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Im Siegtal bis Blankenberg und zurück

Das Wetter war heute entscheidend wärmer, wenn auch etwas diesig: Viel hohe Bewölkung, die für Streulicht sorgt. Eigentlich keine gute Voraussetzung für scharfe, kontrastreiche Fotos. Noch dazu war ich in der Mittagssonne unterwegs, sodass alles etwas bläulich erschien. Zudem habe ich zum Radfahren mal wieder die Linsen genommen, damit ich nicht ständig Probleme mit der Brille habe. Dafür habe ich dann Probleme mit dem Scharfstellen, zumindest im Live View.

Naja, aber trotz der vielen Dinge, über die ich jetzt gemeckert habe, habe ich doch einen ganzen Haufen schöner Fotos mit nach Hause gebracht. Da wären zum Beispiel die Pferde an der Eisenbahnunterführung irgendwo zwischen Nirgendwo und Hastenichgesehen. (An der anderen Kläranlage beim Dondorfer See, falls es jemand genau wissen möchte.) Und ja, ich habe das Pferd tatsächlich angeblitzt, aber ich habe es vorher gefragt, ob es was dagegen hat. ;-) Die standen halt leider so sehr im Schatten, dass das anders einfach nicht ging. (Ich seh mich demnächst dann doch noch mit aufklappbarem Reflektor durch die Gegend fahren...)


Nachdem ich Blankenberg rechts liegen gelassen hatte, bin ich an der Bahn weiter über die Brücke ins nächste Kuhkaff und habe da die Kühe fotografiert. Eigentlich standen die ganz friedlich auf der Weide rum, aber Kühe sind ja sowas von neugierig. Und groß! Wenn man auf der anderen Seite eines Stacheldrahtzauns auf dem Boden kniet, um den richtigen Winkel zu finden, dann bekommt man doch irgendwie zumindest ein kleines Bisschen Respekt vor diesen großen Tieren, vor allem, wenn sie in der Herde auf einen zugelaufen kommen.



Diese Fliegen vor allem! Also, ich könnte es glaube ich nicht aushalten, Kuh zu sein. Das sitzen einem den ganzen Tag diese Viecher im Gesicht! Schlimm! Schlimm, schlimm! Andererseits, mit dem vielen Fell merkt man das vielleicht gar nicht? Ich hab die Kühe gefragt, aber sie haben mir keine Antwort gegeben.

Auf der anderen Seite des Weges saß derweil der Reiher auf dem Feld und der Turmfalke auf der Stromleitung. Ersterer ist hier ja wirklich heimisch, ich mein, kaum eine bessere Gegend, um Frösche und sonstiges Kleingetier zu finden, als auf den frisch gemähten Feldern rund um die Sieg. Und letzterer kommt sicher von Blankenberg hier runter, um ebenfalls am reichlich gedeckten Tisch teilzuhaben. Danach geht es dann wieder den Berg hinauf zum alten Turm, in dem die Falken wahrscheinlich wieder ihr Nest haben.


Ach ja, und ganz zufällig kam nebenbei auch noch die S13 über die Brücke gerumpelt. Übrigens nicht die einzige, die ich heute gesehen habe. Allerdings die einzige, die ich fotografiert habe. Während ich hier gestanden und Bilder gemacht habe, kamen bestimmt zwei S-Bahnen und zusätzlich der Regionalexpress. Es scheint also so, dass die Bahn die volle Taktung wieder aufgenommen hat. (Als ich in Dondorf am See gesessen habe, zischten hinter mir mindestens auch schon drei Bahnen vorbei.)

Hier an dem kleinen Deich, der die Ortschaft schützt, stehen übrigens ganz viele verschiedene Wiesenblumen rum, von denen ich absolut keine Ahnung habe, wie die heißen. Außerdem schwirrte und sirrte es um mich herum, lauter Fliegen, Bienen und Käfer, die hier ebenfalls einen reich gedeckten Tisch finden. Einen Käfer und eine Wildbiene habe ich auch erwischt, wie man sieht, aber die genauen Arten, da wüsste ich nicht mal, wo ich da in der Wikipedia zu suchen anfangen sollte. (Gibt es auch einen Insektenidentifikator im Netz? Müsste ich mal suchen. Aber Insekten gibt es einfach viel zu viele, als dass da ein Nicht-Experte wie ich den Überblick behalten könnte!)



Von hier aus habe ich dann den Heimweg angetreten, wie immer auf der anderen Seite der Sieg entlang, also Richtung Allner. Am Campingplatz habe ich dann aus dem Augenwinkel was flattern sehen, was immer wieder auf dem Stacheldraht gelandet ist: Ein Hausrotschwanz. Leider ist auch der für das 200mm etwas weit weg gewesen, auch nachdem ich hier wieder die Mitte ausgeschnitten habe. Ich sollte doch mal wieder die zweite Tasche mit nehmen, in der sich der 2x Konverter befindet...


Trotzdem, recht gute Bilder geworden. Bei der Helligkeit und dem starken Hintergrundkontrast lassen sich allerdings ein paar chromatische Fehler selbst mit diesem Objektiv nicht ganz vermeiden. Liegt halt in der Natur der Dinge, dass unterschiedliche Wellenlängen unterschiedlich stark gebrochen werden.

Zu guter Letzt habe ich dann noch einen Bussard gesehen. Der saß auf einem Pfahl und hat ganz genau so lange still gehalten, bis ich zwei Bilder von ihm gemacht hatte. Zum Glück waren sogar beide auf Anhieb scharf, sodass ich die freie Auswahl hatte! Danach ist er dann aufgeflogen und hat sich weiter hinten auf einen der Zäune zwischen den Pferden niedergelassen.


Leider war er zu weit weg, sodass ich auch auf den Fotos nicht erkennen kann, was er da zwischen den Krallen hat. Könnte eine Maus sein? Lecker, Abendessen! ;-) Was übrigens ein gutes Stichwort ist, ich hab langsam Hunger...