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Zufälligerweise noch mal Bödingen, aber mehr so an der Kirche

Gestern Abend hat uns dann doch noch der Bewegungsdrang erwischt und wir sind vor den Nachrichten noch raus. Es wird ja mittlerweile schon wieder sehr früh dunkle, der August ist schon halb rum. Um 9 geht die Sonne unter, da muss man sich beeilen, wenn man ein paar Tausend Schritte erledigt bekommen will.

Rein zufällig und in keinerlei Verbindung zu dem s/w-Artikel, den ich gestern veröffentlicht habe, sind wir nach Bödingen gefahren. Dort sind wir mal wieder die übliche Runde einmal um die Kirche, raus auf die Felder und dann noch ein bisschen in den Wald hinein gegangen. Weil: Die Sonne stand schon sehr tief und dementsprechend schjön war die goldene Stunde. Die alte D100 noch mal mit ein bisschen Sonnenlicht füttern, bevor ich die demnächst wieder einmotten werde. Hoffentlich. Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben.


Mittlerweile bin ich auch wieder richtig gut drain geworden, die Belichtung für die manuellen Objektive zu schätzen. Der Gockel da oben und eigentlich die ganze erste Zeile habe ich mit dem 200mm AI gemacht und das sind tatsächlich die ersten Schüsse, die ich abgegeben habe: 1/500s, f/5,6, ISO 200 - und direkt ein Treffer! Besser hätte es die Automatik auch nicht gekonnt. Ich glaube, ich sollte mal wieder öfter völlig manuell auf die Jagd gehen. Habe mich ja so an den A-Modus gewöhnt, dabei ist der eigentlich gar nicht nötig. Ich mein, die meisten der analogen Kameras in meiner Sammlung sind eh voll manuell und mit denen geht das ja auch!

Bei diesem Licht bin ich eh verzückt von den Farben, die der alte CMOS-Sensor auswirft. Wenn er nur nicht ganz so dreckig wäre. Und ein paar weniger defekte Pixel hätte. 20+ Jahre sind allerdings auch eine lange Zeit. Bevor ich die Kamera wieder einlagere, werde ich aber wohl mal ein bisschen mit Isopropanol an den Sensor gehen und versuchen, die gröbsten Dreck weg zu fegen. Denn wie gesagt, unter diesen Bedienungen macht die Kamera echt schöne Bilder, auch wenn die nachher nur 6 MP groß sind. CMOS gibt irgendwie eine andere wärme als diese neumodischen CCDs in den Handys. (Die D610 hat glaube ich auch noch einen CMOS-Sensor. Steht jedenfalls so auf der Nikon-Seite. Aber man muss ja auch nicht alles glauben, was man im Internet liest! ;-))


Jedenfalls. Mir ist noch nie aufgefallen, was für einen vergleichsweise kleinen Kopf der Jesus hat, der hier neben der Kirche am Kreuz hängt. Aus diesem Winkel ist das einigermaßen zu erkennen. Es kommt mir fast so vor, als hätte das ein anderer Bildhauer gemacht. Der Torso ist irgendwie recht wuchtig, aber der Kopf passt dann irgendwie gar nicht dazu. Wie gesagt, ist mir vorher noch nie so aufgefallen, obwohl ich die Gruppe schon öfter aus allen möglichen Richtungen abgelichtet habe.

Wie haben uns dann ausnahmsweise mal den Gang über den kleinen Friedhof gespart. Da ist mittlerweile jedes zweite Grabmal abgesperrt, weil es baufällig ist. Ich habe den Eindruck, alle paar Wochen - also praktisch jedes Mal, wenn wir hier sind - kommt ein neues dazu. Ist nur eine Frage der Zeit, bis die den komplett sperren.


Danach dann wie immer über die Pferdekoppeln und ein paar Vierbeiner fotografiert. Auch hier habe ich mal wieder recht gut Blenden und Zeiten raten können. Manche Bilder sind sogar richtig gut geworden. Auch hier bin ich erstaunt, dass die alte D100 relativ unempfindlich auf Über- und Unterbelichtung reagiert. Im Bereich von je einer Blende um die "perfekte" Belichtung ist eigentlich immer alles OK. Also, jedenfalls lässt sich im Gimp immer noch einiges raus holen. Gut, das ist jetzt eigentlich nicht der Sinn, eigentlich will man gleich perfekte Bilder haben, besonders wenn man so wie ich unterwegs ist und den RAW-Modus grundsätzlich ignoriert.

Aber Pferde: Besonders die Typen, die sich vor der Kirche im Hintergrund mal wieder in Pose geworfen haben, gefallen mir. Deswegen sind sie auch mal wieder groß im Artikel. Nicht, dass ich nicht schon hunderte Pferde-Bilder hier drin hätte. Bestimmt auch welche von denen in genau dieser Pose vor genau diesem Kirchturm. Aber. Irgendwie muss man ja das Internet füllen! ;-)


Ansonsten kann man sehen, wie es auf den Herbst zu geht. Überall Beeren, die in der Abendsonne glänzen. Auch hier fasziniert mich die Farbwiedergabe der alten D100. Zusammen mit dem 50/1.4 kann man vor allem erstaunliche Pastelltöne produzieren. Das Teil ist sowieso ziemlich spannend, aber das hatte ich ja auch schon gesagt, ich wiederhole mich. Kann kaum erwarten, das mal endlich auf der Vollformatkamera zu testen!

Nach den Beeren sind wir übrigens auch mal eben in den Wald abgebogen, aber außer ein paar Schildern war hier nichts so spannend, dass ich es hätte fotografieren müssen. Vielleicht die sehr lauten Flugzeuge, die über dem Bröltal nach Osten abgebogen sind. Die starteten gestern offensichtlich nach Süden. Aber leider waren die so tief und so weit weg, dass sie die ganze Zeit hinter den hohen Bäumen verschwanden und ich sie nicht erwischt bekommen habe. Hatte halt auch das falsche Objektiv drauf. So ein Zoom hat auch was für sich...... ;-) Die Zfc hatten wir nicht dabei, sonst hätte es damit vielleicht geklappt.


So, und das war das, und das war meine Mittagspause. Jetzt mal wieder was sinnvolles erledigen. Mal sehen, ob wir heute vor die Tür kommen. Es war heute Nacht extrem nass und gewittrig, dementsprechend wird es heute wahrscheinlich wieder schwül werden. Ist es diesen Sommer ja eh ständig. Kann kaum den Herbst erwarten. Die (trockene) brütende Hitze der letzten Jahre hatte auch was für sich. Ich hatte schon fast vergessen, wie unangenehm das Rheinland im Sommer sein kann.