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Im dunklen Hexenwald

Was macht man, wenn im Rheinland der Rattata abgeht? Genau, man verkriecht sich in den Hexenwald, auch wenn es nach Regen aussieht, um den betrunkenen Clowns und übergriffigen Piraten aus dem Weg zu gehen. Das Ergebnis sind ein paar sehr schöne Bilder, die den Herbst von seiner bunten Seite zeigen. Mehr Licht wäre natürlich schön gewesen, aber man kann nicht alles haben. Es liegt in der Natur des Herbstes, manchmal auch ein bisschen nasser zu sein. ;-)


Nachdem wir dem gelben $Discounter unten im Tal einen Kurzbesuch abgestattet hatten, haben wir den üblichen Wanderparkplatz angesteuert und dort ein bisschen das Pony belästigt. Dabei war das schon so nass und überhaupt nicht beeindruckt von meinen Lockversuchen. Da ich nur das 50/1.4 drauf hatte, dann eben als Totale. Das Zoom habe ich die letzten Tage genug mit mir rum geschleppt. Ich hatte schon Angst vor Muskelkater im linken Arm. Kamera und Objektiv wiegen zusammen bestimmt 2 Kilo. Das klingt nicht nach viel, aber ~800 Bilder sind auch eine Menge! Gut, die warn nicht alle mit dem Monster, aber. Hab mir zum ersten Mal seit ewig 'ne Blase gelaufen.


Im Wald ist in letzter Zeit mal aufgeräumt worden. Überall Holz. Die Stämme der in den heißen und käferreichen Jahren verendeten Tannen und Fichten und sowas liegen entlang der Waldwege. Schönes Holz, eigentlich. Nur viel zu viel, ich hoffe einfach mal, dass das trotzdem nicht alles verheizt wird. Sieht eigentlich nach brauchbarem Bauholz aus.

Besonders hübsch ist ja auch Farn, wenn der Herbst es braun gefärbt hat. Deshalb auch davon ein paar Fotos mehr. Hätte nur das ISO höher und die Blende weiter zu drehen sollen, um die Schärfe ein bisschen zu erhöhen. Aber ich habe so viele Bilder mit hohem ISO geschossen, da muss auch mal 200 reichen. Und da war ich schon großzügig. Wobei mir einfällt, dass noch immer 10-15 Bilder in der Minolta stecken, die ich mal endlich belichten müsste. Aber das ist ein 100er, dafür ist es dann doch was bäh da draußen.


Dann irgendwann links abgebogen. Zuerst sah der Weg ganz OK aus, aber je weiter wir vordrangen, desto matschiger und rutschiger wurde es. Ich hatte nur die grauen Schuhe mit dem mäßigen Profil an, weil wir ja eigentlich auf den befestigten Wegen bleiben wollten. Soviel dazu. Immerhin nicht auf den A gesetzt.

Irgendwann kam dann auch mal ein bisschen Sonne zwischen den hohen Bäumen raus und ich habe die Situation schamlos ausgenutzt und Blätter gegens Licht fotografiert. Oder auch direkt ins Licht und einen ganz brauchbaren Sun Star bekommen, indem ich auf f/8 runter bin.


Hier gab es auch ein paar hübsche Pilze. Habe hier zwei große und ein winziges Exemplar abgelichtet. Zwischendurch gab es auch so ganz kleine, die fast schon neon-grün schillerten. Faszinierend, was es da alles gibt. Ich weiß gar nicht, warum es Leute gibt, die Pilze ekelig finden. Gut, die zeigen meist den Moder und Verwesung an, aber man kann das auch mal ein bisschen rational betrachten, finde ich ja! ;-)

Zum Schluss kamen wir dann doch irgendwann wieder auf den Hauptweg zurück, wo ich den Holzstapel noch von der anderen Seite genommen habe. So ein hoch stehender Splitter gegen leichte Bewölkung sieht schon spannend aus. Dann waren wir auch schon fast wieder am Auto, wo ich noch mal einen dieser Binsen-Gras-Sonstwas-Blütenbüschel mitgenommen habe. Da steht 'ne ganze Reihe von am Rand entlang und das blüht immer um diese Jahreszeit. Was ist das eigentlich? Sieht aus wie wilder Mais. Aber ich habe ja bekanntlich keine Ahnung von Grünzeug. Weiß nur, dass mir das immer alles in der Nase juckt. Haptschi! :-D


Und das war unser Ausflug in den Hexenwald. Heute geht es zu meinem Bruder, der will zu irgendeinem Flohmarkt in der Walachei oder noch ein Stückchen weiter. Wo ist Ossendorf? Egal, ich hab gesagt, ich komm mal mit, vielleicht gibt es da ja was zu sehen. Der letzte hier in Hennef war ja eher enttäuschend. Deshalb muss ich mich jetzt mal fertig machen...