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Siegburg per Rad

Jedenfalls, wir waren gestern noch in Siegburg, indem wir unser Fahrrad hinbewegt haben. Und das, nachdem wir am Samstag auch schon mal eben so 30 Kilometer nach St. Augustin und zurück waren. Meine Füße! Mein Rücken! Aber im Gegensatz zu heute war am Wochenende noch gutes Wetter. Jetzt nicht mehr. Jetzt regnets. OK, es war windig und am Samstag sind wir auch in einen kleinen Schauer geraten, aber over all war es def. besser als heute. Das trifft sich aber ganz gut, denn heute habe ich eh für nix Zeit, weil alle was wollen. Montag eben.

Auf dem Weg sind wir jedenfalls in Hennef mal eben in der Kirche und haben geschaut, ob die da schon die Körner ausgelegt haben, um ein Erntedank-Bild darzustellen. Und siehe da, die Vorlage ist schon da und die ersten Körner liegen schon aus.


Und wie immer habe ich ein paar Bilder vom Interieur gemacht, so mit Kerzen und Maria und Heilige und Gedöns. Ich wiederhole mich, wenn ich jetzt mitteile, dass ich nicht zum katholischen Teil der Bevölkerung gehöre und da echt gar keine Ahnung von habe. Aber Kerzen in der Kirche sind hübsch, deshalb: Fotos!

Dann weiter und unterwegs nur kurz für landwirtschaftliches Gerät kurz angehalten. Und Strohrollen. Viele Strohrollen dieses Jahr. Muss mächtig geregnet haben, das Gras ist gut gewachsen.


Und Sonnenblumen. Sonnenblumen sind immer gut! Dieses Jahr besonders, weil, so viel Sonne haben wir ja nicht zu gehabt. Ich wieder, ich wiederhole mich. Aber isso. Und rund um die Sonnenblumen so lila Gedöns.

Und dann waren wir auch schon in Siegburg und haben einen kleinen Abstecher zur Schleuse am Mühlengraben gemacht. Wie immer habe ich erst mal die Mechanik vor die Linse genommen. Stangen und Motoren und Gedöns. (Gedöns ist übrigens ein sehr schönes Wort, das ich gerne benutze.)


Und das Wasser, das das Siegwehr herunter stürzt, muss auch auf den Sensor. Ich habe auch an dieser Stelle mal wieder versucht, mit der Canon ein Video zu drehen, aber so richtig geeignet scheint mir diese Kamera nicht dafür. Die versucht immer, den Fokus nachzujustieren, was nicht funktioniert. Und die Blende ändern kann man irgendwie auch nicht. Ich will nicht mit f/11 filmen! Hrmpf. Ist das bei den kleinen Nikons auch so gewesen? Müsste ich mal nachforschen...

Aber jetzt waren wir dann auch endlich in Siegburg und haben die Räder vor der Vermietung für die kleinen elektrischen Autos für Kinder abgestellt und angebunden. Mit drei Schlössern, man kennt das ja! Ich will nicht zurück kommen und wir haben keine Räder mehr. Wobei, Siegburg ist jetzt auch nicht Troi... äh, ich wollte doch nicht mehr lästern! ;-) :-D


Jedenfalls haben wir uns schön noch die Stadt angeguckt und ich habe mal wieder viel zu viele Fotos gemacht, also alles wie immer. Besonders witzig fand ich dieses Schild, dass Hunde hier kein Pipi machen dürfen. Groß ist aber OK, oder was? :-D


Und dann war es aber auch schon wieder an der Zeit, dass wir wieder heim wollten, weil, ich hatte auch dann langsam mal Hunger und die Kartoffeln wollten noch gekocht werden. Den Rückweg haben wir dann noch ein bisschen verlängert, weil wir noch was Leckeres beim Bäcker mit nehmen wollten. Da es aber schon kurz vor 5 war, war die Auswahl dann doch etwas klein und wir haben es gelassen.

Alles in Allem: Für insgesamt 35 Kilometer etwas über 2¼ Stunden gebraucht. Das ist doch recht flott, wenn man man dran denkt, dass da auch noch ganz viel Stadt dabei war, wo man nicht zu schnell fahren kann. Ich bin zufrieden.

Schwarz-weiß und analog, Teil 271: Bonner verschneite 24mm-Ansichten

Kentmere 100 #9, Jan. 2024
  • Canon EOS 10s, Canon EF 50/1.4, Sigma EF 24/2.8
  • Fomadon P Stock, 9:00 Min., 20°; Adofix 1+5, 20°, 10:00 Min.
Winter wars, es war Schnee gefallen, ich war in der Stadt Bonn, um irgendwas zu erledigen, was ich nach einem halben Jahr natürlich längst vergessen habe, und ich hatte die Canon EOS 10s dabei, auf der ich dieses Mal exklusiv das gerade einen Tag zuvor gelieferte 24mm Sigma drauf gemacht hatte. Deswegen ist heute alles ein bisschen weitwinkeliger. Aber soviel vorweg als Spoiler: Im Vollformat und auf Film macht dieses kleine Makro eine richtig gute Figur. Gefällt mir sogar besser, als auf der digitalen mit Cropfaktor.

Geparkt hatte ich irgendwo im Wohngebiet auf der Beueler Seite, weil unten am Rhein nix frei war, sodass ich auf dem Weg zur Brücke an den Stühlen vorbei gekommen bin. (1/1000s, f/4.) Im Schnee - in Bonn bzw. entlang des Niederrheins ja grundsätzlich eher ein seltener Anblick - stechen die noch mal extra hervor. Man kann gut erkennen, dass das 24er hier in den Ecken tatsächlich auch um eine Stufe abgeblendet noch ein ganz kleines bisschen Vignettierung aufweist - aber wirklich nur ein bisschen. Kontrast und Scharfe sind vorhanden, vielleicht nicht ganz so hervorragend wie im letzten Eintrag mit dem 50er, aber das Wetter war auch bedeckter und das Objektiv ist 20 Jahre älter, da waren die Beschichtungen noch nicht so gut, und Sigma ist auch nur ein Dritthersteller, wenn auch ein guter. Der erste Eindruck ist auf jeden Fall aber ein volles Befriedigend. Selbst auf Film kann man erahnen, dass die Möglichkeit, eine Stufe abzublenden, die allgemeine Schärfe in der Ferne deutlich erhöht im Vergleich zu dem, was es mit der Digitalen zu leisten vermag, wo ich auf Offenblende beschränkt bin, solange ich nicht endlich mal dazu komme, es zu modifizieren!

Bei der Brücke, die ich mit f/8 aufgenommen habe, wird das gleich noch mal viel deutlicher: Die allgemeine Schärfe ist hervorragend, was ich digital und weit offen ja immer ein bisschen bemängelt habe, wenn es ins Unendliche ging. (1/750s, f/8.) Nebenbei ist das auch noch ein recht cooles Bild, auf dem man gar nicht so richtig versteht, wie breit der Fluss eigentlich wirklich ist, bis man sich daran erinnert, dass ich hier mit einem 24mm fotografiert habe und die Brücke gerade so aufs Bild passt!


Die Tatsache ausnutzend, dass es sich tatsächlich im ein Witwinkel handelt, habe ich die Brücke dann noch aus einem etwas ungewöhnlicheren Winkle mitgenommen, was meiner Meinung nach ganz hervorragend funktioniert hat. (1/750s, f/4.) Bei f/4 ist das gegenüberliegende Ufer tatsächlich noch ein ganz kleines bisschen unscharf, ich hätte also durchaus auch wieder hoch auf f/8 gehen können. Aber sehr schön finde ich die Spiegelung auf dem Rhein, die sich wiederum in den Stahlträgern unter der Brücke wiederfinden. Winter macht schon geile Fotos möglich, das gebe ich zu, und solang der Schnee nicht zur Ursuppe mutiert, habe ich auch nichts da gegen! ;-) Tolles Bild, jedenfalls.

Den Bundesadler vor der Oper konnte ich mit diesem Objektiv dann auch noch mal so richtig weitwinkeln. (1/250s, f/5,6.) Wobei, ein Schritt näher ran wäre auch noch möglich gewesen. Aber auch so kommt er im hellen Schnee sehr gut rüber, finde ich. Weiß auch, warum das eines der Wahrzeichen Bonns ist, das ich eigentlich jedes Mal fotografiere, wenn ich dran vorbei komme.

Hm, eine inter/queere Regenbogenfahne! (Unbekannte Zeit, f/4.) Da war doch was! War das der Tag, als in Bonn die große Demo gegen die rechtsaußenblauen Schlümpfe und ihre Ausbürgerungsphantasien war? Kann sein! Die Fahne und die vielen Leute machen jetzt jedenfalls in dem Zusammenhang Sinn! Cooles Bild jedenfalls, eins mit Aussage: Selbst in schwarz und weiß ist die Welt noch bunt! ;-)


Gegenüber war übrigens das Stadthaus. (1/750s, f/4.) Nur, um das auch noch mal zu dokumentieren, bevor das demnächst gesprengt wird und der hässliche Klotz durch noch etwas viel hässlicheres ersetzt wird! :-D Jedenfalls bekommt man mit dem Weitwinkel hier einen guten Überblick über den ganzen Platz vor dem Stadthaus, inklusive Passanten und Bahnhaltestelle. Die Vignettierung hält sich auch hier in Grenzen, ich hatte mit mehr gerechnet. Huch, irgendwie habe ich gar keine Offenblendenfotos gemacht, da kann man gar nicht vergleichen, wie das da aussieht. Sowas! Ts!

Dafür habe ich mal wieder Leergut fotografiert. (1/30s, f/8.) Der Vorteil an kurzen Brennweiten ist ja unter anderem auch, dass man durchaus ein bisschen langsamer belichten kann, als man das sonst täte, weil das Verwackeln nicht so sehr ins Gewicht fällt. Deswegen ist auch diese Flasche Kölsch bei 1/30s durchaus brauchbar. Auch, wenn ich mal wieder die Kamera nicht gerade gehalten habe. Aber man kann schon sehen, dass dieses Objektiv auch/gerade auf kurze Entfernungen einiges zu leisten vermag! Das Prädikat "Makro" hat es sich also durchaus verdient.

Und natürlich darf auch kein Bild von einem Tier fehlen, die stehen in der Stadt ja eh immer kreuz und quer durch die Gegend geparkt rum. (1/350s, f/4.) Auf diese Entfernung habe ich ein bisschen Unschärfe im Hinterfrund - warum habe ich hier eigentlich nicht Offenblende genommen? Gut gelungenes Experimentalfoto.


Ein paar Meter weiter hing diese Winterjacke über einen der Pöller. (1/45s, f/5,6.) Statt sie mitzunehmen habe ich sie einfach als Foto mitgenommen. Wie man sieht, kam gerade in diesem Moment die Bahn und die ist mit ins Foto geraten, was gar nicht so schlecht aussieht. Gibt dem Foto ein bisschen mehr Bewegung und Tiefe. An der Plattenritze auf dem Gehsteig kann man sehen, dass es sich tatsächlich um ein echtes Weitwinkel handelt, denn die biegt sich auf ihrem Weg dem Horizont entgegen schon ein ganz kleines Stückchen durch. Oder ist das nur wieder der Knick in meiner eigenen Optik? ;-)

Wenn irgendwo ein Rad am Straßenrand steht, muss ich es fotografieren, das ist Gesetz! ;-) (1/60s, f/4.) So im Schnee vor dem Lattenzaun und der Baustellenabsperrung fand ich es aber auch ein Foto wert, auch wenn in der Studentenstadt Bonn haufenweise Fahrräder rum stehen und liegen. Der Schnee drum herum tut sein Übriges. (Ich schreibe das hier übrigens Ende Juli und ich wünsche mir gerade Schnee, denn es ist mal wieder so schwül, dass ich gleich ausflippe, besonders weil ich hier im Büro mit dem lüftenden PC eingesperrt bin.)


Apropos Studentenstadt: Das Uni-Hauptgebäude aka das Schloss gibt es auch noch immer. (1/1000s, f/4.) Diese Art Foto zeigt immer sehr deutlich, wie sehr ein Weitwinkel die Realität durchbiegt. Hier hält sich das aber gut in Grenzen: Die aufwärts zeigenden Teile des Schlosses (also die Türme und Fenster und sowas) flüchten alle einem imaginären Fluchtpunkt außerhalb des Fotos entgegen, aber die Linie des Daches bleibt dabei sehr sehr gerade. Ich habe da gerade mal mein Lineal dran gehalten und könnte nicht sagen, ob die in irgendeiner Form verzerrt ist. Das spricht schon für dieses Objektiv! Da habe ich schon andere Sachen gesehen. Wie gesagt, 24mm ist ja doch schon sehr weit für eine Kleinbildkamera, finde ich. Ach ja, und Nebenbei auch ein hübsches Bild, wenn die Leute da unten nur nicht so in die Kamera starren würden! ;-) (Ich habe mal drauf verzichtet, Gesichter unkenntlich zu machen. Ich sag einfach mal, dass der Uni-Campus ein öffentlicher Raum ist.)

Um das mit dem Weitwinkel mal auf die Spitze zu treiben, habe ich die Kamera ganz weit nach unten fast schon auf den Boden gelegt und dann quer über die schneebedeckte Hofgartenwiese rüber in Richtung Abgusssammlung fotografiert. (1/750s, f/5,6.) Herausgekommen ist ein ziemlich spannendes Foto, eines, für das Weitwinkel eigentlich gemacht sind: Nahe Dinge unnatürlich groß darstellen. Das klappt hier mit den Fußstapfen im Schnee hervorragend, während das Tempelchen am anderen Ende des Hofgartens schon fast winzig wirkt. Gut gemacht!


Noch mal runter zum Rhein, um die letzten Fotos auf dem Film zu verklicken, während ich mich schon langsam wieder meinem Parkplatz genähert habe, wo es Schneemänner gab. (1/500s, f/5,6.) Keine besonders großen, aber immerhin überhaupt welche. Auch hier habe ich mich möglichst nah ran gepirscht, um sowohl den Makro-Bereich zu nutzen und zugleich den Hintergrund in weite Ferne rücken zu lassen, verstärkt durch Unschärfe. Muss sagen, für ein normal schnelles Weitwinkel bekommt man hier doch einiges an Bokeh geliefert, selbst um zwei Stufen abblendet - die kurze Distanz macht es möglich!

Zu guter Letzt noch den Herrn Arndt, wie er da auf seinem Sockel auf den Rhein hinaus starrt und über seine Schrifstellerkarriere nachzudenken scheint. (1/250s, f/8.) Mit dem Schnee an seinem Fuß sieht man auch direkt ohne weiteren Kontext, dass ich im Winter hier war. Insgesamt ein ganz stimmiges Bild, ein würdiger Abschluss für diesen bonner Ausflug.

Fazit: Cooles kleines Objektiv, das an einer analogen EOS seine Stärken voll ausspielen kann. Schade, dass ich es an der digitalen nicht abblenden kann. Ich muss mich echt noch mal damit beschäftigen, wie ich da so einen Microcontroller eingebaut bekomme...

Warten auf die Deutsche Bahn

Jedenfalls. Sollte ich gestern die Schwiegermutter vom Bahnhof holen. Soweit ein recht überschaubarer Auftrag. Sind wir also ein bisschen früher in die Stadt gefahren, um noch ein paar Schritte Bewegung dazwischen einzubauen. Eigentlich kein dummer Plan, der Regen war erst für nach 8 angekündigt und es war bereits mehrere Stunden einigermaßen trocken, sodass ein bisschen Bewegung nicht allzu abwegig erschien. Also zuerst mal durch die "Innenstadt" geschlichen und beim $supermarkt festgestellt, dass die Joghurt im Angebot haben.


Da unser Vorrat an vergorenen Milchprodukten eh gerade auf einem Tiefpunkt angelangt war, haben wir uns entschlossen, einfach eine ganze Palette mit zu nehmen. Also, so eine kleine Papppalette, jetzt keinen Eurocontainer. Sah dann schon ein bisschen seltsam aus, wie wir mit einer Palette Joghurte und einem Päckchen Cheddar durch die Hennefer Bahnhofsunterführung gelaufen sind. Weil, das wollten wir dann erst mal zum Auto bringen, welches wir strategisch hinterm Langzeitparkerparkhaus abgestellt hatten - beim Döner-Dealer war kein Platz mehr.

Stellte sich heraus, dass das an sich auch gar nicht so blöd gewesen war, denn da darf man drei Stunden mit Parkscheibe parken und in der Zwischenzeit hatte sich die SM gemeldet, dass die DB es nicht auf die Reihe gebacken bekam, in Hamm den ICE in zwei Teile zu zerlegen und den einen nach Köln und den anderen nach Pusemuckel zu schicken. Weil, das ist bei denen ja so ein Ding. Wenn sie denn überhaupt in Hamm halten. Ne, Moment, das war ein anderes Dorf, das die immer vergessen, in die Liste mit den Haltepunkten zu schreiben, wenn der ICE nach Berlin fährt. Aber das Prinzip ist das Gleiche. :-)

Es war also abzusehen, dass die SM noch ein paar Minuten (Stunden) länger brauchen würde. Ich plante an dieser Stelle so mit ca. einer Stunde mehr. Not unreasonable, methinks. Kommt sie also nicht um 6, sondern um 7 in Hennef an. Die Zeit kann man ja noch überbrücken, noch ist es ja trocken. Also vom Bahnhof erst mal in den Kurpark und dort die Enten gestalkt.


Konnte mich hier auch schön auf eine der Bänke setzten, denn der Herbst hat voll zugeschlagen und meine Füße! Meine Füße! Oh, Mr. Belpit, your legs are so swollen! Und nicht nur die Füße, eigentlich alles, was ich mir mal verrenkt oder verstaucht habe in meinem Leben. Aber man will ja nicht zu viel rumkühmen, sonst kommt die Frau wieder an und sagt, kühm' hier nicht so rum! (Datt is Rheinländisch für "rumjammern", für alle, die datt nich von hier sin. Hm. Jetzt will ich die Etymologie von "jammern" und "kühmen" nachschlagen. Yet another rabbit hole.)

Egal. Wo war ich? Ach, im Park. Nachdem wir also unsere Parkrunde inklusive Entenfotos absolviert hatten, sind wir dann noch mal zurück in die Stadt und haben im $drogeriemarkt noch schnell Linsen gekauft. Also, diese Dinger aus Plastik, die man sich in die Augen stopft, um besser zu sehen - ich müsste mal zum Optiker, um mich mal neu anpassen zu lassen; seit der neuen Brille sehe ich mit den alten Linsen ja praktisch nix mehr. Die SM stand derweil nicht mehr in Hamm, sondern war irgendwo auf dem Weg durchs schöne Ruhrgebiet. (Man kann ja auf der DB-Seite ganz komfortabel nachschauen, wo ungefähr sich gerade ein Zug befindet. Nur der Weg dahin, der ist extrem nicht-komfortabel und ich habe noch immer nicht raus, wie das eigentlich "richtig" funktionieren soll. Ich habe bei Google nach der Zugnummer gefahndet, eine Fahrt aus dem Dezember 2023 gefunden, dort auf "zurück" geklickt und schließlich auf der Seite noch mal nach dem Zug gesucht und gefunden und dann wusste ich auch, wo das Teil gerade abgeblieben ist. Die DB möchte offenbar nicht, dass man weiß, wie viel deren Züge verspätet sind, sonst nagelt die nachher noch jemand drauf fest. Mit einem Anwalt und einem spitzen Nagel!)


"Ja, OK, also, wenn das so ist," haben wir uns gedacht, "dann fahren wir jetzt mal heim und essen was, denn es war dann auch schon kurz vor 7 und Hunger. Dort, also zu Hause, ereilte uns dann die Nachricht, dass die SM jetzt in der S-Bahn sitzen würde - der Zug war also tatsächlich irgendwann in Köln eingelaufen -, sie jetzt aber in der Steinstraße stehen würde und nix mehr ginge. Weil, keine Ahnung, wahrscheinlich ist der voraus fahrende Zug explodiert oder Zeitschleife oder sowas.

Das Ende vom Lied ist dann, dass ich so kurz nach den Nachrichten um 8 wieder ins Auto und den dann strömenden Regen zum Bahnhof gejuckelt bin, mich dort wieder jenseits des Döners abgestellt habe - an der Menge der hier wartenden Fahrzeuge konnte man schon abschätzen, wie lange die Bahn Verspätung hatte - und habe gewartet. Und gewartet. Und gewartet. Bis der Regen dann etwas nachließ und ich mir meine Jacke geschnappt habe und mich zu Bahnsteig 3 begeben habe, wo die Bahn dann tatsächlich um ca. 20:40 Uhr einlief. Yay! Thank you for travelling Deutsche Bahn. :-(

Cosina 28-210mm 1:3.5-5.6 MC Macro (Version für Minolta MD)

Da war ich letztens beim Trekdinner, da drückt der F mir drei alte Objektive in die Finger und ich so: "Danke!" Ich hatte irgendwie nicht damit gerechnet und weiß auch noch nicht, wie ich das irgendwie wieder gut machen kann. Aber so ist das, wenn du in deiner näheren Umgebung bekannt dafür ist, altes Glas zu sammeln.

Bei allen dreien handelt es sich um Zooms, zwei Tele und dieses hier, ein Universal-Zoom, ein Cosina 28-210mm 1:3.5-5.6 MC Macro. Heute würde man das als Reise-Zoom bezeichnen. Es deckt einen sehr großen Bereich ab: Es beginnt mitten im Weitwinkelbereich bei 28mm und geht bis ins durchaus schon brauchbare Tele bei 210mm. Also fast 8-fach. Damit kann man schon arbeiten. Bei diesem Exemplar handelt es sich um die Version mit dem Minolta MD Bajonett-Anschluss. Das trifft sich gut, fotografiere ich in letzter Zeit gefühlt eh ständig mit Minoltas! ;-) Also flugs auf die XD7 montiert und ein paar Beauty Shots veranstaltet.


Es sieht sogar recht hübsch aus auf dieser Kamera. Natürlich kommt es bei einem Objektiv hauptsächlich auf die inneren Werte an, aber wenn das Design auch noch passt, beschwer' ich mich nicht! Ist halt ein typisches 1980er Design, das mit der ebenso alten Kamera gut harmoniert.

Was die inneren Werte angeht: Auf dem Papier klingt das alles sehr gut und Cosina war damals ein recht brauchbarer OEM-Herstelller, der auch für alle möglichen anderen größeren Namen Objektive und sogar Kameras gebaut hat. Die wussten also, was sie tun. Dass es schon so früh, also noch in den 1980ern, solche Reise-Zooms mit diesem Umfang an Brennweite gab, hat mich ehrlich gesagt selber ein bisschen überrascht. Ich dachte, die wären erst sehr viel später modern geworden. Daraus schließe ich jedenfalls, dass dieses Stück Glas bei seiner Anschaffung nicht ganz günstig gewesen sein kann.


Was sagen die anderen Werte? Nun, f/3,5 im Weitwinkel-Bereich ist OK, da kann man mit arbeiten. Auch f/5,6 am Ende des Zooms und weit im Tele-Bereich ist durchaus akzeptabel, wenn auch nicht unbedingt wünschenswert. Es bedeutet halt hauptsächlich, dass man Filme unter ISO 200 eher meiden sollte und auch bei Tageslicht eher auf die 400 gehen sollte, wenn man ahnt, dass man vielleicht auch mal im Schatten arbeiten will oder der ein oder andere Bedeckte Tag dazwischen kommen könnte. Ich habe diese Objektiv jedenfalls ausgiebig testen können, als ich das hier abgebildete Setup mit zu Pützchens Markt genommen habe. Eingelegt hatte ich einen Foma 400. Bei dieser Empfindlichkeit hat man dann aber unweigerlich das Problem: Wenn die Sonne dann doch mal hinter den Wolken raus kommt, kommt man unweigerlich bei sehr großen Blendenwerten an, da die Kamera ja leider nur 1/1000s als schnellste Zeit beherrscht. Ein 200er wäre vielleicht sinnvoller gewesen, um das Offenblendenverhalten genauer einschätzen zu können.

Kann das Objektiv denn halten, was es verspricht? Viel Brennweite in einem und dabei brauchbare Abbildungslesitungen? Joah, geht schon. Definitiv mit dem eher groben Fomapan. Hier ist auf jeden Fall der beschränkende Faktor der kribbelige Film. Und viel mehr brauche ich dazu auch eigentlich gar nicht zu sagen, denn das ist die Hauptsache: Es tut, was es verspricht. Natürlich wird es niemals an moderne Objektive mit aspherischen Linsen und Nanopartikelbeschichtung heran reichen, aber für ein Teil aus den 1980ern ist es durchaus befriedigend bis gut. Ich stehe ja meist mit Zooms auf Kriegsfuß, aber dieses Teil hat mich doch recht schnell überzeugt.


Das liegt auch an der recht präzisen Bedienung: Zoom und Fokus stecken im gleichen Ring, der große Vorteil von Push-Pull-Designs. Einzig mit dem Schnittbildsucher hatte ich leichte Probleme: Der Bereich, in dem man in beiden Hälften ein helles Bild bekommt, ist bei vollem Zoom schon recht klein und meine Brillenstärke hilft hier auch nicht. Ansonsten, es ist zwar recht schwer und zieht die Kamera nach vorne runter, aber dadurch, dass man es eh mehr oder weniger genau im Schwerpunkt anfassen muss, um Zoom und Fokus zu bedienen, fühlt es sich gut ausbalanciert an. Die Verarbeitung überzeugt mich ebenfalls: Große, klare, gut beschichtete Linsen, ein stabiler Metall-Tubus, die Blenden-Mechanik funktioniert nach ~40 Jahren scheinbar auch noch problemlos.

Hier ein kleines Preview, damit niemand warten muss, bis ich irgendwann in einem halben Jahr mal dazu komme, die Bilder hier auszustellen:


Also alles gut? Als Fazit kann ich sagen: Wer Zooms auch auf seinen analogen Retro-Kameras mag, kann hier recht bedenkenlos zugreifen. Die Dinger sind nicht so teuer, bieten aber viel Brennweite. Die Lichtwerte sind OKish, die Verzerrungen halten sich in Grenzen. Auf meinen Filmfotos ist es außerdem durchaus scharf genug. Wer aber alte Zooms an moderne Spiegellose adaptieren will, sollte immer damit rechnen, dass die Auflösung dieser alten Objektive begrenzt ist.

So, und ich werde versuchen, die anderen Objektive ebenfalls schon getestet zu haben, bevor ich hier was darüber schreibe. Da die ja mehr oder weniger zufällig in meine Hände geraten sind, kann ich mir ja ein bisschen Zeit dafür lassen. Die Fotos da oben habe ich schließlich auch innerhalb der einen Woche geschossen, die ich dieses Objektiv jetzt in meinem Besitz hatte.

Seelscheider Herbst

Heute mal wieder der übliche lange Tag der Woche. In Seelscheid, wie im Rest des Landes, war es sehr nass und bedeckt. So sehr, dass ich mit ISO 100 nicht so richtig weit gekommen bin. Nur die Blende war so richtig weit. (Muss ich noch in mich gehen, was ich nächste Woche für Filme mit nehme, wenn wir zu Ps fahren. Jedes Jahr kommt der Herbst für den Fotografen überraschend! ;-))

Jedenfalls habe ich mich im Dorf als erstes Mal darauf konzentriert, diverse Sticker zu fotografieren. Einfach zu Dokumentationszwecken. Das muss ja auch mal wieder sein, schließlich nehmen gerade die mit Bezug zum Fußball in letzter Zeit stark zu, habe ich den Eindruck. Scheint so ein Zweite-Liga-Ding zu sein, ich kenn mich da nicht aus. Ich weiß nur, der Ball ist rund und ein Spiel dauert 90 Minuten und Hauptsache Italien und Flache leer. :-D


Wie man sieht, habe ich aber das ganze Dorf abgegrast. Weil, ich habe beim Ärztehaus mal wieder keinen Parkplatz gefunden und bin demnach einfach zum Discounter weiter gefahren. Die paar hundert Meter kann ich auch noch so hin bekommen, auch wenn ich aufgrund von Wetter mal wieder ein bisschen fußlahm bin. Da beneide ich meinen Bruder, der ist in España soleada, mit Wohnmobil und Gedöns. Das heißt, dass ich demnächst auch mal wieder zur Kleintierfütterung an den Rhein ausrücken werde. Nur schon mal so, dass alle wissen, dass da wohl auch wieder Fotos auf euch zukommen! ;-)

Jedenfalls durfte ich den Weg anderthalb mal zurück legen, denn ich habe unterwegs meinen Einkaufszettel verloren. Schön. Immerhin habe ich ihn auf Höhe des Optikers wieder gefunden. Hat wohl die Kamera aus der Popo-Tasche gezogen, als ich die nach vorne geholt habe. Naja, egal, jeder Gang macht schlank.


Ansonsten alles beim Alten im Dorf: Das Haus im Park sieht noch immer sehr mitgenommen aus. Ob die das wohl noch mal renoviert bekommen? Ein anderes altes Gebäude wird demnächst wohl auch verschwinden: Der Dönerladen war ja jetzt schon länger geschlossen, die Vorhänge im ersten Stock zugezogen. Jetzt sind die Vorhänge ganz verschwunden und ein Bauzaun dafür erschienen. Dann wird da wohl in einem Jahr ein ganz anderes Gebäude an der Ecke stehen. Man, ich erinner mich noch, dass da unten eine Metzgerei drin war, als ich früher hier jeden Morgen auf dem Weg zur Schule vorbei gekommen bin. Da hatten die noch ein Schwein im Garten. 40+ Jahre sind eine lange Zeit!

Da die Apotheke natürlich wieder erst mal bestellen musste, durfte ich dann gegen Mittag noch mal da runter tigern. Wie gesagt, ich versuche gar nicht mehr, da noch einen Parkplatz zu finden. Und zu Fuß ist eh gesünder, solange es noch geht. Und besser für die Umwelt. Und ich kann Fotos von der Yucca der Nachbarn machen, die gerade mal wieder in voller Blüte steht. Ist das eine Yucca? Irgendsowas. Da gibt es ja auch diverse Sorten und Spezies.


Auf dem Rückweg mal wieder über die Höh' geschlichen. Der Herbst bringt auch hier die ein oder andere Verfärbung mit. Mit dem 50/1.4, das ich ja jetzt endlich wieder auf der Canon habe, kann man schon sehr spannende Bokeh-Effekte erzielen, auch wenn ich mit der grundsätzlichen Schärfe in letzter Zeit nicht so zufrieden bin. Ich glaube, die beiden müssten mal justiert werden. In den kleinen Canons haben sie sich ja offenbar eine Front-/Back-Focus-Korrektur gespart, wie ich sie in meinen Nikons habe. Hatte ich glaube ich schon mal nachgeguckt, ob Nikon das auch in den "kleinen" Modellen implementiert, kann mich nur nicht mehr erinnern, was das Ergebnis meiner Nachforschungen war.

Bevor ich dann das Haus endgültig verlassen habe, habe ich noch versucht, die Spinne zu filmen, die im Wind vor dem Vordach flatterte und verzweifelt versuchte, ihr Netz zu reparieren. Fleißig, fleißig, das Tierchen. Ich weiß gar nicht, was Leute gegen Spinnen haben. Vor allem bei so einem Prachtexemplar. (Wer also von unseren achtbeinigen Freunden getriggert wird, sollte nicht auf den Play-Button klicken! ;-))


Ansonsten war der Tag einigermaßen ereignislos. Morgen geht es mal wieder zum Huma, ein Buch in der Buchhandlung abholen, so es denn schon gekommen sein sollte. Die verdienen sich da auch noch 'ne goldene Nase an uns. Oder in diesem Fall an meiner Mom. ;-)

Ach ja, als Post Scriptum noch die Anmerkung, dass ich vielleicht 5½ Stunden Schlaf hatte letzte Nacht, weil das haarige Mördermonster drei Mäuse rein geschleppt hat. Und im Laufe das Abends noch zwei weitere. Also fünf innerhalb der letzten 24 Stunden. Wenn das so weiter geht, müssen die die Straße hier umbenennen, dann ist das nur noch der "Pfad". :-D Haben ihn dann jedenfalls nicht wieder in den Regen raus gelassen. Wenn es regnet, ist der Kater immer besonders erfolgreich bei der Jagd. Ich nehme an, einerseits kommen die Mäuse dann aus ihren Löchern, weil sie nicht absaufen wollen, andererseits hören sie die sich anschleichende Katz' auch weniger gut, wenn es rundrum plätschert. Ist zumindest meine Vermutung. Jedenfalls war der Massenmörder davon wenig begeistert, aber ich habe echt keine Lust, noch mehr Mäuseleichen weg zu räumen. Die gucken mich immer so vorwurfsvoll an mit ihren kleinen, schwarzen Knopfaugen. :-(