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Hennef bei Nacht

Kann man ja nicht ahnen, dass dir Frau einen Abends noch vor die Tür schleppt, um die 10.000 Schritte noch voll zu machen. Jetzt bin ich platt und habe noch ein paar Fotos, die ich hier vorstellen kann. Ups, und rein technisch gesehen ist jetzt nach dem Bearbeiten der Bilder schon Silvester! Sowas! Tststs...

Jedenfalls. Mit Dem Auto eben nach Hennef rein gefahren und ein paar Nachtfotos gemacht, während wir um die Häuser gezogen sind und uns die böllernden Blagen verfolgt haben. Ich will ja nicht wieder rummeckern. Terrorblagen! ;-)


Wie man sieht, all überall in den Schaufensterauslagen sah man noch die Weihnachtsdekos rumhängen. Und an Bäumen und Büschen und Gedöns. Und auf dem kleinen Platz vor der VR-Bank gab es eine Veranstaltung mit Musik. Also, ohne Band aber mit Sänger. Profi-Karaoke, sozusagen. Da standen jedenfalls die angestrahlten Bäume rum.


Hinterm (oder vorm, je nachdem wie man es sehen will) Bahnhof entlang und dann auf den Markt abgebogen. Dort waren Lampen wie ein Zeltdach gespannt und das sieht auf den Bildern leider nicht ganz so spannend aus wie in natura. Kommt vielleicht auch vom Weitwinkel.


Vorm Sportgeschäft kamen wir auch noch vorbei und da hingen rote Pakete rum. Wundere mich, dass ich die so scharf hin bekommen habe, bei einer 1/5 Sekunde Belichtungszeit aus der Hand... Tief durchatmen und voll entspannen... Oder aber eben einfach blindes Huhn, dass auch mal ein Korn gefunden hat! ;-)

Dann noch an der Kirche vorbei, weil wir unsere Schritte noch immer nicht komplett hatten. Die roten Türen waren schän angestrahlt, aber leider haben sie das Licht hinter den Fenstern ausgeknipst, gerade als ich noch ein Foto vom bunten Glas machen wollte. Schade.


Am Horstmannsteg vorbei ging es dann zurück zum Auto. Und von da dann endlich heim, es hatte mittlerweile angefangen zu nieseln. Blödes Wetter: Stürmisch und warm und meine Ohren pfeifen und ploppen. Wie soll das erst werden, wenn die Neujahrsballerei anfängt?!

Schwarz-weiß und analog, Teil 187: Beim Haribo umme Ecke

Film: Fomapan 100 #40, Kamera: Konica Autoreflex TC, Objektive: Konica Hexanon 40mm F1.8 & Konica Hexar 135mm F3.5, August 2022

Normalerweise vermeide ich ja, zwei Pipeline-Eintgräge nacheinander raus zu hauen, aber es ist gerade nötig, ich bin im Endjahresstress und muss dringend mal "ommmm" machen! ;-) Da die Einträge für diesen Film eh ein wenig kürzer sind als im Allgemeinen, schmeiß' ich die jetzt trotzdem mal einfach vor die Tür, dann werden das auch endlich mal weniger! Hab ja noch einen ganzen Stall voll davon...

Eigentlich wollten wir an diesem schönen August-Tag ja nur zum monatliche Rheinauenflohmarkt. Da waren wir auch und ich habe die Gelegenheit genutzt, mal wieder den Springbrunnen abzulichten. (40mm, 1/1000s, f/2,8.) Leider habe ich hier ein bisschen daneben fokussiert, das Wasser ist leicht unscharf, die Büsche im Hintergrund hingegen zu scharf. Ich glaube, aufgrund der vielen Leute, die hier unterwegs waren, war ich ein bisschen gestresst und gehetzt, das Bild schnellstmöglich im Kasten zu haben. Ist jetzt nicht so furchtbar unscharf, auf einem normal großen Abzug würde es fast nicht auffallen, aber hier auf dem riesigen Monitor stört es dann doch ein bisschen!


Das war das einzige Bild, das ich an jenem Tag auf dem Flohmarkt gemacht habe, das nächste ist dann schon unten im Süden bei Haribo auf dem Parkplatz. (40mm, 1/1000s, f/5,6.) Nicht, dass wir mit dem Auto hier gewesen wären: Es war die Zeit des Neun-Euro-Tickets! Wie ich das vermisse... Aber egal: Haribo! Der Goldbär grüßt! Gegen den hellen Himmel musste ich ein bisschen geschlossener belichten, die schnellste Zeit der Kamera ist ja leider nur 1/1000s. Im Allgemeinen reicht das ja, aber unter bestimmten Lichtverhältnissen wird es dann doch schnell eng! Die Flecken am rechten Rand stammen nicht von mir, das ist noch immer einer der Filme aus dem Labor. Ich denke, da hat sich ein bisschen Feuchtigkeit in den Transportlöchern angesammelt.

An der alten Fabrik, von der ja nicht mehr viel steht, habe ich dann eine Spider-App gefunden, die ich auch gleich mal testweise mitgenommen habe. (40mm, 1/60s, f/5,6.) Mal wieder ist das Geradehalten der Kamera außerhalb meiner Kunstfertigkeit. ;-) Ansonsten finde ich diese Bild mit den Rissen im Glas und dem darin eingebetteten Metallgitter extrem spannend. Trotz seiner relativen Kontrastarmut bietet es doch eine erstaunliche Tiefe!


Zum Thema Architektur passt auch dieser Schornstein ganz hervorragend. (40mm, 1/500s, f/8.) Architektur mache ich ja gerne etwas weiter geschlossen, da stört dann auch die minimale Zeit der Kamera nicht so sehr. Auch hier ist der Himmel ein bisschen fleckig von der Entwicklung. Durch die vielen leeren Flächen ist das Bild allerdings einigermaßen langweilig geraten, da hatte ich eigentlich mehr erwartet. Das liegt vielleicht auch ein bisschen mit an der leichten Weitwinkeligkeit des 40ers, da kommt zu viel Zeugs mit aufs Bild.

Der alte Zaunpfosten am anderen Ende des Parkplatzes hatte es mir angetan, den musste ich auch in irgendeiner Form mit nach Hause nehmen,. (40mm, 1/250s, f/2,8.) Das Gewuchere, das dort bis nach ganz oben gekrochen war und dann durch die unerträgliche Hitze und Trockenheit des letzten Sommers abgestorben ist, verpasste der ganzen Szene so einen Hauch von Vergänglichkeit. Gleichzeitig habe ich den Hintergrund richtig schön unscharf bekommen, das ist bei solchen Motiven ja ein Muss, finde ich! Die Blendenabbilder in der oberen linken Ecke verstärken das Feeling dieses Bildes noch, außerdem kann man sehen, dass sie sich selbst bei f/4 noch ein ganz kleines Bisschen drehen wollen. Sehr spannendes Bild, in seinem wuseligen Chaos fast schon ein bisschen sehr extrem.


Ach ja, noch ein Fetisch: Leere Glasflaschen am Wegesrand! (40mm, 1/500s, f/1,8.) Man sieht deutlich, dass dieses Objektiv bei Offenblende nicht so scharf ist wie andere, die ich in meiner Sammlung habe. Das 50er Zuiko etwa hat doch einen ganzen Schuss mehr Schärfe. Oder das verranzte Nikkor 35mm. Andererseits strahlt diese leichte Unschärfe auch ein gewisses Retro-Feeling aus, eine Weichheit, die man heutzutage eher selten sieht, und wenn, dann künstlich nachträglich hinein gerechnet. Ich muss allerdings zugeben, dass die Blendenbilder hier schon brutal groß sind, ich denke, ein, zwei Stufen abgeblendet hätten es auch getan, das hätte den Hintergrund vielleicht ein bisschen beruhigt.

Am Ende unseres Ausflugs mussten wir dann noch zurück über den Rhein, diese Gelegenheit habe ich für ein kleines Übersichtsfoto mit Drachenfels und Gästehaus genutzt. (40mm, 1/250s, f/8.) Hier sieht man, wie scharf das Objektiv ist, wenn man es (für meine Verhältnisse schon extrem) abblendet. Wenn ich mal ein paar Euro mehr für einen besseren Film ausgeben würde, könnte man es natürlich besser sehen! ;-) Der Foma stößt da dann doch irgendwann an seine Grenzen, besonders bei diesem 4k-Scan. (Wie viele Dots pro Inch sind das eigentlich? Wenn ich bei 6400 scanne, 9000x6000 für ein Negativ erhalte und das auf 3840x2560 herunter rechne, sind das dann wohl um die 2700 dpi - oder ungefähr 1075 Pixel auf einem Zentimeter. Kein Wunder, dass das etwas unscharf wird, wenn man das auf die Größe eines 24" Monitors vergrößert. Der Foma 100 wird mit 110 lines/mm angegeben. Das kann sich jetzt jeder selber ausrechnen, was das bedeutet! ;-))

Nächstes Mal: Das 135er kommt zum Einsatz, bei einem Besuch in Blankenberg.

Schwarz-weiß und analog, Teil 186: Bödingen

Film: Fomapan 100 #40, Kamera: Konica Autoreflex TC, Objektive: Konica Hexanon 40mm F1.8 & Konica Hexar 135mm F3.5, August 2022

Jeder Sommer geht mal zu Ende, so auch der letzte. Auch wenn es bis in den September hinein trocken und warm geblieben ist. Aber ich greife vor, in diesem Film befinden wir uns am Ende des Augusts. Ich habe auf einem meiner Streifzüge durchs Internet ja ein Hexar 135mm ergattern können, das jetzt dringend mal getestet werden wollte. Aber auch hier greife ich vor, denn die Gelegenheit bot sich erst in Teil 188, der wohl erst im neuen Jahr erscheint... Ja, ich lebe heute wieder voll in der Zukunft! ;-)

Jedenfalls: Ich hatte die Konica TC eh schon mit einem Film geladen, weil ich die 40mm Brennweite, die dazu gehört, so spannend finde. Außerdem handelt es sich um eine wirklich schnuckelige kleine Kamera. Wenn sie jetzt für den Belichtungsmesser noch normale Alkali-Batterien nehmen würde, ohne dass ich jedes Mal die Spannung messen und den ISO-Wert korrigieren müsste, wäre ich richtig glücklich! Aber OK, einmal am Tag kalibrieren, ist jetzt auch nicht so schlimm. Die Batterie war mittlerweile "eingefahren", die Spannung knapp unter 1,5V gefallen, so konnte ich guten Gewissens den Belichtungsmesser auf ISO 50 stellen, und habe so auf dem verwendeten 100er Foma ziemlich gute Bilder hin bekomme, denke ich.

An diesem bestimmten Augustabend ging es mal wieder hoch nach Bödingen, um eine Runde um die alte Kirche und über die Felder zu drehen, als uns auf dem Parkplatz dort oben als erstes mal ein alter Plymouth begegnete. (40mm, 1/1000s, f/1,8.) Mit der verwendeten Offenblende habe ich hier ein ganz nettes Bokeh in den Hintergrund bekommen. Gut, mit dem relativ weiten 40mm ist das schon einigermaßen schwierig. Aber deswegen wollte ich ja gerade das 135er haben, dessen Bilder ich demnächst hier ebenfalls vorstellen werde, siehe Teil 188! ;-) Das einzige, was mcih an diesem Bild jedenfalls stört, ist dieser schrecklich moderne - ist das ein Golf? Oder ein Hyundai? Ich kenn mich mit dem neumodischen Zeugs nicht mehr aus! ;-) - direkt daneben auf dem Parkplatz! Wenn ich gekonnt hätte, wie ich gewollt hätte, hätte ich den erst mal abschleppen lassen. Der bricht so richtig schlecht den geschwungenen Stil des alten Plymouth!


Von der Seite ist es nicht so schlimm, da steht im Hintergrund nur meine alte Reisschüssel rum - die ist zeitlich wahrscheinlich mittlerweile zeitlich näher an dem Plymouth als an dem Ding, über das ich mich da oben beschwert habe. ;-) (40mm, 1/1000s, f/1,8.) Naja, wahrscheinlich eher nicht, aber gefühlt... :-D Ein hübsches Auto jedenfalls, aus einer Zeit. als man noch nicht jeden Liter Benzin beachten musste, als Design noch nicht von Winschlüpfrigkeit bestimmt wurde, als Elvis noch lebte! ;-) Tolles Auto und in s/w auch ganz stilecht abgelilchtet. Weit offen war hier allerdings evtl ein kleines bisschen zu viel des Guten, das Hood Ornament ist bereits deutlich unscharf. f/2.8 hätte es wahrscheinlich auch getan, oder gar gleich f/4.

Hinter der Kirche habe ich dann mal wieder Nonne und Priester aufgelauert und sie in einem unbeobachteten Moment einfach so mitgenommen. (40mm, 1/500s, f/4.) Wie man sieht, habe ich den Fokus auf das Gesicht der Nonne gelegt, trotzdem ist hier nah am Minimalabstand des Objektivs schon sehr deutlich zu sehen, wie dünn die Fokusebene tatsächlich ist. Sollte man gar nicht denken, aber deswegen mag ich das kleine 40er Hexanon eigentlich richtig gerne!


Auf dem kleine Friedhof habe ich dann mal wieder eine der Gieskannen abgelichtet, das ist ja auch so ein Fetisch bei mir, fast so wie Traktoren und Kaugummiautomaten! ;-) (40mm, 1/1000s, f/2,8.) Anderthalb Blendenstufen abgeblendet bekommt man so noch genug Hintergrundunschärfe, aber zugleich auch eine sehr scharfe Kanne. Ist jetzt nicht das spannendste Bild auf der Rolle, aber es zeigt doch ganz gut die technischen Eigenschaften des Objektivs.

Und ganz am Ende noch ein paar Brombeeren am Busch, gesehen von der Bank aus, auf der ich saß. (40mm, 1/30s, f/8.) Hier kann man auch wieder sehr gut sehen, wie viel Depth of Field man auf diese kurze Entfernung erhält, vor allem, wenn man es mit dem Bild vorher, das mit der Nonne, vergleicht. Man, wenn ich die Beeren sehe, krieg ich direkt Hunger! ;-)

Nächstes Mal: Im Bonner Süden rund um den Haribo-Werksverkauf.

Yashica FR-I mit Yashica Lens DSB Zoom 70-180mm 1:4.5

Es ist Zeit, noch eine der Kameras vorzustellen, die in dem C/Y-Paket drin waren. Diese hier funktioniert vor allem tatsächlich. Bei der Contax, die ich letztens vorgestellt hatte, gibt es nämlich noch weitere technische Probleme neben den Lichtdichtungen, bei denen ich mir nicht sicher bin, dass ich die selber gelöst bekomme, oder ob ich da einen Profi dran lassen muss. Das habe ich leider erst gemerkt, nachdem ich den Film belichtet und entwickelt hatte.

Diese Yashica FR-I, die ich hier heute vorstellen möchte, funktioniert hingegen ganz hervorragend. Liegt wahrscheinlich daran, dass da viel weniger Technik drin steckt und dafür mehr Mechanik. Allerdings musste ich nach der Entwicklung feststellen, dass die ersten 10 Bilder trotzdem nichts geworden sind. Das war dann allerdings mein Fehler! Man sollte keine Filme zurück in den Kühlschrank stellen, von denen man nicht 100% sicher sein kann, dass sie nicht doch schon beinhaltet sind! :-( (Die Canon-Knipse, die ich vor Ewigkeiten hier vorgestellt hatte und die diese seltsame Ladehemmung entwickelt hat, hat das erste Viertel des Films nämlich offenbar doch noch korrekt gearbeitet, diesen dann aber nur so weit zurück gespult, dass die Lasche noch raus guckte und ich dachte, der Film wäre gar nicht eingezogen worden. Ja, danke auch dafür! Jetzt ist da am Anfang alles doppelt belichtet und die ganzen tollen Schneefotos sind für'n Arsch!)

So viel Vorrede und ich habe noch nicht mal wirklich über die Kamera gesprochen, die ich eigentlich vorstellen will. Dazu kommt, dass das Dezemberwetter wieder nur mäßige Beauty Shots zulässt. Egal, hier das gute Stück von vorne. Das riesige Zoom, das da drauf ist, macht es nicht einfacher, sinnvolle Bilder davon zu machen.


Wie man sieht, von den drei Kameras (und den beiden, die ich mit diesem Eintrag vorgestellt habe), sieht diese hier am besterhaltensten aus. Das heißt nicht viel denn verkratzt und verbeult ist sie trotzdem. Macht mir persönlich aber nichts, wenn sie trotzdem geht. In die Vitrine zum Angucken kommen nur die hübschen Stücke! ;-) Kameras sind nämlich zum Benutzen da, das ist jedenfalls meine Meinung! (Auch wenn ich meine Sammlung vielleicht ein bisschen ausdünnen müsste, denn ich komme ja kaum noch dazu, alle meine Schmuckstücke regelmäßig zu verwenden, da es doch ein paar mehr sind, mittlerweile.)

Was hat die Yashica technisch zu bieten? Nun, es handelt sich hier um die einfachste der drei C/Y-Kameras, die ich jetzt besitze. 1/1000s minimale, 1s längste Zeit, Belichtungsmesser, der mit zwei LR44 gut funktioniert, ISO 12-3200 einstellbar, +/-2 EV Korrektur in Drittelschritten, ein mechanischer Selbstauslöser und zu guter Letzt das, was für mich den Unterschied zwischen einer einigermaßen ambitionierten Amaterut-Kamera und einer Einsteiger-SLR ausmacht: Der Abblendknopf. Ansonsten hat sie einen Stoffvorhang als Verschluss, der aber perfekt Lichtdicht ist.


Die Bilder, die nicht doppelt belichtet waren, sehen auch alle sehr gut aus, kontrastreich und scharf, sodass ich nicht nur dem Belichtungsmesser, sondern auch den beiden Optiken ein gutes Zeugnis ausstellen kann. Das 50mm habe ich ja im Eintrag zur Contax schon genauer besprochen und deswegen nur noch mal die Highlights: 50mm f/1,7, das perfekte Nifty Fifty, zudem scharf und kontrastreich, wie gesagt, und hübsches Bokeh. Schönes Teil.

Das Yashica Lens DSB Zoom 70-180mm 1:4.5 ist hingegen recht lichtschwach und der Grund, weshalb ich einen ISO 400-Film zum Test verwendet habe. Für das 50er wäre das nämlich nicht so dringend nötig gewesen. Aber was die Lichtschwäche wieder wett macht, sind die durchgängig f/4,5. Bei 70mm ist das zwar nicht so beeindruckend, da gibt es schnelleres Glas, aber bei 180mm ist das schon ganz OK und nur eine halbe Blendenstufe langsamer als meine Nikkor 200mm Festbrennweite. Zudem hat es einen erweiterten Makro-Bereich: Wenn man den Schiebe-Zoom-Ring über die minimalen 70mm hinaus zieht, ist der Minimalanstand nicht mehr 150cm, sondern nur noch ein paar wenige Zentimeter. Genaue Angaben habe ich bisher nicht gefunden, aber der Makro-Beriech, den man sich hier erschließen kann, ist beachtlich. Ob man hier bis 1:1 runter kommt, bezweifle ich zwar, aber viel fehlt nicht.


Besonders erstaunlich finde ich, dass das Wort "Makro" an keiner Stelle erwähnt wird. So also ob man es nicht nötig gehabt hätte, das extra drauf zu schreiben, jeder weiß doch schließlich, wie gut C/Y-Objektive sind! ;-) Ist jetzt so eine Vermutung, keine Ahnung, warum tatsächlich nirgendwo erwähnt wird, was für einen erstaunlichen Makro-Bereich das Teil hat. Die von mir gemachten Bilder sind ansonsten völlig unproblematisch. Dass das gute Stück nur eine Einfachvergütung (zweiter Generation) hat (DSB), stört mich bei s/w-Fotografie eher weniger. Müsste ich halt mal in Farbe testen. Ansonsten ist es ein bisschen schwer an dieser eher kleinen Kamera, aber man kann es dafür recht gut mit der linken Hand stützen, die man eh für Zoom und Fokus braucht. Wie bei Schiebeobjektiven üblich, sind beide Funktionen im gleichen Ring integriert.

Aber zurück zur Yashica FR-I. Die macht insgesamt einen recht soliden Eindruck. Ich hatte mal wieder etwas Angst, dass der Filmtransport etwas hakelig sein könnte, da die Fomas doch sehr straff gespannt in ihrer Plastikpatrone stecken. Aber mit regelmäßigen Auflockerungen des Films, indem ich ihn ein bisschen vorsorglich abgewickelt habe - Rückspulkurbel einfach mal hin und wieder gegen die Uhr drehen und dann wieder ein bisschen zurück, dass man sehen kann, dass sie sich beim Aufziehen auch mit bewegt -, scheint geholfen zu haben. Wäre bei einer fabrikneuen Kamera wahrscheinlich nicht nötig, aber bei dieser hier sind die kleinen Zähnchen am Filmtransport halt doch schon etwas runter genudelt. Vorsichtig und langsam Spannen hilft ansonsten eh grundsätzlich bei solchen alten Kameras.


Von der Handhabung her muss ich sagen: Keine größeren Beschwerden. Die Kamera liegt ganz gut in der Hand, nur die Position des Auslösers in der Achse des Spannhebels irritiert mich etwas. Ich habe immer wieder versucht, die Mitte des Zeitwahlrads zu drücken und mich gewundert, wieso nichts passiert. ;-) Das ist aber auch schon das größte Manko dieser Kamera. Ansonsten ist sie vom Design her ein typisches Beispiel der späten 1970er. Ich hab sie gerne benutzt und werde im Sommer mal einen 100er durchschicken, wenn es genug Licht gibt, trotzdem ein paar Bilder mit dem Zoom machen zu können. Insbesondere würde ich dann die Makro-Funktion noch mal genauer unter die Lupe nehmen.

Die Bilder, die ich jetzt im Dezember gemacht habe, kommen dann wahrscheinlich irgendwann im Frühjahr hier an. Ich habe einfach einen unglaublichen Rückstau an Fotos in der Pipeline...

Let's go to the mall...

Was macht der durchschnittliche westliche Konsumterrorexperte mit Luxusproblemen zwischen den Tagen? Richtig, auf ins Einkaufsuzentrum, Weihnachtskohle ausgeben, Dinge umtauschen, allgemeiner Festtagsessenskalorienabbau! So auch wir.


Die Kamera habe ich ja eigentlich immer nur dabei, weil ich die nicht alleine im Auto liegen lassen will. Ist schließlich mitsamt der vielen Objektive mehr Restwert drauf als auf meinem alten Honda! Da lässt der Dieb glatt mein Auto stehen und schlägt die Scheibe nur wegen der Kamera ein! :-D

Wie immer ist das Einkaufszentrum mit Glitzer und Gedöns geschmückt gewesen, was wie immer ein Motiv abgibt. Da ich noch immer von Weihnachten das 85mm drauf hatte, aber ich auch heute einfach mit dem Ding weiter fotografiert.


Draußen dann noch die frierenden Tauben auf der Stromleitung mit genommen. Die taten mit tatsächlich ein bisschen leid, es war doch einigermaßen windig und kühl heute. Da oben auf der Leine muss es dementsprechend gefühlt unter Null gewesen sein, was sich auch daran bemerkbar macht, wie stark die sich aufgeplustert haben.