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Gebackener Kürbis mit Vollkornnudeln

Heute die andere Hälfte des Kürbis' gewürfelt, schnell ein bisschen mariniert und ab dafür in den Ofen. Hmm, lecker. Dazu wie immer Vollkorn-Spaghetti. Heute haben wir aber mal den Käse raus gelassen, der backt immer so heftig fest. Den haben wir stattdessen nachträglich oben drüber gestreut. Das Rezept ist ansonsten das Gleiche wie schon damals vor einer halben Ewigkeit.


Ansonsten gibt es heute nicht viel zu berichten. Habe es nur zum Einkauf vor die Haustür geschafft, denn mein Kopf fühlt sich noch immer nicht wieder richtig gut an. Heute Nacht um 2 zur Pipi-Pause mal eine halbe Ibu eingeworfen, aber das hat auch nur mäßig viel geholfen. Weiß nicht, ob ich mal wieder zu viel Zug bekommen habe oder was das ist. Naja, egal, zum Kürbis-Würfeln hat meine Hirnleistung noch gerade so ausgereicht, auch wenn ich drei mal in den Keller rennen musste, weil ich immer wieder irgendwas vergessen hatte.

Schwarz-weiß und analog, Teil 238: Verscheintes Lanzenbach gepusht

Kentmere 400 #4, 7./8. März 2023
  • Nikon F601, Nikon Series E 50mm 1:1.8, AF Nikkor 200mm 1:4
  • Entwicklung: Ilford Microphen Stock, 19:10 Minuten (12:00+60%), 20°C, Adofix Plus 1+7 (3.), 8:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Gepuschte Bilder im Schnee sind schon was besonderes, denn Schneebilder haben meist eh schon einen gewissen Überfluss an Kontrast: Der helle, glänzende Schnee reflektiert naturgemäß nun mal sehr viel Sonne, selbst an diesigen Tagen, während die Schatten der tief stehenden Sonne das Licht geradezu einsaugen. Letzteres Phänomen habe ich in den nun folgenden Bildern eher weniger; es war wirklich sehr diesig und - wenn ich mich recht erinnere - auch noch recht früh am Morgen, sodass krasse Schatten eher selten vorkommen. Das heißt aber nicht, dass es nicht viel leuchtenden Schnee gab.

Das erste Bild ist jedoch bei uns im Garten entstanden, als mal wieder eine der Tauben auf der suche nach Vogelfutter dick und bräsig auf dem Rosenrankgitterdings gelandet ist. (A, unbekannte Zeit, f/4, 200mm.) In normaler Größe (also, sagen wir mal Full HD) ist das Bild nicht groß anderes, als Bilder ohne Push, die ich mit Kentmere 400 gemacht habe. Wenn man dann aber auf 4k rein zoomt, besonders auf meinem doch recht niedrig auflösenden Laptop, kann man gut sehen, wie kontrastreich die Körnung durch den Push-Prozess geworden ist. Trotzdem ist die Auflösung des Films noch immer erstaunlich hoch - gut, der sollte sich ja auch nicht wirklich ändern, nur weil ich en Film pushe. Die Schärfe des 200mm AI Nikkors, die ich ja auch an der digitalen Kamera immer wieder bewundere, tut das ihre zu diesem Eindruck. Deswegen habe ich mich entschieden, diesem Bild mal einen besonders prominenten - sprich einzeln stehenden, großen - Platz einzuräumen. Und das hat jetzt gar nichts damit zu tun, dass mir die anderen dann so besser ins Konzept passten und dass das sowieso einen Tag früher entstanden ist als der Rest! ;-)


Am nächsten Tag bin ich dann aber mal ernsthaft vor die Tür gegangen, um den Rest dieser Rolle voll zu bekommen, deren Anfang ja schon ein Trekdinner und ein Orgameeting mitgemacht hatten. Meine ersten Opfer waren wie immer die beiden Pferde, die kleinen Schmuddelküken, die gegenüber auf der Weide stehen, wenn man aus unserer Straße raus kommt. Das schwarze lief mir zuerst vor die Linse. (A, 1/2000s, f/16, 200mm.) Oh, ja, es war dann doch sehr hell für einen Film, den ich bei ISO 1600 belichtet habe, denn der Schnee ballerte schon recht kräftig. Hier haben wir praktisch eine schwarze Pferde-Silhouette vor einem komplett weißen Hintergrund. Der Schnee war also hell genug, um hier selbst bei f/16 und der schnellsten Zeit, die die F601 kann, den Film mit Nenngeschwindigkeit 400 beinahe durch zu belichten - bis auf ein paar Grasbüschel. Ja, da ist noch ein gewisses Grundrauschen der Körnung zu erkennen. Aber wenn man mal nach oben links schaut: Der Himmel ist dunkler als der Schnee! Faszinierend!


Beim weißen Pferd musste ich weniger extrem abblenden, trotzdem ist das schon sehr schnell für so einen trüben Tag. (A, 1/2000s, f/8, 200mm.) Faszinierend, wie der nasse Pelz noch immer Strukturen wirft, die der Film einfangen konnte. Kentmere 400 ist jetzt auch nicht unbedingt das feinkörnigste Material. Trotzdem kann man jede Stelle, an der das Tier dringend mal gestriegelt werden müsste, erkennen. Bei diesen moderateren Lichtverhältnissen sieht man auch wieder, dass der Film auch bei Push um zwei Stufen noch sehr viel Mitteltöne behält: Die Bretter rechts am Verschlag haben eine recht naturnahe Helligkeit beibehalten, auch daneben hinter dem Gitter ist das Gewusel aus Stroh ganz gut erkennbar. Die Matschspuren vor dem Verschlag gehen leider ein bisschen in der Unschärfe unter, aber auch hier lassen sich Strukturen noch gut erahnen. Bis hier her kann ich also nur sagen: Wer gerne kontrastreiche und trotzdem recht feinkörnige Bilder haben will und/oder gerne weit geschlossene Blenden verwendet, sollte mal versuchen, Kentmere 400 zu pushen. Ich müsste das mal mit anderem Entwickler versuchen, denn Microphen ist ja gerade für Push gemacht. Aber ich nehme an, auch ID11/D76 sollte brauchbare Ergebnisse liefern. Adonal hat mir bei Kentmere-Filmen ja nicht so gut gefallen, weil die Bilder dann doch sehr körnig wurden. Wer das gerne hat, sollte vielleicht mal Foma 400 um ein oder zwei Stufen pushen, was ja auch noch auf meiner To Do Liste steht. Hm, ich habe da auch noch ein paar Rollen abgelaufenen Ilford HP rumliegen... ;-) (So viele Möglichkeiten, so wenig Zeit! Jetzt im Sommer ist das eh illusorisch, da ist es viel zu hell!)

Aber weiter im Text: Der Holzstapel mit Weg begegnet mir ja des öfteren auf unserer Rundtour ums Dorf. (A, 1/2000s, f/8, 50mm.) Hier bestimmen die Schatten das Geschehen, die noch immer ganz wenig Struktur abbilden können. Also, ungefähr so viel, wie der billige Foma bei normaler Belichtung/Entwicklung hin bekommt. Also gar nicht mal so schlecht. Die einzelnen Äste sind gut zu erkennen, selbst da, wo kein Schnee drauf liegt. Die chaotischen Äste im Himmel verlieren sich allerdings ein bisschen in Überbelichtung. Hier hatte ich auch bei den dünneren Exemplaren mit mehr Kontrast gehofft.


Die Scheune sollte ja mittlerweile auch bekannt sein. (A, 1/2000s, f/8, 50mm.) Im Schnee springt sie einen förmlich an, ist sie doch das einzige, was nicht praktisch komplett weiß geworden ist. Auch hier hätte der Kontrast durchaus noch heftiger werden können, etwa oben in den Leitungen. Vielleicht hätte ich auch hier mal komplett auf f/16 schließen sollen, vielleicht liegt es auf diese Entfernung dann doch wieder an der einsetzenden Unschärfe. Man sieht, ich lerne auch hier noch aus meinen Experimenten. Wenn man schon pusht, auch ruhig mal in die Vollen gehen!

Die andere Richtung am Scheunendach vorbei bringt kaum neue Erkenntnisse, aber ein gefälligeres Bild. (A, 1/2000s, f/5,6, 50mm.) Ich bin ja immer auf der Jagd nach offeneren Blenden, was ich - wie ich beim letzten schon festgestellt habe - in diesem Fall vielleicht mal hätte überdenken sollen. Wobei der Grund hier tatsächlich mehr so der Kram war, der von rechts ins Bild hinein ragt. Ein bisschen Vordergrundunschärfe wollte ich haben, ich habe sie bekommen. Dass die nicht so Klasse wirkt, wie ich mir das vorgestellt habe, werde ich mir jetzt mal für die Zukunft merken.

Was eine voll geschlossene Blende bewirkt und dass das manchmal tatsächlich die bessere Wahl ist, sehen wir an den verschneiten Reifen auf dem nächsten Foto. (A, 1/2000s, f/16, 50mm.) Nun hatte ich hier auch kaum eine andere Wahl, denn schneller ging mit dieser Kamera ja auch nicht. Aber ich glaube, dass dies das beste Bild von gestapelten Reifen ist, dass ich bisher produziert habe. Gerade diese ganz leichte Unschärfe, die im Hintergrund passiert, gefällt mir extrem gut. Und dass der Himmel im Vergleich zum leuchtenden Schnee geradezu dunkel ist, gibt dem ganzen Arrangement zusätzlichen Umpf! Cooles Bild.


Auch der verlassene und verschneite Anhänger vor den Feldrainbäumen hat was, auch wenn da der Film wohl leichte Probleme hatte: Unten rum sieht er aus, als würde der helle Schnee die dunkleren Bereiche überstrahlen - aber vielleicht liegt das auch daran, dass das UV-Filter auf der Linse nicht unbedingt besonders sauber war. (A, 1/2000s, f/8, 50mm.) Schließlich tropfte es die ganze Zeit von den Bäumen und ich musste hin und wieder mal wischen, ohne ein passendes Mikrofasertuch dabei zu haben. Ansonsten: Ebenfalls ein sehr schön kontrastreiches Bild, wenn das denn das Ziel der Übung war.

Wenn mal nicht unbedingt der Schnee im Vordergrund der Motivsuche stand, konnte ich tatsächlich auch mal von der schnellsten Geschwindigkeit, die die Kamera unterstützt, weg gehen und auch die Blende nur mäßig weit schließen, was ich hier bei diesem Bild von der Leine direkt mal ausgenutzt habe. (A, 1/1000s, f/5,6, 50mm.) Besonders schön finde ich hier die kleinen Wassertropfen, die sich praktisch an jedem Astende gebildet haben, als der Schnee anfing zu tauen. Wie gesagt, ich habe an dem Tag auch genug davon auf den Kopf und auf das Objektiv bekommen. Auch die rostige Wäscheklammer hat einen gewissen Reiz, auch wenn ich noch immer nicht sehen kann, was die da eigentlich festhalten soll, oder ob das nur eine "Parkposition" ist. ;-) Die unscharfe Behelfsbrücke im Hintergrund rundet das Bild ab.


Als ich dann am Ende doch noch immer ein Bild übrig hatte, habe ich dann noch den Nachbarskater auf dem Kissen unterm Esstisch abgelichtet. (A, unbekannte Zeit, f/2,8, 50mm.) So habe ich immerhin noch ein Bild mit Lichtverhältnissen, die ungefähr dem entsprechen, weshalb ich diesen Film überhaupt pushen wollte: Indoors im Winter. Und was soll ich sagen: Da brauche ich eigentlich keinen Delta 3200 zu kaufen, der ist mir mit seinem kräftigen Korn eh ein bisschen zu unruhig. Da würde ich demnächst einfach mal versuchen, diesen Ilford noch eine Stufe höher zu pushen. Ich glaube nämlich, dass der das durchaus noch hergeben würde. Ansonsten habe ich mittlerweile ja auch noch das 50/1.4 Nikkor gekauft, damit ist das vielleicht gar nicht mal nötig!

Fazit: Kentmere 400 lässt sich meiner Meinung nach hervorragend pushen, ohne direkt zu kontrastreich zu werden. Die Körnung ist trotzdem noch relativ sanft und die Auflösung entspricht ungefähr dessen, was ich von einer "normalen" Entwicklung gewohnt bin.

Nächstes Mal: Ein Testfilm, den ich durch die F55 gejagt habe, die ich in Hennef beim Lutz auf dem Flohmarkt erstanden habe. Und zwar alle Bilder mit dem dazugehörigen Sigma Zoom. Auch mal was anderes. Jetzt vielleicht nicht so spektakulär wie diese Push-Entwicklung, aber immerhin. ;-)

Gestern in Oberkassel

Gestern war ein sehr langer Tag. Heute war ebenfalls ein sehr langer Tag. Ich habe letzte Nach etwa 5 Stunden Schlaf bekommen. Erwartet also keine herausragenden textlichen Leistungen von mir.

Gestern hatte C. Geburtatrag. Wir haben uns in Oberkassel getroffen, um nett Essen zu gehen. Vorher waren wir - also nur J und ich - aber ein bisschen im Dorf unterwegs, um nach einem Lab-Cache samt versprochener Finaldose zu suchen. Spoiler: Station 3 vom Lab haben wir nicht auf Anhieb gefunden, die Zeit wurde knapp, also haben wir es gelassen. Trotzdem hatte uns diese Runde bis hier her aber schon einmal durch das ganze Dorf geführt, sodass ich genügend Bilder habe, um mal wieder die Wände damit zu tapezieren, so man dass denn wollte.


Wie man sieht, es ist auch wieder wie immer der übliche Kram - vielleicht ein bisschen besser ausgeleuchtet, denn so spät Abends ist dasd Licht doch ganz hübsch gewesen. Von unserem Parkplatz in der Adrianstraße sind wir Richtung Rhein - ein Weg, auf dem uns erstmal dieser rote Kater entgegen kam. Der hat kurz mit uns geschmust und ist dann weiter gezogen. Hübsche Mieze. Frontal leider etwas unscharf.

Dann an der Kirche vorbei und beim Denkmal für die Gefallenen der Weltkriege angehalten, um hier mal das Kreuz aus diversen Richtungen aufs Korn zu nehmen. Dafür extra auf das weite Weitwinkel gewechselt, das aber an der Kamera ja leider trotzdem nur 30mm Äquivalente produzieren kann.Aber ich habe mein Bestes gegeben. ;-)


Auf der Bank im Park hatte jemand zwei Rollen Küchenpapier vergessen/verloren. Wie das? Ich kann es mir auch kaum vorstellen. Sowas merkt man doch, wenn man das plötzlich nicht mehr unterm Arm geklemmt hat. Und einfach aus der Einkaufstüte wird es ja wohl nicht gefallen sein. Kann höchstens jemand im Bolleragen hinter sich her gezogen haben und dabei ist es raus gefallen und ein Finder hat es dann auf die Bank gelekt. Einziges Szenario, dass ich mit aus den Fingern saugen konnte. ;-)

Am kleinen springenden Brunnen vor der Kirche dann eine Wasserschildkröte in ihrem natürlichen Habitat bewundern können. :-D Hinten in Richtung Park bei den Sandkästen liegen ganz viele Schaufeln und Förmchen rum, ich nehme an, diese Spielzeuge sind mit der Zeit immer weiter gewandert und irgendwann hier angekommen. Ach ja, schon wieder Spekulationen vom Feinsten! ;-)


Und Schwupps waren wir schon am Rhein. Viele Bilder habe ich hier nicht gemacht, waren ja erst vor einem Monat oder so hier. Habe ich ja gerade erst einen ganzen s/w-Film voll gemacht, da war auch Rhein dabei, wenn ich mich recht erinnere. Gut, bis der dran kommt... Ich sollte wirklich mal mehr s/w-Bilder raus hauen...

Wie immer habe ich bahninternes Kabelgewirr und unscharfe Laternen fotografiert, denn daran kann ich keinefalls vorbei gehen. Ebenso Bänke. Habe bei den letzten beiden mal wieder mit der Offenblende des 50/1.4 gespielt, das macht ja schon beeindruckende Sachen. Unschärfe, wie sie noch nie ein Mensch zuvor...... oder so ähnlich! ;-)


Beim Rewe waren wir dann auch noch, weil es so schweineheiß war, dass wir unbedingt en kühlendes Getränk brauchten. Weil: Verdampfungsgefahr! Hatten aber keinen Flaschenöfner für unsere Hipster-Cola. Also den Kronkorken am Rewe-Schild (nicht das da, das aus Metall vor dem Laden) geköpft (mit einem gekonnten Handkantenschlag auf den Flaschenhals, während man den Kronkorken an der metallenen Fundamentklammer einhakt. So richtig männlich! ;-)).

Nachdem ich noch vor dem Rewe den weißen Käfer mitgenommen hatte, sind wir dann von hier aus wieder weiter ins Dorf und die angrenzenden Wohngebite rein. Der Lag führte uns diesen Weg. Da ist es erstmal nicht mehr so spannend, daher ist das erste interessante Bild wieder das mit dem Tieflader aus Plastik, der im Spielplatzsand stand. Da in der Gegend habe ich auch die Maria, die die Spinne anhimmelte, gefunden.


Die Roten Fensterläden sind hingegen gaaanz wo anders, die sind nur hier, weil sie sonst gar nicht mehr gepasst hätten. Ein einzelndes Bild alleine unterbricht immer alles so, deshalb habe ich es einfach mit hier dazu gestopft.

Und das war es dann auch schon. Heute wie gesagt den ganzen Tag unterwegs gewesen. Morgen noch 2x Kundschaft, dann Wochenende. Ich brauche Urlaub...

Schwarz-weiß und analog, Teil 237: Buchholzer Kirche und Asbacher Kreiselgeflügel

Fomapan 200 #5, Februar 2023
  • Nikon F90x, Nikon Series E 50mm 1:1.8, Nikon Series E 135mm 1:2.8, AF Nikkor 20mm 1:1.8, Nikkor AI 35mm 1:2, Sigma High-Speed Wide 28mm 1:1.8
  • Entwicklung: Kodak D-76 Stock, 5:00 Minuten, 21°C, Adofix Plus 1+7 (2.), 7:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Was macht man mit dem Ende vom Film, wenn man noch so viel Fotos frei hat, dass es sich nun wirklich nicht lohnt, den einfach zurück zu spulen? Einfach mitnehmen, Motive finden sich immer und überall. Deswegen gibt es heute die Resterampe, also lauter Bilder, die ich verschossen habe, während wir auf dem Weg nach Asbach zum Shopping Center waren. Den ersten Halt haben wir an der Kirche in Buchholz eingelegt, die ja ein sehr interessantes Konglomerat aus modern und alt ist. Vor allem der Turm hat schon ein paar Jährchen hinter sich, während das Kirchen"schiff" eher brutalistisch-modern daher kommt. Hervorragend geeignet für einen s/w-Film.

Glasbausteine mit Muster, die wie schwarze Löcher Einblick in das Innere verwehren, sind auf jeden Fall schon mal spannend. (A, 1/160s, f/4, 50mm.) Wie ein kubistisches Kunstwerk unterbricht dieses Fenster den Waschbeton. Oder wie das Bedienungs-Panel eines Science-Fiction-Computers aus den 1960er Jahren. Ich finde es extrem spannend, besonders wie sich das Licht in den Glasstrukturen bricht und zurück geworfen wird. Andere fragen sich wahrscheinlich wieder, warum ich sowas hässliches fotografiere. Geschmäcker sind nun mal verschieden.


Einen guten Überblick über die Gegebenheiten vor Ort erhält man in dieser Weitwinkel-Aufnahme des Turms mit Wolken dahinter und der eigentlichen Kirche an der linken Seite. (A, 1/800s, f/4, 28mm.) Sehr interessantes Bild mit all den Wolkenfetzen dahinter und dem Baum im Vordergrund. Bei ausreichend Licht und einem guten Entwickler kann der Foma 200 hier richtig glänzen. Der Film ist gar nicht so schlecht, wie viele im Internet immer behaupten. (Böse Zungen behaupten ja, dass das eigentlich der 400er in einer Packung bedruckt mit der korrekten Geschwindigkeit wäre.) Finde ich etwas bösartig: So schlecht ist Fomapan tatsächlich nicht, vor allem bei dem Preis. Und für kontrastreiche Bilder mit dem leichten Vintage Look eignet sich der 200er meiner Meinung nach ganz hervorragend.

Das sieht man auch an der Laterne vor dem grellen Frühlingshimmel. (A, 1/400s, f/8, 50mm.) Hübsche Spiegelungen in den einzelnen Glasplatten, so sie denn nicht zerschlagen sind. Die Verzierungen oben an den einzelnen Gehäusen ist auch sehr gut erkennbar und selbst in den dunklen Bereichen säuft ausnahmsweise mal nicht alles ab. Spannendes Bild, finde ich.

Drinnen in der Kirche sieht das dann allerdings schon etwas schwieriger aus, denn viel Licht war hier nicht vorhanden und ein ISO-200-Film definitiv überfordert. (M, 1/20s, f/1.8, 28mm.) Gemessen hatte ich für die Orgel, das hellste Objekt im Raum, die - wie man sieht - auch ganz brauchbar heraus gekommen ist. Für den Rest musste ich in der digitalen Post dann doch kräftig an den Kurven drehen. Daher der etwas sehr kontrastige Eindruck. Im Endeffekt habe ich hier bestimmt nachträglich noch zwei oder drei Blenden gepusht, nur halt nicht mit Entwicklungszeiten, sondern eben im GIMP. Das Rauschen bleibt jedoch dezent bis mittel, was mich überrascht. D76 scheint tatsächlich einen einigermaßen ausgleichenden Effekt bei der Entwicklung zu haben, lässt die Körnung nicht zu kontrastreich erscheinen. Technisch also ein interessantes Bild, bei dem man sehen kann, was man aus einer Unterbelichtung noch heraus holen kann. Und der Altar in der Totalen mit dem Weitwinkel gibt auch ein ganz brauchbares Motiv ab, so einsam und verlassen, wie er da wirkt.

Die Orgel habe ich dann gleich noch mal in einem einzelnen Bild mit der Normalbrennweite gemacht. (M, 1/50s, f/1,8, 50mm.) In der dunklen Fläche dahinter kommt hier das Rauschen durch meine extreme Nachbearbeitung schon stärker zur Geltung. Immerhin habe ich hier noch mal mehr als eine ganze Blendenstufe an Zeit weg genommen. Faszinierend, dass man so viel raus holen kann aus einem so dünnen Negativ. Mit einem noch besseren Scanner wäre vielleicht noch mehr drin.


Maria und Jesus sind leider ein bisschen weich/verwackelt geworden, da habe ich wohl nicht nur auf die kurze Entfernung den Fokus verbockt, sondern auch noch seitlich verrissen - ein Stativ wäre definitiv praktisch gewesen, an der Kirchenbank abstützen hilft halt nur bedingt! (A, 1/6s, f/1,8, 50mm.) Aber dafür sind die Grauabstufungen nahezu perfekt geworden. Ich hatte Angst, dass ich den Film hier schon in den Bereich bringe, in dem ich die Belichtungszeit noch zusätzlich verlängern muss - Stichwort Schwarzschild-Effekt. Welcher Fotograf hat schon das Datenblatt des Films im Kopf. Aber Foma 200 will scheinbat erst ab 1" eine Verlängerung um den Faktor 3 haben. Da war ich mit 1/6s ja gar nicht sooo nah dran, wie ich befürchtet hatte.) Ansonsten: Ein ziemlich gutes Bild, gerade mit der harten Backsteinmauer im Hintergrund.

Dann war es an der Zeit, sich wieder auf den Weg zu machen, schließlich hatten wir noch was vor. Am Kreisverkehr in Asbach haben wir dann aber doch noch mal angehalten und das Viehzeug fotografiert, dass sich in, an und neben dem Teich am Ortseingang herum getrieben hat - z.B. diese Gans. (A, 1/500s, f/4, 200mm.) Die suchte eigentlich gerade nach irgendwas, was sie verspeisen könnte, wodurch sie auf diesem Bild so ein ganz kleines Bisschen aussieht wie einer der Raptoren aus Jurrasic Park. Wahrscheinlich ist das auch genau das, was sich die Schnecken denken, wenn sie den Schatten über sich sehen! ;-) Cooles Bild mit schöner Unschärfe im Hintergrund.


Eine ganz normale Graugans gab es dann auch noch zu sehen, was zwischen all den Exoten ja mittlerweile eine Erwähnung wert ist. (A, 1/400s, f/4, 200mm.) Auch die ist extrem gut geworden. Krasses Foto, da muss ich nicht viel zu schreiben.

Im Kreisverkehr habe ich dann noch die nur noch zur Zierde verlegten Schienen fotografiert, die an alte Zeiten erinnern sollen. (A, 1/320s, f/8, 50mm.) Mit für meine Verhältnisse weit geschlossener Blende ist es mit trotzdem nicht gelungen, auch die Schienen im Vordergrund ganz scharf zu bekommen. f/16 wäre eine Option gewesen - ich hätte sie nutzen sollen. Ansonsten ein ganz gut gelungenes Bild. Ich mache in letzter Zeit ja ganz gerne diese frontal-zentrierten Bilder und manchmal kommt sogar was ganz Ansehnliches dabei rum.


Zurück am Teich noch mal einen Entenerpel, denn davon gab es zwischen den Gänsen auch ein paar zu sehen. (A, 1/400s, f/4, 200mm.) Für das Tele gibt mit der 200er Film gerade genügend Spielraum und die Ergebnisse sind erstaunlich. Gerade bei s/w-Bildern bin ich immer wieder von diesem Flohmarkt-Nikkor erstaunt, was das für geile Fotos macht.

Im Kreisverkehr kann man auch noch ein bisschen Basalt bewundern. (A, 1/1600s, f/4, 50mm.) In der tief stehenden Sonne konnte ich den eigenen Schatten nicht verbergen, der stört schon ein bisschen. Aber dafür sind die Steinprismen so schön kontrastreich geworden. Und im Hintergrund habe ich ein leichte Portraitunschärfe - der Grund, weshalb ich f/4 so liebe. ;-) Schild und Laterne hätte ich vorher allerdings demontieren sollen! :-D

Nächstes Mal: Verschneite Bilder aus Lanzenbach von einem gepushten Kentmere 400. (Ja, es war wieder Trekdinner. Und vorne waren noch Tombraider drauf. ;-))

Filmeintwicklung in der Mittagspause

Habe die Zeit in meiner kleinen Mittagspause mal schnell genutzt, den Film vom Sonntag durch die Kodak-Suppe zu ziehen. Wie man sieht, er ist vielleicht ein ganz kleines bisschen dunkel geworden, was wohl daran liegt, dass ich die Belichtung dann doch etwas langsam eingestellt hatte. (Habe ein, zwei Mal am Anfang gemessen und die Kamera dann praktisch die ganze Zeit auf 1/500s bei f/4 - oder Variationen davon - stehen lassen.) Aber im Großen und Ganzen scheinen die Bilder trotzdem ganz gut geworden zu sein. Der Fomapan 100 mag ja eh viel Licht, ich bin also zuversichtlich, dass das Scannen wenn nicht gute, so doch zumindest befriedigende Ergebnisse liefert.


Die alte Icarex 35S hat dieses Mal auch viel besser performt, als damals beim ersten Test. Nur ganz am Ende sind zwei, drei Fotos überlappt. Ich habe aber auch vorsichtshalber immer wieder den Film ein bisschen aufgelockert, indem ich den Spulhebel in Fahrtrichtung gedreht habe, um den Film in der Patrone vorabzuwickeln. Scheint geholfen zu haben. Muss mich mal mit der Andruckrolle unterhalten, die den Film eigentlich auf die Transport-Zähne drücken sollte. Gut, die sind auch ziemlich runter genudelt, das Teil scheint viel benutzt worden zu sein. Auf zwei Bildern habe ich allerdings den Eindruck, dass der Vorhang zu langsam/schnell war, bzw. die Synchronisation zwischen Spiegel und Vorhang nicht richtig funktioniert hat: Da ist die eine Seite etwa zu einem Drittel unbelichtet.

Fazit: Für wichtige Bilder sollte man diese Kamera nicht mehr verwenden. Aber das war ja eigentlich klar! ;-) Zwischen all den Vintage Cars aber machte die sich ganz gut, denn sie passte ganz gut zu dem Alter der ausgestellten Fahrzeuge. Bleibt nur das Problem, dass ich von denen eher wenig Ahnung hatte! ;-)