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Ein Bisschen Bonn

Kurzer Abstecher nach Bonn: Habe die Yasica wieder abgeholt. Leider kein Erfolg mit der Reparatur. Schade. Muss ich mal gucken, was ich jetzt mit den beiden 127er Filmen mache, die ich bestellt hatte. Einfach bei Unendlich belichten und auf das Beste hoffen? Mal sehen.

In Bonn am Juridicum geparkt, los gezogen und Fotos gemach, am Hofgarten gemerkt, dass der Abholschein noch im Auto liegt, noch mal zurück, noch mehr Fotos gemacht:



Stand die Kunst da eigentlich schon immer rum? Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich. Ich bin manchmal ja blind. Obwohl ich ja eigentlich immer mit "Fotografenhirn" durch die Gegend renne: Immer auf der Suche nach dem nächsten Schnappschuss. Ohne Sinn und Verstand. Klick, klick, klick, furchtbar!

Zum Beispiel: Anderer Läden Ausglage zu fotografieren, das ist schon was, was nicht jeder mag. Aber immerhin keine Leute drauf, sodass ich schon mal keine Persönlichkeitsrechte verletze... Der im Klamottenladen war jedenfalls nicht begeistert, dass ich seinen Hund fotografiert habe. Deshalb davon auch kein Foto hier.


Auf dem Rückweg dann noch die Telefonzelle abgelichtet. In England sahen die nicht so strahlend aus. OK, da war auch Winter und das Wetter scheiße, als ich das letzte Mal da war. Und in den Telefonzellen in England sind im Allgemeinen auch weniger Bücherschränke untergebracht...


Und jetzt bin ich wieder zu Hause und frage mich, was ich mit der Yashica mache? Weiterverkaufen? Aufmachen und gucken, ob ich jemanden finde, der mir das defekte Teil mit 'nem 3D-Drucker nachbaut? Fragen über Fragen, die ich erst beantworten werde, wenn ich drüber geschlafen habe und in mich gegangen bin.

Schwarz-weiß und analog, Teil 15: Kirschblüte

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Kurz bevor die Stadt Bonn wegen Corona die Altstadt gesperrt hat, war ich noch da. Habe ja schon damals einige Bilder von der Kirschblüte hier vorgezeigt, heute gibt es nun zum Abschluss dieser Serie analoger schwarz-weißer Fotos noch mal ein paar mehr zu sehen. Natürlich sind die Blüten dann nicht rosa, aber ich finde, dass das trotzdem erstaunlicher Weise ganz gut aussieht. Der Architektur drum herum kommt das Schwarz-Weiß jedenfalls zu Gute.

Das erste Bild ist hochkant und mit dem 20mm bei 1/2000s und f/4 gemacht. Jaja, Leute, die ihre Ultra-Weitwinkel dafür missbrauchen, einfach mal alles in einen Shot zu kriegen, haben eigentlich Haue verdient. Mea Culpa. Aber noch weiter konnte ich nicht zurück gehen, dann hätte ich den Winkel nicht mehr hin bekommen, den ich eigentlich haben wollte (mit dem Straßenschild, dass von links ins Bild ragt) und außerdem standen da lauter coronierte Handy- und Knipsomaten-Fotografen hinter mir, denen ich trotz Maske nicht noch näher kommen wollte.


Das Ergebnis ist ein bisschen Langweilig geworden. Gut, die Häuserzeilen ragen alle ganz nett auf einen Fluchtpunkt zu in den Himmel, aber irgendwie fehlt was, was dem Bild ein bisschen Spannung verleiht. Ich würde es unter "ganz OK" ablegen, aber wenn ich es jetzt nicht gerade mit dem s/w-Film in der alten Test-Kamera gemacht hätte, wäre es wahrscheinlich nicht hier im Blog gelandet. Bei den Bunten, die ich oben verlinkt habe, sind definitiv interessantere dabei,

Weiter geht es mit einem "normalen" Bild, ebenfalls mit dem 20er geschossen, ebenfalls bei f/4 und 1/2000s. (Macht ja Sinn: Gleiche Uhrzeit, gleiche Stelle, bei wolkenlosem Himmel tut sich da an der Lichtsituation nicht so viel.) Dieses gefällt mir schon einen ganzen Ticken besser: Das Schattenspiel, die Leute, die mir ins Bild gelaufen sind, der Bagger an der linken Seite, weil man natürlich genau dann Bauarbeiten genehmigt, wenn die ganze Welt zu Besuch kommt, um ein Naturschauspiel zu bewundern. Die unterschiedlich beleuchteten Blüten, die von oben ins Bild hinein ragen, geben dem Ganzen etwas mehr Tiefe als auf dem ersten Foto. Wenn ich jetzt auch noch lernen würde, die Kamera gerade zu halten, würde dieses Bild auf jeden Fall in die Kategorie "schon besser" fallen. ;-) Es fehlt aber noch immer so bisschen ein Punkt, an dem das Auge richtig kleben bleibt. Vielleicht hätte ich auch weiter in die Knie gehen sollen.


Das letzte Bild auf dem Film und damit in dieser Serie habe ich nur deswegen gemacht, weil ich dachte, dass es eh nichts mehr würde. Normalerweise wird das ja beim Aneinanderkleben im Labor eh durchgeschnitten. Andererseits hatte ich Hoffnungen, weil ich damals ja noch geplant hatte, das in die Entwicklung zu geben, wo tatsächlich noch ein Mensch arbeitet und die Filme von Hand in die Maschine einfädelt. Ich kam jedenfalls auf dem Rückweg zum Auto über den Friedensplatz, auf dem die Busse halten, da stolzierte diese einzelne Taube herum und ich hab mir gedacht, "what the heck, ich habe bisher nur Pferde auf dem Film." Und siehe da, es ist eigentlich das bessere von diesem Tag, viel interessanter als die blöden Kirschblüten.

Hier kam das 85mm Nikkor bei 1/2000s und f/5,6 zum Einsatz. Die Taube ist so richtig genau im Fokus, der Hintergrund mit umgestürztem Fahrrad und Busreisendem ist schön unscharf, aber nicht zu sehr, sodass man noch erkennen kann, was da eigentlich passiert. Gutes Bild. Manchmal muss ich mich ja auch mal selber loben, auch auf die Gefahr hin, dass es dann etwas stinkt. Bin sonst schon immer kritisch genug.

So, und das war's für's Erste wieder mit analogen s/w-Fotos. Das nächste Projekt, das ich hier hoffentlich vorstellen werde, ist der s/w-Film, den ich in Mutters alter Bella belichtet habe, aber der ist noch in der Entwicklung, mal ganz davon abgesehen, dass ich echt nicht weiß, was da überhaupt bei raus gekommen ist. Ich bin jedenfalls schwer gespannt (und wahrscheinlich maßlos enttäuscht, wenn ich den Film wieder kriege). Überhaupt muss ich mir bis dahin noch was überlegen, wie ich den ungeschnittenen Film, der über die Transportlöcher hinaus belichtet ist, überhaupt sinnvoll in den Scanner kriege, um ihn zu digitalisieren...

Am Flughafen

Heute mal wieder ein wenig die Quarantäne gebrochen und zum Flughafen gefahren. Mein Bruder postet beim Fratzenbuch immer so hübsche Flugzeuge, wie sie am Boden rum stehen und leise sind, das wollte ich mir auch mal angucken. Also haben wir uns getroffen (und brav die 1,50 bis 2 Meter Abstand eingehalten, bevor jetzt einer meckert) und eine kleine Runde um den Flughafenzaun gelaufen. Also, nicht wörtlich, denn einmal um den Flughafen, da wäre man wahrscheinlich einen halben Tag unterwegs und wir waren halt nur zwei Stunden oder so da.

Geparkt haben wir auf einem der Wanderparkplätze, von denen es ja einige in der Wahner Heide gibt. Und noch bevor es Flugzeuge zu sehen gab, erst mal gehörntes Viehzeug vor die Linse bekommen. Weit weit weg war das, sodass ich mal wieder den 2x Konverter an den Start bringen konnte, den ich auch praktisch den ganzen Tag nicht mehr vom 200mm abgemacht habe. Einziges Problem: Die Sonne hat schon den ganzen Tag in die Heide geballert und dementsprechend flirrte die Luft ganz heftig. Kann man in den klein gerechneten Bildern teilweise sogar noch sehr gut sehen.


Besonders hier bei den Bildern mit dem Radarturm und den ziegenartigen Viechern. Was als Unschärfe raus kommt, ist einmal die Tatsache, dass ich wieder die Kamera nicht still genug gehalten habe - blöder Schwerpunkt so weit da vorne mit dem verlängerten langen Tele -, und zum Anderen liegt es an der relativ langen Belichtungszeit, bei der sich die Luftbewegungen dann zu einem Unschärfe-Effekt verwischen. Fazit: Alles etwas matschig. Bei den folgenden Bildern wird das etwas besser, weil ich dann das ISO hoch gestellt und die Belichtungszeit verringert habe.

Und was sieht man auf den Bildern? Flugzeuge, lauter Flugzeuge, die alle auf Grund von Corona und Reisewarung und Rezession am Boden rum stehen und nichts tun, außer vielleicht langsam Rost ansetzen. Mein Bruder meinte, dass es anfangs schon noch mehr gewesen wären (der wohnt näher, kommt also öfter her), dass da aber manche schon auf größere "Parkplätze" verlegt (und dann abgemeldet) worden wären. Trotzdem, hier steht noch einiges rum.


Und es ist leise! So leise habe ich die Wahner Heide selten erlebt. Die Grillen zirpen, man hört sozusagen eine Stecknadel fallen. Bis dann plötzlich aus dem Nichts der dicke UPS-Flieger zum Landen ansetzt! Dann fliegen einem aber fast die Ohren weg. Wobei, so viel lauter ist das gar nicht als bei uns zu Hause, wenn wieder einer über dem Dach Vollgas gibt, um die 20 Kilometer bis zur Landebahn noch zu schaffen. (Den UPSler und noch viele andere schöne Fotos gibt es mal wieder im "erweiterten Artikel", denn ich habe voll drauf gehalten - wie immer - und es sind mal wieder ein paar mehr Fotos geworden - wie immer -, die alle zusammen auf einmal nur die ach so schmale Bandbreite des digitalen Neulands zum Zusammenbrechen bringen würden...) ;-) "Am Flughafen" vollständig lesen

Schwarz-weiß und analog, Teil 9: St. Augustin, Eitorf und noch mal Rheinauen

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Den heutigen Artikel mit analogen schwarz-weiß Fotos möchte ich in St. Augustin beginnen. Wir waren da, das weiß ich noch, aber ich weiß gar nicht mehr warum: Waren wir in der Shopping Mall nebenan vom Markt? Der 9. März war ein Montag, das kann also sein. Aber mit Sicherheit kann ich es nicht mehr sagen. (Interessanter Weise ist der Eintrag für den 9. tatsächlich vom 10. Sowas. Ts. ;-))

Wo ich mir aber ganz sicher bin, ist, dass wir auf dem Marktplatz Fotos gemacht haben. Da liefen noch einige Leute draußen rum, das war noch vor Corona. Kann man sich mittlerweile schon nicht mehr vorstellen. So ganz ohne Maske und Berührungsängste. Ich weiß auch noch, dass ich längere Zeit warten musste, bis das spielende Kleinkind mitsamt seiner Mutter aus diesem ersten Shot verschwunden war. Es handelt sich um eine Installation, würde ich das mal nennen, ein Wasserrad, das von einer "Quelle" angetrieben wird, die weiter oben in die Pflastersteine eingelassen ist. Ein Wasserspiel, sozusagen. Mit dem 20mm Nikkor musste ich mich fast auf den Rücken legen, um diese Perspektive zu bekommen. Aber sieht ganz ordentlich aus, finde ich.


Danach sind wir weiter ins grüne C gefahren, wo wir am Freibad geparkt hatten. Ob das da noch zu hatte wegen der Temperaturen, oder ob es schon zu hatte wegen Corona, das weiß ich nicht mehr. Die Temperaturen waren damals jedenfalls schon so, dass man sich durchaus auf der Liegewiese hätte aufhalten können. Man sieht es auch im Bild vom Styler Jesus, der seine Arme vor dem nur leicht bewölkten Himmel ausbreitet. Auch dieses Bild ist mit dem 20mm entstanden und ich habe halb im Busch gehangen, damit es so scheint, als würde er aus den Blättern empor wachsen.

(Wie Hell es war, kann man auch daran erkennen, dass ich beide Bilder auf f/4 abblenden musste, weil die F601 ja nur mit schnellstens 1/2000s belichten kann. Das sind Lichtverhältnisse, wie ich sie sonst nur von Strand und Dünen an einem lauen Sommertag gewöhnt bin. Ich bin ja ein Fan von offenen Blenden, kaum mal ein Foto, dass ich normalerweise jenseits von als f/2,8 mache; und da stößt dann auch meine D610 an ihre Grenzen, die schafft schnellstens 1/4000s. Wird wohl doch mal Zeit, aufzurüsten. Was können die Spiegellosen eigentlich heutzutage so?)

Danach habe ich die Kamera wohl ein paar Tage zu Hause liegen lassen, denn die nächsten Bilder sind erst wieder von unserem Ausflug nach Eitorf. Hier habe ich ein Bild von unter der Hauptstraße gemacht, die hier kurzzeitig auf Stelzen durch die Stadt führt. Passender Weise heißt dieser Teil auch "Hochstraße". Um das Gebäude - es handelt sich laut Google Maps um die Villa Gauhe - komplett drauf zu bekommen, habe ich das Sigma 28mm benutzt, das damals ja noch relativ neu in meiner Sammlung war. Wie man sieht, die blöde Straßenbrücke ragt natürlich oben links ins Bild, weil ich nicht näher ran gehen konnte, da ist ein Zaun im Weg.


Nachdem wir dann eine Runde durch den Hindenburg-Park gedreht hatten, haben wir die Siegseite gewechselt und uns auf der anderen Seite das Hochwasser genauer angeschaut. Hier bin ich wieder bodennah auf das 20mm gewechselt, um das Hochwasser in seiner ganzen Breite abzubilden sowie die tief stehende Sonne über der Brücke in den Hintergrund zu rücken. Trotzdem, dass ich hier auf f/11 abgeblendet hatte, mag das Objektiv hier keine Sternstrahlen um die Sonne zeichnen; stattdessen bekomme ich hier einen diagonalen Flare, der mir schon öfter aufgefallen ist. Ich frage mich, ob das an der leichten Beschädigung der hinteren Linse liegen mag? Und ich hab beim Bearbeiten eine Fussel übersehen, merke ich gerade. Ach, auch egal. Ist halt Film, da gehört das dazu! ;-) Ansich gefällt mir das Bild ganz gut, aber irgendwie fehlt der Komposition noch etwas. Der Pöller, der da in der Bildmitte direkt unter der Sonne mitten aus den Siegfluten auftaucht, gibt dem Ganzen doch nicht so viel Tiefe, wie ich gehofft hatte. Ansonsten trotzdem ein ganz nettes Foto, denke ich.

Zum Abschluss noch ein Bild, das wieder am Rhein entstanden ist. Eine Woche nach unserem letzten Besuch sind wir wieder auf der Beuler Seite durch den Park geschlichen und durch die Brombeeren hinweg fand ich den Posttower ganz witzig. Vor allem, wenn man ihn komplett in die Unschärfe abtauchen und stattdessen die Ranken richtig scharf heraus stechen lässt. Deswegen habe ich hier auch mal f/8 abgeblendet; dadurch ist der Tower um Hintergrund zwar weniger unscharf, als ich es mir wünschen würde, aber sämtliche Brombeerranken im Vordergrund, die schon einiges an Tiefe hatten, sind komplett scharf geworden.


Prinzipiell auch ein brauchbares Foto, doch hier stört mich die Belichtung etwas. Der Kontrast zwischen Vorder- und Hintergrund ist mir tatsächlich etwas zu krass ausgefallen. Die Blätter könnten ruhig etwas heller und strukturierter sein, man kann ja kaum noch Details erkennen. Dafür ist das Gebäude im Zentrum etwas sehr milchig. Kein Wunder, habe ich bei 1/500s ja gut zwei Blendenstufen überbrlichtet; was aber, wie gesagt, die Blätter nicht merklich heller hat werden lassen. Hier stößt dann selbst dieser in seiner Empfindlichkeit doch sehr breit aufgestellte Ilford-Film an seine technischen Grenzen.

Katholische Kirche in Seelscheid

Heute wieder Einkaufstag bei der Mutter. Statt wie besprochen erstmal zum Friedhof zu fahren, um dort die Blumen von letzter Woche zu füttern - es ist so trocken, dass wie dieses Jahr schon Mitte April die ersten Waldbrände haben -, natürlich das Hirn auf Automatik gestellt und stattdessen zum Aldi gefahren. Blöd, so ein Autopilot, manchmal.

Also stattdessen ins Dorf abgebogen und dort bin ich zum ersten Mal seit Ewigkeiten an der katholischen Kirche vorbei gekommen. Da habe ich gleich mal die Kamera gezückt und meine tägliche Dosis Fotos gemacht:


Die Straße rauf blüht es lila und der Sturm aus Nordost weht das Blütenmeer hin und her. Und auch der Kaugummiautomat war nicht vor mir Sicher. (Solche Fotos mache ich ja öfter; ich könnte eine ganze Ausstellung mit sowas bestreiten. Kennt jemand eine Galerie, die schwer von Corona betroffen ist? Also, sozusagen kurz vor der Aufgabe? Andere Leute würden meine amateurhaften Bilder ja nicht ausstellen! ;-))



Die Warnung vor dem Kellner ist zZt ja eher auch unnötig, schließlich ist noch immer alles zu, was mit Essen auswärts zu tun hat. Trotzdem, ein weiteres in meiner Sammlung kurioser Schilder.


So, und wie man sieht, ich war faul und habe alle Bilder mit dem Weitwinkel gemacht. Das Ding entwickelt sich immer mehr zu meinem go-to-Objektiv, wenn ich nicht die ganze Ausrüstung mit mir herum schleppen will. Vielleicht sollte ich mal nach einem richtig guten, neuen 28mm suchen. Oder doch eine 35er? Man wird ja noch träumen dürfen! ;-)