Nikon Lens Series E 50mm - Blendenlamellenentölung
Disclaimer: Nicht nachmachen! Wer sein Objektiv kaputt macht, weil er/sie hier gesehen hat, wie man sowas auseinander nimmt, ist selbst Schuld! Ich bin kein Profi, ich mache nur, was mir logisch erscheint. Wer sich eine solche Reparatur nicht zutraut, sollte auf jeden Fall die Finger davon lassen. Nur, weil ich das Teil wieder zusammen gesetzt bekommen habe, heißt das nicht, dass andere das auch hin bekommen!
Nachdem ich im Keller so einen Gummistopfen gefunden habe, der unten an eine Krücke gehört, habe ich es heute geschafft, die Faceplate vom Nikon Series E ab zu schrauben. Ich wollte ja eigentlich nur gucken, ob da damit funktioniert, aber dann war ich schon mal dran, da hab ich das dann auch zu Ende gemacht. So sieht es jedenfalls ohne diesen ersten Ring aus:
Wenn man diesen Ring abnimmt, muss man echt vorsichtig sein, denn die vorderste Linse ist lose, also nicht mit dem ersten Linsenelement verkittet. Also, zumindest bei meinem. Vielleicht hat sich der Kleber mit der Zeit auch aufgelöst und das soll gar nicht so sein, aber solange es geht, frage ich nicht nach.
Als nächstes musste ich den Gewindering entfernen, wofür ich (im Uhrzeigersinn) die "rechten" Schrauben als erstes gelöst und einzeln in einem Töpfchen (einen hinteren Objektiv-Dekel) aufbewahrt habe. Dann kann man das Gewinde entfernen und die Linsengruppe kommt darunter zum Vorschein:
Wie man vielleicht sehen kann, habe ich mir eine kleine Markierung geritzt, damit ich nachher weiß, wo "oben" ist. Diesen Marker habe ich parallel zur Punkt-Markierung oberhalb des Blendenrings (außen) angebracht. Ist zwar eigentlich nicht nötig, denn das Teil sieht ziemlich symmetrisch aus, aber so kann ich mir wenigstens sicher sein, dass , wenn ich nachher auch das Faceplate wieder auf schraube, es auch "richtig rum" ist, also so, wie es vorher war. Ist nur kosmetisch, aber: Hey, was solls.
Das vordere Linsenelement alleine sieht übrigens so aus: (Ich habe es auf eine sehr weiche, nicht kratzende Unterlage in einem meiner vielen Filter-Kistchen gebettet, denn ich wollte vermeiden, die Linsen zu verkratzen oder nachher auch nur putzen zu müssen. Die sind nämlich erstaunlich sauber.)
Dann endlich konnte ich das Bauteil mit den Blendenlamellen ausbauen, das nur durch zwei Schrauben gehalten wird. Auch hier habe ich mir genau gemerken, wie es verschraubt war, denn es hat da so kleine Schlitze statt Löcher, wo die Schrauben durch gehen. Es lässt sich also feinjustieren. (Dummerweise hat die Alkohol-Behandlung nachher meine Bleistift-Markierung wieder weggewischt, war also 'ne dumme Idee. Habe es aber ungefähr nach meinen Fotos wieder zusammen geschraubt und bisher merke ich nicht, dass sich irgendwas verändert hätte.)
Außerdem musste ich drauf achten, dass ich mir die Stellung des kleinen Hebels auf der Rückseite merke. Ich hatte die Blende vor der Operation auf f/22 gestellt, so kann man die Stellung des rückseitigen Hebels gut rekonstruieren, denn die Blende lässt sich nur komplett schließen, wenn der Ring richtig eingestellt ist. Der hat da eine kleine Aussparung, in die die Rückseite des bronzefarbenen Mechanismus mit dem auf dem Foto vorderen Niet einhakt.
Da mir eine weitere Demontage des Teils nicht sinnig erschien (weil ich meine Geschicklichkeit bei solch feiner Feinmechanik kenne und ich Angst hatte, das Ding nie wieder zusammen gesetzt zu bekommen), habe ich es einfach komplett in Alkohol eingelegt, die Blendenlamellen ein paar mal auf und zu gedreht und VORSICHTIG mit einem Wattestäbchen bearbeitet. Das Ganze habe ich ein paar Mal wiederholt, bis sich das Öl und Harz von den Lamellen gelöst hatte und der Dreck und Staub aus dem Mechanismus in der Alkoholschüssel schwamm. Danach ließ sich das ganze Teil auch sehr viel leichter bedienen, sodass ich an dieser Stelle schon Hoffnung hatte, dass das Alles etwas genutzt hat.
Wahrscheinlich werden jetzt alle Leute, die Ahnung davon haben, schreien: "Ach Du meine Güte! Was macht der da?!" Siehe Disclaimer: Ich habe keinen Plan!
Wie krieg ich danach den Alkohol aus den Blenden? Alkohol verdampft praktisch rückstandsfrei, also habe ich den Fön genommen - ich höre sie förmlich alle schrien: "Er hat WAS genommen?" - und auf kleinster Stufe und geringster Hitze das Teil einfach so lange trocken gefönt, bis es keinen feuchten Stellen mehr hatte, wenn ich die Lamellen zu und wieder auf gedreht habe. Alles, was noch an Resten da drin ist, sollte sich mit der Zeit verflüchtigen. (Und wenn ich sage: "Geringste Hitze", dann meine ich "lauwarm". Also so, dass es gerade etwas wärmer als meine Fingerkuppen war. Es kommt gar nicht so sehr auf die Wärme, sondern mehr auf den leichten Luftzug an, der den Alkohol praktisch weg bläst.)
Danach habe ich alles wieder rückwärts zusammen gesetzt, beinahe eine Schraube vom Tisch geworfen, und ein paar Testbilder gemacht, bei denen ich von f/2 bis f/22 bei gleichbleibenden 1/50s das gleiche Motiv fotografiert habe. Da es immer dunkler und schärfer wird, scheint alles wieder zu funktionieren, wie es soll.
So, und an dieser Stelle bin ich echt stolz auf meine Künste und kann nur hoffen, dass diese einigermaßen brutale Art der Entölung keine bleibenden Schäden hinterlässt. Bisher sieht alles gut aus, werde demnächst noch mal einen Film durch die F601 jagen, um zu verifizieren, dass die das auch wieder richtig hin bekommt...
Nachdem ich im Keller so einen Gummistopfen gefunden habe, der unten an eine Krücke gehört, habe ich es heute geschafft, die Faceplate vom Nikon Series E ab zu schrauben. Ich wollte ja eigentlich nur gucken, ob da damit funktioniert, aber dann war ich schon mal dran, da hab ich das dann auch zu Ende gemacht. So sieht es jedenfalls ohne diesen ersten Ring aus:
Wenn man diesen Ring abnimmt, muss man echt vorsichtig sein, denn die vorderste Linse ist lose, also nicht mit dem ersten Linsenelement verkittet. Also, zumindest bei meinem. Vielleicht hat sich der Kleber mit der Zeit auch aufgelöst und das soll gar nicht so sein, aber solange es geht, frage ich nicht nach.
Als nächstes musste ich den Gewindering entfernen, wofür ich (im Uhrzeigersinn) die "rechten" Schrauben als erstes gelöst und einzeln in einem Töpfchen (einen hinteren Objektiv-Dekel) aufbewahrt habe. Dann kann man das Gewinde entfernen und die Linsengruppe kommt darunter zum Vorschein:
Wie man vielleicht sehen kann, habe ich mir eine kleine Markierung geritzt, damit ich nachher weiß, wo "oben" ist. Diesen Marker habe ich parallel zur Punkt-Markierung oberhalb des Blendenrings (außen) angebracht. Ist zwar eigentlich nicht nötig, denn das Teil sieht ziemlich symmetrisch aus, aber so kann ich mir wenigstens sicher sein, dass , wenn ich nachher auch das Faceplate wieder auf schraube, es auch "richtig rum" ist, also so, wie es vorher war. Ist nur kosmetisch, aber: Hey, was solls.
Das vordere Linsenelement alleine sieht übrigens so aus: (Ich habe es auf eine sehr weiche, nicht kratzende Unterlage in einem meiner vielen Filter-Kistchen gebettet, denn ich wollte vermeiden, die Linsen zu verkratzen oder nachher auch nur putzen zu müssen. Die sind nämlich erstaunlich sauber.)
Dann endlich konnte ich das Bauteil mit den Blendenlamellen ausbauen, das nur durch zwei Schrauben gehalten wird. Auch hier habe ich mir genau gemerken, wie es verschraubt war, denn es hat da so kleine Schlitze statt Löcher, wo die Schrauben durch gehen. Es lässt sich also feinjustieren. (Dummerweise hat die Alkohol-Behandlung nachher meine Bleistift-Markierung wieder weggewischt, war also 'ne dumme Idee. Habe es aber ungefähr nach meinen Fotos wieder zusammen geschraubt und bisher merke ich nicht, dass sich irgendwas verändert hätte.)
Außerdem musste ich drauf achten, dass ich mir die Stellung des kleinen Hebels auf der Rückseite merke. Ich hatte die Blende vor der Operation auf f/22 gestellt, so kann man die Stellung des rückseitigen Hebels gut rekonstruieren, denn die Blende lässt sich nur komplett schließen, wenn der Ring richtig eingestellt ist. Der hat da eine kleine Aussparung, in die die Rückseite des bronzefarbenen Mechanismus mit dem auf dem Foto vorderen Niet einhakt.
Da mir eine weitere Demontage des Teils nicht sinnig erschien (weil ich meine Geschicklichkeit bei solch feiner Feinmechanik kenne und ich Angst hatte, das Ding nie wieder zusammen gesetzt zu bekommen), habe ich es einfach komplett in Alkohol eingelegt, die Blendenlamellen ein paar mal auf und zu gedreht und VORSICHTIG mit einem Wattestäbchen bearbeitet. Das Ganze habe ich ein paar Mal wiederholt, bis sich das Öl und Harz von den Lamellen gelöst hatte und der Dreck und Staub aus dem Mechanismus in der Alkoholschüssel schwamm. Danach ließ sich das ganze Teil auch sehr viel leichter bedienen, sodass ich an dieser Stelle schon Hoffnung hatte, dass das Alles etwas genutzt hat.
Wahrscheinlich werden jetzt alle Leute, die Ahnung davon haben, schreien: "Ach Du meine Güte! Was macht der da?!" Siehe Disclaimer: Ich habe keinen Plan!
Wie krieg ich danach den Alkohol aus den Blenden? Alkohol verdampft praktisch rückstandsfrei, also habe ich den Fön genommen - ich höre sie förmlich alle schrien: "Er hat WAS genommen?" - und auf kleinster Stufe und geringster Hitze das Teil einfach so lange trocken gefönt, bis es keinen feuchten Stellen mehr hatte, wenn ich die Lamellen zu und wieder auf gedreht habe. Alles, was noch an Resten da drin ist, sollte sich mit der Zeit verflüchtigen. (Und wenn ich sage: "Geringste Hitze", dann meine ich "lauwarm". Also so, dass es gerade etwas wärmer als meine Fingerkuppen war. Es kommt gar nicht so sehr auf die Wärme, sondern mehr auf den leichten Luftzug an, der den Alkohol praktisch weg bläst.)
Danach habe ich alles wieder rückwärts zusammen gesetzt, beinahe eine Schraube vom Tisch geworfen, und ein paar Testbilder gemacht, bei denen ich von f/2 bis f/22 bei gleichbleibenden 1/50s das gleiche Motiv fotografiert habe. Da es immer dunkler und schärfer wird, scheint alles wieder zu funktionieren, wie es soll.
So, und an dieser Stelle bin ich echt stolz auf meine Künste und kann nur hoffen, dass diese einigermaßen brutale Art der Entölung keine bleibenden Schäden hinterlässt. Bisher sieht alles gut aus, werde demnächst noch mal einen Film durch die F601 jagen, um zu verifizieren, dass die das auch wieder richtig hin bekommt...