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Schwarz-weiß und analog, Teil 9: St. Augustin, Eitorf und noch mal Rheinauen

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Den heutigen Artikel mit analogen schwarz-weiß Fotos möchte ich in St. Augustin beginnen. Wir waren da, das weiß ich noch, aber ich weiß gar nicht mehr warum: Waren wir in der Shopping Mall nebenan vom Markt? Der 9. März war ein Montag, das kann also sein. Aber mit Sicherheit kann ich es nicht mehr sagen. (Interessanter Weise ist der Eintrag für den 9. tatsächlich vom 10. Sowas. Ts. ;-))

Wo ich mir aber ganz sicher bin, ist, dass wir auf dem Marktplatz Fotos gemacht haben. Da liefen noch einige Leute draußen rum, das war noch vor Corona. Kann man sich mittlerweile schon nicht mehr vorstellen. So ganz ohne Maske und Berührungsängste. Ich weiß auch noch, dass ich längere Zeit warten musste, bis das spielende Kleinkind mitsamt seiner Mutter aus diesem ersten Shot verschwunden war. Es handelt sich um eine Installation, würde ich das mal nennen, ein Wasserrad, das von einer "Quelle" angetrieben wird, die weiter oben in die Pflastersteine eingelassen ist. Ein Wasserspiel, sozusagen. Mit dem 20mm Nikkor musste ich mich fast auf den Rücken legen, um diese Perspektive zu bekommen. Aber sieht ganz ordentlich aus, finde ich.


Danach sind wir weiter ins grüne C gefahren, wo wir am Freibad geparkt hatten. Ob das da noch zu hatte wegen der Temperaturen, oder ob es schon zu hatte wegen Corona, das weiß ich nicht mehr. Die Temperaturen waren damals jedenfalls schon so, dass man sich durchaus auf der Liegewiese hätte aufhalten können. Man sieht es auch im Bild vom Styler Jesus, der seine Arme vor dem nur leicht bewölkten Himmel ausbreitet. Auch dieses Bild ist mit dem 20mm entstanden und ich habe halb im Busch gehangen, damit es so scheint, als würde er aus den Blättern empor wachsen.

(Wie Hell es war, kann man auch daran erkennen, dass ich beide Bilder auf f/4 abblenden musste, weil die F601 ja nur mit schnellstens 1/2000s belichten kann. Das sind Lichtverhältnisse, wie ich sie sonst nur von Strand und Dünen an einem lauen Sommertag gewöhnt bin. Ich bin ja ein Fan von offenen Blenden, kaum mal ein Foto, dass ich normalerweise jenseits von als f/2,8 mache; und da stößt dann auch meine D610 an ihre Grenzen, die schafft schnellstens 1/4000s. Wird wohl doch mal Zeit, aufzurüsten. Was können die Spiegellosen eigentlich heutzutage so?)

Danach habe ich die Kamera wohl ein paar Tage zu Hause liegen lassen, denn die nächsten Bilder sind erst wieder von unserem Ausflug nach Eitorf. Hier habe ich ein Bild von unter der Hauptstraße gemacht, die hier kurzzeitig auf Stelzen durch die Stadt führt. Passender Weise heißt dieser Teil auch "Hochstraße". Um das Gebäude - es handelt sich laut Google Maps um die Villa Gauhe - komplett drauf zu bekommen, habe ich das Sigma 28mm benutzt, das damals ja noch relativ neu in meiner Sammlung war. Wie man sieht, die blöde Straßenbrücke ragt natürlich oben links ins Bild, weil ich nicht näher ran gehen konnte, da ist ein Zaun im Weg.


Nachdem wir dann eine Runde durch den Hindenburg-Park gedreht hatten, haben wir die Siegseite gewechselt und uns auf der anderen Seite das Hochwasser genauer angeschaut. Hier bin ich wieder bodennah auf das 20mm gewechselt, um das Hochwasser in seiner ganzen Breite abzubilden sowie die tief stehende Sonne über der Brücke in den Hintergrund zu rücken. Trotzdem, dass ich hier auf f/11 abgeblendet hatte, mag das Objektiv hier keine Sternstrahlen um die Sonne zeichnen; stattdessen bekomme ich hier einen diagonalen Flare, der mir schon öfter aufgefallen ist. Ich frage mich, ob das an der leichten Beschädigung der hinteren Linse liegen mag? Und ich hab beim Bearbeiten eine Fussel übersehen, merke ich gerade. Ach, auch egal. Ist halt Film, da gehört das dazu! ;-) Ansich gefällt mir das Bild ganz gut, aber irgendwie fehlt der Komposition noch etwas. Der Pöller, der da in der Bildmitte direkt unter der Sonne mitten aus den Siegfluten auftaucht, gibt dem Ganzen doch nicht so viel Tiefe, wie ich gehofft hatte. Ansonsten trotzdem ein ganz nettes Foto, denke ich.

Zum Abschluss noch ein Bild, das wieder am Rhein entstanden ist. Eine Woche nach unserem letzten Besuch sind wir wieder auf der Beuler Seite durch den Park geschlichen und durch die Brombeeren hinweg fand ich den Posttower ganz witzig. Vor allem, wenn man ihn komplett in die Unschärfe abtauchen und stattdessen die Ranken richtig scharf heraus stechen lässt. Deswegen habe ich hier auch mal f/8 abgeblendet; dadurch ist der Tower um Hintergrund zwar weniger unscharf, als ich es mir wünschen würde, aber sämtliche Brombeerranken im Vordergrund, die schon einiges an Tiefe hatten, sind komplett scharf geworden.


Prinzipiell auch ein brauchbares Foto, doch hier stört mich die Belichtung etwas. Der Kontrast zwischen Vorder- und Hintergrund ist mir tatsächlich etwas zu krass ausgefallen. Die Blätter könnten ruhig etwas heller und strukturierter sein, man kann ja kaum noch Details erkennen. Dafür ist das Gebäude im Zentrum etwas sehr milchig. Kein Wunder, habe ich bei 1/500s ja gut zwei Blendenstufen überbrlichtet; was aber, wie gesagt, die Blätter nicht merklich heller hat werden lassen. Hier stößt dann selbst dieser in seiner Empfindlichkeit doch sehr breit aufgestellte Ilford-Film an seine technischen Grenzen.

Katholische Kirche in Seelscheid

Heute wieder Einkaufstag bei der Mutter. Statt wie besprochen erstmal zum Friedhof zu fahren, um dort die Blumen von letzter Woche zu füttern - es ist so trocken, dass wie dieses Jahr schon Mitte April die ersten Waldbrände haben -, natürlich das Hirn auf Automatik gestellt und stattdessen zum Aldi gefahren. Blöd, so ein Autopilot, manchmal.

Also stattdessen ins Dorf abgebogen und dort bin ich zum ersten Mal seit Ewigkeiten an der katholischen Kirche vorbei gekommen. Da habe ich gleich mal die Kamera gezückt und meine tägliche Dosis Fotos gemacht:


Die Straße rauf blüht es lila und der Sturm aus Nordost weht das Blütenmeer hin und her. Und auch der Kaugummiautomat war nicht vor mir Sicher. (Solche Fotos mache ich ja öfter; ich könnte eine ganze Ausstellung mit sowas bestreiten. Kennt jemand eine Galerie, die schwer von Corona betroffen ist? Also, sozusagen kurz vor der Aufgabe? Andere Leute würden meine amateurhaften Bilder ja nicht ausstellen! ;-))



Die Warnung vor dem Kellner ist zZt ja eher auch unnötig, schließlich ist noch immer alles zu, was mit Essen auswärts zu tun hat. Trotzdem, ein weiteres in meiner Sammlung kurioser Schilder.


So, und wie man sieht, ich war faul und habe alle Bilder mit dem Weitwinkel gemacht. Das Ding entwickelt sich immer mehr zu meinem go-to-Objektiv, wenn ich nicht die ganze Ausrüstung mit mir herum schleppen will. Vielleicht sollte ich mal nach einem richtig guten, neuen 28mm suchen. Oder doch eine 35er? Man wird ja noch träumen dürfen! ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 8: Vom Vorgarten nach Bonn

Zu den vorherigen analogen Schwarzweiß-Artikeln geht es hier lang.

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Heute beginne ich eine neue Serie von Artikeln, die ich mit analogen Schwarzweiß-Fotos füllen werden. Vor einiger Zeit, so kurz vor dem neuen Jahr, hatte ich ja eine alte Nikon F601 gekauft, um das Sucherdisplay aus- und in meine einzubauen. Stattdessen habe ich während des März und Anfang April genau diese 1€-Kamera benutzt, um einen weiteren Ilford XP2 400 zu belichten. Das Ergebnis kommt jetzt.

Anfangen möchte ich vor der eignen Haustür. Ich habe die Kamera ja "auf dem Trockenen" auf Herz und Nieren getestet, bevor ich den Film geladen habe. Und natürlich habe ich mich nicht dran erinnert, dass die Kamera nur dann den Film richtig einzieht, wenn sie vorher zurück gespult wurde. Das gilt auch für eine leere Kamera, die man einfach nur ein paar Mal ausgelöst habe, um die Belichtungszeiten und Blendeneinstellungen zu testen. Deswegen fangen meine Bilder mit "Nummer 6" an! ;-) Also eigentlich, weil ich doof bin!

Daraus resultierend habe ich das erste Bild einfach mal so verschossen, ohne groß nach einem Motiv zu suchen. Dafür standen die Osterglocken auf dem Katzengrab parat. Und erstaunlicherweise habe ich so sogar ein halbes Foto bekommen, das ich eigentlich gar nicht erwartet hatte.


Und weil ich eigentlich auch nicht damit gerechnet hatte, dass das zweite Bild was wird, habe ich gleich nebenan noch den Rhododendron abgelichtet. Jetzt nicht spannend, aber beides gute Beispiele dafür, wir scharf das Nikkor 85mm mit der alten Analog-Kamera arbeitet: Wenn ich doch nur einen besseren Scanner hätte, könnte ich noch viel, viel mehr aus dem Film raus holen. Ich habe dieses Mal das volle Maximum dessen, was der Scanner ausgeben kann, benutzt: 3200x6400 dpi kann er, deshalb habe ich 6400 dpi eingestellt; ein Filmstreifen ist also fast 37.000 x 6.500 Pixel groß. Das geht meinem alten Desktop schon sehr ans Eingemachte! Vor allem, weil ich nachher auf 1920x1280 herunter gerechnet habe. Also totaler Overkill. Aber in der Einstellung bekomme tatsächlich fast die angegebenen 3200 dpi raus, die auf der Scanner-Verpackung drauf stehen.

Wie auch immer, an diesem Tag, damals am 7. März, sind wir nachher noch nach Bonn gefahren und haben und ein wenig am Rhein rum getrieben. Da ging das mit dem ganzen Corona-Gedöns ja schon los, also haben wir da viel Abstand halten können. Und so ist hier auch noch ein Fotos entstanden, bevor es in die Stadt weiter ging.


Hier konnte ich mal mit dem 200mm AI experimentieren: Der Posttower und der Lange Eugen auf der anderen Rheinseite boten sich an. (Wer sich übrigens wundert, dass die Bilder alle etwas schief sind: Ich bin nur bedingt Schuld, der Plastikrahmen, in den man die Negative einspannt, lag am Scan-Tag irgendwie immer schief. Und ich war zu faul, alle Bilder zu drehen, vor allem, weil dabei etwas Qualität verloren geht. OK, sooo viel Qualität findet man in meinen Bildern ja meist eh nicht, aber...) ;-)

Danach waren wir noch in Bonn, weil es ja auch der Trekdinner-Tag war. Oh, das war das letzte Trekdinner vor der Krise. Verdammt, jetzt vermisse ich die anderen Nerds. (Das Foto vom Jörg habe ich übrigens aussortiert, der hätte zwar wahrscheinlich nichts dagegen, hier zu erscheinen, aber das Bild ist im Tacos doch sehr unterbelichtet raus gekommen.) Am Rhein habe ich jedenfalls noch das Fahrrad abgelichtet, das dort am Hochwasser angekettet war:


Das Rad ist mit dem Sigma 28mm entstanden. Auch dieses Objektiv funktioniert hervorragend, was aber auch nicht zu verwunderlich ist: Alle Objektive außer meinen 50mm G sind schließlich aus ungefähr der gleichen Zeit wie die F601, nämlich Anfang der 1990er.

Und auch den Bär in der Bonner Innenstadt ließ sich hervorragend mit dem 1970er Jahre 200mm AI fotografieren. Hier habe ich zum ersten Mal die Dynamik des Ilford-Films testen wollen, denn dieses Foto ist eigentlich um eine Blende unterbelichtet. In der Seitengasse ist es schon sehr dunkel gewesen und da ich nicht zu sehr verwackeln wollte, habe ich einfach manuell eine Blende drauf gelegt. Sieht sehr gut aus, finde ich. Das Filmmaterial kann also wie versprochen auch gut damit umgehen, wenn man ihm etwas weniger Licht zukommen lässt, als er eigentlich möchte.

Fazit vom ersten Tag: Als ich den Film zurück bekommen und mir die Abzüge angeschaut habe (auf Grund von Corona musste er leider in ein Großlabor und die machen scheinbar immer Abzüge, heutzutage, und dann auch noch auf Farbpapier, sodass sie alle etwas gelb-stichig sind), war ich schon sehr erstaunt, wie gut die Bilder geworden sind.

Kirschblüte in der Bonner Altstadt

Auf dem Weg zum Einkauf heute einen kleinen Umweg gefahren und mit blauquadriertem Schal ums Gesicht gebunden in der Bonner Altstadt mal ein paar Kirschblüten fotografiert. Auf dem Weg dorthin Slalom über den Markt gelaufen, bis es mir zu blöde wurde und ich lieber außen rum gegangen bin, da war weniger los.

Auf dem Boden diesen inspirierenden Spruch gelesen: "Solidarität für alle!" Gut, ich kann's ja verstehen, ist ja ein netter Wunsch. Nur, is schwer: Man kann halt schlecht mit allen solidarisch sein, manche Ansichten widersprechen sich schließlich. Schwierig, mit den braunen Blauschlümpfen solidarisch zu sein und gleichzeitig mit den Flüchtlingen, die seit Wochen oder Monaten oder Jahren auf irgendwelchen gottverlassenen griechischen Inseln feststecken... :-/ Davon abgesehen ist Solidarität ja auch nicht mehr, was sie mal war. Siehe diese unglaubliche Solidarität, die wir gerade mit unseren mit-Europäern haben, die nicht nur pleite sondern auch noch vom Virus viel stärker betroffen sind als wir.


Auf dem Marktplatz war wie gesagt viel los. Ich bin mir ja nicht so sicher, ob wir uns noch so dicht gedrängt und so. Deswegen, nachdem ich das Rathaus fotografiert hatte, bin ich vorsichtshalber geflüchtet. (Ist jetzt auch mit mir wer solidarisch? ;-)) Aber vorher habe ich noch den alten Citroen fotografiert, der dem Griechen gehört. So schließt sich auch der Kreis.

Von da aus war es nicht mehr weit bis zu den ersten Kirschblüten. Und ja, die ganze Altstadt steht in voller Blüte. Alles ist rosa. Auch hier ist ein bisschen was los gewesen. Also, jedenfalls genug, dass ich mich gefragt habe, wie das hier wohl aussieht, wenn wir keine Kontaktbeschränkungen haben. Zum Glück kamen in der Viertelstunde, die ich hier war, mindestens zwei Mal Kleingruppen von Ordnungsamt und Polizei vorbei geschwärmt.


So, und bevor ich jetzt noch mehr Bilder hier rein knalle, packe ich die lieber wieder in den erweiterten Artikel, weil wegen der Bandbreite und so. Ist ja ein hohes Gut in diesen Tagen, weil die ganzen Leute, die zZt im Home Office fest stecken und die Blütenpracht nur aus dem Fenster oder im Fernsehen betrachten können. "Kirschblüte in der Bonner Altstadt" vollständig lesen