Skip to content

Olympus OM-10 und Tokina SD 28-70mm 1:3.5-4.5

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass ich bei dem bescheidenen Wetter draußen die ganze Zeit nur damit beschäftigt bin, mich um antike Fototechnik zu kümmern: Gestern der Herr vom Fotoladen angerufen, dass ich die OM-10 wieder abholen könnte; die hatte ich ja noch im November da hin gebracht, weil der Schnittbild-Indikator nicht mit dem tatsächlichen Fokus übereinstimmte. Allerdings wollte der Techniker nicht nur das sondern auch all die anderen Probleme, die die Kamera hat, fixen, nämlich: Lichtdichtungen erneuern und Elektronik justieren und noch andere Kleinigkeiten. Kostenvoranschlag jenseits von 200,-. Ja, sorry, ich kann das Geld auch noch nicht sch**ßen. ;-)

Und deshalb habe ich sie einfach wieder abgeholt. "Ist zwar schade," hab ich mir gedacht, "aber dann kommt sie halt als Ausstellungsstück in die Vitrine." Zu Hause angekommen habe ich sie dann trotzdem mal vor's Auge gehalten und siehe da: Dadurch, dass die einmal komplett auseinander genommen und wieder zusammen gesetzt worden ist, passt der Schnittbildindikator auch wieder! Yay! Scharfe Fotos! Gut, die restlichen Probleme hat sie noch immer, auch wenn ich von Lichtlecks auf den Fotos bisher noch nichts gesehen hatte. Und dass sie Elektronik halt teilweise etwas mit den Belichtungszeiten daneben liegt, stört jetzt auch nicht weiter, dann muss ich halt manuell korrigieren. Tja, noch ein Gerät, durch das ich bei Gelegenheit einen Testfilm durch jagen werde. Aber auf jeden Fall ist sie zu hübsch zum Wegwerfen:


Jedenfalls habe ich mir daraufhin noch mal das Tokina-Zoom vorgenommen, das damals mit der Kamera zusammen kam. (Die 50mm Zuiko f/1.8 Festbrennweite ist zwar viel besser, wildly underrated, imho, aber das Zoom hat einen gewaltigen Vorteil: Den Makro-Modus!) Bei dem steckt die Blende ja auf "offen" fest. Wobei, das stimmt nicht ganz: Drehe ich am Blendenring, passiert zwar erst mal nichts, wenn ich die Abblendtaste drücke, aber wenn ich dann den kleinen Pinn mit der Feder vorsichtig an stupse, schnappt sie dann doch irgendwann zu. Ich nehme also an, die Feder ist zu schwach, die leicht verölte Blende noch zu bewegen. Außerdem ist das jetzt nicht das hochwertigste Material, das da verwendet wurde: Das ist alles auf Plastik gelagert, nur die wichtigsten Teile sind aus Messing (oder lackiertem Stahl?). Da nimmt mit der Zeit die Reibung zu.

Als erstes habe ich mal etwas Exploratory Surgery betrieben und versucht, an die Blende heran zu kommen. Von vorne scheint mir das bei einem Zoom wenig erfolgversprechend, besonders weil das so mit Locktight zu geballert ist, dass ich nie im Leben die vordere Linsengruppe ab bekommen werde, ohne was kaputt zu machen. Deswegen von hinten:


Soweit, so gut. Als Erstes ist mir die kleine Kugel, die für den Blendenklick zuständig ist, flöten gegangen und ich musste sie auf unserem grauen Teppich suchen gehen, was mit Hilfe der Handy-Lampe sogar geklappt hat. Ich habe sie versucht, auch wieder einzubauen, aber bin kläglich gescheitet. Habe ich jetzt eine klicklose Blende, die nicht geht, auch egal.

Von hinten komme ich jedenfalls nicht an die Blendenbaugruppe ran. Also Plan B: Die Feder ersetzen, die ist nämlich total ausgeleiert. Dabei festgestellt, dass sich die Halterung, an der die Feder festgemacht ist, mit bewegt, weil da das alte Locktight so weg gebröselt ist, dass das nix mehr hält - sollte ich doch mal von Vorne versuchen? Nennen wir das Plan C! ;-) Da ich kein Locktight habe, habe ich ein paar tropfen Lack genommen. Geht auch.

Dann eine alte Kugelschreiber-Feder genommen. Wie erwartet ist die aber zu stramm: Wenn ich am Blendenring drehe, geht die Blende auch dann zu, wenn ich gar nicht die Abblendtaste drücke, weil dann die Feder, die die zurück hält, nicht genügen Spannung hat. Grmpf. Grundsätzlich jetzt auch kein Problem, wenn das nicht die Belichtungsautomatik verwirren würde, die darauf beruht, dass bei Offenblende gemessen wird und erst beim Auslösen die Blende bis zum eingestellten Wert geschlossen wird.


Also die viel zu starke Feder wieder raus gefummelt und das Ding einfach so wieder zu geschraubt. Muss ich halt weiterhin mit Offenblende arbeiten. Aber gerade beim Makro-Modus möchte man doch gerne mal abblenden, um mehr Tiefenschärfe zu erhalten. Also alles nicht so toll. Mal sehen, was ich da mache. Ich habe für heute jedenfalls erst Mal keinen Bock mehr, da weiter dran rum zu fummeln (und noch mehr kaputt zu machen).