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Abendspaziergang letzten Donnerstag

Am Donnerstag Abend hatten wir irgendwie noch immer einen gewissen Bewegungsdrang und sind deshalb mal wieder zu einer kleineren Wanderung über den Hausberg aufgebrochen. War ein Fehler, denn ungefähr sämtliche Insekten schwirrten um uns herum, insbesondere alle Mücken und jede Brmese. Es ist halt diese Zeit im Jahr, die feuchte Schwüle hat die alle aus dem Tiefschlaf geweckt. Es gibt ja kaum was, was ich so unschön finde wie Bremsen. ("Hassen" ist so ein unfeines Wort, vor allem, wenn man es Lebewesen anwendet, die einfach nur ihrem genetischen Programm folgen, wie wir alle im Prinzip, aber die Viecher gehen mir echt auf den Sack!)


Ich hatte jedenfalls mal wieder was anderes im Sinne, so fototechnisch: Noch mal ein bisschen mehr Retrofeeling, nachdem ich tagsüber mit dem modernen Zoom unterwegs gewesen war. Also hatte ich das 35mm AI Nikkor drauf gemacht und die 135mm E-Serie eingesteckt, für alle Fälle. Das ist eine gute Kombination, finde ich. Das leichte Weitwinkel ist gerade bei den Landschaftsaufnahmen, die ich bei diesen Spaziergängen mache, gut geeignet, und falls ich doch mal ein bisschen was anderes vor die Linse bekomme, ist das kleine Portrait-Tele eigentlich auch ganz fein.

Bei dieser eher bedeckten Abendstimmung mit Sonnenuntergang und Gedöns machen beide sehr spannende Farben, finde ich. Außerdem bin ich immer wieder von der Schärfe des kleinen 35ers überrascht. Wenn ich es in meiner Blindheit (und den sich im Wind wiegenden Körneren) denn richtig eingestellt bekomme. Richtig schöne Bilder kommen da raus. Außerdem habe ich es ausgenutzt, dass der CCD ja noch immer schön sauber ist und mal richtig weit abgeblendet. Ich mein, wann mache ich sonst mal Bilder mit f/8 oder gar f/11? Eigentlich nie! Öfter mal was anderes!


Auf den Feldern blühen zwischen den Ähren wieder die höbschen blauen Kornblumen. Die sind zwar nicht so riesig wie die gezüchteten Viecher, die man in den Gärten findet, aber hübsch sind sie trotzdem. Während ich auf dem Hinweg das 35er drauf hatte, habe ich auf dem Rückweg auf das Tele gewechselt. So habe ich praktisch den gleichen Weg mit beiden Objektiven bearbeiten könnne. Die unterschiedlichen Brennweiten merkt man schon. Vor allem, wenn ich den Ölberg ins Visier nehme oder die Wolken. OK, teilweise habe ich die Bilder trotzdem ein bisschen gecroppt. Aber das ist bei der Auflösung der D800 nicht sonderlich problematisch.

Auf dem Rückweg haben wir dann auch wieder die gleiche Katze gesehen, die ich schon auf dem Hinweg für einen kleinen Fuchs gehalten hatte. Sieht man mal, wie blind ich bin... Kurz spekuliert, ob es eine echte Wildkatze sein könnte, weil a) sehr buschig, b) sehr scheu und c) so sehr geringelt am Schwanz, aber ich denke, das Foto ist schon ziemlich eindeutig: Das ist eine verwilderte Hauskatze. Obwohl es ja in der Gegend wieder echte Wildmiezen geben soll!


Und dann waren da noch die roten Käfer, die tausendfach auf den Kornähren herumlungerten, meistens in Doppelpacks! Weil ja aber eben doch zumindest ein ganz kleines Bisschen Luftbewegung vorhanden war, habe ich die mit dem manuellen Objektiv nur schwer scharf gestellt gekommen. Hätte vielleicht auch wieder zurück aufs 35mm wechseln sollen, dann hätte ich nicht so sehr schnelle Zeiten gebraucht. Gut, dann wären die aber durch die Bewegung verwischt worden, also auch nicht optimal.

Hingegen habe ich die Schwalbe tatsächlich recht scharf hin bekommen. Und das im Flug! Die haben ja echt einen Affenzahn drauf oder zwei, hatte nicht erwartet, die so scharf hin zu bekommen. Die hätten mal ruhig etwas tiefer fliegen und uns die Bremsen vom Leibe halten können. Die sind auch sehr nahrhaft und prall! ;-)


Und dann war da noch die weiße Katze, die auf dem Feld saß und mich anstarrte, als sie das Schlack-Schlack der Kamera hörte. Die sitzt da ja auch öfter. Dass die sich nicht mit dem dicken roten Rattenfänger ins Gehege kommt, den wir auf dem Hinweg kurz gesehen hatten... Andererseits gibts da auf dem Feld sicher Viecher genug für alle... ;-)