C64C und 1541 - Reinigung und kleine Reparaturen
Da ich ja jetzt einen funktionierenden, aber eigentlich "fremden" C64 im Hause habe, dachte ich mir: "Guck mal nach, ob Dein eigener noch funktioniert." Gesagt, getan: Als ich das letzte Mal in Seelscheid war, habe ich eine halbe Stunde den Keller auf den Kopf gestellt und alles, was ich finden konnte, mit gebracht.
Als erstes habe ich die 1541 der ersten Generation, die noch vom C64 meines Bruders übrig ist, mit Glasreiniger abgerubbelt, aber von außen war die erstaunlich sauber. Danach habe ich sie einmal auf gemacht, um nach den Kondensatoren zu schauen, die ja mittlerweile bald an die 40 Jahre alt sind. Man weiß ja nie! Sehen aber alle noch gut aus, Commodore scheint damals tatsächlich Top-Qualität verbaut zu haben. Jedenfalls soweit ich das von einer einfachen Draufsicht beurteilen kann: Nichts beult sich auf, nichts verliert Elektrolyt. Bei dieser alten Version der 1541 zumindest ein kurzes Drüberschauen definitiv angesagt, da sie ja das Netzteil intern hat und zumindest die fetten Netzfilter-Elkos nach so langer Zeit ohne Strom sicher mächtig in Stress geraten, wenn sie plötzlich wieder 230 Volt rein bekommen!
Nebenbei habe ich den X1541 Adapter, den ich vor langer, langer Zeit dafür benutzt hatte, alle meine C64 Disketten auf den PC zu überspielen - ich habe damals dafür noch den Pentium 90 benutzt und sie dann dort mit einer der ersten Versionen von CCS64 getestet, kann man mal sehen, wie lange das her ist - wieder auf Vordermann gebracht, man weiß ja nie, ob man nicht noch mal Daten hin und her schieben möchte. Dabei zum wiederholten Male festgestellt, dass der Lötkolben vom Aldi Scheiße ist, weil der Lötzinn überhaupt gar nicht dran kleben bleiben mag. Vielleicht liegt's ja auch am Lot oder am Flussmittel, aber ich weiß nicht...
Egal. Dann habe ich auch dem C64 eine Abreibung verpasst. Das ist der, den ich damals als Ersatz bekommen habe, als der alte von meinem Bruder, den er mir überlassen hatte, als er einen PC bekommen hatte, den Schaden hatte und kein Bild mehr ausgeben mochte. (Ich habe das selber leider nie gesehen; ich war glaube ich gerade mal wieder in einem dieser ausgedehnten Dänemark-Urlaube, als das passiert ist, und als ich wieder nach Hause kam, war der 64er in Reparatur und kam nie zurück. Ich nehme an, dass entweder der HF-Modulator hin war oder der VIC-Chip gestorben. Schade, ich hätte den gerne wieder, selbst nach über 30 Jahren!) Das ist jedenfalls der Grund, weshalb ich einen flachen, hässlichen C64C von aus den frühen 1990ern an einer originalen 1541 aus den frühen 1980ern betreibe.
Diesen habe ich dann jedenfalls erst mal geschrubbt und die alten Pflaster abgepiddelt. Das war damals bei mir so eine Manie! Immer, wenn ich mich mal wieder verletzt hatte - was, wie man sieht, häufiger vorkam - landete das Pflaster dann nachher am C64, denn meistens löste sich das beim Tippen ab und hat genervt. Hmm, das war so richtig lecker hygienisch! Drei Stück klebten jedenfalls am Computer selber und an der Floppy noch mal eins. Den Klebstoff habe ich erst ab bekommen, indem ich ein mit Spiritus getränktes Wattestäbchen kräftig drauf rum gerubbelt habe. Warum fallen mir die Pflaster immer von den Fingern, aber auf Plastik-Gehäusen von 8-Bit-Computern aus den 1980 halten sie bombenfest?
Nachdem ich dann das Netzteil ausgemessen hatte - 5,12V= und 10,03V~ kommen aus dem Stecker raus, beides nah genug an der Spezifikation -, habe ich das gute Stück dann mal an den Strom angeschlossen. Beim ersten Tipp-Versuch kamen dann seltsame Zeichen raus, bis ich gemerkt habe, dass die Feder unter der Commodore-Taste fehlt. Hm! Etwas Nachdenken: Ich habe da glaube ich mal eine geklaut, um die Tastatur des VC20 zu reparieren. (Den habe ich übrigens eine weitere halbe Stunde im Keller gesucht, aber nicht gefunden; sonst hätte ich den auch direkt mal mit gebracht!) Da die Commodore-Taste einigermaßen wichtig ist, habe ich dann die Feder von der Rückwärts-Pfeil-Taste geklaut und diese mit einer selbst aus Blumendraht gedrehten ersetzt: Geht provisorisch auch. Die Pfeiltaste braucht man ja nun eher selten, auch wenn ich da immer drauf haue, wenn ich verzweifelt nach ESC suche!
Danach läuft das Teil wie am ersten Tag. Was nicht viel heißt, denn als ich den angeschafft habe, war Commodore definitiv schon auf dem absteigenden Ast! Ich glaube, ich musste den drei Mal umtauschen, bis ich endlich einen hatte, der auch tatsächlich funktioniert hat! Bei Gelegenheit muss ich den also auch mal auf machen und die Kondensatoren prüfen. Die sind nämlich ganz bestimmt die billigsten, die man damals bekommen konnte. Wenn ich mich recht erinnere, muss der um die Wende herum angeschafft worden sein, als der letzte große Schwung von den Teilen den Markt geflutet hat, um ganz Ost-Europa damit zu versorgen. Dementsprechend war die Qualität nicht unbedingt eine Priorität. Falls ich also auf irgend einem Flohmarkt noch mal einen alten, originalen Brotkasten finden sollte, werde ich den evtl. tatsächlich adoptieren. Funktionierende auf ehBlöd sind ja unbezahlbar.
Da ich auch in den Disketten-Kisten aus dem Keller keine funktionierende Version von Zak gefunden habe, habe ich mir dann noch ein Bisschen die Zeit mit ein, zwei Runden Bubble Bobble vertrieben. Unter Last knackt und zischelt das Netzteil vom 64er manchmal, da müsste ich also vielleicht auch mal rein schauen, ob das noch in Ordnung ist. Allerdings sind die modernen Dinger leider verschweißt und selbst dann weiß ich nicht, ob das sinnvoll ist. Es gibt für relativ kleines Geld moderne Schalt-Netzteile, die brauchen weniger Strom und geben im Fehlerfall auch keine tödlichen Spannungen auf den Ausgang. Wenn ich einen der 64er also noch länger verwenden wollen würde, dann sollte ich da mal drüber nachdenken. Auch ein paar günstige Alu-Kühlkörper für die CPU, den VIC und den PLA wären dann ganz sinnvoll. Die CPUs sind noch relativ einfach zu bekommen, aber originale VICs und PLAs werden langsam zu Unobtanium. Es gibt zwar Leute, die die mit Hilfe von modernen PLAs oder Mikrocontrollern nachgebaut haben, aber das ist irgendwie nicht das Gleiche, finde ich.
Soviel fürs Erste zu meiner Obsession mit antiker Hardware. Mal sehen, was ich als nächstes aus dem Keller krame! Wie gesagt, der VIC-20 wäre noch sehr interessant, wo der wohl geblieben ist...? Aber vorher muss ich erst mal wieder etwas Platz auf dem Schreibtisch in meiner Retro-Ecke schaffen!
PS: Im Keller fand ich übrigens auch einen Adapter DIN-Stecker auf vier RCA-Buchsen gefunden, der ganz hervorragend als Composit-Adapter für den Sony-Fernseher funktioniert. Das Bild ist damit zumindest etwas ruhiger. Aber: Ist es eigentlich normal, dass das Bild total zerbröselt, wenn man das Composite-Signal benutzt, aber gleichzeitig den gleichen Fernseher auch über das HF-Kabel angeschlossen hat? Bei Bewegung auf dem Bildschirm verliert der Fernseher völlig die H-Sync... Seltsam.
Als erstes habe ich die 1541 der ersten Generation, die noch vom C64 meines Bruders übrig ist, mit Glasreiniger abgerubbelt, aber von außen war die erstaunlich sauber. Danach habe ich sie einmal auf gemacht, um nach den Kondensatoren zu schauen, die ja mittlerweile bald an die 40 Jahre alt sind. Man weiß ja nie! Sehen aber alle noch gut aus, Commodore scheint damals tatsächlich Top-Qualität verbaut zu haben. Jedenfalls soweit ich das von einer einfachen Draufsicht beurteilen kann: Nichts beult sich auf, nichts verliert Elektrolyt. Bei dieser alten Version der 1541 zumindest ein kurzes Drüberschauen definitiv angesagt, da sie ja das Netzteil intern hat und zumindest die fetten Netzfilter-Elkos nach so langer Zeit ohne Strom sicher mächtig in Stress geraten, wenn sie plötzlich wieder 230 Volt rein bekommen!
Nebenbei habe ich den X1541 Adapter, den ich vor langer, langer Zeit dafür benutzt hatte, alle meine C64 Disketten auf den PC zu überspielen - ich habe damals dafür noch den Pentium 90 benutzt und sie dann dort mit einer der ersten Versionen von CCS64 getestet, kann man mal sehen, wie lange das her ist - wieder auf Vordermann gebracht, man weiß ja nie, ob man nicht noch mal Daten hin und her schieben möchte. Dabei zum wiederholten Male festgestellt, dass der Lötkolben vom Aldi Scheiße ist, weil der Lötzinn überhaupt gar nicht dran kleben bleiben mag. Vielleicht liegt's ja auch am Lot oder am Flussmittel, aber ich weiß nicht...
Egal. Dann habe ich auch dem C64 eine Abreibung verpasst. Das ist der, den ich damals als Ersatz bekommen habe, als der alte von meinem Bruder, den er mir überlassen hatte, als er einen PC bekommen hatte, den Schaden hatte und kein Bild mehr ausgeben mochte. (Ich habe das selber leider nie gesehen; ich war glaube ich gerade mal wieder in einem dieser ausgedehnten Dänemark-Urlaube, als das passiert ist, und als ich wieder nach Hause kam, war der 64er in Reparatur und kam nie zurück. Ich nehme an, dass entweder der HF-Modulator hin war oder der VIC-Chip gestorben. Schade, ich hätte den gerne wieder, selbst nach über 30 Jahren!) Das ist jedenfalls der Grund, weshalb ich einen flachen, hässlichen C64C von aus den frühen 1990ern an einer originalen 1541 aus den frühen 1980ern betreibe.
Diesen habe ich dann jedenfalls erst mal geschrubbt und die alten Pflaster abgepiddelt. Das war damals bei mir so eine Manie! Immer, wenn ich mich mal wieder verletzt hatte - was, wie man sieht, häufiger vorkam - landete das Pflaster dann nachher am C64, denn meistens löste sich das beim Tippen ab und hat genervt. Hmm, das war so richtig lecker hygienisch! Drei Stück klebten jedenfalls am Computer selber und an der Floppy noch mal eins. Den Klebstoff habe ich erst ab bekommen, indem ich ein mit Spiritus getränktes Wattestäbchen kräftig drauf rum gerubbelt habe. Warum fallen mir die Pflaster immer von den Fingern, aber auf Plastik-Gehäusen von 8-Bit-Computern aus den 1980 halten sie bombenfest?
Nachdem ich dann das Netzteil ausgemessen hatte - 5,12V= und 10,03V~ kommen aus dem Stecker raus, beides nah genug an der Spezifikation -, habe ich das gute Stück dann mal an den Strom angeschlossen. Beim ersten Tipp-Versuch kamen dann seltsame Zeichen raus, bis ich gemerkt habe, dass die Feder unter der Commodore-Taste fehlt. Hm! Etwas Nachdenken: Ich habe da glaube ich mal eine geklaut, um die Tastatur des VC20 zu reparieren. (Den habe ich übrigens eine weitere halbe Stunde im Keller gesucht, aber nicht gefunden; sonst hätte ich den auch direkt mal mit gebracht!) Da die Commodore-Taste einigermaßen wichtig ist, habe ich dann die Feder von der Rückwärts-Pfeil-Taste geklaut und diese mit einer selbst aus Blumendraht gedrehten ersetzt: Geht provisorisch auch. Die Pfeiltaste braucht man ja nun eher selten, auch wenn ich da immer drauf haue, wenn ich verzweifelt nach ESC suche!
Danach läuft das Teil wie am ersten Tag. Was nicht viel heißt, denn als ich den angeschafft habe, war Commodore definitiv schon auf dem absteigenden Ast! Ich glaube, ich musste den drei Mal umtauschen, bis ich endlich einen hatte, der auch tatsächlich funktioniert hat! Bei Gelegenheit muss ich den also auch mal auf machen und die Kondensatoren prüfen. Die sind nämlich ganz bestimmt die billigsten, die man damals bekommen konnte. Wenn ich mich recht erinnere, muss der um die Wende herum angeschafft worden sein, als der letzte große Schwung von den Teilen den Markt geflutet hat, um ganz Ost-Europa damit zu versorgen. Dementsprechend war die Qualität nicht unbedingt eine Priorität. Falls ich also auf irgend einem Flohmarkt noch mal einen alten, originalen Brotkasten finden sollte, werde ich den evtl. tatsächlich adoptieren. Funktionierende auf ehBlöd sind ja unbezahlbar.
Da ich auch in den Disketten-Kisten aus dem Keller keine funktionierende Version von Zak gefunden habe, habe ich mir dann noch ein Bisschen die Zeit mit ein, zwei Runden Bubble Bobble vertrieben. Unter Last knackt und zischelt das Netzteil vom 64er manchmal, da müsste ich also vielleicht auch mal rein schauen, ob das noch in Ordnung ist. Allerdings sind die modernen Dinger leider verschweißt und selbst dann weiß ich nicht, ob das sinnvoll ist. Es gibt für relativ kleines Geld moderne Schalt-Netzteile, die brauchen weniger Strom und geben im Fehlerfall auch keine tödlichen Spannungen auf den Ausgang. Wenn ich einen der 64er also noch länger verwenden wollen würde, dann sollte ich da mal drüber nachdenken. Auch ein paar günstige Alu-Kühlkörper für die CPU, den VIC und den PLA wären dann ganz sinnvoll. Die CPUs sind noch relativ einfach zu bekommen, aber originale VICs und PLAs werden langsam zu Unobtanium. Es gibt zwar Leute, die die mit Hilfe von modernen PLAs oder Mikrocontrollern nachgebaut haben, aber das ist irgendwie nicht das Gleiche, finde ich.
Soviel fürs Erste zu meiner Obsession mit antiker Hardware. Mal sehen, was ich als nächstes aus dem Keller krame! Wie gesagt, der VIC-20 wäre noch sehr interessant, wo der wohl geblieben ist...? Aber vorher muss ich erst mal wieder etwas Platz auf dem Schreibtisch in meiner Retro-Ecke schaffen!
PS: Im Keller fand ich übrigens auch einen Adapter DIN-Stecker auf vier RCA-Buchsen gefunden, der ganz hervorragend als Composit-Adapter für den Sony-Fernseher funktioniert. Das Bild ist damit zumindest etwas ruhiger. Aber: Ist es eigentlich normal, dass das Bild total zerbröselt, wenn man das Composite-Signal benutzt, aber gleichzeitig den gleichen Fernseher auch über das HF-Kabel angeschlossen hat? Bei Bewegung auf dem Bildschirm verliert der Fernseher völlig die H-Sync... Seltsam.