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Über den Hausberg und zurück durchs verschneite Rosental

Es hat über Nacht heftig geschneit und alles ist weiß. Da wir hier im Rheinland leben, dauert das ungefähr einen halben Tag, bevor sich die Weiße Pracht in den üblichen Unansehnlichen Modderschlontz verwandelt. Also bin ich direkt nach dem Aufstehen raus, es war noch nicht mal ganz hell, um mit zwei Kameras bewaffnet wenigstens ein paar schöne Winterbilder mit zu nehmen. Ich hoffe, es ist mir gelungen.

Angefangen habe ich mal wieder mit den Schmuddelpferden, die sind ja mittlerweile in jedem zweiten Artikel, habe ich den Eindruck. Dieses Mal standen sie allerdings ganz weit weg unter ihrem Verschlag, da habe ich mich hauptsächlich auf den Trecker konzentriert.


Danach bin ich dann auf den Hausberg gestiegen, also einfach links abgebogen und den Hundepfad hoch, den wir früher immer zum Entleeren des Wauwaus benutzt haben. (Deshalb weiß ich ja, was sich unter dem Schnee versteckt. ;-)) Hier habe ich dann die üblichen Zaunpfosten- und Brombeerranken-Bilder geschossen. Im Schnee machen die sich jedenfalls auch ganz gut.


Hatte ich erwähnt, dass ich mich mal wieder nicht entscheiden kann, welche Bilder ich nehmen soll, deswegen sind es 45 geworden. Für einen normalen Eintrag ist das viel zu viel, also geht es im "erweiterten" weiter: Klick! ;-) "Über den Hausberg und zurück durchs verschneite Rosental" vollständig lesen

Schwarz-weiß, analog und Mittelformat, Teil 2: Den Hausberg rauf und runter

Film: Fomapan 100 (120 #2), Kamera: Zeiss Ikon Mess-Ikonta 524/16, Novar 75mm f/3.5

Da auf Grund der vorherrschenden Wetterverhältnisse - mit einem Wort: Bäh! - auch heute wieder keine aktuellen Fotos ihren Weg hier ins Blog finden werden, habe ich mich dazu entschlossen, den zweiten 120 Rollfilm auszustellen, den ich im Dezember belichtet habe. Die Bilder sind auch alle ganz gut geworden, finde ich, bis auf die Tatsache, dass die letzten paar bei der Filmentnahme wohl etwas viel Licht abbekommen haben. Ist wohl, so wie ich das verstehe, hauptsächlich ein Problem der modernen Filmmaterialien aus Polycarbonat, die lassen mehr Licht einsickern, wie ein Lichtleiter, sozusagen, wenn da irgendwo eine Stelle ist, die nicht fest genug gewickelt ist. Aber das halt nur als einleitende Vorrede, denn mit etwas digitaler Nachbearbeitung ist das Ergebnis trotzdem noch gut - und teilweise sogar sehr witzig, wenn die Nummerierung von der Rückseite durchscheint wie bei der Nummer 9. ;-)

Das erste Bild auf dem Film zeigt mal wieder meine lieben Schmuddelpferde. (1/100s, f/8.) Natürlich sind das nicht meine im engeren Sinne, sondern mehr so liebgewordene, alte Bekannte. Normalerweise kommen sie schon immer ans Tor, wenn sie mich sehen, aber heute nicht. Das macht aber nicht viel, denn die Auflösung vom Film ist so hoch, ich könnte die in der Mitte ausschneiden und hätte noch immer mehr "Pixel" (Silber) als bei einem 35mm Film. Mache ich jetzt aber nicht, weil mir das Bild so eigentlich ganz gut gefällt: Die Pferde in der Mitte, eingerahmt von Bäumen, die Fahrzeugspuren auf der Wiese, der weite Himmel darüber. Etwas schief ist es allerdings auch, und es könnte etwas schärfer sein. 15m hatte ich eingestellt, die Tiere waren aber wohl doch etwas weiter weg.


Das zweite Bild mit dem Jesus (das eigentlich das dritte ist, aber dazu ganz am Ende noch mehr) hingegen ist so knackig scharf, dass ich Aua in den Augen kriege, wenn ich länger hin schaue. (1/200s, f/8.) Zumindest auf meinem kleinen, HD-Ready-Notebook-Display ist das so, dass ich eigentlich den Eindruck habe, alles wäre in focus. Erst, wenn ich das Bild anklicke und es in voller Auflösung präsentiert bekomme, sehe ich dann: "Ah, der Jesus ist ja noch mal schärfer als der Hintergrund!" Da habe ich wohl mit den 7m, die ich am Objektiv eingestellt hatte, ziemlich gut geraten. Wie gesagt, der Messsucher ist ja nicht so 100%-ig, mehr so eher 85%-ig! ;-) Wenn ich dann ins Original-Bild schaue und die Auflösung mal einfach halbiere (weil das ja eh vom Scanner gelogen ist), sehe ich schließlich, wie scharf so ein Mittelformat tatsächlich ist. Die Filmstruktur sehe ich ja eigentlich erst in dieser Auflösung überhaupt. Erstaunlich, dabei ist das doch der billige Fomapan, von dem ich jetzt wirklich nicht so viel erwarte wie von einem teuren Ilford oder Ähnlichem.


Ein Maß für die Schärfe ist für mich ja auch immer, wie groß das JPG am Ende ist, wenn ich es bei 75% komprimiere. bei 180kb ist das schon eine Menge; OK, sind auch viele Kontrastübergänge drin, wegen dem Gestrauche im Hintergrund, aber das ist ja bei diesem Ausschnitt und in dieser Vergrößerung nun wirklich nicht mehr scharf. Sieht meiner Meinung jedenfalls nicht deutlich schlechter aus, als hätte ich mit der Zenit und dem Helios drauf gehalten. Gut, es hat dann schon etwas mehr Grain, aber ich mein, der Ausschnitt da oben ist ja jetzt auch so, als würde ich mit einer Lupe direkt ins Negativ starren. Und außerdem: Grain is good! ;-)

Weiter bin ich gelaufen, bis zur Kirche in Rott, wo die Tiere im Vorgarten standen, und habe dort dann auch diese noch mal fotografiert, einfach so, um mal einen Vergleich zu haben, wie das im Mittelformat aussieht. Elefanten und Giraffen machen sich jedenfalls sehr gut, finde ich. (1/200, f/8.) Die Laterne und die Häuser stören mich etwas, aber was willste machen, die sind halt da. Ein Breitseiten-Foto bei dem Licht ging halt nur aus der Richtung, ansonsten hätte ich Abends noch mal wieder kommen müssen, dann hätte ich die Kirche im Hintergrund gehabt und wahrscheinlich zu wenig Kontrast. Da ich ja mit ziemlich großen Blendenzahlen arbeiten muss, weil der Verschluss ja nur bis 1/300s geht, ist auch alles ziemlich scharf, auch außerhalb des 10m Abstands, den ich eingestellt hatte. Bokeh ist so jedenfalls nicht wirklich hin zu bekommen. Trotzdem, auch dies ist ein nette Bild.


Die Nilpferde mit dem Trecker im Hintergrund machen sich auch im 6x6-Format sehr gut, besonders mit den Highlights der tief stehenden Wintersonne auf der Seite. (1/200s, f/8.) Hier stören mich die Häuser im Hintergrund weniger, Fachwerk und Backstein sind jetzt vielleicht nicht wie auf einer Afrika-Safari, aber immerhin nicht so generisch wie die Mauern auf dem ersten Bild. Schönes Bild.

Beim dritten Safari-Foto kann man schon ein bisschen sehen, was auf den kommenden Bildern zum Problem wird: Am unteren Rand ist Licht in den Film eingedrungen und hat einen Streifen hinterlassen. Hier, bei Löwen und Giraffen, ist das aber noch nicht so schlimm, dass ich nachträglich digital am Kontrast hätte schrauben müssen; stattdessen wäre es wahrscheinlich gar nicht aufgefallen, wenn ich den besonders betroffenen Bereich einfach weggeschnitten hätte, was auch die Komposition des Bildes kaum verändert hätte. Ansonsten: Bei 1/300s und f/5,6 kann man immerhin schon sowas wie Bokeh in den Giraffen erahnen, somit hat sich die eine Blende schon durchaus bemerkbar gemacht. Allerdings habe ich hier mit 5m Abstand auch schon einiges näher gestanden.

An der Grundschule in Söven habe ich auf dem Rückweg dann das Graffiti eines Seilchenspringers fotografiert; das hatte ich bestimmt auch schon mal mit einer anderen Kamera hier drin, da kann man Vergleichen. (1/200, f/8.) Außer, dass ich ja bekanntermaßen Kameras nicht gerade halten kann, sieht das Bild eigentlich sehr gut aus: Kontrastreich, die Regenrinne wirft einen interessanten Schatten, die Andeutung von Bäumen als Krone am oberen Bildrand, die Betonsteine im Fundament und auf dem Platz davor, alles eigentlich ganz gut gelungen. Wenn es denn gerader wäre. Ich mein, OK, zu der dynamischen Bewegung des Seilchenspringers passt der schiefe Winkel schon irgendwie, aber es ist doch etwas viel, oder? Jedenfalls bin ich auch hier von der Auflösung so richtig umgehauen: Man kann jede einzelne Erhebung in den Waschbetonplatten erkennen, so winzig sie auch sein mögen, und der Schattenwurf ist auch messerscharf. 3,50m waren wohl genau die richtige Einstellung.


Halb durchs Dorf trifft man ja noch auf die Kapelle, vor dieser hing an jenem Tag ein Stern, es ging schließlich auf Weihnachten zu. (1/200s, f/8.) Auch hier sieht man schon ein bisschen viel Licht, das in den Film eingedrungen ist. Schade, das Bild ansich ist nämlich ganz gut geworden. Hier habe ich die Entfernung übrigens erst mit dem Messsucher ausgemessen, dann die üblichen zwei Striche drauf gelegt und bin schließlich noch einmal von der Stelle, an der ich das Bild machen wollte, hin und wieder zurück gegangen und habe dabei (weite) Schritte gezählt und bin bei all diesen Methoden auf ungefähr 16m gekommen, die ich dann auch nach bestem Gewissen und Möglichkeit eingestellt habe. (Da ist kein Strich am Objektiv, der nächste ist bei 15m.) Scheint aber auch hier gut geklappt zu haben. OK, f/8, selbst der Baum im Hintergrund rechts am Rand ist noch einigermaßen scharf und der war eher so "unendlich" weit weg. Aber ansonsten: Bis aufs Lichtleck und die blöde Sat-Antenne links oberhalb vom noch blöderen Lieferwagen gefällt es mir gut. Die kann man ja weg schneiden. ;-)

Auf dem Rückweg habe ich vorher übrigens einfach mal den Ausblick zum Ölberg eingefangen. Das Bild passte nur nicht so gut in die originale Reighenfolge, deshalb habe ich es zu den thematisch ähnlichen gepackt. Weil ich hier gegen das Licht gearbeitet habe und praktisch im vollen Sonnenschein stand, habe ich mit 1/100s und f/16 auch gleich mal die "sunny sixteen" Regel bestätigen können: Sieht gut aus, hat funktioniert! ;-) (Wobei, im Prinzip sind fast alle Bilder in dieser Serie mit dieser Regel konform, ich habe halt nur hier tatsächlich mal f/16 benutzt.) Trotz einiger Streifen, die der Scanner hinterlassen hat, sieht das Bild doch eigentlich auch sonst ganz gut aus: Ein Kondensstreifen zieht einsam am Himmel entlang, der Sonne entgegen, der Berg selber liegt ein bisschen im Dunst und auf dem frisch umgebrochenen Acker kann man den Schattenwurf eines jeden Erdkrümels nachvollziehen. Nur ein paar kleine Schleierwolken sind am Horizont zu finden: Es war wirklich ein sehr sonniger Dezemberanfang. Schönes Bild, gefällt mir.

Als Rückweg habe ich dann weiter den Weg durchs Rosental gewählt, wo ich diese einzeln stehenden Bäume noch schnell mit genommen habe. Leider ist der Film ab hier sehr böse vom Lichtleck getroffen worden, daher sind die eigentlichen Belichtungsdaten, die ich mir aufgeschrieben hatte - 1/200s, f/8 - eigentlich nur Makulatur, da ich nachträglich sehr heftig an Helligkeit und Kontrast drehen musste. Was man auch an den durchscheinenden Markierungen sehen kann. Offenbar hatte sich hier auch das Papier etwas aufgewellt und vom Film gelöst. Ob das tatsächlich bei der Filmentnahme oder später im Labor passiert ist, kann ich schlecht sagen, aber ich werde vorsichtshalber demnächst tatsächlich die Filme im Wechselsack wechseln; dafür hatte ich mir den ja auch eigentlich direkt mit bestellt. Das Bild ansich ist aber trotzdem - oder gerade wegen dieses Defekts? - sehenswert. Gibt dem Ganzen ein bisschen was geisterhaftes.



Da ich dann schon da war, habe ich den Trecker, der da unten auf dem Feld vor sich hin gammelt und mittlerweile auch ein alter Bekannter ist, auch gleich noch mal mit genommen. (1/300s, f/5,6.) Das Licht-Problem ist hier weiter auf der Linken Seite, durch die Spulendicke passt offenbar nicht genau ein Bild in eine Wicklung. Es ist zudem weniger ausgeprägt, ich musste also weniger am Kontrast nachjustieren. Und witzig ist es allemal, denn es sieht tatsächlich so aus wie früher, Bilder aus den Alben meiner Großeltern, bei denen manchmal auch das Licht rein geleckt ist. Gut, die hatten jetzt eher keine Trecker sondern Familienmitglieder auf ihren Bildern, aber ihr wisst, was ich meine. ;-)

Zu guter Letzt stand ich dann wieder an der Pferdekoppel und dieses Mal stand der Braune direkt am Zaun, sodass ich den Hang hoch geschlichen bin und unter Einsatz all meiner Kräfte dieses Bild gemacht habe, während ich langsam rückwärts runter gerutscht bin. (1/100s, f/5,6.) Hat sich aber gelohnt: Cooles Bild, auch trotz - oder wegen, wie man es sehen mag - des Lichtlecks. Es hatte sich aber auch extra in Pose geworfen und dann, als ich den Auslöser betätigt habe, hat es die Ohren angelegt, um seinen Unmut auszudrücken, dass es jetzt schon wieder im Internet rum steht. ;-)

Ansonsten war es das, bis auf ein Bild, das ich noch ganz am Anfang gemacht habe. Ein Bild, das eigentlich zwei Bilder ist. Ich hatte erzählt, dass die Auslösesperre manchmal nicht freigibt, auch wenn ich den Film an die richtige Position fürs nächste Bild vorgespult habe? Geht auch andersrum: Sie scheint manchmal auch dann den Auslöser frei zu geben, wenn ich nicht vorgespult habe! So ist dann jetzt diese Doppelbelichtung dabei raus gekommen:


Ganz schemenhaft kann man am linken Rand noch die Rinde vom Baum erkennen, ab dem ich den dicken Blob Harz fotografieren wollte. Der ist leider, weil er relativ dunkel war, nicht mehr zu erkennen, da hier jetzt Äste vom Bild danach drin sind. Sieht sehr faszinierend aus. So eine zufällige Doppeltbelichtung kann also auch ganz erstaunliche Resultate ergeben!

Das waren jetzt die beiden 120 Filme, die ich bisher belichtet habe. Hätte gerne schon noch weitere gemacht, aber wie ich eingangs erwähnt habe: Seit Mitte Dezember ist das Wetter eher so lala, da warte ich lieber, bis die Sonne noch mal richtig raus kommt. Und ich habe ja ansonsten noch genug s/w-Filme in petto. Deshalb geht es demnächst weiter mit dem Film aus der Olympus, als diese noch nicht in der Reparatur gewesen war. Da hat mich ganz besonders die Qualität des 50mm Zuiko erstaunt, das selbst wenn die meisten Bilder auf Grund der verstellten Mattscheibe unscharf waren, teilweise unglaublich scharfe und kontrastreiche Resultate geliefert hat. Und wer weiß, was an Corona-Maßnahmen noch so alles auf uns zu kommt, die nächste Woche wird wahrscheinlich der "richtige" Lockdown verkündet, dann kann ich evtl. gar nicht mehr raus zum Fotografieren und muss entweder wieder wie Früher auf Fotos vom Essen zurück greiefen ;-) oder endlich mal alle s/w-Filme hier rein bringen!

Schwarz-weiß und analog, Teil 52: Lülsdorf am Rhein

Film: Fomapan 100 #8, Kamera: Zenit ET

Navigation: 51, 52

Heute tatsächlich Kundschaft gehabt. Daher nicht zum Fotografieren gekommen. Daher heute ein Artikel aus der Konserve. Daher benutze ich zu oft das Wort "daher". ;-)

Vier Bilder hatte ich noch auf dem Film, als ich mal wieder nach Lülsdorf an den Rhein gefahren bin, um das Viehzeug meines Bruders zu füttern. Also, jetzt zu ihm nach Hause, das lebt nicht am Rhein, der ist halt nur conviniently close! ;-) Alle Bilder heute sind mit dem Helios 44-2 gemacht.

Vier Fotos sind jetzt nicht viel, vor allem wenn die ersten beiden praktisch das gleiche Zeigen: Die Industrie auf der anderen Rheinseite. (1/500s, links f/4, rechts f/5,6.) Frage mich, was das für Flecken im Himmel sind. Müssen zu der Fiesenfussel mitten im Bild zusammenhängen... Die Industrie kommt jedenfalls richtig gut rüber.


Bei dem Krabben-Foto habe ich mir mal wieder nicht die Belichtungswerte aufgeschrieben, aber ich nehme an, das ist wie immer bei 1/500s entstanden und die Blende war wahrscheinlich auch so bei f/4, von der Unschärfe her zu urteilen. Gutes Bild, jedenfalls. Auch wenn das arme Tier mir schon was leid tut... Erst im siffigen Rhein leben müssen und wenn man dann endlich den Löffel abgibt, fressen einen nicht mal die Möwen... ;-)


Und dann, ganz am Ende, habe ich noch die Sonnenbrille aufs Korn genommen, die da so zwischen dem Kies und Sand herum lag, und die - finde ich - ist richtig gut geworden! (1/500s, f/5,6.) Etwas schief, aber trotzdem, total schöne Unschärfe im Hintergrund, knackig scharfe Sonnenbrille! Und dass ich die da oben auf dem angeschwemmten Ast drapiert habe, das merkt man kaum, oder? ;-)


Troisdorf

Heute mal wieder einen Ausflug nach Troisdorf gewagt. Als Nicht-Patient darf man ja noch immer nicht in die Praxen, also hatte ich eine Stunde Zeit, mit der Kamera um die Ecken zu ziehen und ein wenig die Gegend zu dokumentieren. Ich mein, ist jetzt nicht so spannend, ich bin schließlich schon öfter bei schlechtem Wetter um die Burg Wissem geschlichen. Und dabei gab es heute nicht mal Viehzeug im Wildgehege zu fotografieren, denen war wahrscheinlich auch zu kalt.

Egal. Auf dem Parkplatz stand direkt das erste Opfer meiner Fotosammelleidenschaft: Ein alter Käfer, komplett mit historischem Kennzeichen. Gut erhalten. Und vor allem ein Test für das 28mm Sigma, ob ich jetzt den Fokus korrekt eingestellt habe. Es scheint so, zumindest sieht der Scheinwerfer auch in der originalen Größe schön scharf aus, und da hatte ich mit der (fast) offenen Blende ja auch hin gezielt. (Wobei ich im Laufe des Tages die Objektiv-Korrektur von -20 auf -15 zurück genommen habe. Die allgemeine Korrektur blieb allerdings bei -10, weil das mit dem 85er am besten übereinstimmt.)



Die weißen Räder stehen ja wohl überall rum, wo öfter mal Fahrradfahrer geplättet werden, so als Mahnung für die Autofahrer, auch hin und wieder mal in den Rückspiegel zu schauen, wenn man vor hat abzubiegen. Ansonsten habe ich wieder ein paar Schilder der Sammlung hinzu gefügt. Und den einsamen Pfosten mit Kette neben einem der Allee-Bäume da um die Ecke vom Krankenhaus.

Dann aber bin ich weiter zur Burg Wissem, wo ja einiges am Kunst im Garten steht. Die habe ich dann auch mal kurz dazwischen genommen. Dieses eine Kunstwerk hier, das mit den Zehen, finde ich besonders verstörend. Irgendwie ist das so bizarr, dass mein Gehirn das nicht verarbeitet bekommt. Insofern: Gut gemacht. ;-) Durch die Löcher habe ich glaube ich schon öfter Fotos gemacht, aber seit die genau auf die e-Bike-Ladestation zielt, hat das noch was ganz anderes. Leider stand gerade kein Fahrrad zum Laden dran, wäre witzig gewesen. Und was es mit den steinernen Buchstaben auf sich hat, kapiere ich auch noch immer nicht. Muss man wohl wissen, worum es geht, aber ich war mal wieder zu faul, das Schildchen mit der Beschreibung zu lesen. ;-)



Vor und hinter der Burg stehen übrigens auch diese Kunstwerke rum, die mich jedes Mal, wenn ich sie sehe, an alte Maya-Stelen erinnern. Hat damit aber wahrscheinlich überhaupt gar nichts zu tun. Trotzdem erinnert mich das immer ein bisschen an den Mexico-Urlaub, damals. Gott, das ist auch schon über 14 Jahre her... Die Zeit vergeht... Damals war die D100 noch fast neu! Naja, OK, nicht wirklich. Aber jünger, als meine D610 jetzt ist.

Über dem Eingangstor zur Burg prangen übrigens zwei Löwen, die ein Wappen-Schild halten. Beide haben sehr große... Ohren! Große Ohren! Und das Gesicht direkt über'm durchgang blickt aus der Perspektive, aus der ich es hier fotografiert habe, etwas scheel in die Welt.



Drinnen im Hof hat man dann endlich einen guten Blick auf den erhaltenen Teil der Burg. Auch hier konnte ich dann noch mal das Weitwinkel testen. (Müsste dann auch mal die Einstellungen der Kamera mit dem 20er testen, ob die -10 für das auch passend ist; ist bei einem solch weiten Weitwinkel mit minimaler Blende f/2.8 aber wahrscheinlich eh nicht wirklich ein Unterschied festzustellen.)

An der Burg stehen auch noch immer diese aus Stahlplatten geschnittenen und zusammengeschweißten, Personen darstellenden Kunstwerke herum. Die habe ich ja schon mal ausgiebiger fotografiert, daher heute nur dieses eine Beispiel. Obwohl ich die schon erstaunlich gut gemacht finde.



Hinten im Garten steht dann noch Al Bundys größter Albtraum herum: Ein Schuh in Größe 42.000. ;-) Bei der Spirale habe ich mal versucht, die Drehung etwas deutlich zu machen, hat aber eher nicht funktioniert: Abgeblendet auf f/11 lag die Belichtungszeit bei ca. 1/10s, da musste ich die Kamera schon seeeeehr vorsichtig halten, um nicht zu viel zu verwackeln, aber trotzdem habe ich die Spirale nicht schnell genug gedreht bekommen, um den Effekt so richtig raus zu kriegen. Und bei dem letzten Ausstellungsstück weiß ich überhaupt nicht, was es sein soll...

Ganz vorne habe ich dann noch die Stromkästen (mit Sticker und Wegweiser zur e-Bike-Ladestation, oder den anderen mit der Sonne drauf) fotografiert. Muss ja auch mal sein, weil gelb! (Ist Strom eigentlich noch immer gelb? Habe seit Jahren kein Privatfernsehen mehr gesehen, daher ist mein Wissen zu Werbespots eher begrenzt.)


Auf dem Rückweg zur Praxis habe ich dann noch den Herrn am Kreuz fotografiert, der so leidend auf mich herab geschaut hat. Unten, auf dem Sockel, sind dann auch noch Maria und Josef drauf, habe mich für letzteren entschieden. Schön zu erkennen ist die Struktur des Steins, aus dem der heraus gearbeitet ist.



In der Mitte des Platzes habe ich dann noch mal das Mahnmal fotografiert. In der Zeit, in der wir leben, ist es immer wichtig, daran zu erinnern. Besonders, wenn irgendwelche Vollhonks Parlamente stürmen und dabei Sweater tragen, die den Holocaust nicht nur leugnen, sondern auch noch anfeuern... Traurige Zeiten, in denen wir leben. Schlimm! Schlimm, schlimm! :-(

Kurz vor der Rückkehr zum Parkplatz habe ich dann noch den Knallerbsenstrauch mit genommen. Und auf dem Parkplatz noch die Flechte, die auf der Schraube wächst, auch wenn das Bild nicht unbedingt so aussieht, als wäre es das gewesen, worauf ich eigentlich aus war.


Und als weiteren Zeitkommentar zum Schluss noch die Wegwerf-Maske im Parkplatz-Gully. Auf dem Parkplatz war übrigens echt wenig los, weil nämlich im Krankenhaus zZt noch immer Besuchsverbot herrscht. Schon scheiße, wenn ich mir das vorstelle, dass die Patienten da jetzt auch noch ohne Familenbesuch eingesperrt sind... Alles Scheibenkleister...

Pferde, Lotus, Katze - Fokus-Feinjustage-Testbilder

Als erstes habe ich heute mal die Kiste mit dem Altglas zum Container gefahren und beim Ausparken fast einen anderen Verkehrsteilnehmer geplättet! Hinter der Kurve und den Containern kam der plötzlich hervor, nicht mal wirklich schnell, und fast hätte ich ein neues Auto gebraucht. Auf den Schreck und das Herzrasen hätte ich gerne verzichtet. Daraufhin bin ich dann erst mal zum Discounter und habe mich da etwas in den Corona-Einkaufsjungel geworfen.

Wieder zu Hause kam dann tatsächlich mal die Sonne raus. Nach dem Regen, der seit Neujahr praktisch nur durch mal kurz durch Schnee unterbrochen wurde, war das ganz schöne. Also die Kamera geschnappt und ein wenig vor die Tür. Dabei ein wenig mit der Fokus-Korrektur gespielt, bis ich mich am Ende auf -10 für die Standard-Einstellung der ganzen Kamera und -15 für das 50mm f/1.8 G geeinigt hatte. Ich hatte ja schon vor dem Shutter-Schaden festgestellt, dass irgendwie der Fokus nicht mehr stimmt. Ob das zusammengehört? Jetzt bin ich mit dem Ergebnis jedenfalls einigermaßen zufrieden.


Fotos von heute beginne ich mal mit den üblichen Pferden am Wendekreis unten am Ende der Straße. Zwei der drei Bilder habe ich zwar eigentlich erst gemacht, als ich wieder heim gekommen bin, aber thematisch sortiert ist das doch irgendwie besser. Davon abgesehen, so viele Bilder, wie ich mittlerweile von diesen drei Schmuddeltieren habe, sollte man meinen, dass ich mich da irgendwann mal dran satt gesehen hätte, aber nein: Die sind immer wieder fotogen.

Unten an der Hauptstraße bin ich dann mal eben kurz nach rechts in den Busch abgebogen. Jetzt eigentlich nicht für das Efeu und auch nicht für den zukünftigen Heuschnupfen. (Zukünftig? Dem jucken in meinen Augen und im Hals nach zu urteilen, sind die Kollegen schon fröhlich am Fliegen, obwohl es eigentlich viel zu kalt ist!)



...sondern eigentlich wegen des weiß lackierten Stahlträgers, der da senkrecht im Boden steckt und wahrscheinlich mal einen Stacheldraht gehalten hat, vor vielen, vielen Jahren. Auch jetzt nicht so spannend, aber wie gesagt, ich hab mich Fokus-mäßig so langsam an die passende Einstellung heran getastet.

Dann bin weiter und nach rechts ins Dorf abgebogen, wo ich mal wieder nicht an den Stiefmütterchen an der Brücke vorbei gehen konnte. Auch der Briefkasten und das Rentier, das die Eisfahne bewacht, gehört zu den Fokus-Experimenten, da ich zwischendurch auch mal das 85mm testen musste.


Als ich mich dann endlich auf -10 für die ganze Kamera geeinigt hatte, habe ich auch mal das Weitwinkel getestet, das ja eh schon auf -20 eingestellt ist. Der Lotus ist jedenfalls ziemlich genau da scharf, wo ich hin gezielt habe, auch bei f/2. Ist bei dem Objektiv ja nichts Neues, dass das daneben liegt, aber die -10 für den Standard finde schon bedenklich. Von den zusätzlichen -15 für das 50mm mal ganz abgesehen; sind die neumodischen Plastik-Objektive tatsächlich so sch...lecht? Lassen die sich wirklich so leicht dejustieren? Als das neu war, war es jedenfalls so scharf, dass man sich beim Angucken in die Augäpfel geschnitten hat...


Um die Ecke vom Lotus habe ich dann noch diesen roten Kater fotografieren können, der freudig erhobenen Schwanzes auf mich zu gerannt kam. Der kannte mich wohl vom Sommer noch, da habe ich den schon mal geknuddelt. Hübsches Tier.


Zu guter Letzt dann noch dieser Stuhl mit Zier-Eimer. Einfach nur, weil ich ihn ganz nett fand. Zu Hause dann wie gesagt noch mal die Pferde fotografiert, aber die hatte ich ja oben schon. Und jetzt fordert der Nachbarskater Aufmerksamkeit! ;-)