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Neunter Tag, Lofoten

Zum Arsch der Welt gefahren. Naja, eigentlich nach Osten, wo die Zivilisation ja eigentlich näher ist, aber auch nicht wirklich. Gesehen, wo demnächst der Tunnel zum Festland sein wird – der Tunnel selber existiert ja schon, wird aber erst im Dezember freigegeben. Gesehen, wie hier in Norwegen befestigte Schotterstraßen gebaut werden. Gesehen, wo das Ende der Welt ist, und Cathrin ist drin geschwommen. Gesehen, was so alles im Meer rumschwimmt, -kreucht und -fleucht, und mich gewundert, was das wohl alles sein mag, besonders dieses durchsichtige Tier, das sich da im Sand verankert hatte und die nicht vorhandene Brandung durchfilterte.

Achter Tag, Lofoten

Klar, daß meine Halsschmerzen jetzt wieder zurück sind, s.o.! Naja, was will man machen, da muß man jetzt durch.

Habe gerade eine dunkelbunte Maschine im Schnellwaschgang aktiviert. Mal sehen, was das wird. Vorher war allerdings erst einmal Seifenpulverentfernen angesagt. Welcher hirnlose Volltourist hat in das klar mit (I) markierte Vorwaschloch Pulver eingefüllt und dann eine Wäsche ohne Vorwaschgang gestartet? Und warum fühlt sich keine Sau zuständig für den schleimigen Überschmodder, der dabei entsteht? Wie auch immer. Muß jetzt erst noch mal auf die Suche nach den Wäscheklammern gehen. Ein so gut sortiertes Haus wie dieses sollte irgendwo welche haben. Ein Tørrestativ stand ja im Wandschrank.

He, warum schleudert das Ding eigentlich schon? Der kann doch noch nicht fertig sein, oder? Geh ich mal gucken...

Siebter Tag, Lofoten

Hilfe, hab ich einen Durst! Zu viel Knoblauch! Dabei habe ich schon so viel gesoffen, daß ich heute Nacht mal wieder zwei mal aufs Klo mußte und damit die anderen alle geweckt habe. Ich brauche dringend einen Pinkelpott! ;-)

Wiedermal mit C durch die Pampa gerannt, von Brenna aus das Ufer entlang. Zuerst ist das ein richtig guter Feldweg, schön einfach zu laufen und fein. Aber dann, so nach drei, vier Kilometern wird es plötzlich die reinste Sumpfhölle. Zusätzlich hat es heftig angefangen zu pissen, gerade als wir unsere Füße im Meer *bibber* *schnatter* *zitter* badeten. Naja, und so bin ich aus drei Richtungen auf einmal – das geht nun wirklich nicht – naß geworden.

Zum Abendbrot gab es Chinesisch. Ohne Pilze! ;-) War was wenig, aber dafür ist der Curry schön scharf und wir hatten ja noch Reis. (Vom Reis ist übrigens mindestens noch ein halbes Kilo übrig, wer soll das nur noch alles essen?)

Den Nachmittag waren wir faul. Zumindest ich. Einmal am Tag Wasser in den Schuhen reicht mir...

Sechster Tag, Lofoten

Cathy hat heute Geburtstag. Deswegen mit der gestern noch schnell zwischen­drin besorgten Butter, dem Zimt und einer halben Zitrone einen Kuchen gebacken. Weil, wir haben ja sonst nix. ;-) Dafür heute morgen extra früh aufgestanden, und das, obwohl ich auf Grund des Sturms und des Regens sowieso schon nicht viel geschlafen hatte. Dementsprechend fühle ich mich etwas gerädert. Oder auch etwas mehr.

Einkaufen gewesen. Wollten frischen Fisch haben, der Pete hatte im Reiseführer gelesen, daß es den frischesten Fisch am Campingplatz in Hammerstad gäbe, weil wegen dem Boot, das da täglich Frischfisch anlanden würde. Scheint prinzipiell auch so zu sein, nur nicht dann, wenn der Wind so heftig ist, daß die nicht raus fahren können. Weil, dann saufen die wahrscheinlich ab in ihrer Nußschale.

Dann auf dem Weg zurück nach Svolvær mal eben einen Zwischenstopp an der großen Statue gemacht, die da die einfahrenden Schiffe begrüßt. Die steht ganz am Ende der Kaimauer. Und die war als Straße eingezeichnet, also bin ich die auch runter gefahren. Und man konnte nicht wenden. Und ich hatte sowieso meine Kamera vergessen. Und durfte dann auch noch rückwärts die Kaimauer zurück, backbords die Wand, steuerbords der schäumende Abgrund! Kraß, ja, und es macht wach, das Adrenalin!

In Svolvær wieder in beiden Supermärkten das billigere gekauft. Ua statt dem Fisch für heute Abend eine große Ladung Garnelen, die waren billig. Die kommen heute Abend in die frisch geölte Pfanne und werden mit Knoblauch und Zwiebel gebraten. Leider habe ich keinen Rosmarin und/oder Salbei. Aber muß auch so gehen.

Trotzdem waren die Dinger unglaublich schmackhaft. Es waren – laut Quittung – 1,33kg zu nicht mal 40 Kronen, also etwas über 5 Euro. Wenn man die Menge zu Hause kaufen würde, würde man sicher das drei- bis sechsfache bezahlen. Na gut, es waren die kleinen, und man mußte sie selber schälen, aber lecker und preiswert trotzdem. Besonders mit der Menge Knoblauch, die ich da dran geschüttet habe.

Fünfter Tag, Lofotren

Füße sind prinzipiell noch dran. Aber die haben wir auch nicht so sehr gebraucht. Sind mit dem Auto mal auf die Nachbarinsel Gimsøya rüber und ein mal rund herum gefahren. Sehr viel flacher da. Ausgedehnte Sumpfgebiete.

In Hovsund auf der Kaimauer spazieren gegangen, bis hinunter zum Leuchtturm. Der Pete hat auf halbem Wege schlapp gemacht. (Und ich mußte mich mal wieder auf dem halben Rückweg hinter die Klippen entleeren... zu viel Wasser getrunken vor der Abfahrt.)

Der Tag war noch jung, also sind wir auch noch weiter nach Vestvågoya gefahren. In Stamsund haben wir dann einen Zwischenstopp gemacht, um uns was zu Futtern zu kaufen, weil wir alle mittlerweile Hunger hatten.