Schwarz-weiß und analog, Teil 230: Kölner Winter
Fomapan 100 #44, 31. Januar 2023
Fangen wir also einfach mal mit einem der diversen Portale des Kölner Doms an, bzw. dem Fenster darüber. Wie man am Himmel sehen kann, es war wirklich nicht das beste Wetter. Trotzdem haben wir hier einigermaßen starke kontraste, was wohl auch am Pushprozess liegt. Wenn man zwischen die Verstrebungen hinein zoomt, sieht man dementsprechend auch schon recht kribbeliges Korn. Aber ich bin immer wieder fasziniert, dass der Kentmere 400 sich recht gut pushen lässt, dafür dass es sich ja doch immerhin um einen der günstigeren Filme handelt, die man so bekommen kann.
Ähnlich sieht das Bild aus, wenn man von der Hohenzollern-Brücke in Richtung des Doms zurück schaut. Hier hat F noch eben schnell den berühmten Liebes-Schlösser-Cache mitgenommen, der gehört für jeden Cacher ja zum Pflichtprogramm. Schon recht kribbelig, was man da im Himmel alles an Korn hat. Aber das macht ja auch den Charme eines solchen s/w-Experiments aus. Insgesamt gefällt mir das Bild sogar sehr gut, ich sollte häufiger mal solchen touristischen Blödsinn fotografieren. Und ein bisschen Street Photography wäre auch mal schön, aber ach, das Persönlichkeitsrecht der abgebildeten Menschenmassen kommt mir dann immer ins Gehege. Hier und bei diesem Rauschen kann man die Leute zum Glück alle nicht erkennen, deshalb macht das auch nichts, denke ich.
Da Köln ja bekannt für seinen Karneval ist, hier noch ein Beispiel für das, was einen im Februar so erwartet: Ein bisschen dickliche Leute mit seltsamer Kappe auf dem Kopf! Ich denke, vorne in diese Tülle, die der in der Hand hält, gehören eigentlich noch ein paar Strüssche rein. Aber da der eigentliche Karneval noch ein paar Tage entfernt war, als wir hier waren, gab es die wohl noch nicht.
Am Römisch-Germanischen Museum habe ich dann noch den halben beleuchteten Schriftzug mitgenommen. Weil der so glühte, also von hinten. Und diese Metallverkleidung des Gebäudes fasziniert mich ja auch immer wieder, wenn ich hier vorbei kommen. Beides kommt auf dem Film richtig gut raus. Die Laterne links gibt zugleich noch ein bisschen Chaos im Bild. Gefällt mir. (Ja, klar, was soll ich auch andres sagen? )
Auf der Hohestraße hab ich dann versucht, nur die Beleuchtung mitzunehmen, statt alle Leute, die dann nachher meckern, dass sie im Internet sind. Siehe Persönlichkeitsrecht oben. (Warum ist das in Deutschland eigentlich so seltsam? Die Leute haben Fratzenbuch und Schmoogl, holen sich die Aal-Ex-Ah ins Haus und regen sich dann auf, wenn sie mal aus Versehen im Bild stehen... Naja... Muss so eine Sache sein.) Jedenfalls, man sieht, es wurde langsam Abend und somit dunkler, da kommen die Lampen und die Leuchtreklamen richtig gut raus. Auch ein witziges Bild.
Wir waren dann mit ihr in einem der leckeren Restaurants (Pizza) am Heumarkt, wo wir nachher dann noch dieses Lastenrad gefunden haben. Mit dem regennassen Kopfsteinpflaster darunter und den Leuchtreklamen dahinter ergab das ein sehr spannendes Motiv. Eines der besten Bilder auf der Rolle, glaube ich. Also, ich finde es jedenfalls sehr spannend.
Nebenan habe ich dann noch das Gilden Brauhaus erwischt, wie es nachts mit dieser aufwärts strahlenden Beleuchtung aussieht. Ziemlich cool eigentlich. Überhaupt finde ich, dass sich s/w-Filmfotografie, und insbesondere mit einem gewissen Push, für solche Nachtaufnahmen gut eignet. Da kommen immer wieder spannende Ergebnisse bei rum.
So auch bei der Pommensbude. Also, Pommes und Currywürste. Und wahrscheinlich noch einige andere Schweinereien. Hier finde ich besonders faszinierend, dass man die Preistafel sogar noch fast lesen kann. Die Überschriften gehen ganz gut, der Rest versinkt leider in der Körnung des Films. Die Auflösung hinkt hier leider hinter der Schärfe des Objektives etwas hinterher. Trotz des recht heftigen Pushs sind aber die Mittentöne noch immer durchweg gut zu erkennen. Selbst in den dunkelsten Stellen kann man noch was erkennen, zB den "Currywurst"-Schriftzug auf der Theke neben dem Getränkeschrank.
Was ich erst kapiert hatte, als wir auf dem Rückweg waren: Die Karnevals-Heinis lassen sich tatsächlich von innen beleuchten. So wird gleich noch ein viel spannenderes Motiv daraus. Leider habe ich es nicht ganz geschafft, den CDU-Schriftzug hinter einem der Typen zu verstecken. (OK, den hatte ich damals auch glaube ich gar nicht wirklich wahrgenommen. ) Ansonsten eine nette Nachtszene aus Köln, wie man sie eben nur um die Karnevalszeit herum antrifft.
Das Bahnhofsgebäude ist ja am Tag nicht unbedingt das schönste, was Köln zu bieten hat, aber nachts, wenn es von innen beleuchtet ist, wird es zu einem strahlenden Palast. Also, zumindest auf diesem Foto von mir. Dann sieht es schon fast wieder cool aus in seiner verspielten Strenge der 1950/60er Jahre. Schon witzig, was die damals für Architektur gehalten haben!
Im Bahnhof selber habe ich dann noch diesen Snack-Shop mitgenommen. Bei ISO 1600 kann man schon bei sehr sehr wenig Licht Bilder machen, das merke ich immer erst, wenn ich es versuche. Im digitalen Zeitalter ist man es ja so gewöhnt, dass man einfach ein bisschen an dem ISO-Regler dreht und dann kann man praktisch bei stockfinsterer Nacht noch Fotos machen. Aber bei Film ist das eben nicht so einfach möglich und deshalb ist es gerade so spannend. Frage mich, wie der Film wohl aussähe, wenn ich ihm noch eine Stufe abverlangen würde. Weiß nur nicht, ob ich ihn dann noch in unter 20 Minuten aus dem Microphen wieder raus kriegen würde!
Von oben vom Bahnsteig aus habe ich dann noch den Blick zum Musical Dome versucht, aber dafür war es dann doch ein bisschen sehr dunkel. Wobei die Taxis, die draußen warten, schon ganz interessant geworden sind. Wie gesagt, Nachtfotos auf Film sind echt spannend!
Und ganz zum Schluss dann noch was ganz seltenes: Ein Bild des Fotografen selber. Wie man sieht, es war kalt und nass und ich habe meine rote Winterjacke über dem schwarzen Sweater an. Und natürlich zwei Kamerataschen um den Hals! Gutes Bild, das meine Frau da gemacht hat. Besonders die Reflexe hinter mir im Glas der Fahrplankästen faszinieren mich.
Nächstes Mal: Mit der Canon in der Waldau. Die wollte ich auch noch mal probieren, vor allem, nachdem ich das Sigma-Zoom mal wieder festgeschraubt hatte und es nicht mehr so viel hin und her wackelt.
- Nikon F601
- Entwicklung: Microphen Stock, 16:45 Minuten (12:00+40%), 20°C, Adofix Plus 1+5 (9.), 7:00 Minuten, Adoflo II 1+200
Fangen wir also einfach mal mit einem der diversen Portale des Kölner Doms an, bzw. dem Fenster darüber. Wie man am Himmel sehen kann, es war wirklich nicht das beste Wetter. Trotzdem haben wir hier einigermaßen starke kontraste, was wohl auch am Pushprozess liegt. Wenn man zwischen die Verstrebungen hinein zoomt, sieht man dementsprechend auch schon recht kribbeliges Korn. Aber ich bin immer wieder fasziniert, dass der Kentmere 400 sich recht gut pushen lässt, dafür dass es sich ja doch immerhin um einen der günstigeren Filme handelt, die man so bekommen kann.
Ähnlich sieht das Bild aus, wenn man von der Hohenzollern-Brücke in Richtung des Doms zurück schaut. Hier hat F noch eben schnell den berühmten Liebes-Schlösser-Cache mitgenommen, der gehört für jeden Cacher ja zum Pflichtprogramm. Schon recht kribbelig, was man da im Himmel alles an Korn hat. Aber das macht ja auch den Charme eines solchen s/w-Experiments aus. Insgesamt gefällt mir das Bild sogar sehr gut, ich sollte häufiger mal solchen touristischen Blödsinn fotografieren. Und ein bisschen Street Photography wäre auch mal schön, aber ach, das Persönlichkeitsrecht der abgebildeten Menschenmassen kommt mir dann immer ins Gehege. Hier und bei diesem Rauschen kann man die Leute zum Glück alle nicht erkennen, deshalb macht das auch nichts, denke ich.
Da Köln ja bekannt für seinen Karneval ist, hier noch ein Beispiel für das, was einen im Februar so erwartet: Ein bisschen dickliche Leute mit seltsamer Kappe auf dem Kopf! Ich denke, vorne in diese Tülle, die der in der Hand hält, gehören eigentlich noch ein paar Strüssche rein. Aber da der eigentliche Karneval noch ein paar Tage entfernt war, als wir hier waren, gab es die wohl noch nicht.
Am Römisch-Germanischen Museum habe ich dann noch den halben beleuchteten Schriftzug mitgenommen. Weil der so glühte, also von hinten. Und diese Metallverkleidung des Gebäudes fasziniert mich ja auch immer wieder, wenn ich hier vorbei kommen. Beides kommt auf dem Film richtig gut raus. Die Laterne links gibt zugleich noch ein bisschen Chaos im Bild. Gefällt mir. (Ja, klar, was soll ich auch andres sagen? )
Auf der Hohestraße hab ich dann versucht, nur die Beleuchtung mitzunehmen, statt alle Leute, die dann nachher meckern, dass sie im Internet sind. Siehe Persönlichkeitsrecht oben. (Warum ist das in Deutschland eigentlich so seltsam? Die Leute haben Fratzenbuch und Schmoogl, holen sich die Aal-Ex-Ah ins Haus und regen sich dann auf, wenn sie mal aus Versehen im Bild stehen... Naja... Muss so eine Sache sein.) Jedenfalls, man sieht, es wurde langsam Abend und somit dunkler, da kommen die Lampen und die Leuchtreklamen richtig gut raus. Auch ein witziges Bild.
Wir waren dann mit ihr in einem der leckeren Restaurants (Pizza) am Heumarkt, wo wir nachher dann noch dieses Lastenrad gefunden haben. Mit dem regennassen Kopfsteinpflaster darunter und den Leuchtreklamen dahinter ergab das ein sehr spannendes Motiv. Eines der besten Bilder auf der Rolle, glaube ich. Also, ich finde es jedenfalls sehr spannend.
Nebenan habe ich dann noch das Gilden Brauhaus erwischt, wie es nachts mit dieser aufwärts strahlenden Beleuchtung aussieht. Ziemlich cool eigentlich. Überhaupt finde ich, dass sich s/w-Filmfotografie, und insbesondere mit einem gewissen Push, für solche Nachtaufnahmen gut eignet. Da kommen immer wieder spannende Ergebnisse bei rum.
So auch bei der Pommensbude. Also, Pommes und Currywürste. Und wahrscheinlich noch einige andere Schweinereien. Hier finde ich besonders faszinierend, dass man die Preistafel sogar noch fast lesen kann. Die Überschriften gehen ganz gut, der Rest versinkt leider in der Körnung des Films. Die Auflösung hinkt hier leider hinter der Schärfe des Objektives etwas hinterher. Trotz des recht heftigen Pushs sind aber die Mittentöne noch immer durchweg gut zu erkennen. Selbst in den dunkelsten Stellen kann man noch was erkennen, zB den "Currywurst"-Schriftzug auf der Theke neben dem Getränkeschrank.
Was ich erst kapiert hatte, als wir auf dem Rückweg waren: Die Karnevals-Heinis lassen sich tatsächlich von innen beleuchten. So wird gleich noch ein viel spannenderes Motiv daraus. Leider habe ich es nicht ganz geschafft, den CDU-Schriftzug hinter einem der Typen zu verstecken. (OK, den hatte ich damals auch glaube ich gar nicht wirklich wahrgenommen. ) Ansonsten eine nette Nachtszene aus Köln, wie man sie eben nur um die Karnevalszeit herum antrifft.
Das Bahnhofsgebäude ist ja am Tag nicht unbedingt das schönste, was Köln zu bieten hat, aber nachts, wenn es von innen beleuchtet ist, wird es zu einem strahlenden Palast. Also, zumindest auf diesem Foto von mir. Dann sieht es schon fast wieder cool aus in seiner verspielten Strenge der 1950/60er Jahre. Schon witzig, was die damals für Architektur gehalten haben!
Im Bahnhof selber habe ich dann noch diesen Snack-Shop mitgenommen. Bei ISO 1600 kann man schon bei sehr sehr wenig Licht Bilder machen, das merke ich immer erst, wenn ich es versuche. Im digitalen Zeitalter ist man es ja so gewöhnt, dass man einfach ein bisschen an dem ISO-Regler dreht und dann kann man praktisch bei stockfinsterer Nacht noch Fotos machen. Aber bei Film ist das eben nicht so einfach möglich und deshalb ist es gerade so spannend. Frage mich, wie der Film wohl aussähe, wenn ich ihm noch eine Stufe abverlangen würde. Weiß nur nicht, ob ich ihn dann noch in unter 20 Minuten aus dem Microphen wieder raus kriegen würde!
Von oben vom Bahnsteig aus habe ich dann noch den Blick zum Musical Dome versucht, aber dafür war es dann doch ein bisschen sehr dunkel. Wobei die Taxis, die draußen warten, schon ganz interessant geworden sind. Wie gesagt, Nachtfotos auf Film sind echt spannend!
Und ganz zum Schluss dann noch was ganz seltenes: Ein Bild des Fotografen selber. Wie man sieht, es war kalt und nass und ich habe meine rote Winterjacke über dem schwarzen Sweater an. Und natürlich zwei Kamerataschen um den Hals! Gutes Bild, das meine Frau da gemacht hat. Besonders die Reflexe hinter mir im Glas der Fahrplankästen faszinieren mich.
Nächstes Mal: Mit der Canon in der Waldau. Die wollte ich auch noch mal probieren, vor allem, nachdem ich das Sigma-Zoom mal wieder festgeschraubt hatte und es nicht mehr so viel hin und her wackelt.