Schwarz-weiß und analog, Teil 130: Fahrradtour fast bis Blankenberg
Film: Fomapan 100 #28, Kamera: Minolta Dynax 5 / Minolta AF 50mm, 25. September 2021
Navigation: 129, 130, 131
Heute mal ein Tag nur indoors. Muss auch mal sein. Das Wetter ist eh nicht so toll, deswegen fällt das auch gar nicht so auf.
Der Herbst als solcher, in dem diese Bilder ja alle entstanden sind, bietet viele Foto-Ops: Die Maisfelder sind kurz vor der Ernte und dicke Kolben werden von einer kräftigen Herbstsonne angestrahlt. (1/350s, f/5,6.) Man merkt, die Blende hat wieder nicht bis zu den gewünschten f/5,6 geschlossen, die Schärfe lässt etwas zu wünschen übrig und das Bild ist ein bisschen hell für meinen Geschmack. Aber insgesamt macht die Kombination aus Kamera, Objektiv und Film auch unter diesen suboptimalen Bedingungen einen soliden Eindruck. Der Fomapan scheint gegen Überbelichtung besser gefeit zu sein als gegen unterbelichtete Situationen - vielleicht sollte ich doch mal dem Rat des Internets folgen und grundsätzlich eine halbe Blendenstufe überbelichten, um die tiefen Töne etwas anzuheben...
Die - leicht schiefen - Tränke-Anhänger stehen oben auf dem Berg, kurz vor dem Ortseingang Lichtenberg. (1/2000s, f/2.) Durch minimales Abblenden ist hier die Belichtung praktisch völlig OK. Zudem bekomme ich tatsächlich noch einen leicht unscharfen Hintergrund. Bis auf die leichte Schlagseite ist das Bild also genau so raus gekommen, wie ich es mir gewünscht hatte. Die Kamera macht richtig gute Bilder, besonders der schnelle und sehr präzise Autofokus gefällt mir. Leider sind sowohl Body als auch Objektiv sehr platiklastig, sodass sie zwar relativ wenig wiegen, aber man doch ein bisschen Angst haben muss, wenn man damit Radfahren geht. Optisch aber habe ich nichts an den Bildern auszusetzen, die ich raus bekommen habe, wenn die eingestellte Blende einigermaßen mit dem übereinstimmt, was tatsächlich belichtet wurde.
Der Bremshebel ist fast perfekt, hier hätte ich noch ein bisschen weiter abblenden müssen, um ihn komplett scharf zu bekommen. (1/1000s, f/4.) So liegt der Fokus doch sehr auf dem gelochten Halbkreis. Wobei das gar nicht so schlecht aussieht, muss ich zugeben. Geplant war es allerdings nicht. Andererseits, wer weiß, was passiert wäre, wenn ich f/8 eingestellt und sich dann die Blende wieder nicht weit genug geschlossen hätte. Dann wäre es wieder total unbrauchbar überbelichtet. (Habe allerdings den Eindruck, dass die Blende an diesem Tag besser funktioniert hat - ob es an der Wärme lag, die das Fett etwas verflüssigt hat, oder an den vielen Erschütterungen durchs Radfahren, weiß ich allerdings nicht einzuschätzen. Vielleicht war es auch eine Kombination aus beidem.
Der Trecker in voller Breitseite ist jedenfalls auch relativ gut belichtet, und das unter sowieso schon schwierigen Bedingungen im Gegenlicht und im Schatten. (1/500s, f/4.) Insgesamt ein sehr schönes Bild, in dem am meisten der Streifen oben stört, der von meinem bescheidenen Scanner herrührt - auf dem Negativ ist der nicht. Traktoren sind ja eines meiner Lieblingsmotive, besonders auf s/w-Film. Dieser hier ist auf jeden Fall in meinen Top Ten.
Die Silos durch die Bäume hindurch geben einen Eindruck davon, wie das Objektiv auf Vordergrundunschärfe reagiert. (1/750s, f/4.) Erstaunlich gut ist mein Fazit. Bei vielen Objektiven wirkt ein unscharfer Vordergrund sehr fremdartig, hier gefällt er mir eigentlich ganz gut. Überhaupt scheint das Objektiv bis hier hin sehr ruhige Unschärfe produziert zu haben. Zugleich ist die Struktur auf den Silos selber extrem gut heraus gekommen. Mich würde echt interessieren, was dieses Objektiv auf einer digitalen Sony fabrizieren würde. Von dem, was ich bisher gesehen habe, muss es sich jedenfalls nicht vor meinen Nikons verstecken!
Auf dem Weg nach Adscheid habe ich dann noch Pferde gefunden. Ihr kennt mich, ich musste beide fotografieren. Zuerst das linke. (ca. 750s, f/4.) Sehr schönes Portrait-Foto: Gute Unschärfe im Hintergrund, sehr scharfe Fliegen. Hier sehe ich übrigens zum ersten Mal eine ganz leichte Vignettierung in den Ecken. Die ist mir bisher noch gar nicht aufgefallen und scheint tatsächlich nur in den extremsten Situationen aufzutreten. Erstaunlich.
Das rechte Pferd ist ähnlich gut geworden, besonders mit den leichten Schlappohren, die von der Maske herrühren. (1/750s, f/4.) Viel gibt es hier nicht zu sagen, denn im Prinzip ist es dem anderen Pferdebild technisch sehr ähnlich. Der Schatten gefällt mir hier besser als beim ersten. Vignettierung sehe ich hier wieder keine. Hübsches Pferd.
Die Kühe hingegen leiden sehr unter der sehr großen Blendenzahl, die ich eingestellt hatte. (1/250s, f/11.) Wollte mal testen, wie das Objektiv darauf reagiert. Hätte ich doch vorher mal nach der Blende geschaut! Das Bild ist jedenfalls recht stark überbelichtet, ich musste hier schon alle meine GIMP-Kenntnisse anwenden, um noch was Brauchbares raus zu bekommen. Zudem habe ich den Eindruck, dass die Kühe etwas unscharf sind. Schade. Das Motiv von Kühen und Burg dahinter finde ich nämlich sehr interessant. Hm, wenn ich so drüber nachdenke, ich glaube, ich hatte den Fokus auch manuell zwischen Vorder- und Hintergrund gestellt und deswegen auf f/11 abgeblendet, um beides Scharf zu kriegen, was durch die feststeckende Blende nicht ganz funktioniert hat... Stattdessen ist beides unscharf. Mist.
Die Zahnräder im folgenden Bild waren nicht ganz einfach zu fotografieren: Bei diesen Lichtverhältnissen ist der Film eigentlich nicht empfindlich genug, vor allem wenn man noch eine gewisse Tiefe ins Bild bekommen möchte. (1/20s, f/2,8.) Zum Glück konnte ich die Kamera hier gut abstützen und ich habe ein ziemlich cooles - etwas industrial aussehendes - Foto erhalten. Die leicht eingeeckten und verzerrten Blendenbälle im Hintergrund gefallen mir außerdem sehr sehr gut. (Die Ecken sind für mich auch der Beweis, dass f/2,8 auf jeden Fall trotz träger Blende funktioniert hat. Der Weg der Lamellen ist hier ja auch nicht ganz so weit. f/4 scheint in der Beziehung ja auch noch einigermaßen zu funktionieren. Kann trotzdem kaum erwarten, die Bilder vorzuführen, die ich mit dem reparierten Objektiv gemacht habe.)
Erstaunlich viel Vignettierung finden wir im Bild der Burg. (1/500s, f/5,6.) Hier kommen mindestens zwei verschiedene Faktoren zusammen: Die Blende war wahrscheinlich noch dabei, sich zu schließen, während bereits der Vorhang ablief - das würde erklären, weshalb sie oben stärker ist, da der Schlitz hier später vorbei kam. Zudem musste ich das Bild entsprechend kontrastanpassen, da es wegen der Trägheit überbelichtet war, wodurch die Vignettierung ja auch immer etwas verstärkt wird. Insgesamt ist das Bild auch etwas unscharf und ich kann nicht genau sagen, woran das liegt. Vielleicht an der Vibration der noch laufenden Blende? Keine Ahnung, jetzt spekuliere ich!
Richtig knackig scharf mit einer tollen Unschärfe im Hintergrund ist hingegen das Fahrradschloss geworden, das die beiden Gittertorflügel zusammenhält. (1/3000s, f/1,7.) Perfekt, genau so wollte ich es haben. Ein sehr gutes Foto zum Abschluss dieses Artikels. Man merkt, wie gut die Kombination aus Kamera und Objektiv hier zusammenarbeiten, wenn die eingestellte Blende tatsächlich mit der effektiven übereinstimmt. Vielleicht das beste Bild auf der Rolle.
Nächstes Mal: Die paar Restfotos, die ich schnell noch verschossen habe, bevor es in die Entwicklung ging.
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Heute mal ein Tag nur indoors. Muss auch mal sein. Das Wetter ist eh nicht so toll, deswegen fällt das auch gar nicht so auf.
Der Herbst als solcher, in dem diese Bilder ja alle entstanden sind, bietet viele Foto-Ops: Die Maisfelder sind kurz vor der Ernte und dicke Kolben werden von einer kräftigen Herbstsonne angestrahlt. (1/350s, f/5,6.) Man merkt, die Blende hat wieder nicht bis zu den gewünschten f/5,6 geschlossen, die Schärfe lässt etwas zu wünschen übrig und das Bild ist ein bisschen hell für meinen Geschmack. Aber insgesamt macht die Kombination aus Kamera, Objektiv und Film auch unter diesen suboptimalen Bedingungen einen soliden Eindruck. Der Fomapan scheint gegen Überbelichtung besser gefeit zu sein als gegen unterbelichtete Situationen - vielleicht sollte ich doch mal dem Rat des Internets folgen und grundsätzlich eine halbe Blendenstufe überbelichten, um die tiefen Töne etwas anzuheben...
Die - leicht schiefen - Tränke-Anhänger stehen oben auf dem Berg, kurz vor dem Ortseingang Lichtenberg. (1/2000s, f/2.) Durch minimales Abblenden ist hier die Belichtung praktisch völlig OK. Zudem bekomme ich tatsächlich noch einen leicht unscharfen Hintergrund. Bis auf die leichte Schlagseite ist das Bild also genau so raus gekommen, wie ich es mir gewünscht hatte. Die Kamera macht richtig gute Bilder, besonders der schnelle und sehr präzise Autofokus gefällt mir. Leider sind sowohl Body als auch Objektiv sehr platiklastig, sodass sie zwar relativ wenig wiegen, aber man doch ein bisschen Angst haben muss, wenn man damit Radfahren geht. Optisch aber habe ich nichts an den Bildern auszusetzen, die ich raus bekommen habe, wenn die eingestellte Blende einigermaßen mit dem übereinstimmt, was tatsächlich belichtet wurde.
Der Bremshebel ist fast perfekt, hier hätte ich noch ein bisschen weiter abblenden müssen, um ihn komplett scharf zu bekommen. (1/1000s, f/4.) So liegt der Fokus doch sehr auf dem gelochten Halbkreis. Wobei das gar nicht so schlecht aussieht, muss ich zugeben. Geplant war es allerdings nicht. Andererseits, wer weiß, was passiert wäre, wenn ich f/8 eingestellt und sich dann die Blende wieder nicht weit genug geschlossen hätte. Dann wäre es wieder total unbrauchbar überbelichtet. (Habe allerdings den Eindruck, dass die Blende an diesem Tag besser funktioniert hat - ob es an der Wärme lag, die das Fett etwas verflüssigt hat, oder an den vielen Erschütterungen durchs Radfahren, weiß ich allerdings nicht einzuschätzen. Vielleicht war es auch eine Kombination aus beidem.
Der Trecker in voller Breitseite ist jedenfalls auch relativ gut belichtet, und das unter sowieso schon schwierigen Bedingungen im Gegenlicht und im Schatten. (1/500s, f/4.) Insgesamt ein sehr schönes Bild, in dem am meisten der Streifen oben stört, der von meinem bescheidenen Scanner herrührt - auf dem Negativ ist der nicht. Traktoren sind ja eines meiner Lieblingsmotive, besonders auf s/w-Film. Dieser hier ist auf jeden Fall in meinen Top Ten.
Die Silos durch die Bäume hindurch geben einen Eindruck davon, wie das Objektiv auf Vordergrundunschärfe reagiert. (1/750s, f/4.) Erstaunlich gut ist mein Fazit. Bei vielen Objektiven wirkt ein unscharfer Vordergrund sehr fremdartig, hier gefällt er mir eigentlich ganz gut. Überhaupt scheint das Objektiv bis hier hin sehr ruhige Unschärfe produziert zu haben. Zugleich ist die Struktur auf den Silos selber extrem gut heraus gekommen. Mich würde echt interessieren, was dieses Objektiv auf einer digitalen Sony fabrizieren würde. Von dem, was ich bisher gesehen habe, muss es sich jedenfalls nicht vor meinen Nikons verstecken!
Auf dem Weg nach Adscheid habe ich dann noch Pferde gefunden. Ihr kennt mich, ich musste beide fotografieren. Zuerst das linke. (ca. 750s, f/4.) Sehr schönes Portrait-Foto: Gute Unschärfe im Hintergrund, sehr scharfe Fliegen. Hier sehe ich übrigens zum ersten Mal eine ganz leichte Vignettierung in den Ecken. Die ist mir bisher noch gar nicht aufgefallen und scheint tatsächlich nur in den extremsten Situationen aufzutreten. Erstaunlich.
Das rechte Pferd ist ähnlich gut geworden, besonders mit den leichten Schlappohren, die von der Maske herrühren. (1/750s, f/4.) Viel gibt es hier nicht zu sagen, denn im Prinzip ist es dem anderen Pferdebild technisch sehr ähnlich. Der Schatten gefällt mir hier besser als beim ersten. Vignettierung sehe ich hier wieder keine. Hübsches Pferd.
Die Kühe hingegen leiden sehr unter der sehr großen Blendenzahl, die ich eingestellt hatte. (1/250s, f/11.) Wollte mal testen, wie das Objektiv darauf reagiert. Hätte ich doch vorher mal nach der Blende geschaut! Das Bild ist jedenfalls recht stark überbelichtet, ich musste hier schon alle meine GIMP-Kenntnisse anwenden, um noch was Brauchbares raus zu bekommen. Zudem habe ich den Eindruck, dass die Kühe etwas unscharf sind. Schade. Das Motiv von Kühen und Burg dahinter finde ich nämlich sehr interessant. Hm, wenn ich so drüber nachdenke, ich glaube, ich hatte den Fokus auch manuell zwischen Vorder- und Hintergrund gestellt und deswegen auf f/11 abgeblendet, um beides Scharf zu kriegen, was durch die feststeckende Blende nicht ganz funktioniert hat... Stattdessen ist beides unscharf. Mist.
Die Zahnräder im folgenden Bild waren nicht ganz einfach zu fotografieren: Bei diesen Lichtverhältnissen ist der Film eigentlich nicht empfindlich genug, vor allem wenn man noch eine gewisse Tiefe ins Bild bekommen möchte. (1/20s, f/2,8.) Zum Glück konnte ich die Kamera hier gut abstützen und ich habe ein ziemlich cooles - etwas industrial aussehendes - Foto erhalten. Die leicht eingeeckten und verzerrten Blendenbälle im Hintergrund gefallen mir außerdem sehr sehr gut. (Die Ecken sind für mich auch der Beweis, dass f/2,8 auf jeden Fall trotz träger Blende funktioniert hat. Der Weg der Lamellen ist hier ja auch nicht ganz so weit. f/4 scheint in der Beziehung ja auch noch einigermaßen zu funktionieren. Kann trotzdem kaum erwarten, die Bilder vorzuführen, die ich mit dem reparierten Objektiv gemacht habe.)
Erstaunlich viel Vignettierung finden wir im Bild der Burg. (1/500s, f/5,6.) Hier kommen mindestens zwei verschiedene Faktoren zusammen: Die Blende war wahrscheinlich noch dabei, sich zu schließen, während bereits der Vorhang ablief - das würde erklären, weshalb sie oben stärker ist, da der Schlitz hier später vorbei kam. Zudem musste ich das Bild entsprechend kontrastanpassen, da es wegen der Trägheit überbelichtet war, wodurch die Vignettierung ja auch immer etwas verstärkt wird. Insgesamt ist das Bild auch etwas unscharf und ich kann nicht genau sagen, woran das liegt. Vielleicht an der Vibration der noch laufenden Blende? Keine Ahnung, jetzt spekuliere ich!
Richtig knackig scharf mit einer tollen Unschärfe im Hintergrund ist hingegen das Fahrradschloss geworden, das die beiden Gittertorflügel zusammenhält. (1/3000s, f/1,7.) Perfekt, genau so wollte ich es haben. Ein sehr gutes Foto zum Abschluss dieses Artikels. Man merkt, wie gut die Kombination aus Kamera und Objektiv hier zusammenarbeiten, wenn die eingestellte Blende tatsächlich mit der effektiven übereinstimmt. Vielleicht das beste Bild auf der Rolle.
Nächstes Mal: Die paar Restfotos, die ich schnell noch verschossen habe, bevor es in die Entwicklung ging.