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Schwarz-weiß und analog, Teil 184: Bonn

Film: Fomapan 400 #6, Kamera: Chinon CP-7m (#2), Objektive: Auto Zoom Chinon 1:3.5-4.5 35-70mm & Auto Zoom Chinon 1:4-5.6 70-210mm, August 2022

Weiter gehts mit Bildern, die ich mit meiner zweiten CP-7m und den dazugehörigen Zooms gemacht habe. Heute geht es nach Bonn, das heißt, es wird ein bisschen städtischer, allerdings nicht wirklich architekturlastig. Stattdessen habe ich versucht, ein paar urbane Szenen einzufangen, ohne dass ich Menschen mit im Bild habe. Ich würde gerne mal richtige Street Photography machen, aber ach, ich fürchte, das Recht am eigenen Bild wiegt in Deutschland höher als mein Bedürfnis nach Spaß an der Freud'. ;-)

Deshalb habe ich mich erst mal mit dem Stromkasten abgegeben, der auf dem Marktplatz steht und mit Kunst versehen ist. (35-70@35mm, 1/250s, f/3,5.) In diesem Bild kann man gut erkennen, wie stark die Pincussion-Verzerrung dieses kleinen Zooms bei minimaler Brennweite ist: Die Linien des Kastens biegen sich doch schon sehr kräftig durch. Man bekommt schon fast einen leichten Fischauge-Effekt. Die Korrektur dieser älteren Zoom-Linsen ist in der Beziehung leider nie so besonders gut gewesen. Natürlich erhält man so auch einen gewissen künstlerischen Effekt, aber wenn ich das mit Bildern vergleiche, die ich mit einer 35er Festbrennweite gemacht habe, ist das doch schon deutlich mehr verbogen.


Von der minimal möglichen Brennweite zur maximalen: Die Rathausuhr mit den beiden Satyren habe ich glaube ich noch nie so weit rangeholt, zumindest nicht auf analogem Film. (70-210@210mm, 1/1000s, f/8.) Es könnte in diesem Bild alles ein bisschen schärfer sein, finde ich. Das mag an meinem schlechten Auge liegen, aber bei f/8 - eine Stufe abgeblendet - sollte auch eine leichte Fehlfokussierung selbst bei dieser Brennweite nicht zu große Auswirkungen haben. Ich nehme also an, dass wir hier bei den starken Kontrasten ein paar Chroma-Fehler sehen - und auch wieder nicht sehen können, da der Film ja nur s/w ist. Wie ich schon im letzten Eintrag geschrieben habe: Ich glaube, um diese Zooms abschließend zu beurteilen, müsste ich mal einen Farbfilm in die Kamera legen.

Da der Herr Beethoven gerade so praktisch parat stand, habe ich gleich mal getestet, ob das große Zoom denn für Portraits taugt. (70-210@90mm, 1/2000s, ~f/4,2.) Er könnte etwas schärfer im Gesicht sein, vielleicht hätte ich eine Stufe abblenden sollen, aber dafür ist das Bokeh im Hintergrund eigentlich ganz brauchbar. 90mm ist ja auch eine gute Portrait-Brennweit und f/4 ist das, was ich normalerweise dafür veranschlagen würde, gerade auf diese Entfernung. Man kann also sagen: Brauchbar. Nicht überragend, vielleicht nicht mal gut, aber im Zweifel brauchbar, wenn man nichts anderes zur Hand hat. Natürlich würde ich eher auf die 135er Festbrennweite zurückgreifen, wenn ich die Wahl hätte.


A bear there was, a bear, a bear, all black and brown, and covered with hair... (70-210@210mm, 1/2000s, f/8.) Gegen den hellen Himmel ist das erstaunlich gut geworden, auch wenn ich wieder glaube, dass der Film an sich ein bisschen unterbelichtet ist bzw. im Labor zu kurz in der Entwickler-Suppe war. Ich muss sagen, die 400er Fomas, die ich seitdem entwickelt habe, gefallen mir etwas besser, obwohl sie durch das billige Adonal teilweise ein bisschen grobkörnig geworden sind.

Und dann lag da dieser erschöpfte Hund auf der Straße, der in der Augusthitze kaum in der Lage war, sich zu bewegen. (35-70@65mm, 1/125s, ~f/8.) Hat nur kurz die Augenbraue gehoben. Habe ihn gut getroffen und bei dieser Brennweite bekommt man selbst bei etwas Abblenden noch genug Hintergrundunschärfe. Schönes Bild.

Der frisch renovierte Beethoven auf dem Münsterplatz musste als nächstes dran glauben. (70-210@150mm, 1/2000s, ~f/5.) Gut kontrastreiches Bild, auch wenn ich denke, dass es wieder etwas dunkel geworden ist. Den Fokus habe ich glaube ich etwas zu weit hinter die Statue gesetzt, die Häuserdächer scheinen mir schärfer als das eigentliche Motiv - wahrscheinlich mein Fehler, das möchte ich nicht dem Objektiv anlasten. Das macht hier ansonsten nämlich eine ganz gute Figur für ein altes Zoom.


Auch bei den Laternen ist die hintere wohl am schärfsten, ich glaube, ich brauche mal eine neue Brille! ;-) (70-210@85mm, 1/500s, ~f/7,8.) Das ist etwas schade, kann man so doch nicht die Schärfe in der Mitte richtig beurteilen. Naja, da ist eh sehr viel Reflexion im Weg, man sieht die Birne ja kaum. Also Schwamm drüber.

Am Brunnen habe ich da noch diese Metall-Gans mitgenommen, die eignet sich ja auch immer wieder hervorragend für Testbilder. (70-210@210mm, 1/500s, f/8.) Die Dame, die mir da im Hintergrund ins Bild gerannt ist, ist ein bisschen fehl am Platze. Da sie aber sehr unscharf geworden ist, macht das nichts, kann ich ja hoffentlich so drin lassen, wenn man keine Personen wirklich erkennen kann, oder? Die Belichtung ist hier tatsächlich mal richtig gut geworden. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich hier ausnahmsweise mal auf den manuellen Mode gewechselt habe und ganz genau die Gans ausgemessen habe. Es könnte also tatsächlich sein, dass die Automatik von den variablen Blendenwerten der Zooms ein bisschen verwirrt ist. Was aber seltsam wäre, schließlich handelt es sich um Erstausrüster-Objektive, die sollten ja doch schon auf die Kamera abgestimmt sein. Seltsam.


Die Taube hingegen ist wieder sehr unterbelichtet - aber dieses Mal hatte ich damit gerechnet, denn ich habe auch hier manuell gemessen und um ca. 2 Stufen unterbelichtet; denn wirklich gemessen habe ich hier nicht, einfach nur schnell ge-schnappschuss-t, als die Taube ins Bild kam! ;-) (70-210@???mm, 1/500s, unbekannte Blende.)

Im Bahnhof habe ich dann auch mal schnell die Klosterfrau mitgenommen und das bunte Fenster dahinter ist richtig gut rausgekommen. (35-70@35mm, 1/500s, f/5,6.) Um anderthalb Blendenstufen abgeblendet zeigt sich wieder, wie scharf das kleine Objektiv sein kann: Die Anzeigetafel ist komplett lesbar, nur die Auflösung des Films verhindert an manchen Stellen eine größere Schärfe! Mit dem kleinen Objektiv bin ich tatsächlich ganz zufrieden, das große ist zwar praktisch, aber hat auch größere Schwächen, meiner Meinung nach.


Und am Ende noch ein Ding, an dem ich nie vorbei gehen kann, ohne ein Bild zu machen: Eine Vespa! (70-210@120mm, 1/500s, ~f/6,5) Hier sind die beiden Frauen, die mir in den Hintergrund gelaufen sind, gar nicht mal so schlecht. Gibt wenigstens ein bisschen den Anschein von Street Photography. Und da man nur den Rücken sieht, denke ich auch, dass die beiden unproblematisch sind. Wenn sich jemand von hinten erkennt und nicht hier in meinem Blog sein will: Bitte melden! ;-)

Fazit: Für in der Stadt gefällt mir das kleine Zoom ganz gut, trotz der starken Verzerrungen im Weitwinkelbereich, wie wir es beim Stromkasten ganz oben gesehen haben. Das große ist mit seinen langen Brennweiten hier eh ein bisschen fehl am Platze.

Contax 167MT mit Yashica Lens ML 50mm 1:1.7

Ihr wisst ja, ich habe ein Herz für alte, abgeranzte Kameras, die aussehen, als hätte sie jemand mit dem SUV überfahren. Kameras mit Charakter, die einiges hinter sich haben. In diese Katergorie fällt definitiv diese Contax 167MT. Kein Vitrinenstück, ganz sicher nicht.


Die Belederung (also, das Gummi-Zeugs, das in den 1980ern so modern wurde) habe übrigens nicht ich so verhunzt, das kam schon so. Da hat der Vorbesitzer ungefähr eine halbe Tube Uhu drunter gequetscht. Dieser war dann mittlerweile allerdings schon so spröde geworden, dass das auch nicht mehr gehalten hat. Ich habe dann mit dem Dremel erstmal die etwa 2 mm dicke Schicht alten Klebers entfernt, bevor ich es mit doppelseitigem Teppichklebeband versucht habe. Hat aber nicht gehalten, da das Gummi über die Jahre die üblichen Ausdehnungserscheinungen bekommen hat: Soll heißen, es ist jetzt ungefähr einen Millimeter zu lang und steht am Ende über. Ich habs dann wieder mit Sekundenkleber festgepappt, so gut es ging. Ich muss mir da was überlegen, zB ob ich die Gummierung ganz ab mache und durch was anderes ersetze.

Das Yashica ML 50mm 1:1.7, das dabei war, sieht zwar etwas besser aus, hat aber eine fette Delle bei ungefähr 6 Uhr im Filtergewinde. Zum Glück ragt die Delle aber nicht ins Bild hinein. Technisch sind sowohl das Objektiv als auch die Kamera in einwandfreiem Zustand. Naja, in einem akzeptablen Zustand, nach all den Jahren und Misshandlungen. Ich war mir nicht sicher, ob ich die Lichtdichtungen sofort tauschen sollte, aber nach einer genaueren Inspektion habe ich erst mal Abstand davon genommen. (Spoiler: Die beiden anderen in dem Paket hatten es nötiger.) Wie man sehen kann, habe ich einen Foma 400 drin liegen, den ich die Tage bereits voll gemacht habe. Gut, dass ich dran gedacht habe, den zurückzuspulen, bevor ich die Rückwand geöffnet habe, um Fotos zu machen! ;-)


Zur Technik: Es handelt sich hier im eine Kamera aus der Generation, als die Objektive noch völlig manuell waren - also nix mit Autofokus etc. -, die Kameras selber aber bereits sehr stark computerisiert waren. Zeitlich ist sie somit in die Mitte der 1980er Jahre einzusortieren, wo sie sich mit ihren inneren Werten ganz gut macht. Immerhin ist die schnellste Zeit 1/4000s! Das machen meine Digitalen ja gerade so! Zudem hat sie einen Abblendknopf, das ist für mich immer ein Zeichen, dass die Zielgruppe bei den fortgeschrittenen Amateuren lag.

Damals recht neu war die Möglichkeit, den ISO-Wert des eingelegten Films per DX-Codierung zu bestimmen. Manuell geht das aber ebenso, indem man den kleinen ISO-Knopf unterm Display drückt und am Schieber schiebt. Das ist überhaupt eine der interessanteren Eigenschaften dieser Kamera: Es gibt kein Einstellrad für die Belichtungszeit. Stattdessen gibt es rechts neben dem Belichtungskorrekturrad diesen kleinen Schiebeschalter, den man nach links schiebt, wenn man kleinere Werte haben will, und nach rechts für größere. Zusammen mit dem erwähnten ISO- und dem daneben befindlichen MODE-Button kann man so die gesamte Kamera steuern.

Modi gibt es übrigens auch zu Hauf: Neben dem von mir bevorzugten Av für Blendenpriorität und einem vollständig manuellen Modus gibt es noch unter Tv eine Zeitpriorität und zusätzlich drei Programm-Modi, die schnelle, mittlere oder langsame Zeiten bevorzugt. Tv und P lassen sich aber leider mit dem Yashica ML, das dabei war, nicht verwenden; dazu muss das Objektiv mindestens den MM-Standard unterstützen. Das ist ein bisschen schade, weil ich so die Kamera nicht komplett testen konnte, stört mich andererseits aber recht wenig, da ich meist eh mit vorgewählter Blende und automatischer Zeit fotografiere.


Wie man weiterhin auf dem Top Deck sehen kann, gibt es wie erwähnt ein Rad für Belichtungskorrektur für bis zu zwei Blendenstufen über- oder unterbelichtet, und das in Drittel-Schritten. Zusätzlich kann man wohl Belichtungsreihen machen? Nehme ich jedenfalls an, dass dafür die kleineren Drehschalter unterhalb des eigentlichen Korrekturrads sind. Ich sollte mal die Anleitung lesen! Da habe ich jedenfalls die Finger von gelassen, zeigt aber doch, wie fortschrittlich die Technik damals schon war. Cutting Edge, sozusagen!

Auf der anderen Seite kann man noch S für Single Shot, C für Continuous und S-T für Selbstauslöser einstellen. Auch da habe ich die Finger weg gelassen, daher weiß ich jetzt gar nicht, wie viele Bilder pro Sekunde die Kamera machen könnte! ;-) Daneben ist dann das LCD, auf dem alle Werte angezeigt werden, die man einstellen kann oder die gemessen werden. Die wichtigsten Informationen findet man zudem im Sucher, in welchem sich über der Mattscheibe ebenfalls ein LCD befindet. Daher das kleine, längliche Fenster oben im Prismengehäuse - das Display ist zur Batterie-Schonung nämlich mit Umgebungslicht hintergrundbeleuchtet. Wenn es viel zu dunkel ist, geht allerdings zusätzlich noch ein Lämpchen an.

Apropos Batterien: Das Ganze läuft mit einem Satz aus vier AAA Battereien, die sich unter der Bodenplatte verstecken. Das nimmt zwar Platz weg, ist aber praktisch, weil es die Teile überall gibt - im Gegensatz zu so mancher obskuren Lithium-Batterie, die andere Hersteller verwendet haben, und die man heutzutage nur noch bei zweifelhaften Internetversendern bekommt.

Von der Benutzung her muss ich sagen: Als die Kamera neu war, war es sicher eines der Top-Modelle und auch heute noch macht das Fotografieren damit einigen Spaß - mit Abstrichen, die dem allgemeinen Zustand und dem Alter geschuldet sind. Während das Objektiv sehr leichtgängig und präzise ist, also wenig gelitten hat - bis auf die Delle -, sind die Hebel und Räder der Kamera durch starke Nutzung und unsachgemäße Lagerung ein bisschen schwergängig. Ich wollte aber nicht mit dem Kontaktreiniger anrücken, solange es nicht wirklich nötig ist. Die abblätternde Gummi-Belederung hatte ich ja eingangs schon erwähnt - wobei diese ihre Griffigkeit erstaunlicherweise gut erhalten hat; da habe ich schon schlimmeres Gummi in den Händen gehalten, das neuer war. Dieses hier klebt nicht, das ist ein großer Vorteil! Das Aussehen ist recht typisch für die 1980er, weniger futuristisch-klobig als zB die Chinon CP-7m, die ungefähr aus einer ähnlichen Zeit stammt, und liegt mit ihrem vielen Metall im Inneren gut in der Hand, ist aber entsprechend schwer.

Fazit: Für das, was ich bezahlt habe (in einem Paket mit drei Kameras und zwei Objektiven), gar nicht so schlecht. Besser erhaltene Stücke wären wahrscheinlich auch schöner zu bedienen, aber je mehr das Metall unter dem schwarzen Lack zum Vorschein kommt, desto mehr sieht die Kamera nach einem Schläfer aus, der mehr kann, als er nach außen hin zugibt! ;-) Insgesamt eine Kamera, die ich sicherlich noch mal öfter verwenden werde - und sei es nur für einen weiteren Test-Film, wenn sich herausstellen sollte, dass ich die Lichtdichtungen doch noch tauschen muss! ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 183: Noch eine CP-7m

Film: Fomapan 400 #6, Kamera: Chinon CP-7m (#2), Objektive: Auto Zoom Chinon 1:3.5-4.5 35-70mm & Auto Zoom Chinon 1:4-5.6 70-210mm, August 2022

Es war August und Flohmarkt und ich habe fast schon eine weitere CP-7m geschenkt bekommen, die ich daraufhin natürlich auch testen musste. Vor allem die beiden Zoom-Objektive, die dabei waren, wollten ausprobiert werden. Die sind nämlich tatsächlich einigermaßen brauchbar, wir zum Beispiel auch im folgenden Artikel sehen werden. (Alle Blendenwerte habe ich als Effektivblende angegeben: Wenn zB bei 210mm das Objektiv auf f/4 eingestellt ist, sind das effektiv f/5,6.)

Anfangen muss ich mal wieder mit dem üblichen Siegfried im Kurpark. (70-210@150mm, 1/125s, ~f/4.8.) Der Vorteil an den Zooms ist unbestritten, dass man immer eine passende Brennweite dabei hat. Das geht immer auf Kosten der Lichtstärke, die bei diesem wie dem anderen Objektiv eher mäßig ausfällt. Aber: Das Bild ist sehr scharf und die Verzerrungen halten sich tatsächlich sehr in Grenzen. Die Vignettierung ist bei diesem Motiv eher schlecht zu beurteilen, das schauen wir uns späteren Bildern an. Auf jeden Fall ein gutes Foto vom Siegfried.


Auf dem Kurparkteich schwimmen ja immer Enten herum, diese hier habe ich ein bisschen unterbelichtet, fürchte ich. (70-210@210mm, 1/1000s, f/5,6.) Der ISO-400-Film ist hier hart an der Grenze seines Könnens. Das Bild ist hier nicht ganz so scharf wie beim Siegfried oben und über die Vignettierung kann man noch immer wenig sagen. Außerdem wars wohl sehr schmutzig, die ganzen weißen Pixelcluster im Bild, das ist alles Staub.

Den Sittich, den habe ich dann wohl tatsächlich verbockt, den kann man ja kaum noch erahnen. (70-210@210mm, 1/60s, f/5,6.) An diese Stelle habe ich den Eindruck, dass die Kamera das mit der Effektivblende nicht ganz mitbekommt. Obwohl das schon sehr viel mehr als nur eine Blende unterbelichtet aussieht.


Das Adenauerplatzschild steht ja mitten in Hennef und bietet sich als guter Test für das kleine Objektiv an. (35-70@35mm, 1/2000s, ~f/4.) Habe hier das Objektiv nicht ganz auf Offenblende gedreht, sodass ich nur ungefähr raten kann, was denn tatsächlich eingestellt war. Leider kann die Kamera ja maximal 1/2000s und der 400er Foma war hier etwas zu schnell. Hier sieht man gut, dass das kleine schon ganz gut vignettiert, besonders hier am unteren Ende der Brennweite. Die Schärfe ist aber voll OK und die Hintergrundunschärfe sieht für ein Zoom im Weitwinkelbereich eigentlich auch ganz gut aus. Durchaus brauchbar.

Die Treppe in der Nähe des Chronos-Werk hatte es mit vor allem wegen der Schatten angetan. (35-70@35mm, 1/750s, f/8.) So weit abgeblendet ist das Objektiv knackscharf und gerade für diese Art von Architektur-Fotografie eignet sich das sehr. Auch die Vignettierung verschwindet praktisch vollständig. Gutes Bild.

Die Rathausunterführung habe ich ja auch immer mal wieder dabei, hier im Gegenlicht. (35-70@50mm, 1/250s, ~f/9.) Auch hier haben wir es mit Architektur zu tun, wieder eignet sich dieses Objektiv ganz gut dafür. 50mm ist ja Normalbrennweite und hier macht das Objektiv einen ganz guten Eindruck.


Die Reflexe im Kirchenfenster war ein Motiv, das ich nicht verpassen wollte, zudem bot sich hier der Test einer Brennweite, die ich noch nicht hatte. (35-70@40mm, 1/2000s, ~f/6,3.) 40mm ist ja eine meiner Lieblingsbrennweiten und eignet sich auch ganz gut für diese Architekturaufnahme. Etwas abgeblendet bietet sich hier sehr gute schärfe und weder Verzerrung noch Vignettierung. Die helle Reflexion scheint auch nicht zu viele Aberrationen zu haben, was man auf einem s/w-Film allerdings eher schlecht bis gar nicht beurteilen kann. ;-) Muss ich mal einen Farbfilm verschießen.

Die andere Kirche im Gegenlicht war nur eine 180°-Drehung entfernt. (35-70@40mm, 1/2000s, ~f/6,3.) Gleiche Belichtungswerte, gleicher Zoom. Das Gemäuer ist vielleicht etwas dunkel, aber dafür haben wir hier noch ganz leichte Wolkenstrukturen im Himmel. Ganz gutes Bild, das die Objektivschärfe zumindest in den Dachschindeln ganz gut zeigt.

An Treckern kann ich ja nie vorbei gehen (oder in diesem Fall mit dem Rad vorbeifahren). (35-70@60mm, 1/2000s, ~f/7,2) Schärfe:Gut. Bei der Blende aber auch kaum verwunderlich. Ansonsten ein nettes Bild.


Den Trecker aber nur einmal zu fotografieren, das reichte mir nicht, deswegen habe ich auch noch eine volle Breitseite verschossen! (35-70@35mm, 1/2000s, f/8.) Das ist einer der Filme, die ich noch nicht selber entwickelt habe und ich glaube, die im Labor haben mir den ein bisschen dunkel gemacht. Die dunklen Stellen saufen doch ein bisschen ab. Dafür kommt der Himmel ganz gut raus.

Wann immer ein Pferd in Sichtweite kommt, halte ich natürlich auch drauf. (70-210@70mm, 1/2000s, f/4.) Offenblende heißt bei dem großen Zoom leider auch heftige Abschattungen in den Ecken. Das betont in diesem Fall allerdings das hübsche Horsie in der Mitte! Der Schwarz-Weiß-Kontrast in der Fellzeichnung kommt hier richtig gut rüber. Schönes Bild.


Das andere Pferd ist leider unscharf, das war wohl mein Fehler, so hatte ich es jedenfalls schon in meinem Cheat-Sheet festgehalten. (70-210@210mm, 1/1000s, f/5,6.) Ganz offensichtlich hatte ich hier wohl einfach unendlich eingestellt, denn der Mais im Hintergrund ist perfekt scharf. Schade, eigentlich eine ganz brauchbare Bildkomposition. Egal, Schwamm drüber.

Es gab ja noch das Pony! (35-70@45mm, 1/250s, ~f/6.) Die Haare im Fell sind perfekt scharf und doch ist der Hintergrund ausreichend unscharf. Guter Schnappschuss, der zeigt, dass man dieses kleine Zoom auch durchaus für Tier- oder Portrait-Fotografie verwenden kann. Ich mag Ponys, sagte ich das schon?! ;-)


Viel Kontrast bietet der alte Bürostuhl mitten auf der Straße. (70-210@90mm, 1/1000s, ~f/4,2.) Die Abschattungen in den Ecken lassen schon ein bisschen nach, selbst wenn man nur ein kleines bisschen hinein zoomt, die Ecken also wegschneidet. Die Abbildungsleistung ist in diesem Bereich also auch bei Offenblende durchaus überzeugend.

Eine Maria kann ich auch selten alleine stehen lassen, besonders wenn sie so schön in Stein gehauen ist. (35-70@35mm, 1/60s, f/3,5.) Das Bild beweist: Wenn man nur nah genug heran geht, kann man auch mit einem relativ lichtschwachen Objektiv ein interessantes Bokeh erzeugen, selbst im Weitwinkelbereich. Ein praktisch perfektes Portrait! Einfach nur gut!


Aber auch im Normalbereich funktioniert das ganz gut, wie man am Vogelhaus sehen kann. (35-70@50mm, 1/60s, ~f/4.) Vogelhäuser sind bei mir ja zugegebenermaßen sowas ähnliches wie Trecker und Ponys oder Madonnen und Jesuse, ich kann einfach nicht vorbeigehen, ohne ein Bild zu machen. Einzig dass die Blendenabbilder aufgrund der Offenblende ganz rund sind bei diesem Blendenwert, das irritiert mich ein bisschen. Aber schon ein ganz interessantes Bild.

Kleines Fazit: Die Kamera funktioniert gut, nicht schlechter als die andere CP-7m, die ich habe. Und die beiden Chinon-Zooms arbeiten durchaus brauchbar, wenn man mit der relativen Lichtschwäche leben kann. Aber dafür gibt es heutzutage ja schön empfindliche Filme, die garnichtmal so teuer sind! ;-)

C/Y im verschneiten Hanfbachtal

Für heute Abend ist noch immer Regen angekündigt und bevor der die ganze weiße Pracht weg wäscht, habe ich noch mal die analoge(n) Kamera(s) geschnappt und habe mich durch das Hanfbachtal auf Fotosafari begeben. In der einen wollte ich die letzten 5 Bilder auf dem Film voll machen, die gestern noch übrig geblieben sind, und die andere muss ich halt eben auch grundsätzlich testen. Also habe ich da einen neuen 400er Foma angefangen, in der Hoffnung, dass ich kommende Woche die beiden Filme gemeinsam in einem Rutsch entwickeln kann.


Da ich da nicht noch mehr Kameras (aka "die Digitale") mit mir rum schleppen wollte, habe ich ansonsten nur Handy-Bilder gemacht. Das ist aber auch gar nicht so schlimm, den die sind bei der gleißenden Helligkeit gar nicht so schlecht geworden. Gut, der winzige Sensor, die JPG-Artefakte und das künstliche Nachschärfen ("Intelligenz" - hoho haha) lassen die einfach nicht wie Bilder aus der DSLR wirken, aber wenn man gerade nichts anderes hat, reichen die auch.

Wie man sieht, ich bin hinten rum beim Grabmale Heller links den Waldweg rein. Was man nicht sieht: Ich bin an der weißen Bank - die übrigens defekt ist, ein Bein ist abgebrochen, sodass sie jetzt auf dem Rücken am Zaun liegt - mal über die Weide geschlichen und habe die Scheune genauer unter die Lupe genommen. Insofern hoffe ich echt, dass die Bilder aus der Yashica was werden, denn da waren ein paar spannende Motive dabei. Auf die Idee war ich gekommen, weil da eine Spur von Fußabdrücken hin führte. Und dann habe ich festgestellt, dass es da eine Brücke gibt, die über den Hanfbach führt. Also, für beliebige Werte von "Brücke". Aber wenn es die Trecker vom Hof dahinter aushält, wird es auch mich aushalten! ;-)


Habe da jedenfalls diverse s/w-Fotos gemacht. Mal sehen, wann der Film voll wird und ich beide entwickeln kann. Vielleicht noch vor Weihnachten. Bin extrem neugierig, ob da was von geworden ist!

Danach bin ich dann aber wieder zurück auf den offiziellen Weg, denn ich wollte jetzt nicht über den Hof schleichen. Wobei ich den Eindruck hatte, der Weg kommt da auf dem Parkplatz nebenan raus. Testen wollte ich das jetzt allerdings nicht, ist bestimmt alles Privatgrund. Also runter nach Dings, ich vergess den Namen vom Nachbardorf immer, Geisbach. Von da dann übers Feld nach Hause.

Und jetzt noch zum Abschluss ein paar Bilder von Schnee- und Eiskristallen. Durch die nächtliche Kälte hat sich auf dem Schnee noch Reif abgesetzt und die Kristalle haben eine ziemliche Größe erreicht. Faszinierende Strukturen haben sich da gebildet.



Das war dann auch schon wieder alles. Muss dringend mal den nächsten meiner s/w-Artikel vertonen, also, mit Text versehen. Ich gerate immer weiter ins Hintertreffen. Vor allem bietet sich nächste Woche ja zur Veröffentlichung an, wenn es eh wieder nur regnen soll. Da wird es ja eher weniger neue Fotos zu schießen geben. Zudem werde ich wohl auch wieder viel unterwegs sein und zu sonst nix kommen!

Verschneites Siebengebirge

Das eiskalte Wetter hält an und es sieht ja auch ganz schön aus, wenn der Schnee durch den Frost mal ausnahmsweise nicht direkt zu Matsch zerfällt. Es ist zwar weiterhin schweinekalt, Nachts so um die -10°C, aber tagsüber geht es schon fast: Es waren "nur" -4° heute im Siebengebirge. Durch die Kälte haben sich an Bäumen und Blättern (und eigentlich auch allem anderen da draußen) extrem lange Eisnadeln gebildet, was teilweise sehr spannend aussieht, wenn sich das Licht der tiefen Wintersonne darin bricht.


Ich nehme an, dass Apfel- und Möhrenscheiben für die Vögel ausgehängt worden sind? Oder für andere kleinere Wildtiere? Nur sind die tiefgefroren wie im Gefrierschrank. Ich mein, die Temperaturen sind ja auch durchaus mit einem 2-Sterne-Fach zu vergleichen. Wenn jemand seine Kühltruhe abtauen muss: Heute Nacht geht's noch, morgen soll es wärmer werden und Regen kommen. Schade eigentlich, sieht doch sehr hübsch aus. (Man sehen, was aus dem angekündigten Blitzglatteis wird, vor dem sie jetzt schon seit ein paar Tagen warnen!)


Und dann war da dieses kleine Rotkehlchen, dass rund rum um uns rum gehüpft ist. War scheinbar auf der Suche nach Futter und hat dabei sämtliche Scheu vor uns Menschen verloren. Oder es liegt einfach daran, dass hier im Siebengebirge eh immer Leute im Wald rum laufen, was weiß ich! ;-) Aber niedlich ist schon. War keinen Meter von mir entfernt, was ganz gut war, denn auf der Digitalen hatte ich nur das 50mm dabei und so konnte ich wenigstens einen Ausschnitt machen und den hier vorzeigen. Ist ja schon extrem durchgefärbt auf der Brust, das spürt also schon den Frühling kommen! :-D


Aber bis dahin muss es noch diese Eishaus-Temperaturen aushalten. Deshalb jetzt am Ende des Eintrags noch ein paar mehr vereiste Blätter. Auf dem einen Bild sieht man ganz deutlich, dass da irgendein Schmutz auf dem Objektiv sein muss, ein Staubkorn oder sowas, da sind richtige Beugungsmuster im Flare. Faszinierend, wir Mr. Spock sagen würde! ;-)


Und ich hab noch immer nicht nachgeschaut, was die Mayaglyphen auf dem Telekom-Kasten bedeuten. Das frage ich mich ja jedes Mal, wenn wir hier vorbei kommen, ob Sommer oder Winter. Ach ja, das war übrigens am Ende unseres Rückwegs vom Milchhäuschen. Da habe ich aber nur Bilder auf s/w gemacht, mal wieder mit einer Kamera, die ganz "neu" ist. *hust* Die muss ich auch noch ganz dringend hier vorstellen, ein recht nettes Teil mit heftigen (kosmetischen) Macken! Aber technisch scheint sie soweit OK zu sein, ich weiß nur nicht, ob die Lichtdichtungen OK sind, die ich an den anderen beiden *hust, hust* aus dem gleichen Paket bereits getauscht habe. Diese hier sahen aber noch soweit OK aus. Bin gespannt! Dass sie bis 1/4000s schnell belichten kann, war ganz praktisch bei dem ISO 400 Foma den ich da eingelegt hatte. Mal sehen, ob ich den morgen voll und entwickelt bekomme.