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Revue 4 - Lichtleck im Verschlussvorhang

Nachdem ich letztens den Film aus der Entwicklung zurück bekommen habe, den ich mit der Revue 4 belichtet habe, musste ich leider feststellen, dass ich da wohl ein Lichtleck im Verschluss habe. Die Fotos haben alle an den gleichen Stellen helle Flecken; jetzt nicht so schlimm, dass die gar nicht mehr zu gebrauchen wären, aber doch schon auffällig:


Das zweite Bild ist eine Fehlbelichtung. Keine Ahnung, was die Einstellungen waren, ich wundere mich schon irgendwie, dass praktisch gar nichts auf dem Negativ zu erkennen ist. Aber das ergibt glücklicherweise ein genaues Abbild der Stellen, die undicht sind. (Beide Bilder sind übrigens komplett unbearbeitet, außer dass ich sie auf 1920px runter gerechnet und dann webtauglich komprimiert habe.)

Wenn ich das Objektiv abschraube, ist erst mal aber nichts zu erkennen; was darauf hindeutet, dass die undichten Stellen auf der Seite des Verschlusses sind, die erst beim "Aufziehen" des Auslösers vor den Film kommt. Das würde auch erklären, wieso die Flecken nicht heftiger sind: Da dieser Teil nur relativ kurz den Film abdeckt, nämlich bis ich den Auslöser drücke, hat das Umgebungslicht nicht so viel Zeit, den Film an diesen Stellen zu belichten. Und tatsächlich, fertig zum Auslösen sieht der Verschlussvorhang so aus:


Auf dem Mittleren habe ich die defekten Stellen markiert und auf dem letzten sieht man, wie viel Licht da durch sickert, wenn man das Teil vor eine Lampe hält. Da kann man sogar das Muster der einzelnen Löcher im Baumwollgewebe erkennen, wo die Gummierung heraus gebröselt ist.

Was mache ich jetzt dagegen? Auf jeden Fall werde ich es nicht so lassen können, denn selbst wenn ich jetzt nicht vor habe, die Kamera ständig zu benutzten, wird das mit der Zeit sicherlich nicht besser. Einen neuen Vorhang kann ich auch vergessen, ich habe für das Teil so gut wie nichts bezahlt, da lohnt der Aufwand des Umbaus und die Kosten eines neuen Verschlusses bei Weitem nicht! Bleibt nur, die undichten Stellen abzudichten.

Das Internet behauptet, flüssiges Gummi wäre da das Mittel der Wahl, aber wo bekomme ich das in Mengen her, die ich brauche? Im Baumarkt bekomme ich das problemlos, aber leider nur in Halbliter-Dosen. Ist dann vielleicht ein bisschen viel, wo ich doch vielleicht zwei Pinselspitzen voll bräuchte. Ich muss mal in den Karnevals-Laden gehen, die haben vielleicht so Latex-Kleber für Masken und sowas, aber das wird wahrscheinlich nicht in schwarz zu bekommen sein. Oder ich muss mal einen Handwerker suchen, der das Zeug regelmäßig verwendet und fragen, ob ich einen Fingerhut voll abbekommen kann. (Mein Foto-Mensch meinte, ich sollte mal in den einschlägigen Läden fragen: Schwarzes flüssiges Latex wird wohl gerne in der S&M-Szene verwendet, das könnte auch gehen... "Hallo, ich hätte gerne den lila Dildo zum Spielen und ein bisschen Flüssiglatex, um meine Kamera zu reparien." :-D ;-))

Testbilder mit vom Öl befreiter Blende

Nachmittags bin ich dann noch mal mir der D100 und dem 50mm Series E vor die Tür gegangen, um ein paar Testbilder unter Realbedingungen zu machen. Weiter als bis zum Garten bin ich aber nicht gekommen, weil es blödes Wetter mit kalt und ekelig war. ;-)

Als Erstes mal die paar Blätter fotografiert, die direkt vor der Verandatüre auf mich warteten. Wie immer muss ich bei der D100 die Belilchtung raten, weil die ja keinen äußeren Blendensensorhebel hat, die daher nicht weiß, welche Blende eingestellt ist, und das ist offenbar notwenig, auch für den zusätzlichen Schärfeindikator im Sucher. Macht aber nix, ist wie früher! ;-)


Über die Gartenbrücke hängt der abgeblühte Flieder, den ich gegen das Licht ganz gut eingefangen habe. Hatte mal wieder vergessen, wie viel diese 1,5-fache Verlängerung der APS-C Kamera ausmacht. Besonders, wenn ich mit dem 50mm bei 1/50s fotografiere, was bei meiner super-steady Hand ja mal wieder absolut nicht ausreicht. Shaky, shaky! ;-)


Ansonsten kann ich keine negativen Auswirkungen meiner Operation von heute morgen auf das Objektiv feststellen. Die Blende schnappt jetzt wieder richtig schön schnell auf und zu, egal was ich eingestellt habe. Auch, wenn ich vorher auf Offenblende herunter gedreht hatte, funktionieren anschließend auch Blenden jenseits von f/4 zuverlässig. (Also, zuverlassiger... 100% sicher kann man sich natürlich nur sein, wenn man unendlich viele Bilder schießt. ;-))



Wie immer bin ich erstaunt, wie scharf die Bilder werden, wenn man ein anständiges Objektiv auf die D100 schraubt. Die Bilder, die da raus kommen, sind mit 3008x2000 Pixel ja im Vergleich zur D610 winzig und selbst bei den minimal möglichen ISO 200 rauscht das alte CCD doch schon ziemlich. Aber wenn ich es in meiner Blindheit schaffe, den Fokus-Punkt tatsächlich mal genau zu treffen, kommen echt erstaunlich scharfe Bilder dabei rum. Viel besser als alles, was ich je mit den alten Zooms hin bekommen habe, die ich früher immer verwendet habe.


Sieht man auch schön an dem abgesägten Ast und der sich ablösenden Rinde. Sowas scharfes habe ich früher nie hin bekommen. Und wenn die Blende jetzt wieder ohne Probleme funktioniert, macht mich das schon irgendwie glücklich. Wie gesagt, werde demnächst mal wieder einen Schwarzweißfilm in die F601 legen und ein paar interessante Bilder machen. Würde dafür nur gerne auch ein paar nette Motive finden; im Winter eignen sich ja eigentlich Städte und Industrie und sowas dafür am besten, aber leider herrscht da draußen ja noch immer Corona und sowas...