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Schwarz-weiß und analog, Teil 168: Restfotos aus der defekten Kamera

Film: Fompan 100 #36, Kamera: Porst CR-5 computer (defekt), Objektiv: Porst Color Reflex 1:1.6/50mm, Juni 2022

Wie gesagt, zwischendurch wurde es mit den verlorengegangenen Bildern ganz schlimm. Deswegen lohnte sich die thematische Sortierung jetzt irgendwie mehr als eine nach Aufnahmezeit ausgerichtete.

Diese Stahlseilverspannungen, die die Telefon-Masten aufrecht halten, ziehen mich ja immer magisch an, ich weiß auch nicht wieso. (1/1000s, f/4.) Dieses hier habe ich bestimmt auch nicht zu ersten Mal fotografiert, aber dafür ist es dieses mal sehr schön von einer einigermaßen tief stehenden Sonne angeleuchtet worden. Hebt sich jedenfalls gut gegen den Hintergrund ab. Interessantes Bild.

Als ich dann in der Stadt angekommen bin, habe ich mal das alte Schild fotografiert, dass sich gerade voll in der Morgensonne befand. (1/250s, 1/8.) Genauso retro, wie die Kamera, die ich verwendet habe. Aber ich fürchte, in funktionstüchtigerem Zustand. ;-) Gut, bei einer Leuchtreklame auch nicht so kompliziert, da muss man höchstens mal hin und wieder die Lampe tauschen. Schön finde ich aber auch die anderen beiden Schilder im Hintergrund: Bushaltestelle und Wahlplakat sind bei f/8 noch sehr scharf. So man denn den Herrn Wüst scharf findet, das überlasse ich dem geneigten Leser, das auszuknobeln! :-D


Beim Möbelhaus war gerade eine Ausstellung von Gartenmöbeln draußen auf dem Parkplatz und da habe ich dann auch zugeschlagen. (1/500s, f/4.) Sehr einladend, der Stuhl. Überhaupt finde ich auch dieses Bild ganz gut gelungen. Vor allem das Blumenbeetbett im Hintergrund... Witzig.

An dem Zaunpfosten mit dem Stacheldraht dran konnte ich natürlich mal wieder nicht vorbei gehen. (1/500s, f/8.) Kann es sein, dass da doch ein kleines Lichtleck in der Rückwand ist, das man nur bei einem ganz bestimmten Lichteinfall sehen kann, oder was ist das da rechts am Rand? Ist jedenfalls an einer ähnlichen Stelle wie bei Foto #19, nur nicht ganz so ausgeprägt. Das Bild selber finde ich extrem gut gelungen. Ich liebe diese technisch-martialische Kombination aus Stacheldraht und Stahl ja sehr. Besonders bei weit geschlossener Blende. Und ich hätte mal die Fussel wegretouchieren sollen. Warum habe ich eigentlich in Foma-Filmen immer besonders viele Fusseln drin?

Die weiße Hand Sarumans habe ich dann auch noch gesehen! (1/60s, f/f.) Da fragt man sich, ob hinter dem Laternenmast ein kleiner Ork sitzt und nur drauf wartet, um einem in den Rücken zu fallen! ;-) Ansonsten ist das Bild leider einigermaßen langweilig. Oder stressig. Wie man es sieht. Das Gras rechts passt jedenfalls nicht so gut zu der weißen Betonmauer links. Witzige Idee, aber leider keine Zigarre.


Der Licht-/Schattenwurf auf dem Reifen unter dem gelochten Metall hingegen ist richtig gut geworden! (1/250s, f/4.) Einfach nur ein faszinierendes Foto, das man ruhig mal ein bisschen auf sich wirken lassen kann.

Genauso geht es mir mit diesem Fenster. (1/250s, f/1,6.) Wieder bin ich fasziniert von der erreichbaren Schärfe bei Offenblende, da macht es kaum einen Unterschied, ob ich abblende oder nicht. Und die Licht-/Schatten-Wirkung ist auch ganz gut geworden. Das Fenster selber ist leider etwas sehr dunkel, ich hatte gehofft, dass mehr Reflexionen der umgebenen Bäume und Blätter zu sehen wären. Da ist der Foma aber im unteren Bereich wieder nicht empfindlich genug. Aber insgesamt ein gelungenes Bild.


Und ganz am Ende noch ein Bild der Schmalspurbahn im Pleistal, die da in ihrem Käfig gefangen ist und an bessere Zeiten zurückdenkt. (1/125s, f/1.6.) Sehr interessantes Bild mit faszinierender Hintergrundunschärfe. Offenblende mit diesem Objektiv hat was. Mehr brauche ich glaube ich nicht zu sagen, es ist ja bekannt, dass ich ein Bokeh-Fanatiker bin. ;-)

Was uns zum endgültigen Fazit bringt: Ich finde es extrem schade, dass die Kamera leider nicht mehr so läuft, wie sie es sollte. Gerade die schnellen Zeiten fehlen doch sehr, um die unglaubliche Schärfe bei offenen Blenden, die dieses Objektiv bietet, ausnutzen zu können. Muss wirklich ernsthaft über eine Reparatur nachdenken. Wenn es wirklich nur die Kondensatiren sind, die kann ich ja vielleicht selber tauschen, wenn ich was passendes finde. Wenn es aber doch was Mechanisches ist... Ich frage mich, wie viele tolle Shots auf diesem Film nichts geworden sind, weil die Technik mich im Stich gelassen hat.

Schwarz-weiß und analog, Teil 167: Mit defekter Kamera durch Hennef und Umgebung

Film: Fompan 100 #36, Kamera: Porst CR-5 computer (defekt), Objektiv: Porst Color Reflex 1:1.6/50mm, Mai 2022

Heute also Restesuppe. Also, als Vorspeise, denn nach einigem hin und her Überlegen es wird noch einen Eintrag mit Bildern von diesem Film geben, der ist dann (zeitlich) wirklich ganz durcheinander. Aber zumindest passen die Motive so in diesem und in jenem relativ gut zusammen.

Als erstes haben wir hier ein Bild des Feuerlöschers, der mittlerweile überwuchert wird. (1/60s, f/4.) Hier in der Ecke ist es ziemlich dunkel und ich habe ein recht langsame Zeit verwenden können/müssen. Bei f/4 ist auf diese Entfernung natürlich nicht alles scharf, aber die Blüten unter dem Schlauch sind doch schon sehr gut geworden, finde ich. Der Griff / das Ventil könnte besser sein. Trotzdem ein sehr interessantes Bild.


Mr. Creepy Eyes ist leider wieder auf einem Bild gelandet, bei dem der Verschluss schon wieder nicht so richtig wollte. (1/250s, f/4.) Das sind keine 1/250s gewesen! Dementsprechend musste ich hier sehr an der Helligkeit drehen, um überhaupt noch etwas sichtbar zu machen. Was das da links für ein Lichtblitz ist, kann ich leider nicht identifizieren, ist das vielleicht der Moment, in dem der Verschluss endgültig ausgesetzt hat? Ab hier wird es nämlich ganz schlimm...

Da ich das letzte Bild aus Formatgründen vorgezogen habe, kommen aber vorerst noch welche, die besser aussehen: Zum Beispiel mal wieder Jesus am Kreuz, der ja eigentlich auf keinem meiner Filme fehlt. (1/1000s, f/2.) Ist halt eine sehr katholische Gegend hier. Vor dem verknöcherten Baum scheint er schon sehr gut in die natürliche Umgebung eingearbeitet. Dabei steht der doch tatsächlich in Söven direkt an der Straße. Ansonsten: Wäre es besser, hätte ich ihn ganz in die Mitte genommen? Oder noch mehr zu Rand geschoben. Ein bisschen stört mich seine Position, ich kann es aber irgendwie gar nicht erklären, wieso. Oder ist es nur die Tatsache, dass ich die Kamera mal wieder nicht gerade halten konnte?


Apropos Söven: Da war ja noch der Karnevalszug, der auf den Frühling verschoben worden war, ich weiß gar nicht mehr, warum, ob es jetzt Corona war oder was anderen, aber die Bierflaschen standen schon auf den Zaunpfählen, um besser sehen zu können, sturzbetrunken konnten sie sich kaum gerade halten! ;-) (1/250s, f/8.) Witziges Bild, leider sind die Schafe im Hintergrund weniger scharf geworden, als ich es gehofft hatte. Trotzdem: Irgendwie gelungen in seinen Imperfektion. ;-)

Bei einem Besuch am Hanfbach habe ich denn mal wieder den umgestürzten Baum vor die Linse bekommen. (1/250s, f/4.) Was habe ich gewerkelt, bis ich das Loch so im Bild hatte, dass man quer durch den Stamm hindurch schauen kann, Und dann wirkt das Bild nicht mal so, wie ich es mir eigentlich gewünscht hatte. Da merkt man mal wieder: Viel Planung und Aufwand bringen manchmal nichts, wohingegen die Schnappschüsse manchmal echtes Gold sind! Jetzt ist das Bild nicht wirklich schlecht, aber halt auch kein Gold! ;-)

Wo ich dann aber schon mal am Bach war, habe ich einfach mal eine extrem lange Belichtung gemacht, um die rauschenden Wassermassen (höhö) richtig in Szene zu setzen. (1/8s, f/11.) Wie ich das ohne Stativ geschafft habe, ist mir mal wieder ein Rätsel. 1/8s aus der Hand nicht zu verwackeln, gelingt mir eigentlich nur selten. Immerhin konnte ich die Kamera hier auf einen der umgefallenen Baumstämme ablegen, aber auslösen musste ich ja trotzdem irgendwie, und dabei verwackle ich ja am meisten. Wäre eigentlich mal die perfekte Stelle gewesen, den Selbstauslöser zu testen! Aber geht ja auch so. Tolles Wasser, jedenfalls, insgesamt etwas über.


Und zu guter Letzt noch ein schwarzes Pferd vor einem umgestürzten Jagdhochstand. (1/125s, f/4.) Wo wir eben von Planung vs. Schnappschuss gesprochen haben: Man muss dann auch richtig scharf stellen, wenn man schon Schnappschüsse macht! ;-) Ich mein, das Pferd ist jetzt nicht übermäßig unscharf, aber schon merklich. Mein Fehler.

Nächstes Mal: Reste von Resten, dieses Mal mit mehr städtischen Motiven.

Agfa Synchro Box

Im Frühjahr hat Cs Frau D den Keller bei den Großeltern ausgeräumt, wobei zwei uralte Kameras aufgetaucht sind, unter Anderem eine Agfa Synchro Box, Baujahr irgendwann zwischen 1949 und '52. So behauptet zumindest das Internet. Und die hat sie mir am Wochenende mitgebracht, weil ich ja alles zum Fotografieren verwende, was eine Linse hat und nicht bei drei auf den Bäumen ist! ;-)

Nur, ob man das eigentlich als Kamera bezeichnen kann, weiß ich nicht so wirklich! :-D Ich mein, schaut euch das gute Stück mal an:


Faszinierend, was? In der braun belederten Pappkiste - an der leider der Deckel abgerissen ist, weil die Pappe in den letzten 70 Jahren etwas steif geworden ist - findet man einen schwarzen Klotz mit vorne drei Linsen. Fragt man sich schon mal: Warum drei? Das in der Mitte ist das eigentliche Objektiv, wenn man das denn so bezeichnen mag: Es besteht aus einer einzigen Linse und schafft auf diese Art ungefähr f/11. Kein Fokus, aber bei der Blendenzahl ist eh alles scharf, was ein paar Meter vor der Linse steht. (Die Anleitung sagt "ab drei Meter", aber das ist meinen Berechnungen nach doch ein bisschen geschönt. Schließlich macht das Ding 6x9 Negative und hat eine Brennweite von ca. 105mm, wenn man das in die einschlägigen Apps eingibt und annimmt, dass man bis Unendlich scharf haben will, liegt die untere Grenze bei etwa 7½ Metern. Dann wiederum hat man damals wahrscheinlich Kontaktabzüge in der gleichen Größe der Negative gemacht und nicht an riesigen 4k-Monitoren jedes einzelne Pixel angeguckt, was diese Berechnung wieder etwas relativiert.)

Die beiden anderen Linsen gehören zu den beiden Suchern. Denn man kann sowohl "von oben" in einen Sucher hinein schauen als auch von der rechten Seite, je nachdem wie man die Kamera dreht, also entweder im Quer- oder im Hochformat fotografiert. Diese Sucher sind nur auf den ersten Blick genau so primitiv wie das eigentliche Objektiv, denn sie bestehen immerhin aus zwei Linsen und einem Metallspiegel, der das Licht entsprechend ablenkt. Wie man aber auf den nächsten beiden Bildern sehen kann, ist die Bildqualität eher so naja. Immerhin hat man überhaupt einen optischen Sucher: Viele Schnappschuss-Kameras hatten damals nur einen Rahmen, durch den man ungefähr zielen konnte. Nicht, dass das Konstrukt, das wir hier sehen, viel genauer wäre.


Was noch? Die Belichtungszeit - ja, genau, die eine einzige Belichtungszeit - beträgt je nachdem, wen man im Internet fragt, irgendwo zwischen 1/60s und 1/30s. Also sehr, sehr langsam! Die Anleitung sagt, man sollte 21° DIN (entspricht ISO/ASA 1001) Filme verwenden - 120 Rollen, übrigens, das hatte ich noch nicht explizit erwähnt, auch wenn sich das aus dem Negativformat ja eigentlich ergeben sollte -, um Fotos bei Tageslicht - zwischen 3 Stunden nach Sonnenauf- und 3 Stunden vor -untergang -, woraus sich schließen lässt, dass das ungefähr hin kommt. Ich würde, einfach vom Gehör her, auch auf maximal 1/50s tippen. Eher weniger. Die Kiste also bei dieser Brennweite lang genug still zu halten, dürfte schon etwas schwieriger sein. Vielleicht sollte ich ein Stativ verwenden, wenn ich sie teste. Was ich definitiv vor habe.

Über den kleinen Schieber an der rechten Seite (mittig) kann man dann aber immerhin noch eine Blende einschieben, dann hat die Kamera f/16. Für Szenen mit ganz viel Licht und wenn man noch ein Stückchen näher ran gehen will - der Minimalabstand ist dann laut Anleitung 2 Meter, die App sagt dann ungefähr 6. Zieht man diesen Schieber ganz raus, bekommt man sogar noch ein Gelbfilter. Das sorgt effektiv natürlich auch für ungefähr eine Blende weniger Licht. Wenn man auslöst, rotiert eine Scheibe mit Loch hinter dem Schutzglas vorbei und sorgt dafür, dass Licht in die Kamera und auf den Film fällt.

Ansonsten ist man drauf angewiesen, dass der verwendete Film genug Spielraum für Über- und Unterbelichtung bietet. Selbst der billige Foma sollte zwei Stufen nach oben und nach unten Spielraum haben. Da sollte tatsächlich für Tageslichtaufnahmen bei schönem Wetter ein ISO 100er reichen. Bei dem Wetter, das wir heute haben, wäre wahrscheinlich ein 200er oder gar 400er nicht falsch. Sowas Empfindliches gab es damals eher nicht. Die Anleitung spricht zwischendurch sogar von 18° DIN, also ISO 50. Finde ich persönlich dann schon etwas gewagt. Aber wer weiß, wie empfindlich die Filme damals tatsächlich waren.

Apropos Film: Irgendwie muss man den auch in das Teil bekommen. Dafür muss man hinten aufs Gehäuse drücken und dann die Rückklappe öffnen, nachdem man den Vorspulknopf aus dem Gehäuse heraus gezogen hat, der nämlich mit der Aufnahmespule koppelt. Danach kann man das Innenleben aus dem Gehäuse nehmen. Das ist der eigentlich spannende Teil, es steckt sogar noch eine Holzspule auf dem unteren Halter. Der letzte Film wurde also wohl so in den 1960ern damit verschossen. (Das schließe ich auch daraus, dass die andere Kamera, die ich nicht mitgenommen habe, weil der Verschluss leider defekt war, ungefähr so aus der Mitte der '60er stammte.) Später waren Spulen jedenfalls aus Plastik.


Um den Film zu laden, muss man die leere Spule oben und den neuen Film unten einsetzen. Dann einmal hintenrum um das ganze Dingsbums herum ziehen und einfädeln und manuell bis zum ---> Start <--- vordrehen. Danach setzt man alles wieder in das Gehäuse ein, schließt es wieder und dreht bis zur 1 im kleinen Fenster unten links vor. Dann hat man wahnsinnige 9 Aufnahmen. Das ist jetzt wirklich nicht viel, aber so war das damals! ;-)

Wenn demnächst noch mal gutes Wetter sein sollte, nehme ich sie wohl mal mit zu einem meiner üblichen Jagdgründe. Blankenberg oder so, das bietet sich glaube ich an. Da kann ich viele Bilder von Landschaft und Gebäuden bei gebührendem Abstand machen. Zu viel mehr eignet sich das Ding ja auch nicht. :-D Müsste dann noch schauen, wie ich den fertigen Film entwickle, denn ich habe nur 300ml Fixierer angerührt und nur Material für weitere 300, ich will keinen alten und neuen Fixer mischen. Für einen 120er Film brauche ich aber wahrscheinlich etwas mehr, der ist ja nun doch ein ganzes Stück breiter und ragt sonst oben aus der Suppe raus. Naja, muss ich mal abmessen, wie viel ich mindestens brauche. Vielleicht gehts im Jobo-Tank besser, der ist kleiner, aber ich bezweifle, dass ich mit 300mm auskomme. Ansonsten, im Notfall, geht der halt in die Labor-Entwicklung...

Bis es so weit ist, muss ich aber noch testen, ob die Kamera tatsächlich lichtdicht ist. Die hat nämlich einige Beulen. Ist wohl viel benutzt worden. Hinten im Deckel ist eine Kordel als Dichtung eingeklebt, von der ich nicht weiß, ob sie nach all der Zeit noch flexibel genug ist. Ansonsten sehe ich zwar bisher keine größeren Probleme, aber man weiß ja nie.

Fazit: Spannende Technik. Also, eigentlich genau das Gegenteil von Technik, das Ding ist so simpel und bare metal, dass ich mich frage, ob da überhaupt Fotos raus kommen! :-D

1 Zumindest ungefähr. Damals war das alles noch nicht so durchgeeicht und überbürokratisiert wie heute. ISO/ASA wurde auch erst irgendwann Mitte der 1960er so richtig modern.

Schwarz-weiß und analog, Teil 166: Mit defekter Kamera durch Siegburg

Film: Fompan 100 #36, Kamera: Porst CR-5 computer (defekt), Objektiv: Porst Color Reflex 1:1.6/50mm, April 2022

Heute in Aachen gewesen, der übliche jährliche Ausflug. Aber für Fotos hatte ich heute leider gar keine Zeit, deshalb gibt es einen Artikel aus der Pipeline.

Also geht's heute mit der leider defekten Porst weiter, dieses Mal in Siegburg. Geparkt hatte ich hinter dem Haufeld, da ist das Parken zumindest einigermaßen günstig, und als ich um die Ecke kam, habe ich als erstes mal diesen Sportwagen an der Wand fotografiert. (1/500s, f/8.) Wie man sieht, hier hat der Vorhang auch mal wieder nicht richtig gewollt und der linke Rand des Bildes ist fast komplett schwarz geworden. Leider. Ist so, kann man nichts machen. Wenn das nicht wäre, würde ich das Bild zu den besseren auf diesem Film sortieren. Bei f/8 ist beinahe noch das Gebäude im Hintergrund scharf geworden, aber nur so fast.


Auf dem Platz vor dem S-Caree stand dieses Aquarium herum und ich dachte mir: "Mach mal Foto von Fischen!" (1/125s, f/2.8.) Und tatsächlich: "Irgendwo unten im Gemüse verstecken sich ein paar. Licht und Schatten und die blubbernden Blasen, die da an die Oberfläche perlen, gefallen mir besonders gut. Das Zäunchen unten vor den Pflanzen nicht so sehr, da hätte ich durchaus höher zielen können und auch mal wieder die Kamera etwas gerader halten können. Aber insgesamt eine ganz gelungene Komposition.

Das entkernte Rathaus war mein nächstes Ziel, bzw. ich kam hier zufällig vorbei und der Baulärm machte mich darauf aufmerksam. (1/1000s, f/4.) Warum ich hier nicht f/8 genommen habe, weiß ich nicht, das hätte den Beton wahrscheinlich noch stärker hervorgehoben und dem Bild insgesamt mehr Schärfe verpasst. Aber so geht's auch. Es muss nicht immer alles perfekt sein, besonders wenn man sich noch in der Lernphase mit einer neuen Kamera befindet.

Die Außentreppe am Krankenhaus ist das irgendwie viel krasser geworden, was aber auch daran liegt, dass hier schon von Natur aus mehr Kontrast im Bild war. (1/125s, f/8.) Sehr gut gelungenes Architekturfoto, bei dem ich glaube ich nicht viel mehr dazu schreiben muss. Außer dem Dings, das da oben links ins Bild ragt, ich habe keine Ahnung, was das ist, das stört mich etwas. Hätte ich wohl die Bauarbeiter vom Rathaus anheuern müssen, das mal eben abzusägen! ;-)


Wenn man in Siegburg ist, vor allem an einem so schön sonnigen Frühlingsmorgen, darf man die Siegessäule natürlich nicht außen vor lassen. (1/1000s, f/4.) An jenem Tag ist sie mir aber glaube ich ganz besonders gut gelungen. Passt motivlich vor allem sehr gut zum ersten Bild des Tages, siehe oben! ;-) Die Schärfe ist jedenfalls schon fast zum in den Finger schneiden, die Sonne wirf perfekte Schatten rund um die Buchstaben auf der Säule und Victoria/Nike selber mit ihren Lorbeerkranz, mit wallendem Gewand und diesem leicht überirdischen Blick, alles noch immer hervorragend zu erkennen, obwohl der Film hier nun wirklich nicht mehr genug Auflösung hat. Das einzig ähnlich scharfe alte Analogzeiten-Objektiv, das ich in meinem Besitz habe, wird wohl das 50mm Zuiko sein.

Und wenn man gerade auf dem Marktplatz herumsteht und Fotos macht, warum dann nicht ein kurzer Besuch bei der Maria (?) in der Nähe der Stadtbibliothek. (1/1000s, f/2,8.) Wieder habe ich es mit der Hintergrundunschärfe ganz leicht übertrieben! ;-) Aber selbst bei 1⅔ Blenden langsamer als offen macht das Bokeh doch einiges her, oder? Das Bronzegesicht hebt sich jedenfalls ganz hervorragend vom Hintergrund ab. Die winkeligen Fenster sind vielleicht ein kleines bisschen zu unruhig. Derweil lässt sich jedes Detail in der Bronze erkennen, man muss mit diesem Objektiv also nicht auf Schärfe verzichten, nur weil man es relativ weit öffnet.



Nächstes Mal: Leider wurde es mit den Bildausfällen gegen Ende des Films immer schlimmer, auf dem letzten Filmstreifen waren es 3 von 5 Bildern, die ich leider gar nicht erst scannen brauchte. Deswegen habe ich einfach alles in einen großen Topf geworfen und ein Potpourri an Hennef-und-Umgebung-Fotos gekocht.

Foma in der Dusche, Film #2

Habe dann heute morgen mal den zweiten Film meiner Karriere selber entwickelt. Wieder handelt es sich um einen Fomapan 200, den ich dieses Mal innerhalb der letzten Woche in der Olympus OM-2sp verschossen habe. Hat alles genau so gut (oder schlecht) geklappt wie letzte Woche mit dem ersten. Kein Wunder, ich habe ja auch im Prinzip das Gleiche gemacht, mit ein paar Änderungen.


Und zwar, das Wichtigste: Ich habe den Film zwar im Wechselsack aus der Kamera genommen, weil ich eben sicher gehen wollte, dass nicht zu viel vom Leader aus der Patrone guckt, wenn ich ihn nicht bis ganz zu Ende zurück spule. (Hatte wieder eine Ecke in die Lasche geknickt und fest in der Aufnahmespule verkeilt; da die OM-2 allerdings einen anderen Verankerungs-Mechanismus hat - die wickelt den Film ja z.B. auch "inside-out" auf -, hatte ich ihn zusätzlich noch mit einem Stück Tesafilm gesichert.) Aber dann habe ich die Kamera und den Film aus dem Sack raus genommen und die Lasche bei Licht rund geschnitten. Das hat beim folgenden Einspulen sehr geholfen, denn er hat sich deutlich weniger verkantet. Zu lang war er trotzdem, mindestens zwei der letzten Fotos flattern dann ein bisschen im Wind. Viel mehr Leader kann ich aber nicht abschneiden: Es sind tatsächlich (fast) 40 Bilder auf dem Film, weil ich ja immer schon bei 0 auf dem Zählwerk das erste Foto mache! ;-)

Ansonsten habe ich nur Kleinigkeiten geändert. Die Chemie hatte ich jetzt im Abstellraum gelagert, da sind praktischerweise 20°C. Den Entwickler musste ich allerdings mit frischem Wasser anrühren und das war wieder etwas über 20°. Die Verdünnung und die Zeit habe ich gleich gelassen, aber den Schwenkrhythmus habe ich dieses Mal sehr viel besser einhalten können, weil ich beim zweiten Versuch doch sehr viel weniger nervös gewesen bin. Das Ergebnis ist aber auf den ersten Blick nicht groß anders. Außer dass ich eben den Film weniger verkratzt habe, weil er sich besser einspulen ließ.


Allerdings hätte ich neues Netzmittel ansetzten sollen, da steht zwar auf der Flasche, dass man das angesetzt 10 Tage aufbewahren kann, aber da sind doch ein paar Wasserstreifen auf dem Film zurück geblieben. Man lebt, man lernt. Ansonsten sieht die alte Entwicklerflüssigkeit von letzter Woche schon sehr durchoxidiert aus, fast schon schwarz. Hatte die in eine alte Saftflasche abgefüllt - haben ja keine Kinder im Haus, die das verwechseln könnten. :-D (Einen fetten Warnsticker habe ich trotzdem drauf gemacht! ;-))

So, und danach auch brav wieder alles gespült. Muss ja auch sein. Mal sehen, ob ich nächstes Wochenende, wenn wir unterwegs sind, mal einen Kentmere verschieße und den dann selber entwickel, ob das irgendeinen Unterschied macht. Außerdem ließe sich ein 100er gut mit dem Vergleichen, was ich schon mal aus dem Labor bekommen habe.