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Hennefer Stadtflohmarkt letzten Sonntag

Hier nun also die versprochenen Bilder vom Hennefer Stadtflohmarkt. Die sind alle - bis auf dieses allererste vom Erpel auf der wieder neben dem Parkplatz - mit dem Exakta 70-210mm 1:4-5.6 MC Macro gemacht, das ich gestern ja bereits vorgestellt hatte. Weil, bevor wir nicht auf dem Flohmarkt angekommen waren, hatte ich das kleine Exakta-Zoom ja ganz offensichtlich noch nicht in meinem Besitz. ;-) Aber so viel Logik lässt die Ente total kalt:


Überhaupt war der total entspannt, der Entereich. Sein Mädchen, das daneben saß, war da sehr viel flüchtiger, sodass ich die beiden nicht auf ein gemeinsames Foto bekommen habe. Niedlich trotzdem. Wenn man das von einer ausgewachsenen Stockente behaupten kann/darf. ;-)

Dann aber direkt am ersten oder zweiten Stand, den wir uns auf dem Stadtflohmarkt angeschaut haben, das besagte Exakta gefunden. Und für 10 Euro habe ich es nach kurzer Inspektion - Blende geht, Fokus geht, Zoom geht, kein Pilz - mit genommen. Und dann auch direkt mal drauf gelassen. Die D800 ist da zwar eigentlich Ovekill, die 36 MP kann das kleine Zoom wirklich nicht voll ausnutzen, aber schöne Bilder sind es trotzdem geworden. Ich glaube, eine etwas ältere Kamera mit "kleinerem" (weniger hoch auflösenden) Sensor wäre da besser geeignet. Oder meine D610. Oder eine D700 oder sowas. Vollformat funktioniert jedenfalls gut, dass das so gut wie keine Abschattungen in den Ecken hat, habe ich ja schon gestern berichtet.


Die Gläser da oben sind übrigens an dem gleichen Stand gewesen und mein drittes Foto, das ich mit dem Teil gemacht habe. Nummer 1 war J, da hatte ich aber die Blende noch auf f/22 stehen, weil ich immer vergesse, dass die meisten Leute Vollautomatik verwenden und deshalb auf der größten Blendenzahl verriegeln, logisch, daher total verwackelt. Das zweite war der Herr, der den Stand geführt hat, ein sehr schönes Portrait-Bild, aber das kann ich halt auch nicht ins Internet stellen. Daher die geschliffenen Bleigläser. Passt auch! ;-)

Danach wie immer erst mal ein paar Blüten gesucht und dabei eben festgestellt, dass 1,50m als Nahgrenze schon ein bisschen viel sind. Gut, es geht, und die Bilder sehen auch ganz vernünftig aus, eigentlich. Aber für den Rest des Flohmarktes habe ich mich mehr auf die Auslagen konzentriert. Das ist mit diesem Objektiv auch ganz gut möglich gewesen, da ich so bequem aus der zweiten Reihe schießen konnte, ohne dass mich dabei wer groß bemerkt hätte. ;-)


So sind zB auch die ganzen Flugzeug-Fotos entstanden. Den Stand kannte ich übrigens schon von einem der anderen Stadtflohmärkte. Oder vom Lutz? Jedenfalls kamen mir die Flugzeuge sehr bekannt vor, genau wie der Rest des Stands. Oder ich täusche mich einfach, wäre ja auch nicht das erste Mal. Als Lockmittel sind die Flieger jedenfalls gut geeignet, denn sie sind weithin sichtbar gewesen.

Was mich ja auch immer wieder wundert: Die ganzen Pokemon-Gedönse, die man finden kann. Das muss ja wirklich so ein kulturelles Ding sein, was irgendwie völlig an mir vorbei gegangen ist. Ich war Ende der 1990er, Anfang der 2000er offensichtlich nicht mehr die Zielgruppe dafür. Deswegen sind Pikachu und Co irgendwie ja so gar nicht auf meinem Schirm, dafür aber auf jedem Flohmarkt zu Hauf zu finden. Vor allem auch die Trading Cards. Zu teilweise astronomischen Preisen! Naja, wie das halt so ist mit Sammlerstücken. ;-) (Der Objektivsammler weiß, wovon er redet! :-D)


Statt aber am Eiswagen ein Eis zu essen, haben wir uns eins vom Remor mitgenommen. Die hatten zwar auch eine kleine Schlange, aber das Eis da ist schon zeimlich gut. Davon habe ich aber nur ein Handy-Foto, denn mit dem Tele war das nun wirklich nicht drin. Mein Arm ist halt keine 1,50 lang! ;-)

Nach den Dinos kam dann leider nicht mehr allzu viel und es war ja auch schon recht spät, die Leute packten dann auch schon mal ein. Die durchsichtige Brust mit dem "Kauf mich!"-Sticker über dem Nippel konnte ich trotzdem nicht einfach so links liegen lassen. ;-) Ich bin ja immer auf der suche nach witzigen Motiven.


Während wir also unser Eis geschleckt haben, sind wir langsam unterm Bahnhof durch und wieder zurück zum Auto, wo noch immer die Ente und ihr Erpel saßen. Wieder flüchtete die Ente und so blieb mir nichts anderes, als im Prinzip das gleiche Foto noch mal zu machen, nur mit dem anderen Objektiv. Interessant ist hier anzumerken, dass das weit offen und bei vollem Zoom ein ganz kleines bisschen im Bokeh dreht. Aber wirklich nur ein ganz kleines bisschen. Ansonsten waren hier ein paar Bilder dabei, bei denen man gut sehen kann, dass die Korrektur der Chroma-Fehler damals noch nicht so weit fortgeschritten war, Multi Coated hin oder her. Da sind moderne Objektive doch sehr viel stärker optimiert mit ihrer Nanobeschichtung und hastenichgesehen!

Fazit: Netter Nachmittag mit einem kleinen Schnäppchen, das ich vielleicht sogar mal öfter verwenden werde. Da fällt mir ein, ich muss es noch in mein Google-Sheet eintragen, in dem ich die Seriennummern notiert habe. Für die Versicherung, natürlich, nicht um damit anzugeben! ;-)

Exakta 70-210mm 1:4-5.6 MC Macro

Gestern war lang. Sehr lang. Zuerst waren wir in Neunkirchen beim Italiener, weil Familie. Und das war schon stressig genug, weil mittags Pizza ist dann mittlerweile doch etwas ungewohnt. Danach sind wir dann noch in Hennef auf den Stadtflohmarkt gegangen, weil der ja eh mehr oder weniger auf dem Weg liegt. Darüber berichte ich dann aber morgen, denn heute war ebenfalls ein sehr langer Tag. ;-)

Jedenfalls: Direkt am zweiten oder dritten Stand, den es da gab, fiel mir dieses hübsche kleine Exakta-Objektiv ins Auge, das so unheimlich gut zu meinem 300er Zoom passt, das ich damals original in den 1990ern gekauft habe. Hier handelt es sich um den kleinen Bruder / die kleine Schwester - das Objektiv ist ja eigentlich sächlich, aber die deutsche Sprache ist in der Beziehung unzulänglich - ...das kleine Geschwister-Objektiv, nämlich das Exakta 70-210mm 1:4-5.6 MC Macro. Für einen 10er hab ich es mitgenommen. Ich hätte ihn wahrscheinlich noch auf 5 Euro runter handeln können, aber soeiner bin ich ja nicht. So hat er wenigstens die Standmiete schon mal raus. ;-) (...oder was auch immer das heutzutage kostet!)


Jedenfalls bin ich den Rest des Nachmittags nur noch mit diesem Objektiv auf der Kamera rum gelaufen, um es direkt mal auf Herz und Nieren zu testen - wie gesagt, die Fotos folgen morgen. Hier gibt es stattdessen die üblichen Testbilder aus unserem Garten. Einfach nur, damit der Vergleich mit den anderen nicht ganz so sehr hinkt. Das Wetter war allerdings ein bisschen sehr bedeckt, sodass der Kontrast nur so mittel ist. Das ist jetzt bestimmt nicht nur die Schuld dieses recht günstigen Dritthersteller-Objektivs, sondern wohl hauptsächlich der fehlenden Sonne geschuldet. Oder dem vielen Saharastaub, den wir ja angeblich schon wieder in der Atmosphäre haben.

Was ist also mein Eindruck von diesem Teil? Was kann es? Was kann es nicht? Nun, vorweg als erstes Mal: f/4 bis f/5,6 ist für "offen" ja eher langsam. Also, eigentlich schon sehr langsam. Das sind im Prinzip ähnliche Werte, wie sie das 75-300mm auch aufweist, das aber eben 90mm "mehr" kann. Von dem weiß ich: Man kann in Sachen Schärfe nicht unbedingt allzuviel erwarten, weshalb ich doch eher positiv überrascht war von meinen Testbilder. Gut, die sind jetzt auch alle nicht unbedingt mega-scharf, wie man es von einem modernen Objektiv gewohnt ist, aber doch völlig ausreichend, selbst an der Overkill-36MP-D800. (Ich muss mal nachfragen, ob meine D610 endlich mal wieder aufgetaucht ist, fällt mir dabei wieder ein!) Ehrlich, ist jetzt nicht schlimmer als bei so manchem anderen Zoom, das ich bereits an dieser Kamera getestet habe:


Einzig die schlechte Lichtstärke ist hier also zu bemängeln, die in dieser Preiskategorie aber auch nicht mehr so ins Gewicht fällt - das Teil war damals günstig und jetzt habe ich es praktisch geschenkt bekommen. Also, für 10 Euro kriegt man ja nicht mal mehr eine Pizza heutzutage.

Was mir ganz gut gefällt: Es hat einen recht guten Kontrast. Denn habe ich oben noch über die fehlende Sonne gemeckert, zeichnen die Testfotos ein anderes Bild: Die Sättigung ist recht gut, die Farben kommen sehr kräftig zur Geltung, und das an der D800, die ja eigentlich ein bisschen gedecktere Farben produziert. Ich habe die Bilder hier zwar durchweg ein bisschen korrigieren müssen, weil sie manchmal etwas dunkel geworden waren, aber an den Farben habe ich nichts verändert.


70-210 ist außerdem ein recht praktischer Brennweitenbereich. Er deckt das nahe Tele ab, bei dem ich gerne Portrait-Aufnahmen mache - im Allgemeinen so bis 135mm -, schafft aber auch den mittleren Bereich darüber noch sehr gut. Also, für das, was es ist. Aber ein echtes Nikkor findet man für den Preis eben nicht. Durchweg produziert das Objektiv gute Resultate, mit kaum wahrnehmbarer Vignettierung oder Verzeichnung, und das über praktisch den ganzen Brennweitenbereich. Das sieht man auch nicht allzu oft. Ich frage mich, ob das Design eine Kopie eines namhafteren Herstelleres ist; mein 75-300 kann da jedenfalls nicht ganz mithalten, obwohl ich zuerst dachte, dass die beiden ja mehr oder weniger identisch sein müssten. Aber auch, wenn die beiden sich von außen sehr ähneln, scheinen sie innen doch recht unterschiedlich zu sein. Das seiht man allerdings auch schon an der Größe der Frontlinse: Gerade mal ein 52mm Filter passt hier auf das 70-210 drauf. Das ist wenig. Da wundere ich mich glatt noch mal mehr über die fehlenden Abschattungen in den Ecken.

Ein Filter war übrigens direkt dabei, was immer ein Zeichen ist, dass das Objektiv in seinem bisherigen Leben eher überdurchschnittlich behandelt wurde. (Alleine dieses Filter und die beiden Deckel sind die 10 Euro schon wert - auch wenn der vordere nur ein nachgekaufter von Hama ist.) So sieht das Teil bis auf ein paar Flecken in der Mitte des Tubus auch noch recht gut erhalten aus. Einziges Manko: Das Fokus-Element wackelt recht heftig in seiner Schnecke hin und her. Das scheint aber auch so ein Exakta-Ding zu sein, denn das 300er macht das auch, wenn auch weniger ausgeprägt. Fokussieren ist allerdings sowohl manuell als auch automatisch problemlos möglich.


Soweit muss ich also sagen, dass das ein guter Fund war. Einzig die etwas weit entfernte Naheinstellgrenze von 1,50m stört mich etwas. Gut, für Makro-Aufnahmen habe ich aber auch andere, besser geeignete Objektive. Auch wenn auf diesem mal wieder was von Makro drauf steht. Das waren die 1990er, da stand das praktisch auf jedem Objektiv drauf, dass näher als die maximale Brennweite in cm fokussieren konnte. ;-) Echtes Makro fängt für mich aber erst so bei 1:5 an, würde ich mal sagen - dieses hier kann 1:6,3. Immerhin.

Was gibt es sonst noch zu berichten? Solide gebaut ist es jedenfalls. Der Metalltubus fühlt sich recht wertig an, das Gummi am Schiebe-Zoom ist noch nicht wie bei meinem anderen Exakta aufgequollen und nervig. Auch die Dichtung im Inneren ist besser erhalten, vor und zurück läuft sehr flüssig, fast schon zu flüssig: Hält man das Objektiv nach unten, zieht das eigene Gewicht es recht schnell auf. Und umgekehrt, nach oben rutscht es sehr bald rein. Das wundert mich bei einem Teil von 30+ Jahren allerdings schon ein bisschen. Es ist wohl nicht zu viel benutzt worden und zwischendurch in gutem Klima gelagert worden.

Fazit: Guter Fund, günstiger Kauf. Ich schau mal, dass ich demnächst auch ein paar Film-Bilder damit mache, wenn es sommerlicher wird. Bei derzeitigem Wetter müsste ich sonst mindestens auf ISO 800 pushen und das habe ich gerade keine Lust zu! ;-)

PS: Es gibt im Netz Hinweise darauf, dass dieses Objektive tatsächlich von Cosina gebaut wurde - aber eben nichts Konkretes. Ob man nun solchen Gerüchten glaubt oder nicht, ich wollte es erwähnt haben. Wenn das stimmen sollte, würde das die relativ hohe Qualität erklären. Kann auch zeitlich hinkommen: Exakta war seit den 1980ern ja nur noch ein Name, der auf alles mögliche drauf gepappt wurde, und Cosina hat gerne auch für andere Hersteller Kameras und Optiken gebaut, die durchaus auch mal den mittleren Ansprüchen genügt haben. Aber, wie gesagt, alles mit Vorsicht zu genießen! Ich kann auch nur das wiedergeben, was ich aus dem bösen Internet gelernt habe, dem man ja nicht glauben soll! ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 260: Mit der Rolleiflex durch Blankenberg

Fomapan 200 120 #4 @100, Februar 2023
  • Rolleiflex
  • Entwicklung: Adonal
Vor-vorweg: Ich hätte Bilder von heute, die ich nur von der Kamera holen müsste. Aber... ich bin platt... Reicht auch später noch! ;-)

Vorweg: Dies ist ein Test-Film. Zum einen handelt es sich um eine sehr alte und (zu diesem Zeitpunkt) ungetestete Kamera, zum andern musste ich dafür den Film von seiner 120-Spule auf eine 620-Spule umspulen. Das heißt, theoretisch hätte ich auch das Plasik von der 120er so lange abfeilen können, bis sie in die Kamera passt, aber ich habe halt diesen Weg gewählt.

Was mich zur ersten Beobachtung führt: Fomapan 120 ISO 200 ist sehr kratzempfindlich. All die vielen kleine oder größeren schwarzen Streifen auf dem Film sind Kratzer. Also ein ganzer Haufen. In der Vorschau sieht man die kaum, aber sobald man auf das große Bild klickt... Naja.

So, das war mein erster Fehler. Mein zweiter war, bei der Entwicklung nur Lösung für einen 135er einzufüllen. Ich Idiot! Naja, aber um zu sehen, dass diese 90 Jahre alte Kamera funktioniert, dafür reicht es trotzdem. Muss ich halt mit dem völlig unterentwickelten rechten Rand leben. Wobei es schon erstaunlich ist, wie viel da noch zu erkennen ist. Liegt wohl daran, dass es sich um einen ISO 200 Film handelt, den ich aber wie einen 100er belichtet habe - weil die möglichen Zeiten an diesen alten Kameras ja doch eher langsam sind und ich keinen anderen hatte.

Und bevor ich jetzt noch weiter quatsche, hier sind die Bilder: So ein komisches gelbes Baufahrzeug macht den Anfang. (1/100s, f/8.) Selbst in der kleinen Auflösung kann man gut erkennen, wie scharf die Kamera ist. Gut, sie kann jetzt sicher nicht mit modernen Objektiven mithalten, aber die sind auch keine 90 Jahr alt. Der Verschluss scheint mit zwar ein bisschen langsam zu sein, will sagen, das Bild ist ansich etwas überbelichtet, aber das kann auch vom Pull kommen, das ich hier versucht habe. (Vielleicht hätte ich nicht so viele Variablen auf einmal ins Spiel bringen sollen.)


Während das erste Bild ein recht nahes Motiv abgebildet hat, musste ich bei der Burg nur auf Unendlich stellen, da kann ich also kaum einen Fehler beim Ausmessen gemacht haben. (1/100s, f/5,6.) Und tatsächlich, alles scharf. Damit habe ich auf jeden Fall schon mal die beiden Extrema der Entfernungsskala abgedeckt. Und hinzu kommt, dass das Bild auch recht gut aussieht. Brauchbare Komposition. Bei den quadratischen Bildern auf Mittelformat bin ich ja noch immer sowas wie ein Neuling. Erstaunlich, dass man auch sowas üben muss. Man kann sich doch sehr an das 3:2 Seitenverhältnis von Kleinbildfilm gewöhnen.

Wie man im nächsten Bild gut sehen kann, hat der Film sich beim Umspulen wohl auch ein bisschen gewellt, sodass der Himmel über der Burg ein bisschen Fleckig wirkt; zumindest vermute ich, dass das davon kommt, ansonsten liegt es möglicherweise auch an der verunglückten Entwicklung. (1/300s, f/8.) Wie man an den Werten sehen kann, war es hier auch wirklich extrem hell. Hätte eigentlich auch den ganzen Film mit Sunny 16 belichten können. Aber man sieht auch, dass man auch mit so einer alten Kamera gut Architektur- und Landschaftsaufnahmen machen kann. Schade, dass mir die Entwicklung so verunglückt ist. Ich weiß auch nicht, ich hab an dem Tag wohl einfach geschlafen. Und dass der Film so verkratzt ist. Ich werde das mit dem abschleifen der Spulen auf jeden Fall jetzt im Frühling auch noch mal versuchen und dann auch den besseren Kentmere benutzen.


Die Spitzen im Kräutergarten gehörten wohl mal wieder zum Kunstprojekt, die sind jetzt nämlich wieder weg. (Gelbfilter, 1/100s, f/4.) Ja, die Kamera kam sogar mit einem passenden Gelbfilter. Und das seiht man auch sofort, doe kleinen Wölkchen poppen viel mehr aus dem Himmel heraus. Allerdings habe ich den hauptsächlich verwendet, um die Belichtungszeit bzw. die gewählte Blende runter zu drücken. Ich wollte wissen, wie die Bilder aussehen, wenn man näher an weit offen arbeitet - die weiteste Öffnung bei dieser Kamera ist f/3,8. Und, ja, sieht so aus, als könnte man zumindest ein ganz kleines bisschen Unschärfe in den Hintergrund bekommen. Bei näheren Nahaufnahmen wäre das natürlich noch eher der Fall.

Aber erst mal wieder ein Bild von der Burg: Der Turm mit Wolken dahinter. (1/100s, f/11.) Bei so alten Kameras darf man keine Angst haben, auch mal richtig weit abzublenden. Immerhin hat die hier noch zwei weitere mögliche Blendenstufen zu bieten, was auch durchaus nötig sein kann. Aber dann wäre wohl auch bei Tageslicht das Stativ nötig, was ich ja auch noch dazu bekommen habe. Hatte ich schon erwähnt, dass diese vollständige Ausrüstung tatsächlich ein echter Glücksfund war?


So ein richtig nahes Motiv habe ich dann in diesem Metallfrosch gefunden. (1/100s, f/5,6.) Hier hätte ich zwar durchaus noch eine Blende runter gehen können, aber ich wollte es nicht übertreiben. Auf diese Entfernung macht sich dann doch die etwas größere Nornalbrennweite einer Mittelformat-Kamera bemerkbar, wenn man da genug tiefe haben möchte, sollte man doch nicht zu weit offen auf kurze Distanz schießen. Das Ergebnis ist jedenfalls ein ganz hervorragendes Foto. Die Kamera ist tatsächlich in bestem Zustand. Da kann man echt nichts sagen, die Augen des Froschs ist komplett scharf und der Hintergrund gibt zumindest einen Hint von Bokeh von sich. Sehr schön.

Eine weitere Nahaufnahme ist dann eines der schiefen Kreuze auf dem Friedhof hinter der Kirche. (1/100s, f/11.) Das hat weniger gut funktioniert, der Frosch gefällt mir sehr viel besser. Aber grundsätzlich funktionieren tut auch das. Der Abstand zwischen Kreuz und Kirche ist sehr viel größer, sodass auch diese ein bisschen unscharf geworden ist und sich das Kreuz so recht gut vom Hintergrund abhebt. Bei f/11 ist es zudem komplett scharf, nicht so wie der Frosch, dessen Füße schon leicht aus der Schärfe heraus ragen.


Das Kircheninnere habe ich auch versucht zu erwischen. (1/10s, f/5,6.) Einfach die Kamera auf der Kirchenbank abgestellt und vorsichtig ausgelöst. Hat ganz gut funktioniert und beweist, dass auch die langen Zeiten zumindest einigermaßen funktionieren. Ich kann mich zumindest nicht beschweren. Einem Einsatz mit Stativ und Filter steht also nichts entgegen.

Das folgende Bild von der Holzhexe ist sehr spannend geworden. (1/50s, f/4.) Hier war es sehr dunkel und schattig, sodass ich die Blende fast ganz öffnen musste. Zudem bin ich der Dame sehr nah auf den Pelz gerückt, während der Baum im Hintergrund doch schon einen gewissen Abstand gehalten hat. Und siehe da: Ein Ansatz von Swirly Bokeh! Habe ich so deutlich bei noch keiner Mittelformat-Kamera gesehen. Gefällt mir extrem gut, gibt den vollen Retro-Kick!


Nahaufnahmen waren eh viele dabei, habe ich den Eindruck: Hier noch ein paar Hortensienblüten mit über die Mauer schauender Turmspitze. (1/300s, f/8.) Hier sieht man, was ich mit dem dünnen Schärfebereich meinte: Die vorderen Blüten sind bereits sehr unscharf. Da ich genug Spielraum hatte, hätte ich auch durchaus auf f/16 rauf gehen können, dann hätten die eine Chance gehabt, auch scharf zu werden. Aber da wäre ich dann schon am oberen Limit, was mein Talent angeht, freihändig lange Belichtungen hin zu bekommen. So habe ich hingegen noch mal ein Testbild für die schnellste Zeit, die die Kamera kann.

Und dann: Einfach nur ein Fenster. (1/100s, f/4.) Das mache ich ja auch immer wieder gern und auf dem quadratischen Film kommt das im Allgemeinen auch erstaunlich gut raus. Interessantes Bild bei einer Blende, die ich normalerweise auch in der Kleinbildfotografie verwende. Wobei, wie gesagt, man darf beim Mittelformat keine Angst vor kleineren Blendenöffnungen haben. das Ergebnis ist aber auf jeden Fall scharf genug, um die Plakette am Balken oben links zu lesen. Extrem scharf, ehrlich gesagt. Das Objektiv ist zwar das bessere von den beiden damals angebotenen, aber das kann schon erstaunlich viel! Consider me impressed!


Zum Abschluss noch ein Bild vom Katarinenturm. (1/100s, f/8.) Der Film sollte voll werden und der Himmel zog sich immer mehr zu, sodass mein Spielraum mit den Belichtungszeiten sowie so langsam abnahm. Man sieht außerdem, dass der Film am Ende noch sehr viel mehr verkratzt ist als sowieso schon! Interessant, dass der Baum im Vordergrund tatsächlich schon ein bisschen unscharf ist, trotz der Entfernung und der mittleren Blende. Schönes Abschluss-Bild, das leider sehr verunglückt aussieht.

Fazit 1: Die Kamera funktioniert. Ich würde sagen, sie funktioniert nicht unbedingt wie am ersten Tag, nachdem sie aus der Fabrik gekommen ist. Dafür ist sie sichtbar zu viel benutzt worden und der Zahn der Zeit hat doch einige Rostflecken hinterlassen. Aber insgesamt ist sie in einem guten, funktionierenden Zustand und macht überragende Fotos. Schließlich ist das eine der ersten Rolleiflexen, die es gab, und man sieht, wo die ihren Ruf her haben! Selbst jetzt, gut 90 Jahre später, macht das Teil durchweg hervorragende Fotos! Ich kann es noch immer nicht fassen, dass ich die in diesem hervorragenden Zustand auf dem Flohmarkt gefunden habe!

Fazit 2: Umspulen von 120 auf 620 ist zumindest beim Foma keine gute Idee. Hätte ich wissen sollen, der 200er kommt ja schon verkratzt aus der Fabrik.

Fazit 3: MACH BEIM ENTWICKELN DIE DOSE VOLL, DU HONK! ;-)

Reststücke von letzter Woche

Hier ein paar Bilder von letzter Woche, die einzeln ein bisschen wenig gewesen wären und auch im Packen eher mager sind. Also, im Vergleich zu den überquellenden Einträgen, die ich sonst so in letzter Zeit fabriziere. Aber das Wetter war nicht unbedingt fotofreundlich. Man muss nehmen, was man kriegt.


Zuerst haben wir da diese neumodische Tulpe, die im Vorgarten steht, gefolgt von einer Schnecke, die auf der der Yucca rum kriecht, die die Schwigermutter nach der Winterruhe raus gestellt hat. (Die war bis gestern übrigens noch nachts mit einer Decke abgedeckt, weil wir ja frostige Temperaturen hatten, obwohl April war. Aber das soll sich jetzt übers Wochenende ja etwas normalisieren. Und nächste Woche sind es dann wieder 25°, ich freu mich ja so, nicht. Wobei, vielleicht wird es ja nicht direkt so schwül, es ist ja auch wieder Wüstensand angekündigt, da kommt ja hoffentlich trockene Luft mit.)

Und dann gibt es noch diese weißen Narzissen mit gelbem Gesicht, die die Nachbarin unten am Ortseingang ausgesetzt hat, um es ein bisschen bunter zu gestalten. Die macht sich auch eine verdammte Mühe, ich bin echt beeindruckt! Und andere Leute werfen wieder einfach ihren Müll aus dem Autofenster. Das nächste Mal, wenn wir zu Fuß in die Stadt gehen, nehmen wir wieder eine Mülltüte mit. Schlimm, was da alles rum liegt und zu Mikroplastik zerfällt...


Dann quer durchs Feld und da alles Blüten mitgenommen, die nicht schnell genug abhauen konnten. Wobei die Kornblume aber schon drüben im Dorf war, die stand aus einem Vorgarten heraus in die Straße hinein. Und wie man sieht, toll war das mit der Helligkeit nicht. Aber trotzdem nette Blume.

Auf dem Heimweg dann noch eine Miezekatze mitgenommen, die gelben Blumen standen dann schon fast wieder bei uns vor der Haustür.


So, und das sollte dann auch für einen faulen Samstagmorgen-Eintrag reichen. Jetzt muss der Kater gefüttert werden. Zwangsernährt. Erst betteln, dann nicht fressen, das gibts nich! ;-)

Panasonic KX-P1123

Ich habe ja bekanntlich ein Herz für alte Drucker, insbesondere alte Nadeldrucker. Einstmals, als ich mit Computern meine erste Berührung hatte, gab es nichts anderes. Ich erinnere mich mit wohligem Grausen zurück an die Basic-Listings, die ich vom C64 an meinen alten Seikosha-Drucker geschickt habe. (Den ich hier eigentlich auch mal vorstellen sollte. Ich wette, der würde nach über 40 Jahren auch noch problemlos funktionieren!) Das hämmern der Nadeln auf der Walze, ach, sowas kennt die Jugend von heute ja gar nicht mehr. Also, vielleicht aus dem Fernsehen, weil Retro ist ja gerade voll in und Serien über die Zeit meiner Jugend sowieso.

Aber ernsthaft: Seid bloß froh, dass diese Zeiten vorbei sind und nur so alte, weiße Männer wie ich in irgendwelchen, von der Zeit nachträglich bunt gefärbten Erinnerungen schwelgen. Denn diese Dinger waren LAUT und das Druckbild war... wenn man Glück hatte vorhanden. Und von bunt konnte nun wirklich keine Rede sein, es sei denn, man hatte viel zu viel Geld und somit einen Drucker mit der Möglichkeit, so ein Farbband mit rot-grün-blau-schwarz zu verwenden, dann gab es zumindest was ähnliches wie Farbe.

Nun begab es sich zu der Zeit, ungefähr gestern, als mir eine $Kundin diesen Panasonic-Drucker vor die Füße warf. Der würde demnächst ins Recycling gehen. Nach langem Ringen mit mir selber habe ich ihn dann bei mir in den Kofferraum geladen. Weil: Nach einem kurzen einmal in die Steckdose stecken konnte ich schon sehen, der Selbsttest läuft und ansonsten sind diese Geräte ja nur mäßig intelligent und dann sollte auch der Rest gehen.


Wie man auf den Fotos sehen kann, handelt es sich um einen Panasonic KX-P1123, einen 24-Nadler von irgendwann Ende der 1980er, Anfang der '90er. Und was kann sowas? Nunja, drucken. Dafür ist es da. Wie damals noch üblich, hat dieser Drucker einen ganzen Stall voller Blinkinlights, die man aber mehr oder weniger heutzutage komplett ignorieren kann: Alle modernen Betriebssysteme sprechen den Drucker im Grafik-Modus an, sodass die Auswahl irgendwelcher Schriftarten am Front-Panel entfällt. OK, es sei denn, man möchte ganz klassisch retro gehen und das Teil an einem alten DOS-Computer benutzen oder was ganz verrücktes machen, wie etwa der Anschluss an eine Linux/Unix-Box als Line-Printer/Terminal. :-D Aber so verrückt bin nicht mal ich! Gehen würde es aber durchaus. Bräuchte man aber vielleicht einen Stapel Endlospapier mit Traktorführung. Irgendwo im Keller habe ich sowas noch...

Wenn man das Netz nach der Bezeichnung durchsucht, findet man relativ schnell auch ein Review aus dem ST Magazin (das mir jetzt persönlich nichts sagt). Interessant zu lesen, was damals - 1990 - über dieses Gerät geschrieben wurde. Besonders süß finde ich ja, dass ihm eine "hervorragende Druckqualität" bescheinigt wurde. Oh, wie die Zeiten sich geändert haben! :-D Kurze Zeit später erschienen die ersten Tintendrucker und das war ein Meilenstein. Es gab damals zwar schon Laserdrucker, aber das waren Klötze von 20 Kilo oder mehr und kosteten gut das 5- bis 10-fache eines guten Nadeldruckers. Mal ganz vom Ozon und Feinstaub abgesehen, die diese Dinger damals noch ohne Scham in die Luft geblasen haben. Nein, ich kann das schon verstehen, dass der Nadeldrucker lange Zeit der Standard war. Mein Abizeugnis ist noch mit sowas ausgedruckt, und das war schließlich auch schon Mitte der 1990er.


Tja, und heute? Heute kriegt man bei eBay für das Gerät vielleicht noch 50 Euro, für einen schönen, gut erhaltenen (also nicht so vergilbten wie diesen hier) bestimmt auch noch etwas mehr. Und das, wo der damals (laut zitiertem Artikel oben) gut 750 Mark gekostet hat. Das ist heutzutage nach Inflation und Umrechnung etwa das Gleiche in Euro. Ich mein, stellt euch bitte vor, einen Drucker zu kaufen und dafür fast 800 Euro latzen zu müssen! Nein. Nein, nein. Das war deutlich vor der Zeit, als Drucker für unter 100 Euro zu kriegen waren, ein Set Tintenpatronen dann aber gleich auch noch mal 50 Euro kosteten. (Die Farbbänder für den Panasonic gibt es übrigens auch noch zu kaufen und kosten das Stück so 7 Euro, wenn man gleich 10 kauft nur 25. Damit kann man dann wahrscheinlich bis zum Untergang des Universum drucken, denn die Dinger gehen ja nicht kaputt, sondern trocknen höchstens irgendwann aus.)

Und wie sieht das so mit der Benutzung an einem modernen PC aus? Also, erst mal muss man einen finden, der noch den guten alten Parallelport hat. Es gibt allerdings auch USB-Adapter. Also, gab es. Gibt es sowas noch? Weil, braucht ja keine Sau mehr, grunz grunz. Ich habe hier einfach den guten alten Athlon 64 X2 von meiner Frau missbraucht, der hat noch native LPT-Unterstützung auf dem Motherboard. Anschließen, einschalten, Papier einspannen, blinkende Lichter ignorieren und den Drucker online schalten. Dann die Druckertreiber-Installation starten und feststellen: Treiber für Parallelport-Drucker müssen erst aus dem Internet nachgeladen werden. Macht Sinn, weil siehe oben, grunz grunz!



Zwischenzeitlich habe ich dann im Microsoft Windoof Catalogue nachgeschaut, da den Treiber runter geladen, aber der ist nur 32 Bit. Mööp, das Windows hier hat aber 64 Bit. Prost! Also weiter geforscht und festgestellt, dass es tatsächlich eine (offizielle?) Seite von Panasonic aus der Steinzeit gibt, die sagt, was man so ab Vista und 7 benutzen soll, wenn man so einen alten Drucker hat. Zum Glück reden die Dinger ja alle die eine oder andere alt bekannte Sprache, in diesem Fall ist das EPSON LQ. Hatte Panasonic/Matsushita was mit Epson zu tun? Egal, also einfach, nachdem das Windows endlich alle Treiber-Definitionen aus seinem Update-Katalog runter geladen hatte, einen Epson LQ Series 1 (80 Columns) ausgewählt. Und siehe da: Läuft!


Und der ist tatsächlich einigermaßen leise. Also, so im Vergleich. Ich meine jedenfalls, mein alter NEC Pinwriter P20, den ich damals hatte (und den ich hier auch mal vorstellen sollte) hat mehr Lärm gemacht. Oder ich bin einfach tauber geworden. Kann natürlich auch sein, ist ja schließlich schon ein paar Dekaden her! ;-)

Fazit: Schön, dass ich dieses Gerät vor dem Recycler retten konnte. Spätestens, wenn einer meiner Kunden ankommt, dass er dringend noch mal was mit Durchschlag drucken will, freue ich mich! (Ja, es gibt das heutzutage tatsächlich noch immer!) Nur, wo stell ich den jetzt bis dahin auch noch hin, mein Lager ist voll?! ;-)