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Zeiss Ikon Nettar II 517/16 - Reparaturen Teil 3: Ein bisschen Lack

Irgendwann letzte Woche habe ich mir im Baumarkt eine Dose schwarzen Sprühlacks besorgt, um zumindest die Innenseite der alten Nettar wieder zu schwärzen, um eventuelle Lichtreflexe zu vermieden, sollte ich das Teil tatsächlich mal mit Film testen wollen. War gar nicht so leicht raus zu bekommen, was ich da wohl brauche. Denn ich bin mir nicht sicher, ob das schon sowas hochmodernes wie Alu ist, oder ob es sich einfach nur um guten, alten 50er-Jahre-Stahl handelt. Ich wollte nämlich nicht noch Grundierung besorgen müssen. Deshalb habe ich mich am Ende einfach für ganz normalen Sprühlack entschieden.

Bevor ich den jedoch aufbringen konnte, musste ich als erstes die Andruckplatte entfernen und dann so viel wie möglich vom alten Lack entfernen. Es sieht so aus, als hätte da bereits jemand versucht gehabt, an der rechten Seite der Rückwand mit schwarzerm Lack nachzubessern. Der sieht einfach nur aufgepinselt auf. Scheinbar hat das Blättern an der Seite angefangen. Da der einigermaßen hält, nehme ich einfach mal an, dass ich keine Grundierung benötige.


Alles habe ich nicht weg bekommen, besonders in den Ritzen klebte am Ende noch immer ein bisschen der alten Fledderfarbe. Aber ich denke, das sollte nicht so schlimm sein, der neue Lack sollte das schon irgendwie festhalten. Oder sogar mit den Lösungsmitteln anlösen und so wieder mit dem Untergrund verbinden. Dann habe ich alles andere so gut wie möglich abgeklebt. Die Rückwand lässt sich ja leider nicht so ohne Weiteres abbauen, deswegen habe ich die einfach am restlichen Gehäuse dran gelassen. Ich mein, das Ding ist in dem Zustand eh so gut wie nichts wert, und wenn ich damit fertig bin, werden professionelle Restauratoren wahrscheinlich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Aber ich will ja nicht unbedingt einen Schönheitswettbewerb gewinnen, ich möchte einfach nur die Kamera mit einem Film benutzen können.

Und dann hab ich gesprüht. Ein paar alte Zeitungen und raus in den Garten damit. Ich bin auch kein professioneller Lackierer, deswegen weiß ich nichts von Sprühentfernungen und Mengen und ob ich das noch mit einer zweiten oder gar dritten Schicht hätte versehen müssen. Habe einfach Pi mal Daumen drauf gehalten und ich denke, das Ergebnis ist OK.


Nachdem ich dann das Tape abgerissen hatte, fand ich, dass ich sogar erstaunlich sauber gearbeitet habe. Kaum Nasen und Splotches. Dafür, dass das wahrscheinlich das erste Mal, dass ich jemals überhaupt Sprühlack benutzt habe, kann sich das sehen lassen. Jetzt liegt das gute Stück hinter mir im Büro und trocknet noch ein bisschen vor sich hin und ich krieg einem am Dach von besagten Lösungsmitteln. Hui! Nicht gut für die Gesundheit, steht auf der Dose. Hochflüchtige Aerosole. Ja, dann bewacht die mal besser, bevor die abghauen! ;-)

Und dann hab ich noch ein Foto von der Dose gemacht, damit ich nicht vergesse, wie die aussieht, wenn ich die jetzt in die Garage räume und in 20 Jahren suche. :-D Und natürlich, damit mir jetzt die ganzen Profis sagen können, dass das völlig falsch war und ich lieber Firma XYZ benutzt haben sollte. Ich mein, es ist das Internet, natürlich wird jemand eine Meinung dazu habe.


So, und jetzt scanne ich weiter die Fotos vom Meeting ein. Bzw werde gleich mal eine Pause machen, wenn der 120 Film durch ist. Der ist irgendwie leicht verkratzt und ich denke, das ist wohl beim Einspulen passiert. Außerdem muss ich ihn wohl noch mehr vorspülen, denn da sind noch immer schwarze Flecken drauf, von denen ich annehme, dass sie von der Farbbeschichtung kommen. Wofür war die da noch mal drauf? Das hatte doch auch was mit den Lichtreflexen und der Leitfähigkeit des Acetats zu tun, oder? Keine Ahnung, schon wieder vergessen...