Skip to content

Schwarz-weiß und analog, Teil 215: Icarex-Probleme in Lülsdorf

Foma 400 #7, November 2022
  • Zeiss Ikon Icarex 35s, Carl Zeiss Tessar 50/2.8
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 11:30 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (300ml, 7. Verw.), 7:30 Minuten, Adoflo II 1+200
In diesem Eintrag fangen die Probleme mit dem Filmtransport so richtig an, was schade ist, denn da sind ein paar ganz gute Bilder dabei, die jetzt leider zu einem gewissen Prozentsatz doppelt belichtet sind. Ich habe sie trotzdem mit hier rein genommen, zum einen um zu zeigen, in welche Probleme man geraten kann, wenn man altes Gear billig bei ehBlöd ersteigert, zum anderen weil mir die Motive trotzdem gut gefallen und man doch zumindest einigermaßen erkennen kann, was ich machen wollte, bevor es schief gegangen ist. ;-)

Wie immer, wenn ich meines Bruders Viehzeug füttern gehe, begebe ich mich danach an den Rhein - der ist ja nur ein paar hundert Meter entfernt - und ich mache als erstes ein Foto vom Rheinkilometerpfosten 668: Heute mal direkt in die Sonne hinein, als Silhouette. (1/1000s, f/16.) Das hat mir die Gelegenheit gegeben, das Tessar mal voll abzublenden. Der Film ist mit ISO 400 ja sehr empfindlich, um ihn voll ins Licht zu halten. Das Ergebnis ist erstaunlich: Toll strukturierte Wolken, die 668 oben an ihrem geschwungenen Stahlträger, die Schornsteine und die kahlen Bäume am anderen Ufer. Gefällt mir direkt mal richtig gut. Trotz der praktisch komplett geschlossenen Blende sehe ich keine besondere Unschärfe durch Beugungseffekte. Das mag an der eher groben Auflösung des Foma 400 liegen, aber insgesamt wirkt das Bild extrem scharf. Der Sweet Spot bei den meisten Objektiven liegt ja im Allgemeinen irgendwo zwischen f/5,6 und f/11 und das kann man eigentlich auch auf Film und nicht nur auf digitalen Bildern sehen, insofern erstaunt mich das schon ein bisschen. Was dem Objektiv unten rum (bei Offenblende) an Schärfe fehlt, macht es im oberen Bereich also durchaus wieder wett. Nun blende ich selten mal weiter ab als f/8, deshalb fällt mir das wahrscheinlich erst jetzt auf. ;-)


Dass ich das erste Bild des Tages schon ganz gut fand, heißt aber nicht, dass die restlichen Bilder schlecht sind: Auch dieser Baum hinter dem Schild mit der gleichen Nummer hat es mir angetan. (1/1000s, f/4.) Habe hier die Blende auf meinen Standard von f/4 gestellt, was mir an hellen Tagen meist erlaubt, mit der schnellsten Zeit zu fotografieren. Hat auch hier ganz gut funktioniert, aber der Versuch, Unschärfe in den Baum zu bekommen, war nur mäßig erfolgreich. Der ist nur ganz leicht weichgezeichnet. Auf diese Entfernung ist das eben nicht so leicht möglich, selbst wenn ich auf f/2,8 gegangen wäre. Was mir mal wieder auffällt: Man braucht eigentlich nur selten mal was anderes als ein gutes altes 50mm. Ich weiß gar nicht, warum ich Jahre meines Lebens mit irgendwelchem Rumgezoome verschwendet habe! ;-)

Spiegelungen haben für mich ja auch immer eine gewisse Anziehungskraft, so auch hier in den Strudeln des vorbeirauschenden Rheins. (1/1000s, f/8.) Sieht ein bisschen aus wie flüssiges Blei oder vielleicht ein Strom aus Quecksilber. Faszinierend. Die einzelnen Wirbel und Strudel sind extrem kontrastreich und hier stößt der Film tatsächlich wieder schnell an seine Auflösungsgrenze. Manche gehen einfach im Hintergrundrauschen der groben Körnung unter. Trotzdem - oder gerade deshalb? - ein sehr spannendes Bild, in dem man stundenlang nach neuen Strukturen suchen kann.


Das nächste Bild ist einfach total schief, was daran liegt, dass ich es im Gehen geschossen habe - das Schiff wollte einfach nicht stillhalten! ;-) (1/1000s, f/5,6.) Vielleicht war es aber auch gerade deshalb so schnell unterwegs, bei dem Gefälle! :-D Dass die Auflösung des Foma 400 - zumindest im Adonal - eher mäßig ist, sieht man hier besonders am Namen des Schiffes, der vorne am Bug eigentlich gut lesbar sein sollte, aber total verrauscht ist. (Main-Tauber übrigens, nur der Vollständigkeit halber.) Müsste den mal in D-76 testen, ob er da ein wenig sanfter wird.

Von hier an sind die meisten Bilder leider meist bis zu einem Viertel überlappend. Um den Spielplatz (1/125s, f/5,6) ist das nicht so schade, aber bei den Steinen im Rhein (1/250s, f/8) ärgert mich das schon ein bisschen. Die sind nämlich eigentlich sehr schön geworden, mit den glitzernden Wellen des Flusses im Hintergrund und der in sanfter Unschärfe verschwindenden Industrie auf der anderen Seite. Wenn ich gewollt hätte, hätte ich das grundsätzlich zu etwas beinahe Quadratischen zusammenschneiden können, aber das war mir dann auch zu blöd. Schade, schönes Foto.


Der Spielplatz hingegen ist eher so ein bisschen 08/15, eines dieser Bilder, die ich ständig mache. Ja, die Perspektive ist ganz gut gelungen, wie man der Reihe nach durch verschiedenen "Rahmen" aus Spielgeräten schaut, um dann schließlich an der Rutsch anzukommen, aber der Winkel gefällt mir nicht. Hätte einen Schritt zurück gehen sollen und dafür die Rutsche mehr ins Zentrum rücken sollen. Hm. Naja, egal, ist ja eh ruiniert. ;-)

Hingegen ist es um beide der folgenden Bilder einigermaßen schade: Sowohl der Sitz der Wippe (1/500s, f/5,6) als auch das beleuchtbare Jägermeister-Geweih vor den Brettern (1/250s, f/8) sähen als komplettes Bild bestimmt richtig krass aus! Die Wippe hat eine sehr gute Schärfe, die toll mit dem Hintergrund kontrastiert, der eigentlich genau das richtige Maß Unschärfe aufweist. Wäre sicher ein recht hübsches Bild, besonders in dieser Herbststimmung.


Genauso leuchten die Bretter des Sockels der Veranda in der Sonne und man kann sich voll auf die Holzsztukturen konzentrieren. Das Geweih hebt sich mit seinem leichten Schattenwurf gut dagegen ab und sowohl die Gebüsche unten als auch die Scheiben und alles dahinter begrenzen das Bild und rahmen es gut ein. Sehr schade.

Und auch die letzten beiden finde ich sehr frustrierend, dass sie praktisch unbrauchbar geworden sind. Das in der unscharfen Unendlichkeit verschwindende Geländer (1/1000s, f/4) wäre alleine schon ein tolles Foto geworden, aber leider überlappt es so sehr mit dem hell leuchtenden Rhein, auf dem die "Aegle" unterwegs ist (1/1000s, f/8), dass man da am oberen Rand (also rechts, weil ungedreht) wirklich nichts mehr erkennen kann. Dabei ist die Struktur im Betonpfosten extrem gut geworden und sogar die einzelnen Grashalme heben sich gut gegen den Hintergrund ab, obwohl hier doch recht wenig Kontrastunterschied ist.


Und das Schiff, dass gerade mitten durch den breiten, hellen Streifen aus Wellen und Wirbeln bricht, das könnte man sich glatt an die Wand hängen. Mist, Mist, Mist! Aber was will man machen?

Nächstes Mal: Noch mehr Doppeltbelichtungen, dieses Mal in Troisdorf. Danach kommen wieder "gute" Filme. ;-)

Frühlingsblumen auf dem Friedhof

Wenn man den ganzen Tag keine Zeit hat, ist es immer gut, noch einen Eintrag in der Hinterhand zu haben. Normalerweise ist das einer in s/w und vom letzten Jahr, weil ich einfach nicht dazu komme, meine Pipeline abzuarbeiten. Aber damit mir das nicht auch noch mit den bunten Fotos passiert, von denen manchmal auch einfach welche liegen bleiben, heute mal schnell die von letzter Woche. Fotos von Blumen gehen immer.

Als erstes haben wir hier die Kamelien, die im Vorgarten blühen. Da ist schon wieder der letzte Frost rein gegangen. Ich weiß ja auch nicht, es kann warm oder kalt sein, ein langer oder ein kurzer Winter, ein früher oder später Frühling, aber die Kamelien kriegen grundsätzlich immer noch mal kurz Frost und dann werden die äußeren Blätter immer direkt braun. Diese Fots von letzter Woche sind zum Glück vor dem Frost gemacht worden. Allerdings waren sie da auch noch nicht alle aufgeblüht.


Das macht aber nichts, denn diese Farbe wird vom Weißabgleich der Kamera eh nicht gemocht. Ich mein, es ist jetzt nicht so schlimm wie rote Rosen mit dem Handy zu fotografieren - da erkennt man manchmal gar nicht mehr, was das mal im Original für ein Farbton war. Aber pink (oder was auch immer das da ist - wie man sieht, ich habe auch Probleme damit, Farben korrekt zu benennen ;-)) kommt gleich danach!

Bei den Osterglocken auf dem Friedhof ist das einfacher, gelb scheint die Elektronik viel weniger zu verwirren. Ich nehme an, dass die bei den rötlichen Blüten verzweifelt versucht, das gar nicht vorhandene Abendlicht weg zu machen... Könnte ich mir zumindest vorstellen. Aber wie gesagt: Bei den "richtigen" Kameras ist das nur halb so wild. Ich müsste trotzdem mal ein paar chemisch-bunte Bilder machen, da weiß man, dass die falschen Farben vom Kodak Gold stammen! ;-)


Wie man sieht, wir haben ein paar Stiefmütterchen hin gestellt, was anderes ist bei den noch drohenden Frostnächten noch nicht so sinnvoll. Und zwei Primeln. Die üblichen Veilchen folgen dann wieder im Mai oder so. Die magenta-pinken Tulpen standen übrigens nebenan, die haben auch Weißabgleichprobleme...

Ansonsten gibt es neue Gießkannen. Leider muss an jetzt 'n Euro haben. OK, besser als die alten, leckenden Dinger, die wir sonst immer da oben hatten. Aber ein besseres Motiv gaben die schon ab. So kann ich sie nur in Reih und Glied da baumelnd aufnehmen, was nur mäßig interessant ist.


So, und das war auch schon das. Jetzt schreib ich schnell noch einen Eintrag mit den Bildern vom kurzen Ausflug nach Asbach, als wir die vielen Schafe gesehen haben. Auch der wird auf Halde produziert, mal sehen, wann ich den veröffentliche. ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 214: Test einer Icarex 35S

Foma 400 #7, November 2022
  • Zeiss Ikon Icarex 35s, Carl Zeiss Tessar 50/2.8
  • Entwicklung: Adonal 1+50, 11:30 Minuten, 20°C, Adofix Plus 1+5 (300ml, 7. Verw.), 7:30 Minuten, Adoflo II 1+200
Irgendwann im letzten Herbst habe ich nach recht langer Suche bei $Versteigerungsplattform eine Zeiss Ikon Icarex mitsammt dem Standard-Normal-Tessar gefunden, die in einer Preisspanne lag, die ich verkraften konnte. Also habe ich zugeschlagen. Was ich damals nicht wusste: Wenn der Film in der Patrone zu fest aufgewickelt ist, hat der Filmtransport leichte Probleme: Die Aufnahmespule besteht aus zwei Teilen, nämlich einem inneren und einem äußeren, die gegeneinander bewegt werden können, um das Einfädeln des Films zu erleichtern. Leider hat wohl mit den Jahren die Reibung zwischen diesen beiden etwas nachgelassen, sodass beim Betätigen des Spannhebels der Film manchmal nicht weiter transportiert wird, weil die äußere Spule sich nicht mit bewegen will. Gepaart mit der etwas wackeligen Andruckrolle und der nicht immer ganz einrastenden Transportspule (die mit den Zähnen) ist das ein Recipe for Disaster.

Aber das alles sollte ich eigentlich erst im zweiten Artikel dieses Films erzählen, denn solange der Film nicht zu sehr gespannt ist, funktioniert der Transport und es kommt zu keinerlei Überschneidungen der Bilder. Deswegen kann ich mich hier und heute eigentlich ganz auf die Kamera und die Optik konzentrieren, während ich die Fotos vorstelle, die ich irgendwann Abends mal in Hennef gemacht habe. Das es schon sehr spät war und zudem der Himmel schwer bedeckt, habe ich mich für den Foma 400 entschieden - das Tessar ist ja auch eine Blende langsamer als ich das gewohnt bin. Weil ich damals noch keinen Deckel für das Batteriefach hatte, ist die Belichtungsmessung übrigens bei allen Bildern mit dem Handy gemacht worden. Geht auch.

Das erste Bild auf dem Film hat mal wieder den üblichen weißen Streifen am Anfang, weil ich den Film so kurz wie möglich eingelegt habe. Macht aber nichts, denn die Laterne am Parkhaus hinterm Bahnhof war eh nur ein Testbild, das ich so schon mal gemacht hatte. (1/60s, f/4.) An den Werten sieht man auch schon, wie dunkel es an diesem Abend war. Die Abbildungsleistung des Tessars ist aber nichtsdestotrotz sehr schön: Scharf und kontrastreich. Wie ich es von meinem anderen M42-Tessar gewohnt bin - dieses hier hat natürlich das BM-Bajonett der Icarex. Trotz des bedeckten Himmels kann man noch gut das Licht- und Schattenspiel der Lampe in den Glaspanelen erkennen. Ein ganz nettes Bild, wenn es denn ganz drauf gewesen wäre. ;-)


Das erste "richtige" Foto, bei dem ich auch davon ausgehen konnte, dass es auch wirklich nicht auf dem schon beim Einlegen belichteten Leader landet, ist von dem Eisenbahnbaukran im hennefer Bahnhof. (1/60s, f/4.) Das eigentlich interessante an dem Ding sieht man in diesem Foto eher nicht, nämlich dass der auf Schienen fährt. Auch hier bin ich wieder von der Kontrastreiche des Bildes erstaunt. Wenn man sich etwa die Graffiti an der Mauer anschaut, kann man praktisch alle möglichen Graustufen finden. Das liegt natürlich auch zum Teil am langen Entwickeln des 400er Fomas im guten alten Adonal/Rodinal, was wohl auch an dem recht groben und ausgeprägten Korn im Himmel schuld ist, aber insgesamt passt das glaube ich ganz gut zu einem Film, den in dieser 1960er-Kamera verschossen habe. Sieht stimmig aus.

Die beiden Kölschflaschen am Bahnsteig sind leider etwas verwackelt, denn es war wirklich schon sehr dunkel, so sehr, dass auch die Offenblende nicht mehr helfen konnte. (1/30s, f/2,8.) Zudem ist das Bild recht schief. Aber irgendwie... hat das was! Unscharf und schief, ungefähr so, wie man sich fühlt, wenn man genug vom Inhalt dieser Flaschen probiert hat. Gut, da werden wohl zwei nicht wirklich ausreichen. Wobei, mir wahrscheinlich schon, ich trinke ja selten mal Lallohol. ;-) Irgendwie also durchaus ein witziges Foto, wenn auch nur aus Versehen!


Am neumodischen Anbau des alten Bahnhofsgebäudes befindet sich dieser alte englische Briefkasten. (1/60s, f/2,8.) Hier habe ich weniger verwackelt, die Zeit passte besser zu meinen frierenden Fingern. So richtig knackig scharf ist das Foto trotzdem nicht. Ich vermute also, dass das Tessar nicht wirklich besonders scharf ist bei Offenblende. Den Eindruck hatte ich ja damals schon bei dem M42er. Mein Fazit war damals ja: Erst ab einer Stufe abgeblendet wird das richtig scharf. Aber das gehört wohl dazu, zu dem 1960er Retro-Feeling. Wobei man ja doch merkt, dass die (west-)deutschen Hersteller damals doch sehr lange an ihren alt hergebrachten Formeln gehangen haben, was den Weg ebnete für die Invasion der japanischen Kameras und Optiken, die einfach ein Stückchen moderner waren.

Bei den herrschenden Lichtverhältnissen war das mit dem etwas Abblenden und dann nicht Verwackeln allerdings etwas schwierig, wie man auch an der alten Villa und dem Rathausturm dahinter gut sehen kann. (1/60s, f/4.) Man sollte meinen, dass eine so schwere und klobige Kamera nicht so leicht zu verwackeln wäre, aber. Ich mein, es ist nicht wirklich so schlimm in diesem Bild, aber gerade in den Ästen und Zweigen am linken Rand merkt man es dann doch schon etwas mehr, als mir lieb ist.


Das Selbstportrait des Fotografen in der Weihnachtsbaumkugel hingegen ist schon ziemlich geil geworden, trotz Offenblende. (1/125s, f/2,8.) Die kürzere Zeit hilft definitiv als Verwackelungsschutz. Die Schärfe der Kugel ist auch ganz gut, die der Reflexion in der Kugel naturbedingt nicht so toll. Zum einen ist das alles sehr viel weiter weg und dementsprechend sowieso unscharf, zum anderen war das Ding aus Plastik und dementsprechend auch nicht unbedingt perfekt spiegelnd. Aber trotzdem: Tolles Foto! Die paar Bokeh-Bälle haben es mir besonders angetan.

Ein bisschen Architektur: Der Anbau am Rathaus. (1/60s, f/4.) Auch hier habe ich wieder diesen leichten Verwacklungs-Vibe, sodass ich langsam glaube, dass die Kamera selber bei 1/60s beim Auslösen ein kleines Bisschen zu sehr vibriert. Das Bild ist ansonsten ganz OK, aber halt auch nichts besonderes. Hatte ich in der Form schon mal besser. Trotzdem wieder erstaunlich viel Kontrast, trotz des Wetters und der vorgerückten Stunde.


Verwackelte Bilder haben auch was für sich und können eine gewisse Ästhetik ausstrahlen, wie dieses Bild vom Bagger bzw dessen Ladung, das ich auf dem Heimweg gemacht habe, als ich wieder unterm Bahnhof durch musste. (1/30s, f/2,8.) Die Bewegung und die Dynamik der Szene wird hier gut wiedergegeben. Wenn man übrigens am rechten Rand genau hin guckt, sieht man, dass hier das Problem mit den überlappenden Belichtungen sich schon andeutet. Zum Glück hält es sich aber hier noch in Grenzen.

So ist auch der Typ in der Wandmalerei nicht wirklich betroffen, nur dass sich hier halt am linken Rand ein Stück vom Bild davor wiederfindet. (1/8s, f/2,8.) Wenn man sich und die Kamera irgendwo anlehnen kann, kann man sogar bei solchen langen Zeiten einigermaßen verwackelungsfreie Fotos hin bekommen, denn dieses sieht jetzt auch nicht schlimmer aus, als die, die ich oben bei 1/30s oder auch 1/60s gemacht habe. Dafür, dass die Nacht hier schon heftigst über mich und dieses Szene herein brach, ein sehr interessantes Foto!


Warum bin ich eigentlich vom Bahnhof noch mal zurück in die Stadt? Keine Ahnung, aber das Ergebnis ist dieses ziemlich gute Foto vom Rathausturm und der Weihnachtsbeleuchtung davor, das beste auf der Rolle bisher. (1/15s, f/2,8.) Muss ich eigentlich nicht viel zu sagen, oder? Gefällt mir richtig gut. Blindes Huhn und so... ;-)

Nächstes Mal: Die Probleme fangen so richtig an, als ich nach Lülsdorf gefahren bin, um das Viehzeug meines sich im Urlaub befindenden Bruder zu versorgen.

Ein Spaziergang durchs Tal

Heute mal einen kleinen Ausflug gemacht, und zwar bis zu der Stelle im Wald, wo normalerweise die Krokusse im Frühling blühen, aber die habe ich mal wieder verpasst. Macht aber nichts, ist ja jetzt nicht so, dass ich nicht bis zum Abwinken Krokusse im Blog hätte. Außerdem gibt es auf dem Weg dorthin auch so genug andere Sachen zu entdecken. Zum Beispiel blühen bei den Leuten unten an der Hauptstraße die ersten Magnolien auf und die faszinieren mich ja jedes Jahr aufs Neue.


Nebenan am Busch blühen die roten Blüten auch gerade auf. Das liegt daran, dass die Sonne tatsächlich schon richtig Kraft hat, was man daran merken konnte, dass ich unter meiner vorsichtshalber mitgenommenen Regenjacke dann doch ein bisschen geschwitzt habe. Also, wenn sie raus kam, die Sonne. Ansonsten war das Wetter nämlich eher kalt bis windig.

Zwischendurch im Wald dann mal wieder das eine Entenpaar getroffen, das ich hier jedes Jahr sehe. Wobei man sich ja nicht sicher sein kann, dass das immer die gleichen sind. Ich weiß nicht, wie standorttreu Stockenten sind. Aber ich bilde mir einfach ein, dass das immer die gleichen sind. Jedes Jahr das selbe Pärchen, wie romantisch. (Wie alt werden Stockenten so im Allgemeinen eigentlich?)


Das Rotkehlchen war mal wieder ein kleinen bisschen zu weit weg, aber dort auf dem Ast vor dem sich davon schlängelnden Weg hat es ein tolles Motiv abgegeben. Ich mag Vögel ja in jeder Größe und Form. Und Rotkehlchen zählen definitiv dazu. Habe dieses Jahr schon erstaunlich viele von denen gesehen. Lange Zeit (gefühlt) gar keine und dann alle auf einmal.

Dann endlich an der Stelle im Wald angekommen. Wie gesagt, keine Krokusse mehr, dafür aber einige Osterglocken und die ersten Anemonen, die den Frühling begrüßen. Und das, wo das Jahr ja eigentlich schon wieder gelaufen ist! ;-)


Aber in dem leichten Schatten dort im lichten Wald lassen die sich alle ganz hervorragend fotografieren. Mit der Nahlinse konnte ich mich auch ganz nah heran pirschen und ein nochmal extra weiches Bokeh bekommen, obwohl ich teilweise bis auf f/8 abgeblendet habe.

Nebenan zerflossen ein paar Pilze an einem abgebrochenen Ast so langsam zu schleimigen Matsch, die haben den Frost der letzten Nacht sicher nicht vertragen. War aber auch echt noch mal richtig kalt. Die hatten -3° angekündigt und die waren es ganz bestimmt. Alles voller Reif heute morgen.


Auf dem Heimweg habe ich dann keine Bilder mehr gemacht. Muss ja auch mal ein bisschen sparsamer mit dem Platz auf der Karte und der Festplatte zu Hause umgehen. Davon abgesehen, ich habe da noch Fotos von letzter Woche, die ich noch gar nicht verarbeitet habe. Und von den vielen vielen schwarzweißen in der Pipeline ganz zu schweigen...

Eine Runde im Regen

10.000 Schritte sind ja auch wichtig, und nachdem ich den ganzen Tag faul rum gesessen hatte, sind wir dann Abends doch noch kurz vor die Tür. Da es aber immer wieder zu Nieseln anfing, war das nur ein kurzes Vergnügen und ich habe auch nur Fotos mit dem Handy gemacht, und zwar hauptsächlich von Blumen und Gemüse:



Das Handy eignet sich ja immer ganz besonders für diese close-up Makro-Aufnahmen, weil man da so weit mit ran gehen kann. Nur mit dem Scharfstellen, da hapert es dann etwas, denn die Blende ist bei den Teilen ja prinzipbedingt immer weit offen, sodass das mit der Tiefe nix wird.

Trotz des eher regnerischen und kalten Wetters dieses Frühjahr - also, eigentlich haben wir mal wieder normales Wetter, nur hat man sich in den letzten Jahren ja so dran gewöhnt, dass es schon am 1. Januar 20° hat - blüht alles und auch die Tauben gurren und turteln vor sich hin. Hatte ich schon erwähnt, dass die mich zZt jeden Morgen wecken, wenn sie im Efeu überm Fenster sitzen? Bestimmt. Naja, da heute Nacht ja die Uhr umgestellt wird, passiert das demnächst ja wieder eine Stunde später. Oder früher. Ich werds nie lernen! ;-)



Die Büsche stehen mittlerweile auch in voller Blüte. Ein willkommenes Highlight in der sonst so grauen, nassen Nachmittagsdunkelheit. Hatte ich erwähnt, dass es immer wieder zu Regnen anfing? Ja. Hatte ich.

Auf dem Rückweg dann noch der bissigen Nachbarskatze begegnet. Dieses Mal habe ich meine Hand aber nicht hin gehalten, ich bin ja lernfähig. Die kam zwar wieder mauzend an getigert und hat sich vor mir auf den Boden geworfen, aber ich bin standhaft geblöieben. Fool me once und so.


So, und jetzt ist schon wieder unerwartet spät geworden für einen Sonntagabend. Also, eigentlich früh für einen Montagmorgen. Mist, muss ich doch morgen aufstehen. Igitt. Und vor allem habe ich keine Ahnung, wann, weil wegen der Stunde, siehe oben! ;-)

PS: Und wenn man den Haken bei "veröffentlichen" nicht rein macht und das erst am folgenden Nachmittag merkt, tja dann ist einem auch nicht mehr zu helfen! :-D