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Schwarz-weiß und analog, Teil 42: Blankenberg

Film: Fomapan 100 (#5), Kamera: Zenit ET
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Und hier, wie versprochen, noch ein schwarz-weißer Artikel! ;-)

Es war schon zeimlich spät abends, als wir uns noch entschlossen haben, nach Blankenberg hoch zu fahren, deswegen sind die folgenden Bilder alle etwas dunkel geraten. Es dämmerte doch schon extrem und ich hätte gut überall noch eine Blendenstufe langsamer belichten können, das wäre durchaus noch drin gewesen. Andererseits kommt so die Abendstimmung besser rüber, oder?

Als erstes haben wir hier jedenfalls eine Sonnenblume, die sich dem Sonnenuntergang entgegen streckt. Bei Offenblende (f/2, 1/500s) sind die oberen Blütenblätter schon nicht mehr scharf, aber es ist durchaus erstaunlich, wie scharf der Rest ist. Das Helios mag zwar nicht das beste Objektiv sein, was Verzerrungen angeht, aber scharf ist es, das lässt sich nicht abstreiten. Leider gibt es keinen Hintergrund, deshalb heute keinen Swirl. ;-) Dafür Wasserflecken, da hat bei der Entwicklung wiedermal wer geschlampt. :-(


Bild #2 beinhaltet den Turm. Jetzt fragt mich gerade nicht welchen, ich finde ja, die sehen sich alle viel zu ähnlich. In meinem Büchlein steht nur "36, 1/500s, f/2,8, Helios, 2020-08-01, Blankenberg Tor". Also wahrscheinlich der Turm am oberen Ende der Stadt, wo die Turmfalken in letzter Zeit immer drum herum segeln. Und ja, wir sind jetzt endlich im August angekommen! Wahnsinn!

Was das Bild besonders macht, ist eigentlich nicht so sehr das Motiv selber, sondern das, was dahinter mit den Wolken und der Sonne abgeht: Interessante Wetterphänomene.

Es folgen Autos, die vor dem Ausflugscafe stehen. Damals war ja gerade die Ebbe zwischen den beiden Corona-Wellen diesen Jahres, da hatten die tagsüber tatsächlich geöffnet. Und so ein alter Mustang macht schon was her. Mittlerweile war es wirklich schon ziemlich dunkel und ich weiß wirklich nicht, wieso ich bei 1/500s geblieben bin. f/2 hingegen ist wohl sinnvoll gewesen, dadurch wird der Spider im Vordergrund schon ein kleines bisschen unscharf.


Apropos, den Spider habe ich dann auch noch vor die Linse genommen. Die Belichtung ist auch hier die gleiche. Hübsches altes Auto.

Beim nächsten Bild sieht man dann schon wieder, dass ich den Filmtransport zu heftig bedient habe: Filmriss! Ich hab ihn mal nicht raus retuschiert, weil es dem Foto auch was besonderes gibt. Und man muss ja auch zu seinen Fehlern stehen. ;-) (Ebenfalls f/2 und 1/500s.)


Und dann haben wir da noch einen anderen Turm. Blankenberg hat ja genug davon. Dieser hier gehört allerdings schon zur Burganlage. Das Foto finde ich ganz nett, mit dem Baum auf der einen und dem Gemäuer auf der anderen Seite, dazwischen die untergehende Sonne... Das alles wieder mit der gleichen Belichtung.

Das letzte Bild für heute gehört eigentlich tatsächlich schon zum nächsten Film, der #6 der Fomapan-Filme. (Ich finde die übrigens für den Preis richtig gut und habe auf Grund meines erhöhten Durchsatzes von schwarz-weiß-Filmen letztens direkt noch mal 10 geordert! ;-)) Das Bild gehört aber definitiv in diesen Artikel, denn es ist das einzige auf dem nächsten Film, das ich noch hier in Blankenberg gemacht habe: Ein bis zwei Pferde in abendlicher Dunkelheit vor der Stadtmauer. Ein wirklich gute Bild, wenn es etwas heller wäre.


So, das war Nummer 5. Ab nächstem Mal geht es mit der Nummer 6 weiter und da werde ich definitiv mehr Bilder pro Artikel verheizen, einfach weil ich zu den einzelnen Gelegenheiten auch mehr Bilder verschossen habe. Mittlerweile habe ich wieder so viel Übung was das analoge Fotografieren angeht, dass ich auch mal einfach draufgehalten habe. Das rächt sich dann spätestens, wenn man die Bilder scannen und die Streifen entfernen muss! ;-)

Rotkehlchen und Schafe

Heute morgen mit dem guten Vorsatz vor die Tür gegangen, nur mit der F601 schwarzweiße Filmfotos zu machen, damit ich die Fotos von Samstag endlich mal hier rein stellen kann. ...soviel dazu! ;-) Naja, mal sehen, vielleicht veröffentliche ich nachher wenigstens noch einen von den s/w-analog-Artikeln aus der Pipeline, die werden ja auch nicht frischer. Aber das sagte ich ja schon.

Ich weiß nicht, warum die Rotkehlchen in letzter Zeit so zutraulich sind, aber da kam mir heute schon wieder eines vor die Füße gehüpft und das war der erste Schuss des heutigen Fotokrieges, den ich eigentlich gar nicht führen wollte, s.o.! Aber so ein Rotkehlchen ist halt unglaublich niedlich und wenn es sich dann auch noch so fotogen im Baum präsentiert, was soll ich machen?


Extrem süß! Und noch dazu kaum scheu. Jetzt nicht so wie das gestern in der Wahner Heide, das ist ja bis auf anderthalb Meter ran gekommen, sodass ich es nicht mehr scharf stellen konnte, aber immerhin ist es nicht direkt geflüchtet, als ich den Winkel angepasst habe, indem ich die Straße weiter den Berg hoch geschlichen bin.

Und dann konnte ich schon von Weitem die Schafe Blöken hören. Von den versprochenen Herdenschutzhunden habe ich allerdings nichts gesehen. Frage mich, ob die Schilder nur schon mal da stehen, damit das Fußvolk sich schon mal dran gewöhnt, dass sie ihre eigenen Vierbeiner demnächst mal an die Leine nehmen müssen - was sie meiner Meinung nach eigentlich sowieso tun sollten: Hier rennen schließlich ständig Hasen und Rehe rum, und von den Schafen mal ganz abgesehen, die durchaus mal schreckhaft sein können. So ein Jagdinstinkt ist selbst bei dem schoßhundigsten Fiffi ganz schnell ausgelöst.




Wie man sieht, die Schafe haben es mir mal wieder angetan. Gehört ja auch tatsächlich zu dem niedlichsten (und leicht bekämmerten) Farmvieh, was einem so im Allgemeinen unterkommt. Jetzt im Spätherbst können die die Wolle sehr gut gebrauchen. Hatte ich erwähnt, dass es ungefähr drei bis fünf Grad unter Null waren? Trotz des schönen Sonnenscheins wollte es auch einfach nicht wärmer werden. Ich hab mir fast den Akku aus dem Handy gefroren. Ehrlich, die Analoge klang schon etwas träge beim Film-Spulen. Die alte Lithium-CR-P2, die seit ungefähr 10 Jahren abgelaufen ist, mag die Kälte auch nicht und lässt offenbar die Spannung ein bisschen abfallen...

Deswegen habe ich mich dann auch schnellstmöglich auf den Heimweg gemacht, man will ja nicht irgendwann erfroren am Wegesrand gefunden werden, in jeder Hand eine Batterie, damit sie nicht unter Betriebstemperatur fällt. ;-) Schnell noch zwei Fotos von Gebüschen gemacht und das war's dann.


Die leichte Unschärfe, von der ich gestern berichtet habe, ist mir heute übrigens auch wieder aufgefallen. Scheinbar reicht der Frost tatsächlich, um die Objektive etwas schrumpfen zu lassen und den Autofokus zu verwirren; die Auflösung der Kamera scheint da tatsächlich schon so hoch zu sein, dass der Fokus ein bisschen hinter den Sensor wandert. Beim 50mm fällt mir das besonders auf. Ob das am vielen Plastik liegt? Im Live View Modus, wenn statt dem Phasen- der Kontrast-Autofokus verwendet wird, hatte ich das Problem übrigens wieder nicht. Entweder das, oder meine Kamera ist verstellt...