Schwarz-weiß und analog, Teil 233b: Tombraider Orga im Sauerland - Arnsberg
Fomapan 200 #3 und #4, 17. und 18. Februar 2023
Aber zu den Bildern: Begonnen hat der Foto-Tag dort, wo man aus der Tiefgarage heraus kommt und gegenüber als erstes die Kirche zu Gesicht bekommt. (A, 1/800, f/4, 50mm.) Mit der Ampel im Vordergrund und dem Bierwagen in der Mitte fand ich diese Szene ganz witzig: Wenn man aus der Kirche kommt, kann man erst mal ein kleines Bierchen zischen, bevor man über die Straße zurück in die Stadt wankt.
Es gibt in Arnsberg einiges an Türmchen und Türmen zu bewundern, die ich auch versucht habe, alle im Bild einzufangen. (A, 1/640s, f/4, 85mm.) Sehr spannend finde ich, dass man oben auf dem Mast tatsächlich erkennen kann, dass es sich um eine Elster handelt, die da sitzt. Die ist ja nun wirklich sehr nah an der Auflösungsmöglichkeit des Films dran; man sollte meinen, dass sie im Hintergrundrauschen der Körnung untergeht. Und trotzdem: Eindeutig eine Elster. Das spricht aber auch mal wieder für die Qualität des 85mm Nikkor, das auch außerhalb seiner Spezialdisziplin - Portraits - immer einen guten Eindruck macht.
Aus einer anderen Perspektive habe ich mehr das dazugehörige Gebäude in den Mittelpunkt gerückt. (A, 1/200s, f/8, 50mm.) Bei f/8 habe ich bei dem kleinen E-Serien 50er immer den Eindruck, dass es sich eigentlich um ein nachträglich auf alt getrimmtes Digitalfoto handelt, so sehr kommt der überscharfe Eindruck rüber. Erst, wenn man rein zoomt und die Körnung und due Emulsionsdefekte sieht, stellt man fest, dass es sich um Film handelt. Gut, in diesem Fall verrät das schon die fleckige Entwicklung. Aber man kann trotzdem bis auf die Pixelebene runter und erkennt plötzlich den Gesichtsausdruck des Adlers und die einzelnen Blitzableiter.
Leider war die Kirche gerade eingerüstet, denn offenbar musste die von außen mal ein bisschen renoviert werden. (A, 1/160s, f/4, 50mm.) Wie man an den Werten sehen kann: Sehr mieses Wetter. Wirklich, sehr mies. Bei f/4 hat man nicht ganz den gleichen überscharfen Eindruck, aber ein bisschen Weiche im Bild ist ja auch immer wieder ganz schön. Und trotz oder gerade wegen der Gerüste gefällt mir die Szenerie ganz gut, mit dem hineinragenden Ast und dem verwaschenen Himmel.
In der Kirche konnte ich leider mit dem 200er Film keine Fotos machen, aber draußen vor der Tür habe ich den einen der beiden Hirsche des danach benannten Hirschtors als Ausgleich mitgenommen. (A, 1/250s, f/4, 135mm.) Das sind ja mal große Hunde! Der arme Hirsch, dem steht die Panik ja schon ins Gesicht geschrieben. Eine recht übertriebene Jagdszene, die gut in die Zeit passt. Oben am Rand kann man leider die einzelnen Löcher der Transportperforation sehen. Wie gesagt, ich nehme an, das kommt durch irgendwelche Verwirbelungen.
Der Blick in die andere Richtung hat sich aber auch gelohnt, zurück zur anderen Kirche mit dem Zwiebeltürmchen. (A, 1/1250s, f/4, 50mm.) Bei dem Sauwetter waren nur sehr wenige Leute unterwegs, was natürlich ein Vorteil für mich als Touristen darstellte. So musste ich hinterher immerhin keine Gesichter unkenntlich machen. Einzig die vielen Autos am Straßenrand stören mich etwas.
Die Kirche von hinten ist leider ein bisschen langweilig geworden. (A, 1/800s, f/5,6, 50mm.) Warum steh da auch dieses Rankgitter im Weg, oder was ist das? Immerhin habe ich auf der linken Seite ein bisschen Fachwerk. Ansonsten: Eher Schwamm drüber.
Gegenüber die strengen geraden Linien und rechten Winkel einer modernen Bebauung: Schule. (A, 1/100s, f/5,6, 50mm.) Bei dem Wetter habe ich mich nicht getraut, auf f/8 runter zu gehen, aber die Schärfe ist auch so völlig ausreichend. Wieder stören mich die Autos im Vordergrund, aber die sind halt einfach da gewesen und ich hatte keinen Schlüssel dafür. Ein bisschen schief, das ganze Bild, aber das lag wohl auch daran, dass ich - um von den anderen nicht total abgehängt zu werden -, hin und wieder auch mal aus der Hüfte schießen musste, also während des Gehens. Da bleibt nicht viel Zeit.
Oben auf dem Berg angekommen, hatten wir dann einen tollen Blick über den neueren Bereich der Stadt (den wir gar nicht wirklich besucht haben), in diesem Fall das Amtsgericht oder was das für ein großes Gebäude ist. Auch wieder mit Türmchen! (A, 1/160s, f/5,6, 135mm.) Schön scharf, die Uhrzeit ist jedenfalls gut zu erkennen, und trotzdem die Vordergrundäste nicht zu scharf.
Von ziemlich genau der gleichen Stelle hatte man einen guten Blick auf das Flüsterhäuschen. (A, 1/2000s, f/2,8, 135mm.) Da ich allerdings durch ein bisschen viel Geäst im Vordergrund hindurch schießen musste, habe ich hier die Blende ganz geöffnet, sodass davon nur noch einzelne Schatten übrig geblieben sind. Nach dem Beginn der Wachstumsperiode hätte ich dieses Bild sicher nicht mehr machen können, dann wären da viel zu viele Blätter an den Büschen gewesen und wahrscheinlich viel zu viele Brombeersträucher. Gefälliges Bild, könnte man auch eine Postkarte draus machen, oder?
Die Kirche gegenüber habe ich dann auch noch mitgenommen, diese aber dann komplett vergessen, in meinem Google Sheet zu erwähnen. (A, unbekannte Zeit/Blende, 135mm.) Aber ich nehme an, dass die Blende hier wieder so um die f/5,6 lag und die Zeit im Bereich um 1/200s. Weil, das Wetter war einfach so. Am oberen Rand sieht man hier mal wieder, dass ich leichte Probleme hatte, den Film aus der Spule raus zu bekommen. Diese kleinen Kratzer in ähnlichen Abständen, die stammen wahrscheinlich von dieser kleinen Kugel, die den Film festhält beim Transport durch das Teil.
Unten im Tal gab es dann noch den Schornstein, den ich auch nicht einfach so links liegen lassen wollte. (A, 1/320s, f/5,6, 135mm.) (Wie man sieht, die Bilder in das Dorf hinein sind alle mit der gleichen Blende gemacht, daher gehe ich davon aus, dass das da oben auch so gemacht ist. Würde Sinn ergeben.) Leider hebt der dunkle Schornstein sich nicht so richtig vom Hintergrund ab, dafür gefallen mir von der Komposition her die unscharfen aufstrebenden Äste im Vordergrund ganz gut. Ich wünschte, man könnte den aufsteigenden Dampf über der Fabrik besser erkennen. Es war wohl windiger als ich mich erinnere, so wie der da platt gedrückt wird.
Und dann kamen wir zu dem Grund, weshalb wir eigentlich hier oben auf dem Bergrücken in den Wald gegangen sind: Die Hexe! (A, 1/125s, f/1,8, 50mm.) Schöne Unschärfe im Hintergrund, wie ich das vom 50er weit offen ja gewohnt bin. Das gibt dem ganzen ein bisschen einen mystischen Anstrich, als käme sie gerade aus dem Nebel getanzt. Recht gut gelungenes Bild, auch wenn die Dame vielleicht doch ein kleines Bisschen unterbelichtet ist. Könnte etwas heller sein, oder, ein bisschen mehr Details in ihrem Gesicht? Kann aber auch mal wieder am Foma liegen, der die Tiefen ein bisschen absaufen lässt.
Dass ihr die Nase fehlt, sieht man dann erst so richtig von der Seite. (A, 1/200s, f/2,8, 50mm.) Statt der üblichen f/4er-Portrait-Blende habe ich hier eine Stufe weiter geöffnet, um den Hintergrund weicher zu bekommen. Die vielen Bäume und Äste wären mir sonst zu hart gewesen. An dieser Stelle wäre mehr Blattwerk aber vielleicht ganz gut gewesen, dann hätte ich mehr Blendenbällchen im Hintergrund. Aber geht auch so. Die gute Frau hat schon ein sehr ausdrucksstarkes Gesicht und erstaunliche Oberaugenwülste!
Bänke im Wald sind ja auch immer wieder eines meiner Motive. (A, 1/50s, f/4, 50mm.) Dunkel war es im Wald. Deswegen auch die Kontrastarmut. Aber der Waschbeton kommt ganz gut raus. (Warum heißt das eigentlich "Waschbeton"?) Eines der besseren Bankfotos der letzten Zeit. Habe da auch etwas länger gebraucht, bis ich mit der Tiefe der Schärfe zufrieden war: Die Bank ist scharf, mäßig sogar fast bis ganz ans Ende, während der Hintergrund schön weich ist. Bei den vielen Bäumen erstaunlich, dass das nicht zu unruhig geworden ist.
Apropos Bäume: Dieser lag quer über den Weg. (A, 1/200s, f/1,8, 50mm.) Trotz Offenblende kaum Bokeh, was schade ist. So hebt sich das Teil kaum vom Hintergrund ab. Ansonsten, wenn man ganz genau hinschaut, kann man übrigens einen neugierigen Geocacher (Caro) hinter einem der Bäume hervor lugen sehen. Ein bisschen Unscharf ist sie schon, so richtig erkennen kann man sie nur, wenn man weiß, wer es ist.
Wurzeln sind auch immer spannend, diese hier sind hart an der Grenze zur Verwackelung. (A, 1/40s, f/2,8, 50mm.) Wollte die Blende aber nicht weiter öffnen, um wenigstens etwas mehr Tiefenschärfe zu erhalten. Viel gebracht hat es nicht, denn nach oben hin werden die Wurzeln schon ein bisschen sehr weich. Da wäre sicher f/5,6 oder mehr angesagt gewesen, wenn nicht so ein traurig-trüber Tag gewesen wäre. Aber schlecht sehen sie nicht aus, ich sortiere sie mal bei den mittelguten Wurzeln in mein Archiv ein.
Von weiter unten habe ich dann noch mal das Flüsterhäuschen aufs Korn genommen, das sich hier aus einer ganz anderen Richtung präsentierte. (A, 1/320s, f/4, 50mm.) Ich glaube, im Frühling/Sommer ist das hier oben tatsächlich ein ganz hübscher, aber dementsprechend wahrscheinlich auch sehr beliebter Punkt. Da hätte ich sicherlich keine Bilder ohne Leute hin bekommen. So sieht es drumherum halt leider nach schlechtem Wetter und Winter aus. Trotzdem, die hoch aufragenden Bäume auf beiden Seiten machen einen guten Eindruck. Gefällt mir.
Das letzte Bild ist eigentlich das erste vom nächsten Film, aber ich wollte jetzt nicht an dieser Stelle schneiden, sondern an der logistischeren, als wir den Wald endgültig verlassen haben. (A, 1/60s, f/8, 20mm.) Wieder stelle ich fest, um den Weitwinkeleffekt richtig ausnutzen zu können, muss ich näher ran gehen. So hab ich zwar viel Baum erwischt - mehr als hätte ich nur das 28er verwendet -, aber der richtige Oumpf fehlt ein bisschen. Aber immerhin habe ich die fraktale Struktur der Äste gegen den weich-wolkigen Himmel recht gut abgebildet bekommen. Das ist also immerhin OK.
Nächstes Mal: Die Altstadt mit der Burganlage auf der anderen Seite.
- Nikon F90x, Nikon Series E 50mm 1:1.8, Nikon Series E 135mm 1:2.8, AF Nikkor 20mm 1:1.8, Nikkor AI 35mm 1:2, Sigma High-Speed Wide 28mm 1:1.8
- Entwicklung: Adonal 1+50, 9:00 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (11.+12.), 10:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Aber zu den Bildern: Begonnen hat der Foto-Tag dort, wo man aus der Tiefgarage heraus kommt und gegenüber als erstes die Kirche zu Gesicht bekommt. (A, 1/800, f/4, 50mm.) Mit der Ampel im Vordergrund und dem Bierwagen in der Mitte fand ich diese Szene ganz witzig: Wenn man aus der Kirche kommt, kann man erst mal ein kleines Bierchen zischen, bevor man über die Straße zurück in die Stadt wankt.
Es gibt in Arnsberg einiges an Türmchen und Türmen zu bewundern, die ich auch versucht habe, alle im Bild einzufangen. (A, 1/640s, f/4, 85mm.) Sehr spannend finde ich, dass man oben auf dem Mast tatsächlich erkennen kann, dass es sich um eine Elster handelt, die da sitzt. Die ist ja nun wirklich sehr nah an der Auflösungsmöglichkeit des Films dran; man sollte meinen, dass sie im Hintergrundrauschen der Körnung untergeht. Und trotzdem: Eindeutig eine Elster. Das spricht aber auch mal wieder für die Qualität des 85mm Nikkor, das auch außerhalb seiner Spezialdisziplin - Portraits - immer einen guten Eindruck macht.
Aus einer anderen Perspektive habe ich mehr das dazugehörige Gebäude in den Mittelpunkt gerückt. (A, 1/200s, f/8, 50mm.) Bei f/8 habe ich bei dem kleinen E-Serien 50er immer den Eindruck, dass es sich eigentlich um ein nachträglich auf alt getrimmtes Digitalfoto handelt, so sehr kommt der überscharfe Eindruck rüber. Erst, wenn man rein zoomt und die Körnung und due Emulsionsdefekte sieht, stellt man fest, dass es sich um Film handelt. Gut, in diesem Fall verrät das schon die fleckige Entwicklung. Aber man kann trotzdem bis auf die Pixelebene runter und erkennt plötzlich den Gesichtsausdruck des Adlers und die einzelnen Blitzableiter.
Leider war die Kirche gerade eingerüstet, denn offenbar musste die von außen mal ein bisschen renoviert werden. (A, 1/160s, f/4, 50mm.) Wie man an den Werten sehen kann: Sehr mieses Wetter. Wirklich, sehr mies. Bei f/4 hat man nicht ganz den gleichen überscharfen Eindruck, aber ein bisschen Weiche im Bild ist ja auch immer wieder ganz schön. Und trotz oder gerade wegen der Gerüste gefällt mir die Szenerie ganz gut, mit dem hineinragenden Ast und dem verwaschenen Himmel.
In der Kirche konnte ich leider mit dem 200er Film keine Fotos machen, aber draußen vor der Tür habe ich den einen der beiden Hirsche des danach benannten Hirschtors als Ausgleich mitgenommen. (A, 1/250s, f/4, 135mm.) Das sind ja mal große Hunde! Der arme Hirsch, dem steht die Panik ja schon ins Gesicht geschrieben. Eine recht übertriebene Jagdszene, die gut in die Zeit passt. Oben am Rand kann man leider die einzelnen Löcher der Transportperforation sehen. Wie gesagt, ich nehme an, das kommt durch irgendwelche Verwirbelungen.
Der Blick in die andere Richtung hat sich aber auch gelohnt, zurück zur anderen Kirche mit dem Zwiebeltürmchen. (A, 1/1250s, f/4, 50mm.) Bei dem Sauwetter waren nur sehr wenige Leute unterwegs, was natürlich ein Vorteil für mich als Touristen darstellte. So musste ich hinterher immerhin keine Gesichter unkenntlich machen. Einzig die vielen Autos am Straßenrand stören mich etwas.
Die Kirche von hinten ist leider ein bisschen langweilig geworden. (A, 1/800s, f/5,6, 50mm.) Warum steh da auch dieses Rankgitter im Weg, oder was ist das? Immerhin habe ich auf der linken Seite ein bisschen Fachwerk. Ansonsten: Eher Schwamm drüber.
Gegenüber die strengen geraden Linien und rechten Winkel einer modernen Bebauung: Schule. (A, 1/100s, f/5,6, 50mm.) Bei dem Wetter habe ich mich nicht getraut, auf f/8 runter zu gehen, aber die Schärfe ist auch so völlig ausreichend. Wieder stören mich die Autos im Vordergrund, aber die sind halt einfach da gewesen und ich hatte keinen Schlüssel dafür. Ein bisschen schief, das ganze Bild, aber das lag wohl auch daran, dass ich - um von den anderen nicht total abgehängt zu werden -, hin und wieder auch mal aus der Hüfte schießen musste, also während des Gehens. Da bleibt nicht viel Zeit.
Oben auf dem Berg angekommen, hatten wir dann einen tollen Blick über den neueren Bereich der Stadt (den wir gar nicht wirklich besucht haben), in diesem Fall das Amtsgericht oder was das für ein großes Gebäude ist. Auch wieder mit Türmchen! (A, 1/160s, f/5,6, 135mm.) Schön scharf, die Uhrzeit ist jedenfalls gut zu erkennen, und trotzdem die Vordergrundäste nicht zu scharf.
Von ziemlich genau der gleichen Stelle hatte man einen guten Blick auf das Flüsterhäuschen. (A, 1/2000s, f/2,8, 135mm.) Da ich allerdings durch ein bisschen viel Geäst im Vordergrund hindurch schießen musste, habe ich hier die Blende ganz geöffnet, sodass davon nur noch einzelne Schatten übrig geblieben sind. Nach dem Beginn der Wachstumsperiode hätte ich dieses Bild sicher nicht mehr machen können, dann wären da viel zu viele Blätter an den Büschen gewesen und wahrscheinlich viel zu viele Brombeersträucher. Gefälliges Bild, könnte man auch eine Postkarte draus machen, oder?
Die Kirche gegenüber habe ich dann auch noch mitgenommen, diese aber dann komplett vergessen, in meinem Google Sheet zu erwähnen. (A, unbekannte Zeit/Blende, 135mm.) Aber ich nehme an, dass die Blende hier wieder so um die f/5,6 lag und die Zeit im Bereich um 1/200s. Weil, das Wetter war einfach so. Am oberen Rand sieht man hier mal wieder, dass ich leichte Probleme hatte, den Film aus der Spule raus zu bekommen. Diese kleinen Kratzer in ähnlichen Abständen, die stammen wahrscheinlich von dieser kleinen Kugel, die den Film festhält beim Transport durch das Teil.
Unten im Tal gab es dann noch den Schornstein, den ich auch nicht einfach so links liegen lassen wollte. (A, 1/320s, f/5,6, 135mm.) (Wie man sieht, die Bilder in das Dorf hinein sind alle mit der gleichen Blende gemacht, daher gehe ich davon aus, dass das da oben auch so gemacht ist. Würde Sinn ergeben.) Leider hebt der dunkle Schornstein sich nicht so richtig vom Hintergrund ab, dafür gefallen mir von der Komposition her die unscharfen aufstrebenden Äste im Vordergrund ganz gut. Ich wünschte, man könnte den aufsteigenden Dampf über der Fabrik besser erkennen. Es war wohl windiger als ich mich erinnere, so wie der da platt gedrückt wird.
Und dann kamen wir zu dem Grund, weshalb wir eigentlich hier oben auf dem Bergrücken in den Wald gegangen sind: Die Hexe! (A, 1/125s, f/1,8, 50mm.) Schöne Unschärfe im Hintergrund, wie ich das vom 50er weit offen ja gewohnt bin. Das gibt dem ganzen ein bisschen einen mystischen Anstrich, als käme sie gerade aus dem Nebel getanzt. Recht gut gelungenes Bild, auch wenn die Dame vielleicht doch ein kleines Bisschen unterbelichtet ist. Könnte etwas heller sein, oder, ein bisschen mehr Details in ihrem Gesicht? Kann aber auch mal wieder am Foma liegen, der die Tiefen ein bisschen absaufen lässt.
Dass ihr die Nase fehlt, sieht man dann erst so richtig von der Seite. (A, 1/200s, f/2,8, 50mm.) Statt der üblichen f/4er-Portrait-Blende habe ich hier eine Stufe weiter geöffnet, um den Hintergrund weicher zu bekommen. Die vielen Bäume und Äste wären mir sonst zu hart gewesen. An dieser Stelle wäre mehr Blattwerk aber vielleicht ganz gut gewesen, dann hätte ich mehr Blendenbällchen im Hintergrund. Aber geht auch so. Die gute Frau hat schon ein sehr ausdrucksstarkes Gesicht und erstaunliche Oberaugenwülste!
Bänke im Wald sind ja auch immer wieder eines meiner Motive. (A, 1/50s, f/4, 50mm.) Dunkel war es im Wald. Deswegen auch die Kontrastarmut. Aber der Waschbeton kommt ganz gut raus. (Warum heißt das eigentlich "Waschbeton"?) Eines der besseren Bankfotos der letzten Zeit. Habe da auch etwas länger gebraucht, bis ich mit der Tiefe der Schärfe zufrieden war: Die Bank ist scharf, mäßig sogar fast bis ganz ans Ende, während der Hintergrund schön weich ist. Bei den vielen Bäumen erstaunlich, dass das nicht zu unruhig geworden ist.
Apropos Bäume: Dieser lag quer über den Weg. (A, 1/200s, f/1,8, 50mm.) Trotz Offenblende kaum Bokeh, was schade ist. So hebt sich das Teil kaum vom Hintergrund ab. Ansonsten, wenn man ganz genau hinschaut, kann man übrigens einen neugierigen Geocacher (Caro) hinter einem der Bäume hervor lugen sehen. Ein bisschen Unscharf ist sie schon, so richtig erkennen kann man sie nur, wenn man weiß, wer es ist.
Wurzeln sind auch immer spannend, diese hier sind hart an der Grenze zur Verwackelung. (A, 1/40s, f/2,8, 50mm.) Wollte die Blende aber nicht weiter öffnen, um wenigstens etwas mehr Tiefenschärfe zu erhalten. Viel gebracht hat es nicht, denn nach oben hin werden die Wurzeln schon ein bisschen sehr weich. Da wäre sicher f/5,6 oder mehr angesagt gewesen, wenn nicht so ein traurig-trüber Tag gewesen wäre. Aber schlecht sehen sie nicht aus, ich sortiere sie mal bei den mittelguten Wurzeln in mein Archiv ein.
Von weiter unten habe ich dann noch mal das Flüsterhäuschen aufs Korn genommen, das sich hier aus einer ganz anderen Richtung präsentierte. (A, 1/320s, f/4, 50mm.) Ich glaube, im Frühling/Sommer ist das hier oben tatsächlich ein ganz hübscher, aber dementsprechend wahrscheinlich auch sehr beliebter Punkt. Da hätte ich sicherlich keine Bilder ohne Leute hin bekommen. So sieht es drumherum halt leider nach schlechtem Wetter und Winter aus. Trotzdem, die hoch aufragenden Bäume auf beiden Seiten machen einen guten Eindruck. Gefällt mir.
Das letzte Bild ist eigentlich das erste vom nächsten Film, aber ich wollte jetzt nicht an dieser Stelle schneiden, sondern an der logistischeren, als wir den Wald endgültig verlassen haben. (A, 1/60s, f/8, 20mm.) Wieder stelle ich fest, um den Weitwinkeleffekt richtig ausnutzen zu können, muss ich näher ran gehen. So hab ich zwar viel Baum erwischt - mehr als hätte ich nur das 28er verwendet -, aber der richtige Oumpf fehlt ein bisschen. Aber immerhin habe ich die fraktale Struktur der Äste gegen den weich-wolkigen Himmel recht gut abgebildet bekommen. Das ist also immerhin OK.
Nächstes Mal: Die Altstadt mit der Burganlage auf der anderen Seite.