Provisorische Reparatur: RMC Tokina 35-70mm 1:4
Nachdem ich ja schon bei Lieferung festgestellt hatte, dass das Tokina eine träge Blende hat, habe ich es relativ zügig auf gemacht und mal das Fett von den Blendenlamellen entfernt, das da nicht hin gehört. War ansich ziemlich sauig da drin, dieses Objektiv ist nicht gut behandelt worden. Ich mein, als ob das nicht schon von der Delle in dem Metall-Ring um die hinterste Linsengruppe ersichtlich gewesen wäre. Und all den anderen Problemen die das Teil so hat.
Leider hat eine reine Reinigung nicht viel bewirkt. Die Blende schnappte danach zwar wieder etwas flotter zu, aber noch immer zu langsam für meine Kameras, die bereits mit der Belichtung fertig waren, wenn die Blende noch gar nicht ganz geschlossen hatte. Daraufhin habe ich mir dann im Eisenbahn-Modellbau-Laden eine Tüte mit zwei Federn besorgt, die mir evtl. passend erschienen. Die habe ich dann versucht, letzte Woche Freitag auch direkt einzubauen.
Es stellte sich aber heraus, dass die zu lang sind und dementsprechend nicht genug Kraft haben, die Blende überhaupt zu zu ziehen. Hrmpf. Am Montag habe ich dann mal einfach etwas ganz Doofes gemacht und ein Stück Haushalsgummiband passend zu geschnitten und eingebaut: Geht, obwohl es etwas stramm sitzt.
So, und an dieser Stelle der Hinweis: JA, ICH WEISS, DASS DAS SCHEISSE IST! Das ist auch nur ein Provisorium, bis ich die passende Feder finde. Ich wollte eigentlich nur testen, ob mit mehr Zugkraft alles wieder so funktionieren würde, wie es gedacht war. Das Gummi bleibt da nicht drin, denn über kurz oder lang wird das reißen und/oder sich in gubbeligen Schlodder verwandeln, der dann alles verklebt, und/oder austrocknen und gar nicht mehr bewegen. Außerdem muss ich den Fokusringproblemen ja auch noch auf die Spur kommen, wofür ich die andere Seite des Objektivs auch noch auseinander nehmen muss, wobei ich es wahrscheinlich kaputt machen werde.
War übrigens gar nicht so einfach das Gummi da drin fest zu machen: Die eine Öse - das ist die für den Haken, der fest mit dem Objektiv verbunden ist - habe ich aus einer Tackernadel gebogen, für die andere Öse, die sich um den Blendenstift legt - also das Teil ist, das sich bewegt, wenn die Blende geöffnet oder geschlossen wird -, habe ich mit einer Nähnadel einen Faden durchs Gummi gezogen und zu einer Schlaufe geknotet. Gewusst wie!
Deshalb wollte ich es lieber jetzt erst mal bis zum Ende durch testen, damit ich ein paar Beispielbilder habe, bevor ich nachher gar nichts vorzuweisen habe. Da ich mir erstmal nicht sicher war, habe ich die D100 abgestaubt und damit getestet. Wenn die endgültig kaputt geht, ist es ja nur mittelschlimm. Deshalb als erstes mal eine Blendenserie von f/4 bis f/22 bei gleichbleibender Belichtungszeit, um zu testen, ob bei jedem Klick tatsächlich nur noch halb so viel Licht auf den Sensor fällt. Siehe da, es scheint, als wäre dem tatsächlich so:
Da die Chili-Pflanze so dekorativ da auf dem Tisch stand, habe ich die bei f/8 und 35, 50 und 75mm abgelichtet, wieder eigentlich nur, um die Funktion des Gummibands zu testen. Bei der Helligkeit, die wir am Montagmorgen hatten, kommt das knallige Rot richtig gut raus und die drei Bilder sehen eigentlich gar nicht so schlecht aus. Besser als der erste Test im letzten Artikel vermuten lässt.
Weil ich gerade dabei war, habe ich dann noch den Oregano und den Rosenast mitgenommen. Einfach nur, weil die beiden gerade da waren. Man sieht: Die Schärfentiefe ist eher gering im Vergleich zum Zoom-Nikkor, das noch mit der FE10 zusammen in der Kiste steckte.
Nachdem ich sicher war, dass diese Modifikation nicht meine D610 kaputt machen würde, habe ich das Objektiv dann da mal drauf geschraubt und ein paar Testbilder geschossen.
Angefangen habe ich dabei wieder mit der Chili, die ich ebenfalls wieder bei f/8 bei den drei obigen Brennweiten abgelichtet habe. Hier fällt auf, dass zu den Ecken hin die Blenden-Sechsecke immer eiförmiger werden. Liegt das an mir? Habe ich das Teil nicht wieder richtig zusammen gesetzt? Oder ist mir das im ersten Test nicht aufgefallen, weil das Licht so schlecht war, dass ich gar keine Sechsecke bekommen habe?
Danach habe ich bei 70mm eine kleine Blendenserie gemacht: f/4 - f/8 - f/16. Bereits bei Offenblende ist die Blume scharf und sie wird auch nicht wirklich viel schärfer - man beachte zB den Wassertropfen. Mit zunehmender Blendenzahl wird die Schärfentiefe jedoch deutlich größer, auch wenn sie nicht so stark ansteigt, wie ich es erwartet hätte.
Nachdem ich die verdrehten Sechsecke erstmal gesehen hatte, habe ich versucht, diesen Effekt extra zu provozieren: Ins Gegenlicht hinein den Fliederbüschel fotografiert, in dessen Hintergrund viel löchriges Laub hängt. Siehe da: Es sieht zwar bei Weitem nicht aus wie beim Helios, aber etwas Swirl bekommt man tatsächlich in die Bilder, wenn man es drauf anlegt. Interessant! Die weißen Blümchen zwischen den Brombeeren waren dann noch mal letzter Test, ob das mit dem Abblenden auch wirklich noch immer richtig funktioniert. Und es scheint so.
Fazit: Auch jetzt nicht das Beste, was man für sein Geld bekommen kann. Aber für ein altes Zoom-Objektiv eines Drittherstellers auf jeden Fall interessant, besonders auf Grund seiner festen Blendenöffnung über alle Brennweitenbereiche hinweg. Das Swirl kann man einerseits als Fehler sehen, andererseits als Herausforderung. Ob die beschriebenen Fehler grundsätzlich auf diese Objektive zutreffen oder nur bei meinem, vom Vorbesitzer misshandelten und von mir dann auch noch geöffnet und wieder zusammengesetzten Exemplar vorhanden sind, kann ich natürlich nicht mit Sicherheit sagen. Es ist allerdings deutlich schwerer als das Zoom-Nikkor und hat sehr viel mehr vertrauenserweckendes Metall, sonst hätte es die von mir vermuteten Misshandlung wahrscheinlich auch bis jetzt gar nicht überlebt!
Für mich bedeutet das: Verkaufen? Behalten? Was kriege ich in diesem abgeranzten Zustand dafür? 'n Zehner? Vielleicht 20? Lohnt sich der Aufwand, da noch mal rein zu gehen und die anderen Fehler zu korrigieren? Wenn ich da noch einen Artikel draus bauen kann, bestimmt, aber werde ich das Teil danach jemals wieder benutzen? Fragen über Fragen, deren Beantwortung mir allerdings zZt nicht allzu viele Sorgen macht. Schließlich sehe ich dieses Objektiv eher als kostenlose Dreingabe zu der FE10, die ich eigentlich haben wollte.
Leider hat eine reine Reinigung nicht viel bewirkt. Die Blende schnappte danach zwar wieder etwas flotter zu, aber noch immer zu langsam für meine Kameras, die bereits mit der Belichtung fertig waren, wenn die Blende noch gar nicht ganz geschlossen hatte. Daraufhin habe ich mir dann im Eisenbahn-Modellbau-Laden eine Tüte mit zwei Federn besorgt, die mir evtl. passend erschienen. Die habe ich dann versucht, letzte Woche Freitag auch direkt einzubauen.
Es stellte sich aber heraus, dass die zu lang sind und dementsprechend nicht genug Kraft haben, die Blende überhaupt zu zu ziehen. Hrmpf. Am Montag habe ich dann mal einfach etwas ganz Doofes gemacht und ein Stück Haushalsgummiband passend zu geschnitten und eingebaut: Geht, obwohl es etwas stramm sitzt.
So, und an dieser Stelle der Hinweis: JA, ICH WEISS, DASS DAS SCHEISSE IST! Das ist auch nur ein Provisorium, bis ich die passende Feder finde. Ich wollte eigentlich nur testen, ob mit mehr Zugkraft alles wieder so funktionieren würde, wie es gedacht war. Das Gummi bleibt da nicht drin, denn über kurz oder lang wird das reißen und/oder sich in gubbeligen Schlodder verwandeln, der dann alles verklebt, und/oder austrocknen und gar nicht mehr bewegen. Außerdem muss ich den Fokusringproblemen ja auch noch auf die Spur kommen, wofür ich die andere Seite des Objektivs auch noch auseinander nehmen muss, wobei ich es wahrscheinlich kaputt machen werde.
War übrigens gar nicht so einfach das Gummi da drin fest zu machen: Die eine Öse - das ist die für den Haken, der fest mit dem Objektiv verbunden ist - habe ich aus einer Tackernadel gebogen, für die andere Öse, die sich um den Blendenstift legt - also das Teil ist, das sich bewegt, wenn die Blende geöffnet oder geschlossen wird -, habe ich mit einer Nähnadel einen Faden durchs Gummi gezogen und zu einer Schlaufe geknotet. Gewusst wie!
Deshalb wollte ich es lieber jetzt erst mal bis zum Ende durch testen, damit ich ein paar Beispielbilder habe, bevor ich nachher gar nichts vorzuweisen habe. Da ich mir erstmal nicht sicher war, habe ich die D100 abgestaubt und damit getestet. Wenn die endgültig kaputt geht, ist es ja nur mittelschlimm. Deshalb als erstes mal eine Blendenserie von f/4 bis f/22 bei gleichbleibender Belichtungszeit, um zu testen, ob bei jedem Klick tatsächlich nur noch halb so viel Licht auf den Sensor fällt. Siehe da, es scheint, als wäre dem tatsächlich so:
Da die Chili-Pflanze so dekorativ da auf dem Tisch stand, habe ich die bei f/8 und 35, 50 und 75mm abgelichtet, wieder eigentlich nur, um die Funktion des Gummibands zu testen. Bei der Helligkeit, die wir am Montagmorgen hatten, kommt das knallige Rot richtig gut raus und die drei Bilder sehen eigentlich gar nicht so schlecht aus. Besser als der erste Test im letzten Artikel vermuten lässt.
Weil ich gerade dabei war, habe ich dann noch den Oregano und den Rosenast mitgenommen. Einfach nur, weil die beiden gerade da waren. Man sieht: Die Schärfentiefe ist eher gering im Vergleich zum Zoom-Nikkor, das noch mit der FE10 zusammen in der Kiste steckte.
Nachdem ich sicher war, dass diese Modifikation nicht meine D610 kaputt machen würde, habe ich das Objektiv dann da mal drauf geschraubt und ein paar Testbilder geschossen.
Angefangen habe ich dabei wieder mit der Chili, die ich ebenfalls wieder bei f/8 bei den drei obigen Brennweiten abgelichtet habe. Hier fällt auf, dass zu den Ecken hin die Blenden-Sechsecke immer eiförmiger werden. Liegt das an mir? Habe ich das Teil nicht wieder richtig zusammen gesetzt? Oder ist mir das im ersten Test nicht aufgefallen, weil das Licht so schlecht war, dass ich gar keine Sechsecke bekommen habe?
Danach habe ich bei 70mm eine kleine Blendenserie gemacht: f/4 - f/8 - f/16. Bereits bei Offenblende ist die Blume scharf und sie wird auch nicht wirklich viel schärfer - man beachte zB den Wassertropfen. Mit zunehmender Blendenzahl wird die Schärfentiefe jedoch deutlich größer, auch wenn sie nicht so stark ansteigt, wie ich es erwartet hätte.
Nachdem ich die verdrehten Sechsecke erstmal gesehen hatte, habe ich versucht, diesen Effekt extra zu provozieren: Ins Gegenlicht hinein den Fliederbüschel fotografiert, in dessen Hintergrund viel löchriges Laub hängt. Siehe da: Es sieht zwar bei Weitem nicht aus wie beim Helios, aber etwas Swirl bekommt man tatsächlich in die Bilder, wenn man es drauf anlegt. Interessant! Die weißen Blümchen zwischen den Brombeeren waren dann noch mal letzter Test, ob das mit dem Abblenden auch wirklich noch immer richtig funktioniert. Und es scheint so.
Fazit: Auch jetzt nicht das Beste, was man für sein Geld bekommen kann. Aber für ein altes Zoom-Objektiv eines Drittherstellers auf jeden Fall interessant, besonders auf Grund seiner festen Blendenöffnung über alle Brennweitenbereiche hinweg. Das Swirl kann man einerseits als Fehler sehen, andererseits als Herausforderung. Ob die beschriebenen Fehler grundsätzlich auf diese Objektive zutreffen oder nur bei meinem, vom Vorbesitzer misshandelten und von mir dann auch noch geöffnet und wieder zusammengesetzten Exemplar vorhanden sind, kann ich natürlich nicht mit Sicherheit sagen. Es ist allerdings deutlich schwerer als das Zoom-Nikkor und hat sehr viel mehr vertrauenserweckendes Metall, sonst hätte es die von mir vermuteten Misshandlung wahrscheinlich auch bis jetzt gar nicht überlebt!
Für mich bedeutet das: Verkaufen? Behalten? Was kriege ich in diesem abgeranzten Zustand dafür? 'n Zehner? Vielleicht 20? Lohnt sich der Aufwand, da noch mal rein zu gehen und die anderen Fehler zu korrigieren? Wenn ich da noch einen Artikel draus bauen kann, bestimmt, aber werde ich das Teil danach jemals wieder benutzen? Fragen über Fragen, deren Beantwortung mir allerdings zZt nicht allzu viele Sorgen macht. Schließlich sehe ich dieses Objektiv eher als kostenlose Dreingabe zu der FE10, die ich eigentlich haben wollte.