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An der Talsperre

Heute Abend mal eben schnell das Auto umgeparkt - morgen kommt ja der Müll - mit einem kleinen Umweg über die Talsperre. ;-) Da waren wir schon länger nicht und ich hab mir gedacht, man könnte noch mal Fotos machen. Die Sonne schien gerade so schön, bis sie dann plötzlich hinter den nächsten Wolken verschwand, die heute Nacht wohl wieder Regen bringen werden.


Viel Text gibt es aber nicht zu den Bildern, denn mit den Wolken kam auch der Kopfschmerz. Außerdem muss ich morgen mal wieder ganz früh raus und ich hab sowieso schon viel zu wenig geschlafen in letzter Zeit. Weiß auch nicht, liegt wahrscheinlich daran, dass ich nicht genug rumgelaufen bin in den letzten Tagen, weil wegen dem vielen Regen. (Sagte ich schon, dass es viel geregnet hat?)


Haben es jedenfalls nicht mal rauf bis zum Aussichtspunkt geschafft. Dabei ist es da so schön unten am Wasser. Kann man so schön rüber zur Felswand schauen. Aber als wir auf der anderen Seite der Staumauer ankamen, hatten uns die Wolken bereits überholt und es sah so nach Regen aus, dass wir direkt heim sind.


Ach, und wir haben den Lab-Cache gemacht, der oben auf der Mauer liegt. Also, auf dem Hinweg. Auf dem Rückweg haben wir uns beeilt. Und jetzt mach ich das Notebook zu und geh ins Heiabettchen...

Nach dem Regen: Fledermaus!

Nachdem abends endlich der Regen aufgehört hat, der uns letzte Woche praktisch ununterbrochen begleitet hat, habe ich dann mal schnell die Kamera gegriffen und wir sind vor die Tür. War dringend nötig, denn ich habe in letzter Zeit eh zu wenig Bewegung bekommen. Was kann man schon groß anderes machen, bei dem Sauwetter. Wie gesagt, von mir aus kann es gerne weiter regnen, denn sobald die Sonne raus kommt, wird es schwül. Typisches Rheinlandklima, 95% Luftfeuchtigkeit, sodass man selbst bei nur 20° total matt in der Ecke liegen will.

Egal. Raus und als erstes Mal die Wassertropfen auf den Blüten vorm Fenster mit genommen. Mit dem 50/1.4 kann man sehr schöne Bilder bekommen, ich muss das - falls ich tatsächlich nächste Woche mal meine Kamera mitsamt des 50/1.8 G wieder bekomme - mal ein Shoot-out machen und gucken, welches da bei welchen Blenden das bessere Bild macht. Wird allerdings schwer werden, denn das Wetter soll ja so bescheiden bleiben.


Die Beeren und Blumen sehen natürlich mit ein wenig Feuchtigkeit ganz besonders hübsch aus. Ich weiß auch, warum manche Fotografen nur mit Sprühflasche raus gehen. Aber das wäre ja gepfuscht. Stattdessen habe ich heute ganz auf das natürlich vorkommende Wasser im goldenen Abendlicht gesetzt.

Unter anderem kroch da diese Weinbergschnecke über den Hundeentleerungsweg, den wir den Hausberg hinauf genommen haben. Leider hat die, als sie uns kommen sah, direkt mal die Fühler eingezogen und sie auch nicht wieder ausfahren wollen, solange wir da mit den Kameras um sie herum stand. Eine Schäm-Schnecke, sozusagen! ;-) So von oben herab ist sie aber auch nicht so spannend. Wollte bei der Nässe aber nicht schon wieder in die Knie gehen. Vor allem, weil diese Jeans am Popo schon gerissen ist, weil ich das ständig mache. :-/ (Die Qualität von 501ern war auch mal besser. Wobei J ja behauptet, das wäre gar keine echte, weil die Nähte nicht so seien, wie sie eigentlich müssten. Aber hab ich hier in .de in einem großen Laden gekauft, kann also eigentlich gar nicht sein.)


Der Himmel war heute auch extrem dramatisch, weil von Westen her schon wieder die nächsten Schauerzellen heran flogen. Wir liegen ja noch immer in einer ganz seltsamen Strömung, die kalte Luft aus Norwegen und Island mit Umweg über die Engländer nach Süden schaufelt und hier für herbstliche Temperaturen sorgt. Währenddessen scheinen aber immerhin die Hitzewellen im Süden Europas langsam nachzulassen und damit die Waldbrände. Wobei, kann auch einfach sein, das sie in den Nachrichten aufgehört haben, darüber zu berichten.

Da sich die Masten der Telefonleitungen mal wieder besonders interessant in den vollen Pfützen, die der Regen hinterlassen hatte, gespiegelt haben, habe ich mal wieder eine ganze Reihe Fotos gemacht, die auf den ersten Blick so aussehen, als ständen sie auf dem Kopf. Aber das hat so schon alles seine Richtigkeit. ;-) Finde das ja immer sehr spannend, aber leider kommen die Bilder selten so raus, wie ich mir das vorstelle. Die Winkel sind nie so richtig richtig. Liegt wahrscheinlich daran, dass die Pfähle doch recht lang sind.


Oben am Berg sind wir dann nach links abgebogen, weil wir uns eigentlich die frisch geschorenen Schafe mal etwas genauer anschauen wollten. Das sind übrigens die kleinen, weißen, unscharfen Punkte, die man da hinter der Schafgarbe (?) sehen kann. (Ich kenn mich damit ja nicht aus. Vielleicht ist es auch nur irgend so eine Sorte von Bärenklau. Ich fotografiere nur, ich weiß nix. ;-)) Hätte die gerne noch einen Ticken schärfer gehabt, aber das Licht war hier unten Richtung Tal schon ein bisschen sehr schwach, da war keine geschlossenere Blende drin.

Aber dafür sind wir dann auch ein Stückchen näher ran gegangen. In dem Moment sind aber direkt wieder die Herdenschutzhunde wach geworden und haben uns böse angeknurrt. Daraufhin haben wir davon abgesehen, noch weitere Bilder zu machen. Ich hab ja eigentlich auch genügend Schaffotos im Archiv. Also, eigentlich. Man kann nie genug Schafe haben! ;-)


Und auf dem Rückweg, den Berg runter, flatterte dann plötzlich Batman über uns hin und her und fing die Insekten, die wahrscheinlich auch der Grund für die tieffliegenden Schwalben waren. Selten bei noch so gutem Licht so nah eine Fledermaus gesehen. Vor allem zirkelte die immer wieder zurück und da habe ich dann mal mein Handy gezückt und ein kleines Video gemacht. Glück gehabt, dass der Akku doch noch nicht ganz leer war. ;-)


Danach kam dann nichts Spannendes mehr und wir sind einfach heim geschlappt. Insgesamt waren wir leider nicht so weit unterwegs, wie ich das eigentlich geplant hatte, aber wie gesagt, die Luftfeuchtigkeit war mir zu hoch und ich habe zwischendurch einfach keine Luft mehr bekommen. Mal sehen, wie es morgen wird, oder ob es wieder nur einen s/w-Artikel aus der Retorte gibt. Mittlerweile hatte ich ja wieder welche auf Halde produziert, aber in den letzten Tagen war es einfach nötig, ein paar raus zu hauen.

Schwarz-weiß und analog, Teil 233b: Tombraider Orga im Sauerland - Arnsberg

Fomapan 200 #3 und #4, 17. und 18. Februar 2023
  • Nikon F90x, Nikon Series E 50mm 1:1.8, Nikon Series E 135mm 1:2.8, AF Nikkor 20mm 1:1.8, Nikkor AI 35mm 1:2, Sigma High-Speed Wide 28mm 1:1.8
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 9:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (11.+12.), 10:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Am zweiten Tag im Sauerland ging es ins recht schmucke Städtchen Arnsberg, auch wenn das Wetter eher regnerisch und bedeckt war. Da war die Wahl des 200er Films schon fast ein bisschen zu langsam gewesen. Trotzdem habe ich einige brauchbare Bilder erhalten. Was aber auch auffällt: An den Rändern sind die Bilder sehr viel heller und haben teilweise Streifen entwickelt. Ich nehme an, dass ich hier tatsächlich zu aggressiv rotiert habe. Zwar habe ich bewusst keine Änderung an meinem Prozess durchgeführt, aber seit ich zum Invertieren übergegangen bin, habe ich dieses Phänomen nicht mehr beobachtet. Ich nehme an, dass die Wirbel, die im Entwickler entstehen, wenn man die Flüssigkeit in Bewegung versetzt, manche stellen stärker entwickeln.

Aber zu den Bildern: Begonnen hat der Foto-Tag dort, wo man aus der Tiefgarage heraus kommt und gegenüber als erstes die Kirche zu Gesicht bekommt. (A, 1/800, f/4, 50mm.) Mit der Ampel im Vordergrund und dem Bierwagen in der Mitte fand ich diese Szene ganz witzig: Wenn man aus der Kirche kommt, kann man erst mal ein kleines Bierchen zischen, bevor man über die Straße zurück in die Stadt wankt. ;-)

Es gibt in Arnsberg einiges an Türmchen und Türmen zu bewundern, die ich auch versucht habe, alle im Bild einzufangen. (A, 1/640s, f/4, 85mm.) Sehr spannend finde ich, dass man oben auf dem Mast tatsächlich erkennen kann, dass es sich um eine Elster handelt, die da sitzt. Die ist ja nun wirklich sehr nah an der Auflösungsmöglichkeit des Films dran; man sollte meinen, dass sie im Hintergrundrauschen der Körnung untergeht. Und trotzdem: Eindeutig eine Elster. Das spricht aber auch mal wieder für die Qualität des 85mm Nikkor, das auch außerhalb seiner Spezialdisziplin - Portraits - immer einen guten Eindruck macht.


Aus einer anderen Perspektive habe ich mehr das dazugehörige Gebäude in den Mittelpunkt gerückt. (A, 1/200s, f/8, 50mm.) Bei f/8 habe ich bei dem kleinen E-Serien 50er immer den Eindruck, dass es sich eigentlich um ein nachträglich auf alt getrimmtes Digitalfoto handelt, so sehr kommt der überscharfe Eindruck rüber. Erst, wenn man rein zoomt und die Körnung und due Emulsionsdefekte sieht, stellt man fest, dass es sich um Film handelt. Gut, in diesem Fall verrät das schon die fleckige Entwicklung. Aber man kann trotzdem bis auf die Pixelebene runter und erkennt plötzlich den Gesichtsausdruck des Adlers und die einzelnen Blitzableiter.

Leider war die Kirche gerade eingerüstet, denn offenbar musste die von außen mal ein bisschen renoviert werden. (A, 1/160s, f/4, 50mm.) Wie man an den Werten sehen kann: Sehr mieses Wetter. Wirklich, sehr mies. Bei f/4 hat man nicht ganz den gleichen überscharfen Eindruck, aber ein bisschen Weiche im Bild ist ja auch immer wieder ganz schön. Und trotz oder gerade wegen der Gerüste gefällt mir die Szenerie ganz gut, mit dem hineinragenden Ast und dem verwaschenen Himmel.


In der Kirche konnte ich leider mit dem 200er Film keine Fotos machen, aber draußen vor der Tür habe ich den einen der beiden Hirsche des danach benannten Hirschtors als Ausgleich mitgenommen. (A, 1/250s, f/4, 135mm.) Das sind ja mal große Hunde! Der arme Hirsch, dem steht die Panik ja schon ins Gesicht geschrieben. Eine recht übertriebene Jagdszene, die gut in die Zeit passt. Oben am Rand kann man leider die einzelnen Löcher der Transportperforation sehen. Wie gesagt, ich nehme an, das kommt durch irgendwelche Verwirbelungen.

Der Blick in die andere Richtung hat sich aber auch gelohnt, zurück zur anderen Kirche mit dem Zwiebeltürmchen. (A, 1/1250s, f/4, 50mm.) Bei dem Sauwetter waren nur sehr wenige Leute unterwegs, was natürlich ein Vorteil für mich als Touristen darstellte. So musste ich hinterher immerhin keine Gesichter unkenntlich machen. Einzig die vielen Autos am Straßenrand stören mich etwas.


Die Kirche von hinten ist leider ein bisschen langweilig geworden. (A, 1/800s, f/5,6, 50mm.) Warum steh da auch dieses Rankgitter im Weg, oder was ist das? Immerhin habe ich auf der linken Seite ein bisschen Fachwerk. Ansonsten: Eher Schwamm drüber.

Gegenüber die strengen geraden Linien und rechten Winkel einer modernen Bebauung: Schule. (A, 1/100s, f/5,6, 50mm.) Bei dem Wetter habe ich mich nicht getraut, auf f/8 runter zu gehen, aber die Schärfe ist auch so völlig ausreichend. Wieder stören mich die Autos im Vordergrund, aber die sind halt einfach da gewesen und ich hatte keinen Schlüssel dafür. Ein bisschen schief, das ganze Bild, aber das lag wohl auch daran, dass ich - um von den anderen nicht total abgehängt zu werden -, hin und wieder auch mal aus der Hüfte schießen musste, also während des Gehens. Da bleibt nicht viel Zeit. ;-)


Oben auf dem Berg angekommen, hatten wir dann einen tollen Blick über den neueren Bereich der Stadt (den wir gar nicht wirklich besucht haben), in diesem Fall das Amtsgericht oder was das für ein großes Gebäude ist. Auch wieder mit Türmchen! ;-) (A, 1/160s, f/5,6, 135mm.) Schön scharf, die Uhrzeit ist jedenfalls gut zu erkennen, und trotzdem die Vordergrundäste nicht zu scharf.

Von ziemlich genau der gleichen Stelle hatte man einen guten Blick auf das Flüsterhäuschen. (A, 1/2000s, f/2,8, 135mm.) Da ich allerdings durch ein bisschen viel Geäst im Vordergrund hindurch schießen musste, habe ich hier die Blende ganz geöffnet, sodass davon nur noch einzelne Schatten übrig geblieben sind. Nach dem Beginn der Wachstumsperiode hätte ich dieses Bild sicher nicht mehr machen können, dann wären da viel zu viele Blätter an den Büschen gewesen und wahrscheinlich viel zu viele Brombeersträucher. Gefälliges Bild, könnte man auch eine Postkarte draus machen, oder?


Die Kirche gegenüber habe ich dann auch noch mitgenommen, diese aber dann komplett vergessen, in meinem Google Sheet zu erwähnen. (A, unbekannte Zeit/Blende, 135mm.) Aber ich nehme an, dass die Blende hier wieder so um die f/5,6 lag und die Zeit im Bereich um 1/200s. Weil, das Wetter war einfach so. Am oberen Rand sieht man hier mal wieder, dass ich leichte Probleme hatte, den Film aus der Spule raus zu bekommen. Diese kleinen Kratzer in ähnlichen Abständen, die stammen wahrscheinlich von dieser kleinen Kugel, die den Film festhält beim Transport durch das Teil.

Unten im Tal gab es dann noch den Schornstein, den ich auch nicht einfach so links liegen lassen wollte. (A, 1/320s, f/5,6, 135mm.) (Wie man sieht, die Bilder in das Dorf hinein sind alle mit der gleichen Blende gemacht, daher gehe ich davon aus, dass das da oben auch so gemacht ist. Würde Sinn ergeben.) Leider hebt der dunkle Schornstein sich nicht so richtig vom Hintergrund ab, dafür gefallen mir von der Komposition her die unscharfen aufstrebenden Äste im Vordergrund ganz gut. Ich wünschte, man könnte den aufsteigenden Dampf über der Fabrik besser erkennen. Es war wohl windiger als ich mich erinnere, so wie der da platt gedrückt wird.

Und dann kamen wir zu dem Grund, weshalb wir eigentlich hier oben auf dem Bergrücken in den Wald gegangen sind: Die Hexe! (A, 1/125s, f/1,8, 50mm.) Schöne Unschärfe im Hintergrund, wie ich das vom 50er weit offen ja gewohnt bin. Das gibt dem ganzen ein bisschen einen mystischen Anstrich, als käme sie gerade aus dem Nebel getanzt. Recht gut gelungenes Bild, auch wenn die Dame vielleicht doch ein kleines Bisschen unterbelichtet ist. Könnte etwas heller sein, oder, ein bisschen mehr Details in ihrem Gesicht? Kann aber auch mal wieder am Foma liegen, der die Tiefen ein bisschen absaufen lässt.


Dass ihr die Nase fehlt, sieht man dann erst so richtig von der Seite. (A, 1/200s, f/2,8, 50mm.) Statt der üblichen f/4er-Portrait-Blende habe ich hier eine Stufe weiter geöffnet, um den Hintergrund weicher zu bekommen. Die vielen Bäume und Äste wären mir sonst zu hart gewesen. An dieser Stelle wäre mehr Blattwerk aber vielleicht ganz gut gewesen, dann hätte ich mehr Blendenbällchen im Hintergrund. Aber geht auch so. Die gute Frau hat schon ein sehr ausdrucksstarkes Gesicht und erstaunliche Oberaugenwülste! ;-)

Bänke im Wald sind ja auch immer wieder eines meiner Motive. (A, 1/50s, f/4, 50mm.) Dunkel war es im Wald. Deswegen auch die Kontrastarmut. Aber der Waschbeton kommt ganz gut raus. (Warum heißt das eigentlich "Waschbeton"?) Eines der besseren Bankfotos der letzten Zeit. Habe da auch etwas länger gebraucht, bis ich mit der Tiefe der Schärfe zufrieden war: Die Bank ist scharf, mäßig sogar fast bis ganz ans Ende, während der Hintergrund schön weich ist. Bei den vielen Bäumen erstaunlich, dass das nicht zu unruhig geworden ist.


Apropos Bäume: Dieser lag quer über den Weg. (A, 1/200s, f/1,8, 50mm.) Trotz Offenblende kaum Bokeh, was schade ist. So hebt sich das Teil kaum vom Hintergrund ab. Ansonsten, wenn man ganz genau hinschaut, kann man übrigens einen neugierigen Geocacher (Caro) hinter einem der Bäume hervor lugen sehen. ;-) Ein bisschen Unscharf ist sie schon, so richtig erkennen kann man sie nur, wenn man weiß, wer es ist.

Wurzeln sind auch immer spannend, diese hier sind hart an der Grenze zur Verwackelung. (A, 1/40s, f/2,8, 50mm.) Wollte die Blende aber nicht weiter öffnen, um wenigstens etwas mehr Tiefenschärfe zu erhalten. Viel gebracht hat es nicht, denn nach oben hin werden die Wurzeln schon ein bisschen sehr weich. Da wäre sicher f/5,6 oder mehr angesagt gewesen, wenn nicht so ein traurig-trüber Tag gewesen wäre. Aber schlecht sehen sie nicht aus, ich sortiere sie mal bei den mittelguten Wurzeln in mein Archiv ein. ;-)


Von weiter unten habe ich dann noch mal das Flüsterhäuschen aufs Korn genommen, das sich hier aus einer ganz anderen Richtung präsentierte. (A, 1/320s, f/4, 50mm.) Ich glaube, im Frühling/Sommer ist das hier oben tatsächlich ein ganz hübscher, aber dementsprechend wahrscheinlich auch sehr beliebter Punkt. Da hätte ich sicherlich keine Bilder ohne Leute hin bekommen. So sieht es drumherum halt leider nach schlechtem Wetter und Winter aus. Trotzdem, die hoch aufragenden Bäume auf beiden Seiten machen einen guten Eindruck. Gefällt mir.

Das letzte Bild ist eigentlich das erste vom nächsten Film, aber ich wollte jetzt nicht an dieser Stelle schneiden, sondern an der logistischeren, als wir den Wald endgültig verlassen haben. (A, 1/60s, f/8, 20mm.) Wieder stelle ich fest, um den Weitwinkeleffekt richtig ausnutzen zu können, muss ich näher ran gehen. So hab ich zwar viel Baum erwischt - mehr als hätte ich nur das 28er verwendet -, aber der richtige Oumpf fehlt ein bisschen. Aber immerhin habe ich die fraktale Struktur der Äste gegen den weich-wolkigen Himmel recht gut abgebildet bekommen. Das ist also immerhin OK.

Nächstes Mal: Die Altstadt mit der Burganlage auf der anderen Seite.

Schwarz-weiß und analog, Teil 233a: Tombraider Orga im Sauerland - Wennigloh

Fomapan 200 #3 und #4, 17. und 18. Februar 2023
  • Nikon F90x, Nikon Series E 50mm 1:1.8, Nikon Series E 135mm 1:2.8, AF Nikkor 20mm 1:1.8, Nikkor AI 35mm 1:2, Sigma High-Speed Wide 28mm 1:1.8
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 9:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (11.+12.), 10:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Hui, innerhalb von drei Tagen zwei Filme voll gemacht, das ist mir das letzte Mal im Urlaub in DK passiert, damals in den 1990ern, als wir alle noch auf Film fotografiert haben. Das waren noch Zeiten, kaum zu glauben. Es gab mal Zeiten ohne sofortige Verfügbarkeit von Fotos, ohne Social Media und Schrei-Phones.

Aber das ist eine andere Geschichte. Heute möchte ich den ersten von fünf Teilen vorstellen, in denen ich die Bilder verwurste, die ich im Februar diesen Jahres gemacht habe, als wir im Sauerland waren. Schön ist es hier, auch wenn das Wetter eher so naja war und im Laufe der Tage auch eher noch schlechter wurde. Das spiegelt sich im Kontrast der Fotos wieder, die ich gemacht habe: Am Anfang sehen sie eigentlich richtig gut aus, aber als wir dann in Arnsberg waren, naja, da war halt viel Regen und wolkenverhangener Himmel. Trotzem, fangen wir also mal mit den guten an, die ich beim Hundespaziergang gemacht habe.

Zuerst habe ich den nahegelegenen Bauernhof unter die Lupe genommen, denn dort standen einige sehr interessante mit Rädern versehene Transportmöglichkeiten wie etwa dieser Anhänger herum. (A, 1600s, f/4, 50mm.) Wieder stelle ich fest, was die F90x für eine echt geile Kamera ist. Vor allem, wenn man sie mit einer brauchbaren Festbrennweite paart. Das Series E ist von der Stabilität her ja nicht das beste Objektiv, das Nikon je gebaut hat, aber die Rechnung scheint mir den "echten Nikkor" in nichts nachzustehen. Stelle ich immer wieder fest. Die Kombination dieser Linse mit dieser Kamera: Besser geht es eigentlich kaum. Wie man vielleicht ahnen kann: Ich habe mich auf diesen zwei Filmen hauptsächlich an all meinen F-Objektiven ausgetobt. Nikon hat echt schon ein paar tolle Stücke gebaut, damals. Ich meine, heutzutage sicherlich auch noch, aber irgendwie hört man in letzter Zeit recht wenig von denen. Schade.


Nebenan stand dann noch dieses Feuerwehrfahrzeug auf dem Hof im Schatten. (A, 1/3200s, f/2, 35mm.) Auch das 35er Nikkor ist ziemlich geil auf dieser Kamera. Trotz der schattigen Stelle ist das hier echt gut gelungen. Die Spiegelungen in Lack und Scheiben finde ich besonders spannend. Leider stört der weiße Transporter im Hintergrund ein bisschen.

Weitwinkelbilder sind besonders spannend, wenn man nah an sein Motiv heran robbt, so auch bei diesem alten Trecker, bei der Scheune untergestellt war. (A, 1/1250s, f/2, 35mm.) Weit offen bekommt man so auch im Hintergrund ein bisschen Unschärfe, aber auch der Heuballen im Vordergrund gibt sein Bestes, ein bisschen unscharf zu sein. Landmaschinen sind in s/w ja immer etwas besonderes, finde ich. Da kommt die Mechanik richtig raus. Oder bilde ich mir was ein? Der Kontrast ist dann immer so knackig.

Von der Seite gefällt er mir nicht ganz so gut. (A, 1/200s, f/5,6, 35mm.) In die "Augen" hinein ergibt irgendwie mehr Persönlichkeit, wenn man das bei einem unbelebten Objekt wie dieser Feldmaschine sagen kann. Technisch ist das Bild perfekt: Gut belichtet, kontrastreich, bei dieser Blende auch knackig scharf, schärfer als der Film zulässt. Das war übrigens das erste Mal, dass ich mich so richtig auf den Foma 200 verlassen habe. Das Wetter war ja entsprechend angekündigt, dass ich schon zu Hause überlegt hatte, nicht vielleicht sogar den 400er zu nehmen, aber ich habe gedacht: So kann ich den 200er mal ausgiebig auch in nicht so prickelnden Situationen testen und habe zugleich die Chance auf weit offene Blenden. ;-) (Da steh ich bekanntlich ja drauf.)


Dann musste ich mich mal ein wenig beeilen und die anderen einholen, die mit den Hunden zum Entwässern bereits einen nicht zu unterschätzenden Vorsprung hatten. Aber bei den Ziegen habe ich sie dann eingeholt. (A, 1/640s, f/4, 200mm.) Auch nach vier Jahren bin ich noch immer der Meinung, dass das Objektiv, das meine Sammelleidenschaft für alte Teile aus de 1970ern so richtig ans Kochen gebracht hat, mit das Beste ist, was ich so mit mir herum schleppe. Das Nikkor AI 200/4 ist einfach unschlagbar, wenn es um Bokeh geht. Gleichzeitig ist es aber trotzdem auf offen so unglaublich scharf. Ja, es hat so seine Probleme mit Chroma-Fehlern und bei Gegenlicht, aber auf s/w-Film kann man ersteres gut verschmerzen und letzteres muss man eh immer ein bisschen drauf achten. Aber die beiden Langhaarziegen sind einfach genial geworden! Ich liebe dieses Teil!

Wo ich es dann schon drauf hatte, habe ich noch die Kirchturmspitze mitgenommen, die mich ein bisschen an Dk erinnert hat. (A, 1/1250s, f/5,6, 200mm.) Ist das bei Offenblende schon scharf wie nachbars Lumpi, ist es bereits bei einer Blende abgeblendet kaum noch zu übertreffen - zumindest nicht von einem Vintage-Objektiv. Jaja, diese neumodischen Teile mit ihren aspherischen Linsen und Verwacklungsschutz und Hastenichgesehen sind besser. Aber! ABER! Braucht mal eigentlich alles nicht. Richtig gute Fotos gehören meiner Meinung nach mit einer dem Zeitalter entsprechenden Linse auf Film projiziert. Selbst wenn es das billigste ist, was man im Internet bekommen kann. Die Wirkung ist einfach eine ganz andere.

Man muss natürlich auch Glück haben, dass der Hund genau in dem Moment nach dem Leckerli springt, wenn man den Auslöser drückt! (A, ~1/1000s, f/4, 50mm.) Einfach ein gut gelungener Schnappschuss. Man sieht, es war windig, wie das Hundefell durchgepustet wird. ;-)


Der Blick aufs Bergdorf ist jetzt nicht das spannendste, was ich aufgenommen habe, aber es zeigt doch ganz gut, mit welchem Wetter ich hier zu kämpfen hatte. (A, 1/400s, f/4, 50mm.) Erstaunlich, dass ich mit dieser relativ wenig geschlossenen Blende sowohl den Rahmen als auch das Dorf scharf bekommen habe. OK, auf Digital würde man hier wahrscheinlich doch Unterschiede sehen, aber auf dem Film ist alles einigermaßen gleich. Trotzdem hätte ich eigentlich f/8 nehmen sollen. Licht wäre ja genug gewesen.

Die pferdegezogene Kutsche auf dem Hügel war ein weiterer Glücksgriff. (A, 1/1600s, f/5,6, 200mm.) Wie immer beim Foma saufen die dunklen Stellen schnell ab, sodass in den eh schon dunklen und weit entfernten Pferd praktisch keine Details mehr auszumachen sind. Aber vielleicht macht es gerade das zu dem interessanten Bild, das es ist? Drumherum viele Details in der Wiese, aber das eigentliche Motiv (fast) nur eine Silhouette vor dem grau verschleierten Himmel! Gefällt mir.


Aber den Vogel schießt wohl der verlassene, windgepeitschte Baum ab. (A, 1/320s, f/8, 200mm.) Einfach nur ein gutes Bild, das mir sowas von gut gefällt, dass ich davon mal einen Abzug versuchen sollte. Diese Totale, dieses einsame, verlassene Gewächs auf seinem Hügel. Perfekt.

Den Weg zurück ins Dorf mit seinen überhängenden Ästen und der Scheune am Ende wollte ich auch noch mitnehmen. (A, 1/1000s, f/2,8, 50mm.) Sehr schöner Kontrast und der sich davon schlängelnde, aufgerissene Teer, das alles gefällt mir sehr gut. OK, der Baum vorher war noch besser, aber. ;-)

Am Ende des Weges konnte ich Jesus dann mal wieder nicht einfach so hängen lassen, sondern habe seine Leiden gleich mal fotografisch dokumentiert. (A, 1/125s, f/2, 50mm.) Hier sieht man, wie dunkel es an diesem Tag war, sobald man aus dem freistehenden Feld heraus kam. Hier unter den Bäumen reicht der 200er Film gerade so aus. Aber er gibt auch eine ganz gute Figur ab. Könnte halt etwas höher auflösend sein und weniger grobkörnig. Wobei das gerade beim Retro-Fotografen eigentlich beides sonst immer ganz gut ankommt. Sehr schön - und der eigentliche Grund, weshalb ich dieses Bild so gemacht habe - sind übrigens auch die Schneeglöckchen unter dem Sohn Gottes. Vor allem, weil er den Kopf so schief legt, als wollte er die genau betrachten.


Der andere Baum am Hang sieht zwar auch nicht schlecht aus, aber der andere, alleinstehende oben auf dem Hügel, der gefällt mir trotzdem besser. (A, 1/250s, f/8, 50mm.) Vielleicht liegt es am anderen Blickwinkel oder an der Normalbrennweite, aber der andere hatte einfach eine andere Ausstrahlung. Der war so einsam da oben. Dieser hier sieht im Vergleich so aus, als würden jeden Moment seine Kollegen vorbei kommen. ;-)

Im Dorf habe ich dann noch die andere Kirche fotografiert. (A, 1/500s, f/4, 50mm.) Mittlerweile war das Wetter so richtig bäh geworden. Aber den Bildern tut das gar nicht mal so schlecht. Ja, alles sieht etwas flacher, weniger kontrastreich aus, aber zugleich auch ein bisschen trister und verlassener, einsamer. Ich steh ja auch deprimierende Sachen. Habe früher schon immer zu hören bekommen, warum ich so deprimierende Musik hören würde. Muss dran liegen, wie mein Hirn so verkabelt ist... ;-)


Gegenüber noch das alte Feuerwehrhaus. (A, 500s, f/4, 50mm.) Eine freiwillige Feuerwehr sollte jedes Dorf haben. Und wenn sie dann auch noch in so einem hübschen Gebäude residiert, extra Punkte! Der Rest vom Dorf drunherum ist jetzt nicht unbedingt so hübsch oder auch nur markant. Durchschnittliches deutsches Dorf im Nirgendwo. Dazu kann man das Sauerland ja getrost zählen. ;-) Trotzdem, hübsche Feuerwehrstation.

Die Kirche aus einem anderen Winkel und Hochkant. (A, 1/400, f/4, 35mm.) Spannend finde ich hier den Schmutz und die Flechten/Algen an den Wänden, diese vielen kleinen Fehlstellen, die einem Gebäude Charakter verpassen. Hätte mich jetzt mal interessiert, wie die von innen aussieht. Die Mehrheit der Leute ist hier ja wohl noch immer lutherisch, soweit ich weiß. Das Sauerland ist ja ziemlich divers, was die Konfessionen angeht. Muss ich mal unsere Gastgeber fragen, wie das da bei denen auf dem Dorf so aussieht, aber es würde zumindest erklären, wieso die zwei Kirchen im Dorf haben.

Dann noch das Tor zum Geräteschuppen der Feuerwehr mitgenommen. (A, 1/200, f/4, 35mm.) Dem Plakat nach zu urteilen, haben die hier wohl wie überall Nachwuchsprobleme und versuchen Nachwuchs anzuwerben. Ich habe das Tor aber eigentlich aus einem anderen Grund mitgenommen: Die gerade, rechtwinkligen Linien haben mich fasziniert. Für ein richtig gutes Foto reicht das aber alleine offenbar nicht so ganz aus. Ich mein, es ist jetzt nicht richtig scheiße, aber eben auch nicht wirklich spannend.


Das Bierglas an der Ampel hat dann schon eher was. (A, 1/640s, f/1,8, 50mm.) Kaum zu glauben, dass das das erste Bild an diesem Tag ist, das ich weit offen gemacht habe (mit der Normalbrennweite). Die Unschärfe im Hintergrund ist dadurch ganz witzig, aber auch hier reicht das alleine nicht wirklich aus. Zum Glück gibt es da noch diese Verschraubung am provisorischen Sockel dieser provisorischen und mobilen Fußgängerampel. Und den großen Knopf zum Drücken. Das macht das ganze zumindest ein bisschen interessanter. Ganz ehrlich: Es fehlt ein bisschen mehr Licht, die Kontraste sind doch etwas fach.

Ein Beispiel für ein typisches Bauernhaus mit Stall wollte ich dann aber auch noch mit nach Hause nehmen. (A, 1/25s, f/8, 35mm.) Gut: Trotz kurzer Zeit habe ich es nicht verwackelt. Auch gut: Die weit geschlossene Blende sorgt für viel Schärfe und Kontrast, letzteres sogar trotz des trostlosen Wetters. Die Struktur der Natursteine kommt dadurch gut raus. Insgesamt habe ich aber leider nicht ganz die selbe trostlos-einsame, depressive Stimmung einfangen können, die ich erzielen wollte. Stattdessen ist das Bild leider auch eher durchschnittlich spannend. Zu viel Kram im Hintergrund, der ablenkt. Statt Haus wäre Horizont gut gewesen. Und mehr Wolkenstruktur. Naja, es ist, wie es ist. Ich kann ja - wie schon öfter gesagt - nicht mit der Abrissbirne anrücken! ;-)


Am Ende noch ein Anhänger mit unscharfen Schafen im Hintergrund. (A, 1/800s, f1,8, 50mm.) Dieses Bild hat viel mehr die Wirkung, die ich haben wollte. Vor allem habe ich tatsächlich ganz gute Unschärfe in den Hintergrund bekommen, trotz des relativ weiten Abstands zum Motiv. Gefällt mir.

Nächstes Mal: Der Erste Teil von Arnsberg.