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Kurzer Spaziergang

Heute mal wieder ein paar Fotos fabriziert, die ich auch direkt ins Internet stellen kann. Ich fotografiere in letzter Zeit so viel auf Film, dass ich schon dachte, ich hab demnächst nur noch s/w-Bilder im Blog... Andererseits war das jetzt auch nicht falsch, in den letzten drei Tagen mal ein paar vorbereitete Artikel raus zu hauen.

Ansonsten, das Wetter war gut, das Backup vom Kunden-PC läuft auch ohne mich, also die Kamera und den Hasen geschnappt und raus in die Natur. Da fliegen zwar Pollen rum und der Wind war doch ziemlich biestig kalt, aber man muss sich ja mal bewegen, nachdem ich die letzten Tage eher weniger dazu gekommen bin. Ist ja auch wichtig. Bin in letzter Zeit einfach nicht dazu gekommen. Und da haben wir mal wieder den Weg den Berg hoch genommen, den wir am längsten nicht gegangen sind: Unter den Hochspannungsmasten durch.


Was Viehzeugs angeht: Im Aufwind drehte sich der Vogel langsam nach oben und ein paar Meter weiter brummte die Hummel ganz laut im Gras vor sich hin. Niedlich! Und Leute, die sich in den Baum geritzt haben.

Den Berg hoch gab es dann noch Schafe zu bewundern. Leider war der Zaun dazwischen, aber trotzdem: Schafe! Schaaafeeee!!!1 Und der Bauer mit seinem Trecker. Der gehörte allerdings nicht zu den Schafen. Glaube ich jedenfalls.


Dann sind wir durch den Wald wieder nach unten runter ins Tal und beim Bildhauer vorbei. Der hat noch immer seinen Adventskranz draußen hängen. OK, lohnt sich ja auch eigentlich nicht, den rein zu holen, und außerdem habe ich so ein nettes Motiv, weil der in der tief stehenden Frühlingssonne so schön angeleuchtet wurde.


Nebenan gab es dann noch in Stein gemeißelte Tauben. Die hatte ich glaube ich bisher tatsächlich noch nicht hier im Blog! Yay! Neue Fotomotive! ;-)

So, und jetzt kackt gerade das Windows 10 Update ab, nachdem es 5 Stunden daran rum laboriert hat. Armschlauch! Grmpf!

Schwarz-weiß und analog, Teil 63: Rund um Lanzenbach

Film: Fomapan 100 #12, Kamera: Revue 4 (Undichter Verschlussvorhang), Objektiv: Industar 61, November 2020

Navigation: 62, 63, 64

Wie erwartet hatte ich auch heute keine Zeit, um Fotos zu machen oder irgend etwas anderes. Erst mal Friseur, das war wirklich sowas von dringend nötig, und dann Kundschaft. Und danach war einfach nicht mehr viel mit mir los, ich deswegen schaffe ich es gerade noch, diesen vorbereiteten Artikel raus zu hauen.

Mit der alten Messsucher-Kamera durch die Landschaft rund ums Dorf (statt durch Hennef) zu ziehen, war ganz witzig, weil es da doch mehr Motive nach meinem Geschmack gibt als in der Stadt. Und im Allgemeinen macht die Bedienung der Revue auch durchaus Spaß: Schön viele Knöpfchen und Ringe, an denen man was einstellen kann. Schade, dass der Belichtungsmesser nicht wirklich geht.

Das erste Bild heute - und es werden viele! - stammt von der üblichen Brombeere, die am Hundeweg den Zaun hoch rankt. (1/500s, f/5,6.) Sieht ganz OK aus, bei minimaler Fokusdistanz ist hier wahrscheinlich nicht viel mehr raus zu holen aus dem alten, verschrabbelten Objektiv.

Das schwarze Schmuddel-Pferd macht sich hingegen ganz gut. (1/500, f/4.) Hier ist tatsächlich auch mal sowas wie Bokeh im Hintergrund zu erkennen, und zugleich ist das Vordergrundmotiv tatsächlich schön scharf. Nur mit dem Kontrast ist es leider nicht so weit her. Obwohl, dies ist definitiv schon besser als alle Bilder, die ich in der Stadt gemacht hatte.

Ein Foto von der Höhenstraße jenseits des Ortsausgangsschildes darf natürlich auch nicht fehlen. (1/500, f/4.) Definitiv auch eines der besseren Testfotos: Schattenwurf bringt Kontrast, Bäume, Masten und Leitung sind alle einigermaßen scharf, ein Fluchtpunkt gibt dem Auge etwas, woran es sich festhalten kann. Brauchbares Bild, wenn man mit der allgemeinen Weichheit leben kann.



Der Hochstand am Feldrand war dann noch ein Experiment, bei dem es mir hauptsächlich um die Strukturen auf dem frisch abgeernteten Feld ging. (1/250s, f/8.) Deshalb habe ich auch mal weiter abgeblendet, um zu schauen, was die kleinen Blenden so machen. Und siehe da: Die Schärfe ist tatsächlich fast brauchbar. Auf diese Entfernung sollte eigentlich bei dieser Blende so gut wie alles scharf sein, und das ist es tatsächlich auch. Sogar die Bäume am Horizont sind fast noch scharf. Aber selbst hier ist eine Weiche, die sich über das ganze Bild erstreckt, nicht wegzudiskutieren. Trotzdem ein ganz nettes Bild.

Oben in Söven bot sich mit dann mal die Gelegenheit, die etwas langsameren Zeiten zu testen, zB an dem halb im Schatten liegenden Torbogen. (1/125s, f/5,6.) Auch hier wieder das Kontrastproblem: Eigentlich sollte bei dieser Zeit und Blende die angestrahlte Mauer komplett weiß sein, aber so richtig ist sie das nicht, eher leicht gräulich. Trotzdem blutet sie stark in die dunkleren Bereiche hinein. Richtig scharfe Kanten kann dieses Objektiv offenbar nicht abbilden; ob das an der Konstruktion ansich liegt oder am Erhaltungszustand, das lasse ich jetzt mal dahin gestellt. Vom Motiv her ist das Bild trotzdem ganz gut gelungen und die 1/125s scheint auch einigermaßen korrekt abzulaufen.

Dass Zigaretten eine Falle sind, sollte ja mittlerweile hinlänglich bekannt sein; trotzdem nett, dass mich ein Tag noch extra drauf hinweist! ;-) (1/125s, f/5,6.) Auch hier wieder: Kontrastreiche Stellen bluten aus, scharfe Linien sind nicht wirklich hin zu kriegen. Das Foto selber: Mal wieder schief! Die Idee: War ganz nett. Die Ausführung: Geht so. ;-) (Immer diese Selbstkritik.) Immerhin kann man hier sehen, wie weit bei diesem Abstand (ich schätze mal, 1,50 Meter oder so bis zur vorderen Kante des Automaten) die Tiefenschärfe bei f/5,6 reicht: Fast bis zum Münzeinwurf. Und das war eine der Sachen, die ich mit diesem Bild klären wollte.


Falls man es nicht erkennen sollte: Beim nächsten Bild handelt es sich um einen rottigen Apfel, der sich selber beim Sturz vom Baum an einem darunter liegenden Ast aufgespießt hat! (1/500s, f/5,6.) Erstaunlich scharf und kontrastreich ist dieses Bild geworden, was mich vermuten lässt, dass ich selber im Schatten stand, sodass kaum Streulicht in die Linse fallen konnte. Ich sollte mit also vielleicht so einen Art Trichter basteln, den ich vorne drauf stopfen kann, damit ich die Sonne draußen halten kann und die Kratzer mir nicht so viel Kontrast klauen. Denn dieses Bild ist definitiv eines der besten auf dieser Rolle Film.

Was man vom darauf folgenden Bild nicht sagen kann: Der wilde Wein sollte interessant wirken, sieht aber einfach nur Kaka aus, ganz offen gesagt. (1/500, f/5,6.) Reden wir als gar nicht weiter drüber sondern haken es unter "Lernkurve" ab. (Hier wollte ich vor allem die Genauigkeit des Messsuchers testen. Die ist OK, das Bild jedoch nicht.)

Das letzte in der Dreierreihe da oben hingegen ist schon wieder sehr viel interessanter: Ahornblätter gegen den Himmel. (1/500s, f/5,6.) Schärfemäßig reicht es nicht an den aufgespießten Apfel ran, aber es ist doch nah dran. Jetzt nicht besonders spannend, der Kontrast fehlt halt etwas, aber ansonsten ganz OK.

Der Blick nach Rott übers Feld leidet schwer unter dem Lichtleck: Offenbar hatte ich die Kamera schon lange aufgezogen, bevor ich tatsächlich den Auslöser gedrückt habe. (1/500, f/5,6.) Das Leck war ja nur in dem ersten Vorhang und hier oben war offenbar auch sehr viel Licht, da konnte das so richtig gut einsickern und einen fast weißen Fleck bilden. Ansonsten ist die Kirche ein bisschen weit weg, was allerdings auch ein ganz gutes Motiv ausmacht. Kontrast und Schärfe sind OK.

Das folgende Bild war ein Test, was das Objektiv mit unscharfem Vordergrund macht: Ich habe den Mast im Hintergrund scharf gestellt und somit ist der Zaunpfahl mit dem Stacheldraht im Vordergrund sehr unscharf, selbst bei dieser Blende. (1/500, f/5,6.) Viel mehr gibt es dazu auch nicht zu sagen: Ist halt unscharf. Umgekehrt wäre das Bild natürlich interessanter, aber das war halt nicht, was ich testen wollte. ;-)

Und dann kamen wir an dieser Radkappe vorbei. (1/125s, f/5,6.) Auch dieses Bild ist recht scharf geworden, leidet aber ebenfalls an fehlendem Kontrast. Das Muster der Birkenrinde im Hintergrund ist dafür ein Beispiel. Der Bildausschnitt ist nicht so perfekt, die Radkappe hätte weiter nach unten und links an den Rand gehört, sodass man noch ein wenig mehr vom Feld hinter den Grasbüscheln hätte erahnen können.




Was wäre einer meiner Spaziergänge ohne einen Jesus am Kreuz? (1/500s, f/5,6.) Sehr katholische Gegend hier. Das Helle Kreuz überstrahlt auch hier den Hintergund und blutet so stark in den Jesus ein, dass er fast unsichtbar wird. Man kann fast sagen, dass es eine glühende Aura um sich herum hat. Das Bild selber ist ganz OK, ich hätte weiter hoch zielen sollen, sodass der Sohn Gottes eher mittig ins Bild kommt. Und gerader! Immer gerader! ;-)

Der Baum mit den Misteln und dahinter den Ölberg kann man kaum erkennen, da ich hier testweise voll in die Sonne fotografiert habe. (1/500s, f/8.) Wenn ich vorher gewusst hätte, wie sehr dieses Objektiv verkratzt ist, hätte ich mir dieses Foto wahrscheinlich direkt gespart. Ist jedenfalls kaum was zu erkennen. Vielleicht hätte es geholfen, wenn ich weiter abgeblendet hätte, bis f/16 geht das Objektiv schließlich, aber ich bezweifle es doch sehr.

Der Strommast mit Verteiler oben dran hingegen ist mal wieder ganz OK geworden. (1/500s, f/8.) Etwas Lichtleck an der Seite, aber ansonsten hat die Technik mich hier erstaunlich wenig im Stich gelassen. Gutes Bild. Gefält mir. Könnte aber auch gerader sein. ;-)

Die Kuh vor dem Reifenberg hingegen hätte so ein schönes Bild werden können, aber so verschwindet sie praktisch komplett mit dem Hintergrund. (1/500, f/5,6.) Es handelt sich sozusagen um eine Tarnkappenkuh, bei der nur das Gesicht einigermaßen heraus kommt. Außerdem war sie viel zu weit weg für diese Standardbrennweite. Das Lichtleck macht hier nur einen relativ unbedeutenden Fleck, ist aber sichtbar.

Kommen wir zum eindeutig besten Bild, das ich bisher hier ausgestellt habe: Das weiße Pferd von hinten angeleuchtet. (1/500s, f/4.) Wenn alle Bilder qualitativ so wären, hätte ich die Kamera in letzter Zeit noch viel häufiger mit mir rum geschleppt. Ich nehme an, auch hier habe ich selber wieder im Schatten gestanden, deswegen ist der Kontrast relativ hoch. Auch bei f/4 scheint jedenfalls die Schärfe nicht das Problem dieses Objektivs zu sein. Auch vom Motiv und der Komposition her ist das Bild ziemlich gut. Jedenfalls besser als einige andere heute. ;-)


Zum Schluss noch einen Blick in den Waldweg, den ich gerade runter gegangen war. (1/125s, f/2,8.) Recht stimmungsvolles Bild ist das geworden. Gefällt mir nicht ganz so gut wie das Pferd oben, aber macht auf jeden Fall was her. Man kann selnst auf dem Waldweg etwas Struktur von Herbstlaub erkennen.

An ziemlich genau der gleichen Stelle hängt ein Plastik-Rabe am Baum und hier konnte ich mal so richtig gut das Verhalten bei Offenblende und Punktlicht im Hintergrund testen. (1/60s, f/2,8.) Die Bokeh-Bälle sind schön ausgeprägt, aber relativ klein, und zu den Ecken hin werden sie nur ganz leicht linsenförmig. Ein Swirl wie beim Helios 44 ist also eher nicht zu erkennen. Trotzdem ein ganz nettes Bild, auch wenn der Rabe etwas dunkel geworden ist.

Im nächsten Eintrag geht es noch Mal ins Grüne, aber dieses Mal in die andere Richtung.

Schwarz-weiß und analog, Teil 62: Hennef im Herbst

Film: Fomapan 100 #12, Kamera: Revue 4 (Undichter Verschlussvorhang), Objektiv: Industar 61, November 2020

Navigation: 62, 63, 64

Und tatsächlich: Ich bin so ausgelaugt, dass ich heute einfach direkt wieder einen s/w-Artikel raus haue! Wie praktisch, dass ich davon noch so viele vorbereitet hier liegen habe! ;-) Außerdem hat es eh den ganzen Tag geregnet, also wäre ich eh nicht dazu gekommen, neue Bilder zu produzieren! Und zu allem Überfluss gibt es heute endlich noch mal Fotos, die mit einer anderen Kamera gemacht wurden, zu bestaunen! Dabei handelt es sich um die Revue 4, somit sind das tatsächlich die ersten Bilder, die ich damit gemacht habe, die ich hier ausstellen kann. Ja, ich weiß, die ist nun wirklich nicht mehr stand der Technik, aber Messsucher faszinieren mich nun mal, und dieser hier ist ganz gut erhalten und misst sehr genau.

Was ich vorher allerdings nicht wusste, als ich einen Film in diese Kamera eingelegt habe, war die Tatsache, dass der Verschluss-Vorhang leicht undicht war. Das habe ich zwar mittlerweile "repariert", wenn man meinen Pfusch am Bau so nennen kann, aber das hilft natürlich nicht bei den Bildern, die ich bereits gemacht habe. Und von denen bekommen wir hier heute den ersten Schwung zu sehen. Vorweg möchte ich aber schon mal die Erwartungen etwas dämpfen: Besonders gut sind die Bilder alle nicht geworden. Zwar stechen zwei, drei Stück tatsächlich hervor, aber insgesamt macht das Industar 61, das ich mit dieser Kamera zusammen bekommen habe, extrem weiche Bilder. Das liegt wahrscheinlich daran, dass es unglaublich verkratzt ist.

Genug der Vorrede: Das allererste Bild, das ich im Wohnzimmer von der komischen Pflanze der Schwiegermutter gemacht hatte, ist eigentlich noch relativ unauffällig, was das Lichtlecken angeht. (1/500s, f/2,8.) Nur unten rechts ist ein etwas hellerer Fleck zu sehen. Dafür ist das Bild an sich einfach Scheiße, excuse my Klatchian. Viel zu erkennen ist da nicht, außer Dickicht und Flecken, bei denen die Sonne durch die Blätter geschienen hat. Das in der Mitte ist übrigens eine Blüte. Nur, dass wir mal drüber gesprochen haben. Unscharf ist sie außerdem. Und hier sieht man schon direkt das Hauptproblem dieser Kamera, das ich oben schon angesprochen hatte, und das ich auch nicht wirklich weg bekomme: Das Industar-Objektiv ist einfach total verkratzt und macht dementsprechend ziemlich viele Halos und lässt ein wenig Kontrast vermissen.


Mit der Kamera bin ich dann in die Stadt gegangen, um ein bisschen Gebäude und Gedöns zu fotografieren, aber als erstes kamen wir an einer Baustelle vorbei, bei der ich den gelben Kran gegen den blauen Himmel mit genommen habe. (1/500s, f/4.) Wenn nicht so viel direktes Licht auf die verkrazte Frontlinse fällt, sind die Bilder tatsächlich einigermaßen scharf. Die Stahlverstrebungen und der Baum am rechten Rand jedenfalls sehen ganz gut aus.

Gegenüber stand ein Bagger, bei dem ich dann noch ein Detail der Hydraulik versucht habe, aber so richtig scharf geworden ist dieses Bild nicht. (1/250s, f/4.) Ich nehme an, dass ich nach der Entfernungsmessung mal wieder etwas zu viel vor und zurück gewackelt habe. Da hier belichtungszeitmäßig noch einiges drin gewesen wäre, hätte ich durchaus noch runter auf f/8 gehen können, das hätte auf die Entfernung sicherlich auch noch geholfen, denn ich habe hier definitiv am Rande des mit diesem Objektiv Möglichen gearbeitet. (Minimale Fokus-Distanz ist 1m.) Ergebnis: Unscharf. Mist.


Der Jesus am Kreuz beim Sportgeschäft sieht wiederrum ganz OK aus. (1/500s, f/2,8.) Bei Offenblende ist aber wieder alles sehr matschig. Und überhaupt, etwas unterbelichtet, da hätte ich gut ein oder zwei Blendenstufen langsamer einstellen können.

Die Baumnasen im Gegenlicht haben ähnliche Probleme: Der Himmel im Hintergrund hat mit seiner Helligkeit davon abgehalten, die Belichtungszeit mal etwas weiter runter zu drehen. (1/500, f/4) Wäre aber nötig gewesen, denn so sind die Nasen selber nur als Silhouetten zu erkennen.

Das Bild von den Fahrrädern am Bahnhof finde ich trotz der streifigen Flares von der Seite ziemlich cool. (1/500s, f/4.) Man merkt, wie sehr das Abblenden um eine Stufe das Motiv schärfer macht. Muss ich mir merken, wenn ich noch mal Bilder mit dieser Kamera mache: Blende möglichst weit zu! Oder mal ein weniger verkratztes Objektiv organisieren, so teuer sind die ja nicht. Wenn doch mal die Flohmärkte wieder auf machen würden!


Das Türmchen auf dem Rathaus ist auch ganz gut geworden. (1/500s, f/5,6.) Bei f/5,6 kann man das Objektiv tatsächlich als scharf bezeichnen, auch wenn eine gewisse Weichheit nie ganz verschwindet. Ich nehme an, das liegt an den Kratzern, wie gesagt. Gibt den Bildern allerdings auch einen gewissen antiken Glow. In diesem Fall gefällt mir das ganz gut. Nettes Bild.

Das Graffiti neben dem Parkschild ist auch ganz gut geworden. (1/500s, f/2,8). Dieses Bild sollte auch hauptsächlich ein Test der Schärfe sein, denn diese Rauputzwand eignet sich dafür ganz gut. Bei Offenblende ist die Schärfe insgesamt schon ziemlich naja, zu den Ecken hin wird es aber nochmal schlimmer. Und wie gesagt, Kontrast ist irgendwie eher gar nicht vorhanden. Außerdem scheint es auch ein bisschen pincushiono -Verzerrung zu haben, denn ich denke eigentlich, dass der dunkle Streifen am linken Rand eigentlich etwas gerader sein sollte. Ist schließlich das Ende einer dieser Rauputzplatten. OK, ich habe auch bestimmt nicht 100%-ig genau gerade vor der Wand gestanden, aber es kommt mir doch schon sehr schräg vor...


Gut geeignet ist das Objektiv allerdings noch immer, wenn man in einen Schatten hinein fotografiert: Das Oktopus-Graffiti ist erstaunlich scharf und sogar einigermaßen Kontrastreich. (1/500s, f/2,8.) Ich nehme an, das liegt daran, dass kein direktes Licht in die Kratzer auf der Linse gefallen ist.

Beim nächsten Mal geht es einmal rund um Lanzenbach durch den Wald und über die Felder. Ein paar Pferde sind dann auch dabei. Vor allem konnte ich bei dem helleren Vormittagslicht auch mal die höheren Blendenzahlen bis f/8 hinauf austesten, was der allgemeinen Schärfe sichtlich gut getan hat.

Schwarz-weiß und analog, Teil 61: Seelscheid

Film: Fomapan 100 #11, Kamera: Nikon F601, November 2020

Navigation: 59, 60, 61

Heute war noch mal richtig gutes Wetter, dass ich mit Radfahren und dem Befüllen des s/w-Films in der Olympus verbracht habe. Was liegt also näher, endlich mal wieder einen Artikel über schwarz-weiße Analogfotos zu veröffentlichen?

Dieser Film, den ich hier heute vorstellen möchte, neigt sich auch langsam dem Ende entgegen. Wie so oft, wenn ich die restlichen freien Bilder noch eben schnell los werden möchte, bevor ich das Ganze dann in die Entwicklungstüte werfe und beim Drogeriemarkt abgebe, laufe ich eh dafür einmal quer durch Seelscheid. Was liegt da näher, kleine Alltäglichkeiten zu fotografieren? Da werden sich viele jetzt Frage: "Aber auf Film? Das kostet doch?" Ja, schon, aber eigentlich im Endeffekt auch nicht mehr als ein Foto mit der DSLR oder dem Handy, wenn ich den Preis mal au ein Bild umlegen würde. Und analoge Fotografie ist auf jeden Fall spannender, weil man nie weiß, was am Ende dabei raus kommt.

Aber genug der Vorrede. Beginnen wir heute mit einem Besuch auf dem Friedhof anfang November 2020, bei dem das erste Motiv natürlich mal wieder die Bronzevögelchen auf dem Garbstein waren. (Nikon Series E 50mm, 1/250s, f/2.8.) Wie man sieht, es war nicht besonders hell an diesem Tag; eine mitteldichte Schicht Wolken hat einiges an Licht weg genommen und für relativ kontrast- und schattenarme Bilder gesorgt. Die Belichtungsautomatik hat zudem versucht, den Hintergrund heller zu kriegen, was in diesem Fall Blödsinn war; für die Vögel hätte auf die Spotmessung wechseln sollen!


Besser ist da schon der kleine Beton-Engel geraten, der auf der anderen Seite des Friedhofs auf einem Stein sitzt und verträumt guckt. (Nikon Series E 50mm, 1/2000s, f/2,8.) Damit der Hintergrund richtig weich wird, habe ich hier die kleinsmögliche Blende gewählt, die ohne Überbelichtung möglich war. Hätte aber auch gut auf f/4 abblenden können, der Engel war doch näher als gedacht. Trotzdem ist er zum größten Teil scharf genug und das Bokeh ist in der Tat sehr schön weich geworden. Ein ganz gutes Bild, alles in allem.

Mit der Fliege auf den Efeu-Blüten verhält es sich ähnlich. (Nikon Series E 50mm, 1/2000s, f/2,8.) Da gibt es nicht viel zu zu sagen: Ist ganz OK geworden, mehr hatte ich nicht erwartet. Auch hier wäre f/4 vielleicht sinnvoller gewesen. (Die F601 hat ja leider keine Abblendtaste, da muss ich immer raten, wie viel Tiefenschärfe am Ende dabei raus kommt. Mein Traum wäre ja noch immer, mal günstig eine F100 zu finden, oder gar eine F5, aber die sind alle noch ziemlich teuer.)

Vom Freidhof aus bin ich dann mal runter zur Kirche und habe den springbrunnenartigen Monolithen fotografiert, an dem übrigens auch mein eigener Kurzmulti startet, nur mal für den Fall, dass ich länger nicht mein anderes Hobby erwähnt haben sollte! ;-) (Nikon Series E 50mm, 1/2000s, f/4.) Da ich hier das Wasser in seiner Bewegung einfrieren wollte, habe ich die schnellste Belichtungszeit gewählt, die die F601 zulässt. Gegens Licht läuft das tatsächlich auf "sunny sixteen" hinaus, ich bin immer wieder erstaunt, dass das ungefähr stimmt. Woraus man schließen kann, dass mittlerweile die Sonne raus gekommen war.


Das sieht man auch am Foto vom Kirchturm. (Nikkor 20mm, 1/500s, f/4.) Jenseits der Äste und des Daches kann man gerade noch so ein paar Wolken erahnen, die sich gegen den ansonsten blauen Himmel abheben. Mit dem Weitwinkel und der um eine Stufe abgebelndeten Blende ist praktisch das ganze Bild scharf, außer vielleicht gerade so dem Torbogen am unteren Bildrand. Auf jeden Fall ein interessantes Bild, das ich insgesamt ganz gut komponiert finde. Außerdem hat man weitwinkeltypisch den Eindruck, als könnte man um den Turm herum gucken.

Einkaufen war ich offensichtlich auch, denn als nächstes auf dem Film ist die gelb-orange Rose, die beim Discounter bei den Einkaufswagen steht. (Nikon Series E, 1/500s, f/4.) Gegen den hellen Himmel macht sich die Blüte erstaunlich gut. Ist jetzt nicht das beste Rosen-Foto, das ich je geschossen habe, aber insgesamt würde ich ihm ein "befriedigend" verpassen. ;-)

Wie man sieht, ich wollte den Film wirklich noch an diesem Tag in die Entwicklung geben, deshalb folgt als nächstes auch noch eine kleine Albernheit: Wer schon immer mal ein Bild vom Fotografen sehen wollte, hat hier die Chance! (Nikon Series E 50mm, 1/500s, f/4.) Man, was hatte ich da noch für kurze Haare! Jetzt ist März und der Lockdown, in dem die Friseurläden alle dicht waren, lässt mich aussehen wie der letzte Wurzelsepp, vor allem weil ich mich zusätzlich auch seit einem Monat nicht mehr rasiert habe! ;-) OK, das war jetzt eigentlich nicht der Sinn dieses Bildes, aber doch eine Beobachtung, die mal gemacht werden musste! Zum Bild selber: Hier sehen wir, wie ich mit der Nikon in den Verkehrsspiegel auf dem Parkplatz hinter der Sparkasse in Seelscheid ein Blatt fotografiere. Albern, ja, aber ich finde es echt gut gelungen, dafür, dass das jetzt wirklich nur dafür gemacht wurde, den Film voll zu kriegen.



Auf dem Weg zum Drogeriemarkt kam ich dann noch an dem kleinen Sportgeschäft vorbei, das jetzt auch die Post macht, und in der Auslage lagen lauter heruntergesetzte Sportschuhe, die ich direkt auch mal fotografiert habe. (Nikon Series E 50mm, 1/250s, f/2,8.) Auch hier: Witziges Foto! Hatte nicht damit gerechnet, dass das so interessant aussehen würde. Gefällt mir.

Und zu guter Letzt: Das Corporate Design des Drogeriemarktes. (Nikon Series E 50mm, 1/250s, f/2,8.) Das ist nun auch wieder nur ein sinnloses Foto, und dieses Mal merkt man es auch. Die Architektur rund rum um das große Logo ist noch ganz interessant anzuschauen, aber jetzt auch nicht so wild.

Aber immerhin habe ich es auf diese Art geschafft, kein einziges Foto auf dem Film unbelichtet abzugeben. Und tatsächlich sind dabei mindestens zwei rum gekommen, die tatsächlich zu den Besseren zu zählen sind. OK, es waren auch ein paar Stinker dabei, aber so ist das halt, wenn man experimentiert: Es kann nicht immer alles Gold sein! Und das muss es ja auch gar nicht. Schließlich ist der Sinn der Übung eben die Übung, die man bekommt, wenn man Experimente macht. Das ist wie bei allem, was man zu lernen oder perfektionieren versucht. Und ich finde es auch sinnvoll, einen solchen Lernprozess zu zeigen!

Mit diesen weisen Worten (hust) verabschiede ich mich für heute. Beim nächsten Mal (vielleicht schon morgen, ich bin wohl den ganzen Tag unterwegs und werde kaum dazu kommen, frische Bilder heran zu schaffen) geht es um "Hennef im Herbst". Das ist der Test-Film, den ich mit der Revue 4 gemacht habe, bevor ich den Verschluss mit Flüssiglatex bearbeitet hatte. Man kann also ein paar Lichtlecks erwarten! ;-)

Windecker Tour

"Ist doch nur Wetter!" Schon, aber viel Wetter über Jahre gemittelt macht nun mal ein Klima. Und das spinnt genau so wie in den letzten Jahren vor sich hin: Heute sind wir nur ganz knapp an der 20°-Marke vorbei geschrammt. In der Sonne hingegen: Frühsommer-Temperaturen.

Wir also raus in die Wildnis. Da man sich ja nirgends hin begeben kann, wo auch nur die geringste Möglichkeit besteht, dass man auf andere Menschen trifft, weil ja jeder potentiell das Killer-Virus mit sich rum schleppen könnte, sind wir noch mal wieder Richtung Windeck gefahren, um einen Lab-Cache zu beenden, den wir schon vor einiger Zeit, als wir das letzte Mal auf der Burg waren, begonnen hatten. Heute standen die restlichen Stationen auf dem Programm und begonnen haben wir am alten Basalt-Bergwerk, das weniger friedlich als erwartet in einem Landschaftsschutzgebiet liegt: Gut besucht von Fahrradfahrern, Ausflüglern und einer Gruppe Mütter mit Kindern und Kuchen.


Trotzdem habe ich es geschafft, ein paar beeindruckende Bilder der Basaltsäulen zu schießen. Ach ja, die analoge Nikon hatte ich auch mit, und ohne zu spoilern kann ich sagen, dass ich ⅔ eines Films voll gemacht habe. Dabei müsste ich dringend mal ein paar der vorbereiteten Artikel raus hauen, aber das Wetter ist einfach zu gut. (Außerdem habe ich ja noch die Olympus rum liegen, die ich die letzten Tage mit hatte, wenn ich die Digitale ganz zu Hause gelassen habe, die ist auch zu ⅔ voll...)


Jedenfalls: Beeindruckende Basaltsäulen. Ob ich es heute noch schaffe, den Earth Cache Owner wegen einer Logfreigabe anzuschreiben? Ich glaube nicht: Mir fallen ja so die Augen zu... Müde vom vielen rumlaufen und von den vielen Pollen will ich gar nicht erst wieder anfangen. Bei diesen Temperaturen blüht echt alles.


Vom Basaltsteinbruch ging es weiter nach Herrchen. Dort gibt es irgendwie keine anständigen Parkmöglichkeiten. Gut, das stört die Einheimischen wenig, die parken einfach mitten auf der Straße! Ich nicht. Ich habe dann doch lieber ein paar Meter außerhalb auf einem Wanderparkplatz geparkt. Man will ja nicht riskieren, dass die Busse einem den Außenspiegel abfahren.



Hier mussten wir eigentlich nur zu den Kanonen, sind dann aber trotzdem hoch zum Thing-Platz, doch konnten wir den dortigen Cache nicht finden, weil eine längere Suche wegen Verseuchung unmöglich war - jemand hatte in die Ecke gesch***en. Schweine! Alles Ferkel! Bah! Ansonsten stellt sich die Frage, wer dieses monumentale Dingsbums da oben auf den Berg gestellt hat. Und dann auch noch mit solch markigen Sprüchen. (Den habe ich nur auf den Analogfilm gebannt, das Medium erschien mir geeignet.)

Weiter ging es dann zum Siegwasserfall, da ist auch schon wieder kaum noch Wasser drin. Siehe meine Abhandlung zum Thema Klimawandel weiter oben. Vor zwei, drei Wochen noch Überschwemmung und jetzt ist eigentlich schon wieder nichts mehr drin in der Sieg. Wenn das dieses Jahr wieder so trocken wird wie die letzten mittlerweile drei Jahre, dann sehe ich echt schwarz für den Wald. Wir bräuchten eigentlich mal so einen richtig verregneten Sommer, aber wenn weiter so stabile Skandinavien-Hochs über uns rum rotieren, wird das wohl nichts. Deshalb, hier noch ein paar Fotos von Schwänen, solange es noch welche gibt:



Ansonsten ist diese Stelle ja auch sehr beliebt bei Gänsen. Hier mal wieder ein hybridisiertes Exemplar; keine Ahnung, wer da Papa und Mama waren, aber normal ist dieses Muster im Gefieder nicht. Mit dem "neuen" 135mm konnte ich da auch mal testen, wie sich das so mit Viechern auf die Entfernung macht. Vor allem auch auf der Analogen. Bin gespannt, was daraus wird.



Gegens Licht macht es heftiges Flare, was aber auch nicht so schlecht aussieht, ehrlich gesagt. Überhaupt macht das schöne Bilder, auch in the wild.

Da wir schon in der Gegend waren, haben wir uns nebenbei noch bei der Kneipe oben etwas umgeschaut. Jetzt, da hier keine Menschen sitzen und ein kleines Schwätzchen über ihr Getränk hinweg halten, kann man sich mal etwas umschauen. Und da findet man diverse Motive. Ich hoffe, die haben unter Corona nicht zu sehr gelitten und machen irgendwann wieder auf. Da sollen ja demnächst Lockerungen für die Außengastronomie kommen. Wäre schade, ist nämlich schön hier oben.



Vor allem die Kunst, die hier an die Wände gemalt ist. Oder das alte Auto auf dem Dach.



Danach ging es dann noch weiter zum letzten Punkt des Lab-Caches und dort habe ich die Loren nur mit der analogen Kamera fotografiert. Für die Digitale blieben nur die Hahnenfuß-Blüten übrig:


Mal sehen, ob ich jetzt gleich ins Bett falle oder noch was anderes mache. Ich glaube, viel kommt da nicht mehr. Ganz schön anstrengend durch die Gegend zu fahren und die Berge rauf und runter zu laufen. Deshalb endet dieser Eintrag jetzt auch an dieser Stelle! ;-)