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Schwarz-weiß und analog, Teil 76: Eulenberger Steinbruch

Film: Fomapan 100 #16, Kamera: Olympus OM-10, Januar 2021

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Heute den ganzen Tag Regen, Regen, Regen. Also gibt es noch einen Artikel aus der schwarzweißen Pipeline. ;-) Ende Dezember, noch bevor die Nikon kaputt gegangen ist, hatte ich beim bekannten Online-Versteigerer ein Weitwinkel für die Olympus gekauft, das dann kurz vor Neujahr tatsächlich hier ankam. Dabei handelt es sich um das Makinon 28mm, das ich ja schon mal hier vorgestellt hatte. Da ich sowieso noch einen Film in der Kamera hatte, habe ich das natürlich direkt mal testen können.

Das erste Bild, das ich mit dem "neuen" Objektiv gemacht habe, ist vom Umspannhäuschen oben am Eulenberg. (Makinon 28mm, 1/250s, f/2,8.) Wie man sieht, es war ziemlich dunkles Winterwetter, sodass ich direkt mal die Offenblende verwenden konnte. In den Ecken wird es dadurch tatsächlich etwas dunkler, aber erstaunlicherweise hält es sich doch in Grenzen. Gleichzeitig ist die Schärfe aber sowohl in der Mitte als auch an den Rändern und in den Ecken durchaus akzeptabel. Wenn man also mal vom eher langweiligen Motiv absieht, macht das Objektiv durchaus einen brauchbaren Eindruck.


Beim zweiten Bild habe ich dann direkt mal einen Bokeh-Test gemacht und einen in der Gegend rum liegenden, stark bemoosten Felsen fotografiert, der wahrscheinlich von Steinbruch hier liegen geblieben ist. (Makinon 28mm, 1/15s, f/2,8.) Der allgemeine Eindruck ist ganz OK. Wahrscheinlich wäre ein teureres Zuiko besser in dieser Disziplin, zumindest wenn ich nach Bildern gehe, die ich im Internet so sehe. Aber für den Preis, den ich bezahlt habe, einfach unschlagbar! (Wahnsinnige 14€ hatte ich bezahlt. Dafür kriegt man ja heutzutage nicht mal mehr eine Kinokarte und ein Popcorn. Mal abgesehen davon, dass man ja eh nicht darf.)

Ähnlich sieht es bei den Crains aus, die hier schon fast traditionell im Steinbruch aufgestapelt werden. (Makinon 28mm, 1/125s, f/2,8.) Etwas schief, das Bild, aber das ist ja mein Markenzeichen! ;-) Gefällt mir aber ganz gut, zum Beispiel der Regentropfen, der sich am mittleren Stein gebildet hat, ist schön scharf und die Falten auf einzelnen Steinen kommen auch gut raus, während die Bäume im Hintergrund gut unscharf sind, wenn auch vielleicht etwas unruhig. f/2,8 ist jetzt ja heutzutage eher schon im mittleren Bereich der Lichtstärke anzusiedeln, auch bei Weitwinkeobjektiven. Irgendwas mit f/2 wäre wahrscheinlich stärker ausgewaschen, aber wie gesagt: Für 14€? Kann man nicht meckern!


Wenn man nämlich von kurz vor der Minimaldistanz einen Schritt zurück macht, sieht das Bokeh gleich viel besser und weniger unruhig aus. (Makinon 28mm, 1/250s, f/2,8.) Nicht nur, dass es sich um ein sehr schönes Bild handelt, gleichzeitig sind die Steine extrem scharf und der Hintergrund schön weich. Unten in der linken Ecke sieht das Bild etwas unscharf aus, aber nur, wenn man wirklich ganz genau hinschaut. Außerdem ist der Sand und Matsch da in der Ecke eh nicht so strukturiert, dass man das wirklich sehen könnte.

Um auch mal die anderen Blenden testen zu können, habe ich dann mal etwas weiter zu gedreht - bei den Lichtverhältnissen nicht ganz einfach - und den Krater von oben fotografiert. (Makinon 28mm, 1/30s, f/4.) Schon nur um eine Blende abgeblendet mindert die Vignettierung an den Ecken schon sehr und steigert zugleich die Schärfe ungemein. Fokussiert hatte ich auf Unendlich und sowohl die Bäume im Vorder- als auch im Hintergrund sind praktisch gleich scharf. Leider ist der Kratersee etwas dunkel geworden, ansonsten wäre das Bild eines meiner Favoriten bisher, was das Makinon angeht.


Ähnlich sieht es bei der Baum-Silhouette aus, die ich dann noch auf dem Rückweg auf der anderen Seite des Steinbruchs mitgenommen habe. (Makinon 28mm, 1/125s, f/4.) Ebenfalls auf Unendlich fokussiert ist der Baum im Vordergrund gerade noch so unscharf, was in der heruntergerechneten Version kaum wahrnehmbar ist. Die Vignettierung in den Ecken ist ähnlich wie im Bild davor. Ansonsten: Ein nettes Winterstimmungsbild.

Und zuletzt noch der alte Backsteingemäuerrest. (Makinon 28mm, 1/60s, f/5,6.) Hier habe ich dann mal eine mittlere Blende verwendet und die Vignettierung ist praktisch völlig weg und auch die Unschärfe in den Ecken ist kaum noch wahrzunehmen. Ich denke also, dass die maximale Schärfe ungefähr so in diesem Bereich zwischen f/5,6 und f/8 liegt. Ansonsten ist auch dieses Bild etwas dunkel geworden; ich hätte da durchaus manuell eingreifen und eine Stufe höher belichten können. Scheinbar habe ich endliche eine Anwendungssituation gefunden, in der die Olympus OM 10 nicht hundertprozentig "richtig" belichtet (bzw. so, wie ich es möchte), nämlich wenn der einheitlich graue Winterhimmel doch so hell ist, dass er den Vordergrund zu tief in die Dunkelheit drückt. Dass der Foma-Film im dunklen Bereich auch etwas schwächelt, hilft natürlich auch nicht, da ist auch in der Nachbearbeitung nicht mehr viel raus zu holen.

So, ich hoffe, diese kleine Fotostrecke mit Bildern dieses doch eher exotischen Objektivs war informativ. Nächstes Mal gibt es wieder einen Mix aus Weit- und Normalwinkel-Aufnahmen, und zwar aus dem Bereich der Hennefer Innenstadt (bis hinaus zum Allner See).