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...und dann war da noch was Unbekanntes

Auf dem Flohmarkt habe ich zu der Rolleiflex auch noch dieses sehr seltsame Gerät bekommen. Ich bilde mir ja ein, wenigstens ein oberflächliches Wissen von Kamera und der entsprechenden Historie zu haben, aber dieses Teil sagt mir erstmal auch nichts.

Was weiß ich darüber? Eigentlich nichts. Es handelt sich offensichtlich um ein eine Art Balgenkamera. Statt eines Objektives gibt es nur eine einzelne Linse hinter dem Verschluss. Dieser hat zwei Hebelchen, der eine löst den Verschluss aus, der andere wählt den Modus: Bulb oder irgendeine unbestimmte Zeit - ich schätze sowas wie 1/50s. Sehr faszinierend. Vorne kann man noch einen kleinen Rahmen aus einigermaßen stabilen Draht aufklappen, vielleicht als Stütze? Oder als Sucher?


Und das Bild wird auf der anderen Seite auf eine Glasplatte geworfen (die leider schon defekt war, als ich das gute Stück bekommen habe). Ich nehme an, dass man hier - wenn man die Kamera auf einem Stativ montiert hat - die Bildkomposition vornehmen kann, dann die Glasplatte herausziehen und gegen ein kleines Film-Magazin oder eine Nassplatte austauschen kann. Ich weiß nicht, ob es tatsächlich so kleine Kameras dafür gab und ob die Belichtungszeit für sowas langsames ausreichend ist.

Ehrlich gesagt, habe ich absolut gar keine Ahnung, worum es sich hier tatsächlich handelt. Es gibt keine Beschriftung, keine Marierung, rein gar nichts, was mir einen Hinweis auf Hersteller oder Modell geben würde. Ich wüsste nicht mal genau, wonach ich suchen sollte. Zuerst dachte ich, es würde sich eigentlich eher um sowas wie eine Kamera Obskura handeln, nur ein bisschen mehr ausgeklügelt mit Linse und so, weil der Verschluss nämlich in der B-Einstellung hängen blieb und ich den Hebel manuell zurück setzten musste. Nach ein paar Mal fing er dann aber regelmäßig an, automatisch wieder zurück zu schnappen.


Leider ist der Balgen vorne von Frontplatte abgerostet. Überhaupt ist da schon ein kleines bisschen viel Rost im Spiel. OK, nennen wir das mal Patina! ;-) Aber funktionstüchtig ist das so nicht, deswegen werde ich da eine hochprofessionelle Restauration durchführen. Also, so professionell, wie ich das kann. Ich werde keine großen Veränderungen vornehmen, keine Angst. Nur den Balgen möchte ich schon ganz gerne wieder vorne dran haben an der Stelle, wo er hin gehört. Der Plan ist, dass ich dafür den Rost weg mache, zumindest dort wo die Verklebung war, welche wohl die Feuchtigkeit angezogen hat. Also nicht außen rum, nur innen, wo es nötig ist. Dann werde ich es wohl mit dem guten doppelseitigen Teppichklebeband versuchen und wenn das nicht hält, mit dem flüssigen Latex, das ich eh noch im Schrank stehen habe. Das ist weniger aggressiv als irgendein Klebstoff.

Also, stay tuned. Vielleicht kriege ich ja auch noch raus, was das überhaupt für ein Teil ist. ;-) Sieht ein bisschen nach sowas wie einer primitiven Ensignette aus, aber die waren glaube ich alle mit Film, oder?