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Ausgespülte Höhenstraße - Unwetter vom 4.6.

Nachdem wir gestern noch bis tief in die Nacht noch Wasser geschippt haben, mussten wir heute morgen relativ früh nach Bonn, weil die Schwiegermutter ihren zweiten Impftermin hatte. Auf dem Weg dahin sind wie hier die Höhenstraße hoch gefahren und dort konnte man das ganze Ausmaß des gestrigen Unwetters bewundern: Neben der Straße, wo normalerweise die Autos parken, gibt es jetzt einen zusätzlichen Straßengraben.


Wie man sieht, das Wasser hat tatsächlich die Telekom-Kabel freigelegt. Ein Wunder, dass wir noch Internet haben! Und weiter unten an der Talstraße hat es den Kopfsteinpflaster-Bürgersteig auseinander genommen. Da haben die Nachbarn auch gleich ein paar praktische Sandsäcke aufgestellt. Und es klingt, als würde im Keller die praktische Feuerwehrpumpe laufen. Mist. :-/ Da kriegt man gleich eine andere Perspektive auf das bisschen Wasser, das wir im Keller hatten.



Weiter die Höhenstraße hoch sind die neu gefrästen Gräben sogar noch tiefer und zerklüfteter. Sieht ein bisschen nach Grand Canyon aus.

PS: Wenn ich mir die Videos so angucke, die durch das Internet kursieren, sind wir wirklich noch gut weg gekommen! Land unter in Hennef! Holla!

Edit 6.6.: Wir sind dann gestern noch relativ spät Abends einmal unsere übliche Runde um das Dorf gegangen. In der Talstraße sieht es ja wirklich aus wie nach der Sintflut: Containerweise Mobiliar, das in verschiedenen Kellern abgesoffen ist, alles voller Schlamm und die Stadtwerke waren gerade dabei, die Kanalisation auszusaugen, damit beim nächsten Regenguss nicht wieder alles oberirdisch abfließt. Schlimm und Schrecklich! :-( Da haben wir hier oben am Hang ja wirklich saumäßiges Glück gehabt! Hier unten im Dorf führt die Straße durch eine kleine Delle, sodass das Wasser wahrscheinlich von beiden Seiten angerauscht kam und dann keinen Ausweg mehr gefunden hat. So hat es hier wahrscheinlich alle Keller geflutet, die es finden konnte. :-(

Um nicht zu sehr nach Katastrophen-Touristen auszusehen - wie gesagt, eigentlich war das ja nur unser üblicher Abendspaziergang -, sind wir dann durch den Wald "hintenrum" zurück. Hier ein paar Eindrücke, die ich mit dem Handy eingefangen habe:


Diesen Bach gab es früher nicht. Der hat sich einfach den Berg runter seinen Weg gebahnt und dabei den Wander- und Fahrradweg überspült, bevor er sich über die Weide in den Hanfbach ergossen hat. An der Talstraße sah es dann ähnlich aus, als wir an dem Feldweg auf halbem Weg zwischen Edgoven und Lanzenbach vorbei kamen. Hier hatte aber offenbar schon jemand notdürftig den Splitt zur Seite geräumt, damit der Verkehr wenigstens einigermaßen durch kommt. Und wenn ich Verkehr sage, meine ich Feuerwehr und Rettungsdienst! :-(


"Der kleine Feldweg möchte an der Hauptstraße abgeholt werden!" ...man sollte keine Scherze machen! Aber das war der Gedanke, der uns beiden gleichzeitig durch den Kopf geschossen ist. :-/

Aber die ganze Gewalt des Wasser haben wir dann auch erst gesehen, als wir an den Serpentinen ankamen, wo praktisch das halbe Kartoffelfeld von Gegenüber auf dem Fahrradweg liegt! Was müssen das für Wassermassen gewesen sein?



Wurde mich ja interessieren, ob mittlerweile das Wasser in der Geistinger Unterführung abgelaufen ist. Das waren ja Bilder, die das im Netz rum gingen...

Nikkor AI 35mm 1:2

Bevor das Mega-Sauwetter den Keller unter Wasser gesetzt hat, hatte ich noch die Gelegenheit, das neueste Objektiv zu testen, dass ich per ehBlöd erstanden habe: Ein ziemlich verranztes Nikkor AI 35mm f/2. Das ist wohl mal von einem Panzer überrollt worden. Aber tatsächlich funktioniert es noch ganz hervorragend, sieht halt nur nicht mehr so wirklich schön aus. Hier ist es auf meiner D100 montiert, auf der es auch ziemlich gut funktioniert, außer dass man - wie bei allen nicht-AF-Objektiven - die Belichtung selber raten muss:


Da der Kater sich gerade unter dem Tisch rollte, als ich diese drei Beauty Shots gemacht habe, hab ich auch gleich mal auf den drauf gehalten und dabei diese Serie mit sämtlichen verfügbaren Blenden gemacht. Das erste Bild ist bei f/2 und das letzte - leicht verwackelte, hätte die Empfindlichkeit mal hoch drehen sollen - bei f/22 gemacht.


Das große Katerbild ist dann bei f/4 gemacht und ich muss schon sagen, es sieht richtig, richtig gut aus! Jetzt weiß ich auch, weshalb man diese Objektiv sonst nur für das Zwei- bis Dreifache kriegt. (Dieses hier habe ich außerdem noch zusammen mit zwei Kameras und einem weiteren Tamron im Bundle bekommen. Mal sehen, was ich damit anfange; bei der einen bin ich mir nicht sicher, ob die funktioniert.)

Ansonsten haben wir hier noch ein paar Garten-Blumen, die mir eben schnell noch vor die Linse geflattert kamen. Auch hier muss ich sagen: Ich bin beeindruckt. Die Farben sind auch ohne Nachbearbeitung ziemlich knackig, und die Schärfe erst! Dafür, dass dieses Objektiv ja eigentlich mehr oder weniger unverändert seit der Urzeit des F-Mounts bis in die 80er hinein gebaut wurde, eignet es sich erstaunlich gut für Digitalkameras.


Hier noch ein paar Bilder, die ich mit der D100 gemacht habe. Mit einem APS-C-Sensor sind die 35mm ja eher so im Bereich eines 50mm-Äquivalents, etwas, was mir für diese Kamera noch gefehlt hat. Wenn jetzt die Belichtung noch automatisch wäre... Warum haben die sich damals nur den Blenden-Sensor gespart? Macht noch immer keinen Sinn, finde ich. (Also, für Nikon schon, die wollten neue Objektive verkaufen.)



So, und jetzt endlich ins Bett. Nach 31km Radtour und anderthalb Stunden Wasser schüppen im Keller bin ich ehrlich gesagt ein bisschen hinüber. Hoffentlich gibt es nicht noch mehr Wetter heute Nacht. Keinen Bock, noch mal aufstehen zu müssen.