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Mit dem Fahrrad nach Siegburg

Heute das Rad genommen und nach Siegburg gedüst. War mal wieder notwendig die Entfernung zu erhöhen, so einfach mal 10km drauf legen auf die übliche Route. Und jetzt tun mir die Beine weh. Ein ganz kleines bisschen. ;-)

In Siegburg nur kurz angehalten, da waren mir definitiv zu viele Leute. Man muss es ja nicht drauf ankommen lassen, der/das Virus gammelt ja angeblich noch immer an jeder Ecke rum. Oder auch nicht, je nachdem, wen man fragt. Ich frage mich grundsätzlich immer erst mal selber und als Antwort kam: Jung, Du kannst normalerweise Leute schon nicht leiden. Stimmt, hab ich geantwortet.

Deswegen habe ich lieber ein paar Fotos gemacht, die ich so nicht schon 100 Mal habe. Unter anderem stand da dieser alte, ehemals himmelblaue Benz auf dem Parkplatz hinter der Abtei auf dem Michaelsberg. Leider hatte ich das ganz weite Weitwinkel nicht dabei, so musste das 28mm reichen.


Der Strauch mit den gelben Blumen war auch ganz in der Nähe und hatte es mir angetan. Mit dem dunklen Hintergrund und bei weit offener Blende kamen die richtig gut raus.

Ansonsten habe ich mal wieder ein paar Vögel beobachtet. Davon gab es mal wieder einen ganzen Haufen in den Siegauen. Die Nilgänse habe ich zwar schon auf dem Hinweg gesehen, aber ich dachte, die passen zu den anderen Vögeln. Zum Beispiel den diversen Reihern, die zwischen dem frisch gewendeten Gras rum saßen und allerlei Gekreuche und Gefleuche eingesammelt haben.



Aber besonders cool waren die Milane. Der eine kam ganz nah über mich drüber gesegelt. Offensichtlich fühlten sich die Reiher davon absolut unbeeindruckt. Ich nehme an, die passen auch einfach nicht mehr ins Beuteschema. Da ist wahrscheinlich so bei Hasengröße Ende. Aber davon gab es hier heute keine, jedenfalls nicht, dass ich einen gesehen hätte.

Bilora Bella mit 35mm Film

Ein Spoiler vorne weg: Was ich hier in diesem Posting beschreibe, hat offenbar nicht funktioniert. Warum auch immer, der Film war nachher leer. Also, völlig unbelichtet. Doof. :-( Trotzdem veröffentliche ich diesen lange vorbereiteten Artikel mal, vielleicht hat jemand ja eine Idee, wo was schief gelaufen ist. Außerdem habe ich heute keine Lust, irgendwas anderes zu schreiben, weil mein Kopf etwas drückt. Ich mache das Wetter verantwortlich.

Jedenfalls:

Wie berichtet habe ich meiner Mutter ihre alte Bilora Bella aus der Tasche geleiert, um damit ein paar Experimente zu machen. Insbesondere, weil ich einen hochmodernen 35mm Film (den billigsten, den ich finden konnte) einlegen wollte, um mal ein paar Testfotos zu machen.

Genau dies habe ich am 23. April gemacht, als endlich mein Paket mit den billigen tschechischen Foma-Filmen kam, nachdem das eine Woche in Berlin in irgendeinem Verteilzentrum rum gegammelt hatte. Wie ich die Filmaufnahmespule vorbereitet hatte, kann man im oben verlinkten Artikel anschauen. An den Film habe ich dann vorne erstmal einen Streifen Papier angeklebt, um ihn besser in diese einfädeln zu können. Wenn das Papier erst schön stramm um die Spule gewickelt ist, habe ich die Hoffnung gehabt, dass der Film auch entsprechend gut mit da drum zu ziehen ist. Film ist schließlich relativ dick und stabil und störrisch, wenn er gewickelt werden soll. Das Ganze sah jedenfalls so aus:


Wie man sehen kann, habe ich unter die Filmpatrone noch eine leer CR2032 geklemmt, damit die nicht so sehr hin und her wackeln kann.

Insgesamt habe ich innerhalb von knapp einer Woche 15 Mal auf den Auslöser gedrückt, bis ich beim Vorspulen nur noch das Gefühl hatte, dass ich den Film strammer um die Aufwickelspule ziehe. Zumindest habe ich dieses charakteristische knrischende Geräusch von Plastik auf Plastik mal so interpretiert. Also habe ich mich mit einer dicken dunklen Decke bewaffnet in den Heizungskeller begeben, den dunkelsten Raum im ganzen Haus. (Ich müsste mir, wenn ich sowas öfter vor habe, mal so einen Wechselsack besorgen. Kosten jetzt auch nicht die Welt. Und vielleicht will ich ja tatsächlich mal anfangen, meinen s/w-Filme selber zu entwickeln, da bräuchte ich sowas eh.) Habe also die Kamera in die Decke gewickelt und dann im Stockfinstern geöffnet, was schon mal gar nicht so leicht war, weil ich ja das kleine Fotonummer-Fenster an der Rückseite gestopft und abgeklebt hatte, und das befindet sich dummer Weise genau mittig in dem Verschluss-Ring, der die Rückwand mit der Kamera verbindet. Mit etwas Geduld konnte ich dann die Aufnahmespule aber heraus fummeln, hoffentlich ohne den Film zu viel mit meinen Fettfingern zu bedaddeln, und schließlich zurück in die Plastikpatrone spulen.

Dann am nächsten Tag habe ich das gute Stück - zusammen mit einem Haufen alter Dia-Filme, die noch der Schwiegervater vor über 10 Jahren belichtet haben muss und die wir beim Aufräumen gefunden haben - zum Labor gegeben. Bis hierhin klingt das alles ja noch ganz gut, aber als die Filme dann aus der Entwicklung zurück kamen, hatte ich schon ein ungutes Gefühl, nachdem die diesen hier trotz anweisung doch geschnitten hatten. Leer. Keines meiner schönen Fotos ist was geworden... Schnief...


Und so ist das einzige, was ich vorzeigen kann, die Liste der Bilder, die ich dachte, dass ich sie gemacht hätte. Echt schade, ich hatte mich schon drauf gefreut, mal was echt exotisches hier vorführen zu können. So ganz verstehen tu ich das aber auch nicht, denn wenn man den Auslöser drückt, geht ganz offensichtlich der "Verschluss" auf und zu. Und selbst, wenn das Timing völlig off sein sollte, irgendetwas müsste man ja schon sehen können, zumindest einen Schatten oder sowas... Naja, Schwamm drüber.

Abendspaziergang mit Lämmern und einer Ratte

Heute mal wieder bei der Mutter zum Einkauf gewesen, damit die für den kommenden Feiertag gerüstet ist. Heute Abend dann noch mal zu den schwarzen Lämmern hoch gelaufen, weil die zwar mittlerweile etwas größer sind, aber noch immer extrem niedlich! Aber da muss man ja erst mal hin kommen, weil, die stehen ja nicht direkt um die Ecke, sondern auf halbem Weg nach Söven. Also erst mal ein paar Blumen abgelichtet:


Als wir dann über das Feld geschlichen sind, mussten wir feststellen, dass der Weg mittlerweile total mit Kamille und Kornblumen zu gewuchert ist. Das riecht nicht nur wie ein frisch geöffneter Topf Honig, auch summt und brummt es, weil hunderte Bienchen und Hummeln die vielen verschiedenen Blüten besuchen:


Aber dann kamen wir endlich zur Hauptattraktion: Den Lämmern! Die hüpfen und springen zwischen den Altschafen hin und her. Extrem niedlich! Und beim Fotografieren habe ich mich wieder in die gleiche Distel gesetzt wie beim letzten Mal! Man sollte meinen, dass ich es mal gelernt hätte!



Ach ja, und die Mohnblume habe ich bei komplett offener Blende gemacht, da kann man so richtig sehen, wie weich der Hintergrund wird mit dem 50mm. Der Wald im Hintergrund sieht schon wirklich aus, wie durch einen Glasbaustein fotografiert. Schon fast unwirklich.


Auf dem Rückweg begegnete uns als erstes mal eine dunkler getigerte Katze, die von den dicken Elstern angefeindet wurde, bis sie dann die Schnauze voll hatte und davon geschlichen ist. Die Viecher sind ja schon ganz schön dreist, dafür dass die im Prinzip ja schon in das Beuteschema einer Katze passen würden.

Und dann haben wir den dicken roten Kater gesehen, wie er ins gemähte Gras gepeilt hat. Und *zack* hatte er die dicke Ratte im Maul! Die arme kleine Ratte, hat die ganze Zeit noch gefiept. Er kam dann auf uns zu und an uns vorbei gerannt, um die Beute nach Hause zu schaffen. Was bin ich froh, dass der nicht zu uns gehört, der sah nämlich so aus, als hätte er vor gehabt, die im Wohnzimmer wieder laufen zu lassen... ;-)



So, und das war dann dieser Abendspaziergang. War ja schon sehr ereignisreich! Aber jetzt erst Mal duschen!

Zwei Mal grillen, bitte

Nicht viel zu berichten heute, deswegen gibt es nur mal ein paar Fotos vom Essen. Nachdem gestern nämlich so viel beim Grillen übrig geblieben ist, habe ich heute das Feuer gleich noch mal entzündet.



Schließlich war das Wetter dazu passend. Problem ist nur, dass ich viel zu viel Zwiebel an der Bruschetta-Auflage hatte und im Zaziki war auch noch richtig kräftig Knoblauch! Wieder kein Schlaf heute Nacht! ;-)

Ach ja, um noch was abzutrainieren, sind wir nachher in den Wald gefahren, um noch ein paar Kilometer zu laufen, aber es war schon so dunkel, dass da keine wirklich brauchbaren Fotos entstanden sind. Aber schon mal wieder was anderes, wir waren schon ewig nicht mehr in der Waldau...

зени́т

Jajaja, ich soll nicht immer alten Scheiß bei Ebay kaufen. Aber wie soll ich dann ein Feeling für die Welt der Fotografie im ehemaligen Ostblock bekommen? Deswegen habe ich günstig eine alte Zenit ET erstanden, komplett mit dem berühmt-berüchtigten (dazugehörigen) Helios 44-2. Die Sowjets waren offenbar der Meinung, dass Normalobjektive 58mm Brennweite haben. Übrigens eine Meinung, die noch auf die Firma Zeiss zurück geht, von der dieses Objektiv-Design am Ende des zweiten Weltkrieges als Wiedergutmachung mitgenommen wurde. Oder hat man damals unter sozialistischen Bruderstaaten solche Entwicklungen einfach hin und her geschoben? Ich hab da nicht gelebt, das muss mir mal ein Historiker aufdröseln. Was ich weiß ist, dass die Nachfolgestaaten der UDSSR es auch heute noch nicht sooo genau mit dem Copyright nehmen...

Aber ich bin mal wieder vom Thema abgekommen: Der Body dieser voll analogen Kamera ist gebaut wie ein Panzer. Oder zumindest so, als könnte man mit einem Panzer drüber fahren und nachher noch immer Fotos machen. Das Objektiv würde das zwar wahrscheinlich nicht aushalten, aber der Rest der Kamera macht einen Eindruck, als würde man einen kleinen Barren Blei mit sich rum schleppen. Build Quality 1a!


Etwas ungewöhnlich für die Gegenwart: Der Verschluss ist aus Stoff und läuft seitlich ab. Aber damals war das wohl nichts Ungewöhnliches. Deswegen macht sie - wenn man vom Klappgeräusch des Spiegels absieht - relativ wenig Lärm beim Auslösen. Außerdem hat sie einen eingebauten Belichtungsmesser, der aber auch extrem simpel gestrickt ist: Oberhalb des Objektivs befindet sich eine Photozelle aus (wahrscheinlich) Selen, die eine kleine Nadel oben am Gehäuse ausschlagen lässt. Dann kann man, wenn man die richtigen Filmwerte am inneren Drehknöpfchen eingestellt hat, am äußeren so lange schrauben, bis der kleine runde Anzeiger diese Nadel überdeckt und dann die passenden Blenden/Belichtungszeit-Kombinationen ablesen. Simpel und praktisch unkaputtbar. Man braucht keine Batterien, das funktioniert alles ganz von selbst.


Wie man sehen kann, ist das zugehörige Helios 44-2 leider leicht ölig auf den Blendenlamellen. Aber nichts, was die Funktionstüchtigkeit in irgend einer Form einschränken würde. Was allerdings gewöhnungsbedürftig ist: Das Objektiv hat gar keinen Blendenring im eigentlichen Sinne. Stattdessen befindet sich ganz vorne (also da, wo man eigentlich intuitiv scharf stellen würde) nur ein Vorauswahl-Ring ohne Klicks, der die Blende kontrolliert, und das auch noch irgendwie "falschrum": Wenn man den Punkt auf 16 dreh, ist die Blende offen, wenn man ihn auf 2 dreh, ist sie maximal geschlossen. Der Sinn dahinter ist mir nicht ganz eingängig. Manches Internet behauptet ja, dass das was mit der Blendenvorauswahl für Automatik-Bodies zu tun hätte, aber bräuchte man dann nicht trotzdem noch einen "richtigen" Blendenring? Egal. Man kann ja sehen, wie weit die Blende geschlossen ist, muss man ja nur rein gucken. Und in Blendenschritten zählen kann ich im Schlaf. (2 - 2,8 - 4 - 5,6 - 8 - 11 - 16 - ist ja jetzt nicht so schwierig, oder?) ;-)

(EDIT 13.6.2020: Nach längerer Benutzung habe ich herausgefunden, dass das Objektiv sehr wohl einen "echten" Blendenring hat, nämlich ganz vorne, der mit den Blendenzahlen drauf. Dieser ist nur - wahrscheinlich durch jahrelange Nichtnutzung - so steif geworden, dass ich da schon eine gewisse Kraft aufwenden musste, um ihn zu bewegen. Danach ging es dann langsam etwas besser, aber ich glaube, das Ganze müsste mal gefettet werden. Ist aber auch völlig egal, das Objektiv lässt sich ja genau so gut über den Blendenvorauswahlring bedienen.)

Jedenfalls war dieses Objektiv ja auch der eigentliche Grund, weshalb ich dieses Angebot genommen habe: Das Helios 44 ist ja bekannt für sein besonderes Bokeh, bei dem bei offener Blende an den Rändern und in den Ecken keine runden Unschärfen entstehen sondern länglich verdrehte, was teilweise ganz witzige Effekte macht. Habe dann jetzt nur festgestellt, dass die M42-Adapter, die ich habe, so "kurz" sind, bzw das Objektiv nach hinten raus beim Einstellen auf Unendlich so lang wird, dass es an der Korrekturlinse anstößt. Möööp! Ich mein, man kann trotzdem Fotos machen, man kommt halt nur nicht bis Unendlich. Hier mal vier ganz schnelle Schnappschüsse im Garten:



Wie immer bei Fotos mit manuellen Objektiven gilt, dass die Unschärfe hauptsächlich auf mich, meine Blindheit und die billige Adapterlinse zurückzuführen ist. ;-) Die Bilder sind jetzt für den Effekt, den man damit erzielen kann, auch nicht unbedingt die besten Beispiele, aber man kann an den Rändern schon erahnen, wo das hin führen würde, wenn ich die richtige Entfernung zwischen Vorder- und Hintergrund gefunden hätte. (Da das Objektiv bis auf 50cm runter fokussiert, ist es für Blumenbilder übrigens echt gut geeignet, habe ich den Eindruck.)

Tja, hm, muss ich mir adaptermäßig jedenfalls mal was anderes überlegen. Gibt ja vielleicht noch andere Möglichkeiten. Ist jetzt aber auch nicht so schlimm, denn ich werde das Teil jetzt erst mal weiterhin auf dem dafür gedachten Body ausprobieren. Dafür habe ich direkt einen von den guten tschechischen Filmen in die Zenit eingelegt. Freut euch also demnächst mal wieder auf ein paar schwarzweiß-Bilder.