Schwarz-weiß und analog, Teil 169: Graurheindorf
Film: Fompan 100 #37, Kamera: Chinon CP-7m, Objektiv: Auto Chinon Multi-Coated 1:2.8 135mm, Mai 2022
Irgendwann im Mai hatte ich mir ja dieses passende Objektiv zu der Chinon-Kamera gekauft: Ein Auto Chinon Multi-Coated 1:2.8 135mm. Dieses musste ich dann ja auch irgendwann mal austesten, was ich mit diesem Film ausgiebig tue. Auf der ganzen Rolle ist glaube ich nur ein einziges Bild, das mit dem 50mm gemacht wurde.
Im Frühsommer war ich mehrfach in Bonn, so auch an diesem Tag im Mai. Geparkt hatte ich unter der Autobahnbrücke in Graurheindorf, wo ich sofort losgelegt habe, indem ich dieses Graffiti mitgenommen habe. (1/125s, f/4.) Wie man sieht, habe ich es geschafft, trotz der relativ langen Zeit für ein 135mm, nicht zu verwackeln. Ist ja nicht unbedingt eines meiner Spezialgebiete, genau so wie die Kamera gerade halten. Ups. Aber das Bild selber ist doch ganz gut gelungen und zeigt eindrücklich die Schärfe, die man bei diesem Objektiv erwarten kann. Blöd ist, dass da oben ein Wasserfleck auf dem Negativ ist, die könnten echt mal besser arbeiten im Labor! Von den Kratzern mal ganz zu schweigen. Aber das sind andere Probleme, die nichts mit dem Objektiv zu tun haben, über das ich eigentlich schreiben wollte.
Da das Objektiv mit f/2,8 Offenblende ja recht lichtstark ist, musste ich das hier im Schatten natürlich auch direkt mal austesten und habe mir daher das Boot vorgenommen, das dort schon seit gefühlt Jahren geparkt ist. (1/125s, f/2,8.) Der erste Eindruck ist: Offen ist es nicht ganz so scharf wie oben im ersten, bei dem ich eine Blende abgeblendet hatte. Aber das kann durchaus auch an mir liegen, denn ich habe den Eindruck, dass ich ein bisschen zu weit fokussiert hatte, denn der Zaun im Hintergrund ist verdächtig scharf. Auf der Motiv-Seite macht das Bild schon was her, es könnte nur ein bisschen heller belichtet sein. Und man muss halt auf Müll stehen.
An der Straße stand dann noch ein alter VW Käfer. (1/250s, f/2,8.) Da kann ich ja auch nicht einfach so dran vorbei gehen. Hier habe ich ebenfalls die Offenblende verwendet und siehe da, es scheint mir um einiges schärfer zu sein als das Boot davor. Schön finde ich, dass der Hintergrund recht unscharf geworden ist, obwohl das doch schon eine recht große Entfernung bis zum Käfer war, wohingegen der Abstand zwischen Käfer und Häuserzeile wahrscheinlich nur halb so groß war. Für Arbeiten mit künstlerischer Unschärfe ist das Ding also bestimmt geeignet. Die Unschärfe sieht auch recht gleichmäßig aus, wobei hier auch recht wenig nervöses Gemüse im Hintergrund steht.
Ist das alte AVZ mittlerweile eigentlich abgerissen oder steht es noch? Dies hier könnte jedenfalls eines der letzten Fotos sein, auf denen es noch existiert und vielleicht sogar das letzte auf analogem Film. (1/500s, f/8.) Schon irgendwie schade drum, auch wenn das Ding ja voller PCB steckte. Muss man das eigentlich nachher gesondert entsorgen? Wie viele Jahre habe ich in einem dieser Räume dort oben gesessen und Informatik studiert...? Jedenfalls hat mich das Außentreppenhaus und die Fenster sehr angesprochen, besonders mit dem Baum daneben, der einen gewissen logischen Kontrast bietet: Links die Natur, rechts das Menschenwerk. So weit abgeblendet ist das Bild extrem scharf, es wirkt fast schon unnatürlich scharf. Wenn man Pixelebene hineinzoomt, kann man gut erkennen, wie scharf es wirklich ist. Wiedermal gilt: Das Auflösungsvermögen des Films endet weit vor dem des Objektivs.
Und noch ein phallisch aufragendes Dingsbums, das mittlerweile wahrscheinlich verschwunden ist: Der ehemalige Sprungturm des Schwimmbads. (1/2000s, f/4.) Sehr gutes Bild, bei dem ich nur eine Blende abgeblendet habe, um den oben links ins Bild ragenden Blattbüschel unscharf zu bekommen. Zur Bewertung der Vordergrundunschärfe ist das bisschen allerdings kaum geeignet. Der Rest des Bildes ist so scharf, dass man sogar noch die Maschen im Netz erkennen kann, das oben auf dem 10-Meter-Brett zwischen den Geländerrohren gespannt ist. Cooles Bild mit evtl. sogar historischem Wert, wenn das Teil jetzt abgerissen ist.
Wenn man sich an dieser Stelle umdreht, kann man den Gasspeicher (?) im Graurheindorfer Hafen sehen. (1/2000s, f/4.) Auch hier wollte ich wieder die Auflösung der Details begutachten: Die Geländer und Gitter oben auf dem Speicher, aber auch am linken Rand auf dem Gebäude dort sind durchweg scharf, obwohl ich auch hier nur f/4 verwendet habe. Wieder reicht die kleine Ecke oben rechts aber nicht, um die Vordergrundunschärfe beurteilen zu können. Insgesamt aber ein recht spannendes Foto.
Und dann am Rhein habe ich eine Dame getroffen, die die Raben gefüttert hat, was ich natürlich gleich genutzt habe, um Fotos zu machen. (Beide 1/500s, f/4.) Im ersten hat er leider genau in dem Moment nach dem Futter gepickt, als ich auf den Auslöser gedrückt habe, weswegen ich das zweite direkt hinterher geschickt habe. Ich handle aber einfach beide gemeinsam ab, sind schließlich nur Sekunden nacheinander entstanden. Die Hintergrundunschärfe ist auch auf diese Entfernung sehr schön und trotz des dieses Mal sehr viel unruhigeren, blättrigen Hintergrunds nicht zu nervös. Für Blendenbälle hat es aber auf diese Entfernung noch nicht wirklich gereicht. Dass das Objektiv scharf ist, haben wir ja in den Bildern vorher schen abgehakt, das werde ich jetzt im weiteren nur noch erwähnen, wenn es besonders erwähnenswert ist.
Die Rutsche auf dem Spielplatz am Rhein ist glaube ich etwas über. (1/1000s, f/2,8.) Ich habe mir bei diesem Film leider noch nicht mit aufgeschrieben, ob ich ein Bild manuell oder automatisch belichtet habe, ich gehe aber davon aus, dass ich hier die Zeit-Automatik an hatte, wie das meistens der Fall ist. Hat die Kamera wohl eher für den Hintergrund gemessen. Dafür sind die schattigen Bäume im Hintergrund auch entsprechend gut ausgeleuchtet, wie ich es vom Foma eigentlich normalerweise nicht gewohnt bin. Vielleicht sollte ich den doch mal immer eine Drittelblende überbelichten, das habe ich jetzt glaube ich schon öfter gesagt. Einfach nur, um es mal zu testen.
Das Schiff habe ich aus der anderen Richtung fotografiert, dementsprechend ist es nicht ganz so krass im Sonnenlicht. (1/1000s, f/4.) Die Rutsche hat im Vergleich aber auch wirklich stark reflektiert - umso erstaunlicher dass die Kamera eher langsam belichtet hat. Ich glaube, ich bin da meine Nikon gewohnt, die ja eher vorsichtig vorgeht und im Zweifel lieber etwas unterbelichtet. Aber zurück zum Schiff: Das macht sich da am Rhein wirklich ganz hervorragend. Der Fluss ist gerade noch so ein bisschen unscharf. Hätte ruhig auf f/2,8 öffnen können, dann wäre der Effekt noch besser geworden. Wie weit der Tiefeschärfe-Bereich reicht, sieht man ja am Schaukelpferd links im Bild, das schon einige Meter weiter hinten steht aber praktisch noch immer scharf ist. Dafür kann man hier jetzt mal die Vordergrundunschärfe besser beurteilen, als in den Bildern weiter oben, und die ist... erstaunlich OK. Müsste mal ein Bild mit ganz viel Vordergrund finden, um das abschließend zu beurteilen, aber das sieht durchaus brauchbar aus. Habe bessere gesehen, aber das ist durchaus akzeptabel.
Erstes Fazit: Solides Portrait-Tele (das ich zu diesem Zweck noch gar nicht eingesetzt habe). Warum Chinon nicht so einen guten Ruf wie die anderen PK-Objektivhersteller hat, kann ich mir nicht ganz erklären. Sowohl dieses 135mm als auch das 50er, das ich sonst immer benutze, sind einwandfrei für die Preisklasse. Das wird wahrscheinlich der Grund sein: Es sind eben nicht die teuersten gewesen, sind jetzt teilweise richtig billig, und haben einfach nicht den Ruf "echter" Pentax-Optiken. Da ich keine solche besitze, kann ich keinen direkten Vergleich anstellen, aber was nicht ist, kann ja noch werden. (Suche ja noch immer nach einer ME Super, aber die Dinger sind leider selbst im abgenudelt-aber-funktionierenden Zustand zu teuer für meine Budgetvorstellungen. Muss schließlich auch die Filme Bezahlen, die da rein kommen! )
Irgendwann im Mai hatte ich mir ja dieses passende Objektiv zu der Chinon-Kamera gekauft: Ein Auto Chinon Multi-Coated 1:2.8 135mm. Dieses musste ich dann ja auch irgendwann mal austesten, was ich mit diesem Film ausgiebig tue. Auf der ganzen Rolle ist glaube ich nur ein einziges Bild, das mit dem 50mm gemacht wurde.
Im Frühsommer war ich mehrfach in Bonn, so auch an diesem Tag im Mai. Geparkt hatte ich unter der Autobahnbrücke in Graurheindorf, wo ich sofort losgelegt habe, indem ich dieses Graffiti mitgenommen habe. (1/125s, f/4.) Wie man sieht, habe ich es geschafft, trotz der relativ langen Zeit für ein 135mm, nicht zu verwackeln. Ist ja nicht unbedingt eines meiner Spezialgebiete, genau so wie die Kamera gerade halten. Ups. Aber das Bild selber ist doch ganz gut gelungen und zeigt eindrücklich die Schärfe, die man bei diesem Objektiv erwarten kann. Blöd ist, dass da oben ein Wasserfleck auf dem Negativ ist, die könnten echt mal besser arbeiten im Labor! Von den Kratzern mal ganz zu schweigen. Aber das sind andere Probleme, die nichts mit dem Objektiv zu tun haben, über das ich eigentlich schreiben wollte.
Da das Objektiv mit f/2,8 Offenblende ja recht lichtstark ist, musste ich das hier im Schatten natürlich auch direkt mal austesten und habe mir daher das Boot vorgenommen, das dort schon seit gefühlt Jahren geparkt ist. (1/125s, f/2,8.) Der erste Eindruck ist: Offen ist es nicht ganz so scharf wie oben im ersten, bei dem ich eine Blende abgeblendet hatte. Aber das kann durchaus auch an mir liegen, denn ich habe den Eindruck, dass ich ein bisschen zu weit fokussiert hatte, denn der Zaun im Hintergrund ist verdächtig scharf. Auf der Motiv-Seite macht das Bild schon was her, es könnte nur ein bisschen heller belichtet sein. Und man muss halt auf Müll stehen.
An der Straße stand dann noch ein alter VW Käfer. (1/250s, f/2,8.) Da kann ich ja auch nicht einfach so dran vorbei gehen. Hier habe ich ebenfalls die Offenblende verwendet und siehe da, es scheint mir um einiges schärfer zu sein als das Boot davor. Schön finde ich, dass der Hintergrund recht unscharf geworden ist, obwohl das doch schon eine recht große Entfernung bis zum Käfer war, wohingegen der Abstand zwischen Käfer und Häuserzeile wahrscheinlich nur halb so groß war. Für Arbeiten mit künstlerischer Unschärfe ist das Ding also bestimmt geeignet. Die Unschärfe sieht auch recht gleichmäßig aus, wobei hier auch recht wenig nervöses Gemüse im Hintergrund steht.
Ist das alte AVZ mittlerweile eigentlich abgerissen oder steht es noch? Dies hier könnte jedenfalls eines der letzten Fotos sein, auf denen es noch existiert und vielleicht sogar das letzte auf analogem Film. (1/500s, f/8.) Schon irgendwie schade drum, auch wenn das Ding ja voller PCB steckte. Muss man das eigentlich nachher gesondert entsorgen? Wie viele Jahre habe ich in einem dieser Räume dort oben gesessen und Informatik studiert...? Jedenfalls hat mich das Außentreppenhaus und die Fenster sehr angesprochen, besonders mit dem Baum daneben, der einen gewissen logischen Kontrast bietet: Links die Natur, rechts das Menschenwerk. So weit abgeblendet ist das Bild extrem scharf, es wirkt fast schon unnatürlich scharf. Wenn man Pixelebene hineinzoomt, kann man gut erkennen, wie scharf es wirklich ist. Wiedermal gilt: Das Auflösungsvermögen des Films endet weit vor dem des Objektivs.
Und noch ein phallisch aufragendes Dingsbums, das mittlerweile wahrscheinlich verschwunden ist: Der ehemalige Sprungturm des Schwimmbads. (1/2000s, f/4.) Sehr gutes Bild, bei dem ich nur eine Blende abgeblendet habe, um den oben links ins Bild ragenden Blattbüschel unscharf zu bekommen. Zur Bewertung der Vordergrundunschärfe ist das bisschen allerdings kaum geeignet. Der Rest des Bildes ist so scharf, dass man sogar noch die Maschen im Netz erkennen kann, das oben auf dem 10-Meter-Brett zwischen den Geländerrohren gespannt ist. Cooles Bild mit evtl. sogar historischem Wert, wenn das Teil jetzt abgerissen ist.
Wenn man sich an dieser Stelle umdreht, kann man den Gasspeicher (?) im Graurheindorfer Hafen sehen. (1/2000s, f/4.) Auch hier wollte ich wieder die Auflösung der Details begutachten: Die Geländer und Gitter oben auf dem Speicher, aber auch am linken Rand auf dem Gebäude dort sind durchweg scharf, obwohl ich auch hier nur f/4 verwendet habe. Wieder reicht die kleine Ecke oben rechts aber nicht, um die Vordergrundunschärfe beurteilen zu können. Insgesamt aber ein recht spannendes Foto.
Und dann am Rhein habe ich eine Dame getroffen, die die Raben gefüttert hat, was ich natürlich gleich genutzt habe, um Fotos zu machen. (Beide 1/500s, f/4.) Im ersten hat er leider genau in dem Moment nach dem Futter gepickt, als ich auf den Auslöser gedrückt habe, weswegen ich das zweite direkt hinterher geschickt habe. Ich handle aber einfach beide gemeinsam ab, sind schließlich nur Sekunden nacheinander entstanden. Die Hintergrundunschärfe ist auch auf diese Entfernung sehr schön und trotz des dieses Mal sehr viel unruhigeren, blättrigen Hintergrunds nicht zu nervös. Für Blendenbälle hat es aber auf diese Entfernung noch nicht wirklich gereicht. Dass das Objektiv scharf ist, haben wir ja in den Bildern vorher schen abgehakt, das werde ich jetzt im weiteren nur noch erwähnen, wenn es besonders erwähnenswert ist.
Die Rutsche auf dem Spielplatz am Rhein ist glaube ich etwas über. (1/1000s, f/2,8.) Ich habe mir bei diesem Film leider noch nicht mit aufgeschrieben, ob ich ein Bild manuell oder automatisch belichtet habe, ich gehe aber davon aus, dass ich hier die Zeit-Automatik an hatte, wie das meistens der Fall ist. Hat die Kamera wohl eher für den Hintergrund gemessen. Dafür sind die schattigen Bäume im Hintergrund auch entsprechend gut ausgeleuchtet, wie ich es vom Foma eigentlich normalerweise nicht gewohnt bin. Vielleicht sollte ich den doch mal immer eine Drittelblende überbelichten, das habe ich jetzt glaube ich schon öfter gesagt. Einfach nur, um es mal zu testen.
Das Schiff habe ich aus der anderen Richtung fotografiert, dementsprechend ist es nicht ganz so krass im Sonnenlicht. (1/1000s, f/4.) Die Rutsche hat im Vergleich aber auch wirklich stark reflektiert - umso erstaunlicher dass die Kamera eher langsam belichtet hat. Ich glaube, ich bin da meine Nikon gewohnt, die ja eher vorsichtig vorgeht und im Zweifel lieber etwas unterbelichtet. Aber zurück zum Schiff: Das macht sich da am Rhein wirklich ganz hervorragend. Der Fluss ist gerade noch so ein bisschen unscharf. Hätte ruhig auf f/2,8 öffnen können, dann wäre der Effekt noch besser geworden. Wie weit der Tiefeschärfe-Bereich reicht, sieht man ja am Schaukelpferd links im Bild, das schon einige Meter weiter hinten steht aber praktisch noch immer scharf ist. Dafür kann man hier jetzt mal die Vordergrundunschärfe besser beurteilen, als in den Bildern weiter oben, und die ist... erstaunlich OK. Müsste mal ein Bild mit ganz viel Vordergrund finden, um das abschließend zu beurteilen, aber das sieht durchaus brauchbar aus. Habe bessere gesehen, aber das ist durchaus akzeptabel.
Erstes Fazit: Solides Portrait-Tele (das ich zu diesem Zweck noch gar nicht eingesetzt habe). Warum Chinon nicht so einen guten Ruf wie die anderen PK-Objektivhersteller hat, kann ich mir nicht ganz erklären. Sowohl dieses 135mm als auch das 50er, das ich sonst immer benutze, sind einwandfrei für die Preisklasse. Das wird wahrscheinlich der Grund sein: Es sind eben nicht die teuersten gewesen, sind jetzt teilweise richtig billig, und haben einfach nicht den Ruf "echter" Pentax-Optiken. Da ich keine solche besitze, kann ich keinen direkten Vergleich anstellen, aber was nicht ist, kann ja noch werden. (Suche ja noch immer nach einer ME Super, aber die Dinger sind leider selbst im abgenudelt-aber-funktionierenden Zustand zu teuer für meine Budgetvorstellungen. Muss schließlich auch die Filme Bezahlen, die da rein kommen! )