wir auch alle zu Hause als Erbstück rum liegen haben und die es sich nicht lohnt, einen teuren Film dafür zu kaufen! ;-) (Wo ist die Agfamatic eigentlich hin? Die wollte ich doch mal voll machen und entwickeln!)


Ansonsten ist das total unspektakulär und nur aus historischen Gründen irgendwie interessant. Die Festbrennweite wird mit f/6,6 bai f=41mm (auch aus der französischen Seite, s.o. übernommen) brauchbar scharfe Bilder auf das quadratische 26x26mm Negativ bannen können. Also, genug für Abzüge in den normalen Größen der 1970er, so 10x13 sollten machbar sein. Aber die Leute waren damals eh nicht gewohnt, was wir heute jeden Tag unseren Augen antun: 4k-Fernsehen und kontrastreiche Digitalfotos waren Dinge, von denen die Ingenieure vielleicht nachts nach dem Sex träumten, aber eben nichts, was es tatsächlich gab. Für Otto Normal hat das durchaus gereicht und wird qualitativ besser gewesen sein, was später mit diesen schrecklichen 16mm Ratsch-Ratschen kam.

Filme gibt es natürlich auch für diese Kamera seit 20 Jahren nicht mehr, aber bei ehBlöd verkaufen diverse Leute mit 3D-Druckern hergestellte Adapterkassetten, in die man wohl einfach einen ganz normalen 135/35mm-Film einlegen kann. Kostet halt auch noch mal 20 Euro, weiß nicht, ob es das wert ist. Möchte mir jemand mal so ein Ding drucken? Die passenden STLs gibt es doch bestimmt irgendwo herunterzuladen! Ich nehme an, die Qualität wird ähnlich sein wie damals bei den Rapid-Kameras (1) (2), die ich vor einiger Zeit getestet habe. Ist ja ein ähnliches Negativformat. (Die Bilder findet man nach einer kleinen Suche.)


Insofern würde mich das schon interessieren, was da an Qualität raus kommt, was man da erwarten kann. Mal sehen, vielleicht schaffe ich mir doch mal so einen Adapter an. Die Kamera scheint nämlich mechanisch noch problemlos zu funktionieren: Spannen und auslösen geht und der Ring beweg die quadratische Blende auf und zu. Müsste also gehen, wenn sie noch dicht ist. Wobei, das ist da ja auch eher unproblematisch, der Film steckt ja in der Kassette. Wie gesagt: Schaumama! ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 305: Enten im bedeckten Kurpark

Foma 200 #12, November 2024
  • Nikon F801S, AF Nikkor 35-70mm f/2,8, Tamron 70-210mm f/4-5,6
  • Entwicklung: Entwicklung: D-76 Stock #1, 5:30 Minuten, 20°C, Adofix Plus #4 1+5, 4:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Wenn ich neue s/w-Fotos mache und dann sogar entwickel, muss ich auch mal die alten raus hauen. Deswegen heute ein Ausflug in den Kurpark. Einige dieser Bilder sollten bekannt sein, denn die habe ich vor einem Jahr bereits vorgestellt, als es mir darum ging zu zeigen, wie gut das fette 35-70/2.8 Nikkor funktioniert. Von allen Zooms in meiner Sammlung gefällt mir das glaube ich am Besten. Macht einfach die schönsten Fotos. Nebenbei habe ich auch hin und wieder das 70-210mm Tamron drauf gemacht, weil das war damals auch noch recht neu in meiner Sammlung und ich benutze das seit dem auch immer gerne als Ergänzung zu diesem Objektiv, wenn ich längere Brennweiten brauche, aber keine Lust auf den riesigen Rucksack habe. Das ist klein und kompakt, leichter als der 35-70! OK, ist auch nichts besonders, aber es tut seine Dienste.

Schon von Weitem begrüßt einen im Kurpark die Fontäne des Wals, der da im Teich seine Fluke schlägt. (35-70mm @ 35mm, 1/60s, f/2,8.) Wie man sieht, es war dunkel und schwer bewölkt. Kackwetter, wie man bei uns dazu sagt. ;-) Insofern wäre ein 400er besser gewesen, aber ich wollte mal wieder einen der 200er Fomas verbrauchen. War eine Entscheidung. Ob die gut war? Nee, denn einige Bilder sind verwackelt. f/2,8 klingt für ein Zoom nach viel, ist es aber nicht wirklich, wenn man sonst auch schon mal Blenden von f/2 und kleiner zur Verfügung hat. Aber immerhin kann das Objektiv mal zeigen, was es bei Offenblende und im Weitwinkel so kann. Keine Beanstandungen: Alles ist scharf, keine verdunkelten Ecken, Verzerrungen fallen bei diesem Motiv erst recht nicht auf. Und das ist der Grund, weshalb ich dieses Objektiv auch so gerne auf der Digitalen verwende: Ich kann mich eigentlich immer drauf verlassen, ein anständiges Foto zu bekommen!

Siehe zB die Enten am Ufer. (35-70mm @ 70mm, 1/125s, f/2,8.) Wenn ich die Kamera gerade gehalten bekäme, würde ich das schon fast als (technisch) perfekt benennen. Die Ente im Fokus ist super-scharf, der Hintergrund macht bei 70mm ein hübsches Bokeh und der Kontrast ist Klasse. Gut, damals war der Entwickler noch frisch und ich musste nicht rumrechnen und testen und der Foma neigt ja eh zur Kontrastigkeit. Aber die gleichen Erfahrungen mache ich eben auch mit der D800. Einfach ein gutes Objektiv.


Im Gegegnsatz dazu das Tamron: Wenn man den Fokuspunkt verkackt und die Enten dann nachher unscharf sind, liegt das natürlich zu einem großen Teil am Benutzer! ;-) (70-210mm @ 210mm, 1/250s, f/5,6.) Aber irgendwie finde ich im Bild auch nicht die Stelle, wo es tatsächlich richtig scharf ist. Wahrscheinlich säuft die richtig scharfe Stelle irgendwo im Körper der überbelichteten Ente ab. Die war aber auch sowas von weiß und das Wasser drumherum sowas von dunkel! Sagen wir mal so: Das Tamron versucht hier sein bestes, ebenso die Kamera, aber irgendwie hab ich's verkackt! :-D

Der zweite Versuch ist da sehr viel besser gelungen, also technisch zumindest; das Motiv war beim unscharfen Bild halt besser. (70-210mm @ 70mm, 1/250s, f4.) Warum gucken die Biester eigentlich immer genau in dem Moment weg, wenn ich abdrücke?! Mistviecher! ;-) Schärfe und Kontrast sind hier für ein altes Dritthersteller-Zoom eigentlich auch ganz in Ordnung. Erwarte ich aber auch am kurzen Ende. Spannender ist da der echte Tele-Bereich. Aber den hatte ich ja versaut!

Stattdessen bin ich auf Grund der Wetterverhältnisse dann schnell wieder zum Nikkor zurück und habe mich auch eher an unbewegte Motive gehalten, wie diese Strampelmaschinen, die hier auf dem Trimm-Dich-Pfad stehen. (35-70mm @ 70mm, 1/125mm, f/2,8.) Bis jetzt nur Offenbleden. Das war nur ungefähr gewollt. Die Helligkeit war hier einfach zu gering. Zum Fotografieren braucht man bekanntlich Licht und das war an diesem Tag wirklich Mangelware. Der Kurpark ist doch sehr schattig, was im Sommer ja von Vorteil ist, im Winter aber eher hinderlich.


Sieht man leider auch am Makro-Bild der Blümchen: Verwackelt. (35-70mm @ 35mm Macro, 1/30s, f/5,6.) Ob es jetzt an mir oder den Blumen selber lag, sei einmal dahin gestellt. Das Ergebnis ist das Gleiche: Matsch. Schade eigentlich, denn ich hatte echt Hoffnung, dass das funktionieren würde. Immerhin war das das erste Bild, das ich versucht habe, mit dem Makro-Modus dieses Objektives zu machen. Dafür muss man ja auf 35mm raus zoomen und kann dann den Zoom-Ring aushaken und kann diesen zum Close-Up-Fokussieren verwenden. Machen ja viele Hersteller so. Funktioniert hier ganz gut, nur leider wird der eigentliche Fokusring von der Kamera entkoppelt. Soll heißen: Nur manueller Fokus.

Eines der besten Bilder auf der Rolle, finde ich ja, ist das Fahrrad, das da an der Treppe im Gebüsch lag. (35-70mm @ ~40mm, 1/30s, f/2,8.) Ich kann auch unverwackelte Fotos bei langen Zeiten, wenn ich mich anstrenge. ;-) Dieses Bild jedenfalls ist fast perfekt. Wenn ich etwas mehr Licht gehabt hätte, hätte ich vielleicht f/4 genommen, um den Reifen im Vordergrund auch noch scharf zu bekommen, aber so kann ich eine gigantische Unschärfe im Hintergrund genießen. Gefällt mir total gut!

Besagte Treppe habe ich dann auch mal im Bild festgehalten. (35-70mm @ 35mm, 1/60s, f/2,8.) Viele, viele Herbstblätter. Eigentlich ein ganz nettes Bild, wenn auch so das richtige Thema fehlt. Ist etwas leer, trotz der vielen Dinge, die man zu sehen bekommt. Ich weiß nicht, irgendwie befriedigt mich das nicht.


Oben angekommen habe ich als erstes mal den Gartenschlauch mit genommen, der da am Zaun hing. Weil ich es kann! (35-70mm @ 35mm, 1/250s, f/2,8.) Habe ganz vergessen, dass hier oben mehr Licht ist und ich tatsächlich mal die Blende hätte schließen können. Aber wozu gibt man ungeheurer Mengen Geld aus (also zumindest damals, als das neu war), um dann nicht auch f/2,8 zu benutzten? Dafür hat man das schließlich gekauft! Und es ist ja auch dafür geeignet! Ich habe bisher noch keines der offenen Fotos als "zu weich" oder "zu unscharf" bezeichnen müssen. Das Ding macht einfach gute Fotos, egal wie die Beleuchtungssituation ist. Ich lobe ja selten mal ein Zoom, aber das hier kann tatsächlich eine Normal-Festbrennweite ersetzen. Wenn man gerne ein halbes Kilo mit sich rum schleppt. ;-)

Apropos Zaunpfahl: Hab ich extra gemacht, wegen dem Baum dahinter, das hat man ja schon in Natura gesehen, was das für eine interessante Hintergrundunschärfe geben würde. (35-70mm @ ~55mm, 1/60s, f/2,8.) Und hier sind wir auch genau in der Mitte, der Normalbrennweite. Und es sieht Klasse aus!

Offen, nah und bei dem Licht wird es dann gefährlich: Das Blatt sieht zwar sehr geheimnisvoll aus, aber eben auch nur mäßig scharf, da der Bereich der Schärfe eben so klein wird. Ich bin ja echt für Unschärfe zu haben - einer der Gründe, weshalb ich mir so "schnelle" Objektive kaufe, obwohl das bei modernen, digitalen Kameras ja eigentlich nicht mehr nötig ist. Aber hier ist es selbst mir ein bisschen zu viel des Guten! ;-) Irgendwas sollte dann doch schon in focus sein! :-D


Zeit, noch mal das Tamron drauf zu machen und zu schauen, ob ich damit den Baumpilz nah genug heran holen kann. (70-210mm @ 210mm, 1/15s, f/5,6.) Wie? Ohne Stativ? Ich weiß es ehrlich gesagt selber nicht! Ich habe mich an den Zaunpfahl angelehnt, das Objektiv im Maschendraht eingehängt und einfach auf das Beste gehofft. Das Bild ist tatsächlich fast gar nicht verwackelt. Wenn man ganz genau hin sieht, zwischen all der Unschärfe, die dieses Objektiv von sich aus hat, sieht man eine leichte Wischbewegung. Oder vielleicht bilde ich es mir auch nur ein. Das Bild macht ansonsten bei normalen Größen - auf meinem alten FullHD-Monitor zB - einen ganz guten Eindruck. Geht man runter auf die Pixelebene, dann sieht man aber schon, wieso das Teil wahrscheinlich nur ein Drittel dessen gekostet hat, was das Nikkor damals wert war. Es ist halt alles ein bisschen weich. Das ist hier in diesem Fall jetzt nichts Schlimmes, im Gegenteil, es passt zur Stimmung das Bildes. Aber wenn man was Schärferes haben könnte, wer würde "nein" sagen? Versteht mich nicht falsch: Für ein "billiges" Dritthersteller-Tele-Zoom-Objektiv ist die Leistung gut. Aber eben nicht überragend.

Es war jedenfalls irgendwann auch mal Zeit, an den Heimweg zu denken. Wenn man den Kurpark verlässt, kommt man in die eine Richtung immer an der Hilfetelefonnummer-Bank vorbei. (70-210mm @ ~85mm, 1/125s, ~f/4.) Am kurzen Ende hatte ich ja weiter oben schon bemerkt, dass die Bilder ganz OK werden. Es sieht hier in diesem Fall sogar richtig scharf aus. Ich hoffe, dass da auch irgendwann in dieser Serie mit drei Einträgen mal Bilder in Portrait-Entfernung dabei sind. Da könnte es vielleicht seine Nische finden: Im kurzen bis mittleren Tele-Bereich. (Nicht, dass ich nicht seitdem auch haufenweise digitale Bilder damit gemacht hätte, da findet sich bestimmt was in der Brennweiten/Entfernungs-Kategorie) Dieses Bild hier gefällt mir jedenfalls von der Abbildungsleistung ganz gut.


Wo steht eigentlich dieser Container mit dem seltsam geschriebenen Namen drauf? (70-210mm @ ~100mm, 1/60s, ~f/4,2.) Auch bei 100mm ist die Schärfe durchaus noch OK, der Kontrast sieht gut aus und es gibt auch keine allzu heftigen Abschattungen an den Ecken. Insgesamt also durchaus brauchbar. Ich sehe auch keine wahrnehmbaren Verbiegungen der geraden Linien, vielleicht ein ganz kleines bisschen Pincushion. Aber das kann auch vom Knick in meiner eigenen Optik bzw. der Brillenstärke herrühren. (Einmal was sehen können, ich sags ja immer wieder!)

Und zum Schluss (für heute) noch ein Bild von der zugewucherten Feuertreppe. (70-210mm @ ~100mm, 1/125mm, ~f/4,2.) Die habe ich ja irgendwie immer dazwischen. Sieht OK aus. Scheinbar habe ich das auch ganz gut gerade gehalten bekommen. Ist jetzt nichts besonders, nicht anders als die vielen anderen von diesem Gebäude. Der Winkel ist tatsächlich mal ein andere.

Nächstes Mal geht es ganz kurz nach Mondorf. Da war ich ja aktuell auch gerade mal wieder, seltsamer Weise genau mit diesem Objektiv, allerdings auf der Digitalen. Die Bilder kommen hier sicher auch demnächst mal durch. Ich hab zu viel auf Halde liegen! ;-)

Filmentwicklung am Montag (Kentmere 400 aus Bonn)

Ich war gestern mal wieder mit einer analogen Kamera unterwegs. Ich hatte J ja nach Mondorf gebracht, wo sie C weiter nach Essen zur Messer gefahren ist. Da ich mir das nicht noch mal antun konnte - meine Panik von Menschenmengen kann ich nur einmal in der Woche komplett unterdrücken -, habe ich stattdessen die Canon T70 mal mit einem Film geladen, der nicht fast ein viertel Jahrhundert alt ist und siehe da: Die entstandenen Fotos sehen direkt viel besser aus.


Die Entwicklung habe ich mal wieder mit dem uralten Kodak D-76 vorgenommen, das muss ja echt dringend weg. Aber noch funktioniert es einwandfrei, auch wenn es sich langsam ein bisschen gräulich verfärbt. Bin ja jetzt auch beim achten Film gewesen. Wie gesagt, ich sollte dazu übergehen, das als One Shot Verdünnung zu verwenden, dann müsste ich auch nicht so viel rechnen. Aber das produziert einfach noch viel mehr Abfall, das will ich ja eigentlich auch nicht.

Apropos rechnen: Erst mal habe ich meinen üblichen Verlängerungsfaktor von 10% pro Film drauf gerechnet. Dann hatte ich das Wasser aber nicht richtig temperiert bekommen: Drehe ich den Wasserhahn auf "kalt", kriege ich zZt so 15°C da raus. Aber stelle ich nur minimal in Richtung "warm", schon bin ich bei 25°! Die Mischung hat in meinem großen Pufferbecken dann ungefähr 21° ergeben. Also noch mal eine Minute wieder runter, sodass ich mich für diesen Kentmere 400 schließlich auf 15 Minuten geeinigt habe. Das habe ich dann erst mal an einem Stück des Leaders getestet, der so ab Minute 10 anfing, sich zu verdunkeln, und bei Minute 14 praktisch nicht mehr schwarzer wurde. Ich hab dann einfach mal angenommen, dass 15 Minuten OK sind. Nach dem Fixen sah das dann auch sehr gut aus, gerade so, dass ich die Stromsparbirne dadurch noch sehen konnte.


Das Ergebnis unter der Dusche ist hervorragend. Vielleicht schon wieder ein bisschen sehr kontrastreich, aber das macht auch das Scannen irgendwie einfacher. Überhaupt, was das angeht: Das neue Motorola-Handy hat zwar an sich keine so tolle Kamera wie das alte Xiaomi, das ich vorher hatte, aber die Bilder unter der Dusche von den Negativen sehen sehr viel besser aus, da muss ich sehr viel weniger nachbearbeiten. Aber das echte Scannen kann ich mir trotzdem nicht sparen. ;-)