Viva Mexico - Der Tag, an dem der Flieger ging
6h morgens ist genau die richtige Zeit, um aufzustehen und die Katze raus zu lassen und danach aufs Klo zu gehen, und um sich danach noch zwei Stunden schlaflos hin und her zu wälzen, weil man keine richtige Folgeposition findet mit einem Arm im Verband, der nicht geärgert werden will, bis es endlich 8 ist und man endlich aufstehen darf.
Die Zeit genutzt, den Sauserver runter zu fahren und dem Fritz DHCP beizubringen, damit die Mutter in unserer Abwesenheit trotzdem Internet hat.
Irgendwann nach dem offiziellen Aufstehen den Verband gewechselt, wofür ich meinen Auto-Erste-Hilfe-Kasten geplündert habe – muß also, wenn wir zurück kommen, die sterilen Wundauflagen (3x) und Verbände (3x steril, 3x normal) nachfüllen.
Um halb 10 standen dann meine Eltern vor der Türe, um uns zum Bahnhof zu fahren. Dienstags, halb 10 in Deutschland: Stau! Nix kleines Frühstückchen. Einfach nur Stau. Der Vater also durch die gefährliche 30-Zonen-Einbahnstraßen-Mixtur hinterm Bahnhof abgekürzt und waren trotzdem pünktlich da!
Der Zug war pünktlich, kaum zwei Minuten zu spät, das ist für die DB ja schon fast ein Rekord. Und ICE-Fahren ist recht angenehm, selbst wenn man wegen des riesigen Gepäcks keinen Sitzplatz bekommt. Mit 260 durch die Landschaft zu brettern und den stauenden Idioten auf der Autobahn zu zuwinken, das hat was!
Soweit, so gut. Um kurz vor 11 waren wir also in Frankfurt am Flughafen. Der ist groß. Besonders, wenn man keine Ahnung hat, wo man einchecken muß. Also Querfeld ein ins Gewühl gestürzt. Und dann mal die Lounge gesucht. Schließlich haben wir ja Business Class Tickets, die paar Meilen mehr, die die gekostet haben, lohnen sich auf jeden Fall.
Vorher natürlich das übliche Handgepäckdurchleuchten usw etc sowie Paßkontrolle. Von besonders schweren Sicherheitsvorkehrungen habe ich allerdings nichts gemerkt, obwohl wir in den gleichen Bereich gekommen sind wie die USA-Reisenden, die ja angeblich gar nichts mehr dürfen.
Da sitzen wir also in der Lounge und schieben uns ein, zwei Kekse (nicht im Diätplan) zwischen die Backen, lesen fein unsere Bücher, mal 'ne Zeitung zwischendrin, schließlich haben wir ja Zeit. Um kurz vor Einchecken (etwa halb 3 also) auf zum Schalter der Condor... da stehen aber irgendwelche Leute, die irgendwo ganz wo anders hin wollen. Seltsam. Und verwirrte Cancun-Flieger stehen herum und wissen auch nicht so genau, was los ist.
Schließlich sickert durch: Is' nix, neuer Abflugtermin 16:30. Na, ok, also zurück in die Lounge, wo ich Jana erst mal zurück lasse, um den Zollbereich noch einmal zu verlassen, damit ich mir in der Apotheke, die es ja hier irgendwo geben soll, noch ein paar hilfreiche Armverbindeutensilien zuzulegen. Man muß die zusätzliche Zeit ja nutzten und ein paar sterile Wundauflagen sind sicher nicht falsch, genau so die Iod-Creme. (Ich wußte gar nicht, daß es das altbewährte BetaisadonaTM noch immer unter diesem Namen gibt.)
Ich mich also durchgefragt, zuerst beim BGS, der meinen Paß kontrolliert hat, dann bei dem netten Lufthansa-Menschen in der Halle A und schließlich noch an einer dieser Futterbuden, die es überall gibt. Der gute Mann in der Apo wußte zuerst nicht, was ich wollte, war auch nicht unbedingt von hier, aber schließlich habe ich doch noch bekommen, was ich wollte.
Der Rückweg gestaltete sich dann etwas schwieriger, denn da war ein ganzer Haufen USA-Flieger, die durchleuchtet werden wollten. Zurück in der Lounge dann erst mal den Verband gewechselt, denn der von heute Morgen war dabei, sich langsam aber sicher aufzulösen. Da der Wickel jetzt allerdings etwas lang war und man ja keine Scheren mit nehmen darf, hatte ich ein Problem. Zum Front Desk gewatschelt und nach einer Schere gefragt. „Also, Junger Mann, so kann ich Sie aber nicht gehen lassen, das mach ich Ihnen jetzt mal richtig!“ Und so wurde ich von einer überaus netten und albernen Dame in der Lufthansa Business Class Lounge verarztet.
Daß der Flug dann aber noch mal verschoben wurde, und zwar auf 18:30, daran konnte sie allerdings auch nichts mehr ändern. Immerhin waren mittlerweile genauere Angaben zur Art der technischen Probleme durchgesickert: Triebwerksschaden. Da kann man wohl nix machen, aber immerhin hat uns Condor dann ein Futter spendiert, nachdem wir einmal quer durch den ganzen Flughafen mußten, denn unser Flug war nämlich zusätzlich von A52 ganz oben nach B58 im Keller, Vorfeldposition, verlegt worden. Aber so habe ich wenigstens mal den Sky Train benutzt.
Das Futter... war. Das ist alles, was ich dazu sagen möchte. Haben uns dann noch eine viertel Stunde in die Lounge am Gate B44 gesetzt, bevor wir uns in den Keller begeben mußten, wo dann um 18:30 tatsächlich der Check In begann. Um 19h saßen wir schließlich alle im Flieger und es konnte losgehen.
Das Gerücht mit dem Triebwerksschaden bewahrheitete sich schließlich: Das ganze Triebwerk mußte ausgetauscht werden, was alleine eine halbe Ewigkeit dauert (wenn man in der Abflughalle rumgammelt und nichts zu tun hat); aber das eingentlich Zeitaufwendige ist der darauf folgende zweistündige Technobabbel-Test, den die Verantwortlichen uns nicht auch noch antun wollten. Deswegen haben sie uns eine Ersatzmaschine gegeben, in der ich jetzt gerade sitze.
Die Nahrung, die man in der Business Class vorgesetzt bekommt, ist übrigens tatsächlich um einiges genießbarer als der Kram, den man hinten bei den anderen Touries bekommt. Und der Service ist auch besser, und man hat Platz; die 25.000 Meilen mehr waren also auf jeden Fall gut angelegt.
Die Kopfhörer sind übrigens Klasse, weil sie die Motoren- und sonstigen Umgebungsgeräusche sehr gut abhalten, der „Empfang“ des Bord-Radios allerdings ziemlich brack, was wohl daran liegt, daß der Ton schon durch 200 oder so andere Buchsen gelaufen ist, bevor er hier ankommt. Immerhin haben die Dinger Standard-Klinkenstecker und deshalb kann man sie auch wunderbar ins Notebook einstecken. Leider haben heftige Turbolenzen mich daran gehindert, länger zu notebooken, ich habe Angst um meine Festplatte...
So, und jetzt wird es draußen langsam ganz dunkel. Die Sonne ist schon vor etwa einer Stunde (also irgendwann zwischen 23 und 14 Uhr, je nachdem nach welcher Zeitzone ich mich jetzt richte) untergegangen, da wir aber „hinterher“ fliegen ist es immer noch recht hell gewesen, aber langsam ist das Licht so gut wie aus. Außerdem merke ich, daß Bettzeit ist, aber jetzt zu schlafen könnte sich als Fehler erweisen, denn – wie gesagt – in Mexico ist es gerade erst kurz vor 3 Nachmittags. Andererseits werden wir nicht vor 10 (Ortszeit) ankommen... (auch wenn er gerade die Flughöhe wechselt, warum auch immer) (was wollte ich eigentlich sagen?) (Egal.)
So, jetzt stell ich mal meinen Sitz runter und genieße das letzte Glühen am Horizont... heute wird noch ein laaaanger Tag. Außerdem hubbelt es gerade wieder ganz heftig...
Die Zeit genutzt, den Sauserver runter zu fahren und dem Fritz DHCP beizubringen, damit die Mutter in unserer Abwesenheit trotzdem Internet hat.
Irgendwann nach dem offiziellen Aufstehen den Verband gewechselt, wofür ich meinen Auto-Erste-Hilfe-Kasten geplündert habe – muß also, wenn wir zurück kommen, die sterilen Wundauflagen (3x) und Verbände (3x steril, 3x normal) nachfüllen.
Um halb 10 standen dann meine Eltern vor der Türe, um uns zum Bahnhof zu fahren. Dienstags, halb 10 in Deutschland: Stau! Nix kleines Frühstückchen. Einfach nur Stau. Der Vater also durch die gefährliche 30-Zonen-Einbahnstraßen-Mixtur hinterm Bahnhof abgekürzt und waren trotzdem pünktlich da!
Der Zug war pünktlich, kaum zwei Minuten zu spät, das ist für die DB ja schon fast ein Rekord. Und ICE-Fahren ist recht angenehm, selbst wenn man wegen des riesigen Gepäcks keinen Sitzplatz bekommt. Mit 260 durch die Landschaft zu brettern und den stauenden Idioten auf der Autobahn zu zuwinken, das hat was!
Soweit, so gut. Um kurz vor 11 waren wir also in Frankfurt am Flughafen. Der ist groß. Besonders, wenn man keine Ahnung hat, wo man einchecken muß. Also Querfeld ein ins Gewühl gestürzt. Und dann mal die Lounge gesucht. Schließlich haben wir ja Business Class Tickets, die paar Meilen mehr, die die gekostet haben, lohnen sich auf jeden Fall.
Vorher natürlich das übliche Handgepäckdurchleuchten usw etc sowie Paßkontrolle. Von besonders schweren Sicherheitsvorkehrungen habe ich allerdings nichts gemerkt, obwohl wir in den gleichen Bereich gekommen sind wie die USA-Reisenden, die ja angeblich gar nichts mehr dürfen.
Da sitzen wir also in der Lounge und schieben uns ein, zwei Kekse (nicht im Diätplan) zwischen die Backen, lesen fein unsere Bücher, mal 'ne Zeitung zwischendrin, schließlich haben wir ja Zeit. Um kurz vor Einchecken (etwa halb 3 also) auf zum Schalter der Condor... da stehen aber irgendwelche Leute, die irgendwo ganz wo anders hin wollen. Seltsam. Und verwirrte Cancun-Flieger stehen herum und wissen auch nicht so genau, was los ist.
Schließlich sickert durch: Is' nix, neuer Abflugtermin 16:30. Na, ok, also zurück in die Lounge, wo ich Jana erst mal zurück lasse, um den Zollbereich noch einmal zu verlassen, damit ich mir in der Apotheke, die es ja hier irgendwo geben soll, noch ein paar hilfreiche Armverbindeutensilien zuzulegen. Man muß die zusätzliche Zeit ja nutzten und ein paar sterile Wundauflagen sind sicher nicht falsch, genau so die Iod-Creme. (Ich wußte gar nicht, daß es das altbewährte BetaisadonaTM noch immer unter diesem Namen gibt.)
Ich mich also durchgefragt, zuerst beim BGS, der meinen Paß kontrolliert hat, dann bei dem netten Lufthansa-Menschen in der Halle A und schließlich noch an einer dieser Futterbuden, die es überall gibt. Der gute Mann in der Apo wußte zuerst nicht, was ich wollte, war auch nicht unbedingt von hier, aber schließlich habe ich doch noch bekommen, was ich wollte.
Der Rückweg gestaltete sich dann etwas schwieriger, denn da war ein ganzer Haufen USA-Flieger, die durchleuchtet werden wollten. Zurück in der Lounge dann erst mal den Verband gewechselt, denn der von heute Morgen war dabei, sich langsam aber sicher aufzulösen. Da der Wickel jetzt allerdings etwas lang war und man ja keine Scheren mit nehmen darf, hatte ich ein Problem. Zum Front Desk gewatschelt und nach einer Schere gefragt. „Also, Junger Mann, so kann ich Sie aber nicht gehen lassen, das mach ich Ihnen jetzt mal richtig!“ Und so wurde ich von einer überaus netten und albernen Dame in der Lufthansa Business Class Lounge verarztet.
Daß der Flug dann aber noch mal verschoben wurde, und zwar auf 18:30, daran konnte sie allerdings auch nichts mehr ändern. Immerhin waren mittlerweile genauere Angaben zur Art der technischen Probleme durchgesickert: Triebwerksschaden. Da kann man wohl nix machen, aber immerhin hat uns Condor dann ein Futter spendiert, nachdem wir einmal quer durch den ganzen Flughafen mußten, denn unser Flug war nämlich zusätzlich von A52 ganz oben nach B58 im Keller, Vorfeldposition, verlegt worden. Aber so habe ich wenigstens mal den Sky Train benutzt.
Das Futter... war. Das ist alles, was ich dazu sagen möchte. Haben uns dann noch eine viertel Stunde in die Lounge am Gate B44 gesetzt, bevor wir uns in den Keller begeben mußten, wo dann um 18:30 tatsächlich der Check In begann. Um 19h saßen wir schließlich alle im Flieger und es konnte losgehen.
Das Gerücht mit dem Triebwerksschaden bewahrheitete sich schließlich: Das ganze Triebwerk mußte ausgetauscht werden, was alleine eine halbe Ewigkeit dauert (wenn man in der Abflughalle rumgammelt und nichts zu tun hat); aber das eingentlich Zeitaufwendige ist der darauf folgende zweistündige Technobabbel-Test, den die Verantwortlichen uns nicht auch noch antun wollten. Deswegen haben sie uns eine Ersatzmaschine gegeben, in der ich jetzt gerade sitze.
Die Nahrung, die man in der Business Class vorgesetzt bekommt, ist übrigens tatsächlich um einiges genießbarer als der Kram, den man hinten bei den anderen Touries bekommt. Und der Service ist auch besser, und man hat Platz; die 25.000 Meilen mehr waren also auf jeden Fall gut angelegt.
Die Kopfhörer sind übrigens Klasse, weil sie die Motoren- und sonstigen Umgebungsgeräusche sehr gut abhalten, der „Empfang“ des Bord-Radios allerdings ziemlich brack, was wohl daran liegt, daß der Ton schon durch 200 oder so andere Buchsen gelaufen ist, bevor er hier ankommt. Immerhin haben die Dinger Standard-Klinkenstecker und deshalb kann man sie auch wunderbar ins Notebook einstecken. Leider haben heftige Turbolenzen mich daran gehindert, länger zu notebooken, ich habe Angst um meine Festplatte...
So, und jetzt wird es draußen langsam ganz dunkel. Die Sonne ist schon vor etwa einer Stunde (also irgendwann zwischen 23 und 14 Uhr, je nachdem nach welcher Zeitzone ich mich jetzt richte) untergegangen, da wir aber „hinterher“ fliegen ist es immer noch recht hell gewesen, aber langsam ist das Licht so gut wie aus. Außerdem merke ich, daß Bettzeit ist, aber jetzt zu schlafen könnte sich als Fehler erweisen, denn – wie gesagt – in Mexico ist es gerade erst kurz vor 3 Nachmittags. Andererseits werden wir nicht vor 10 (Ortszeit) ankommen... (auch wenn er gerade die Flughöhe wechselt, warum auch immer) (was wollte ich eigentlich sagen?) (Egal.)
So, jetzt stell ich mal meinen Sitz runter und genieße das letzte Glühen am Horizont... heute wird noch ein laaaanger Tag. Außerdem hubbelt es gerade wieder ganz heftig...