Skip to content

Alte Rechner, Teil 12: Zwei Xeons sind besser als einer

Wenn ich so darüber nachdenkt, was in den letzten 20 Jahren nicht nur im Servermarkt sondern insbesondere bei privaten PCs so alles in Sachen Core Count passiert ist, muss ich schon ein bisschen schmunzeln. Bis weit in den 2000er Jahre waren Mehrkern-Prozessoren noch gar nicht erfunden, zumindest im x86-Bereich. Stattdessen brauchte man entsprechende Einzelkern-CPUs, die für Multiprozessor-Systeme geeignet waren. Kaum zu glauben, wenn man heutzutage als ganz normaler Gamer hingehen und sich mal eben 16 oder 32 Kerne kaufen kann. Gut, das kostet natürlich, aber selbst wer heutzutage einen Durchschnitts-PC kauft, bekommt mindestens 4 Kerne mit 8 Threads. (Drunter sollte man in Zeiten von Windows 11 nicht mehr gehen.) Mein Handy hat 8 Kerne, nur mal so zum Vergleich.

Früher, ja früher, da war alles anders. Seit einiger Zeit habe ich im Seelscheider Keller einen alten Server stehen. Der soll sich da akklimatisieren, nachdem er etwa 10 Jahre in einer feuchten Garage gestanden hat. Außerdem kriege ich den nicht in den Kofferraum gewuchtet, um ihn mal hier her zu schaffen. Eigentlich braucht man da zwei Personen für, denn das Teil wiegt bestimmt so um die 15 Kilo.

Gestern hatte ich dann jedenfalls - während ich auf den Ablauf der Mittagsstunde gewartet habe, um endlich mal den Rasen mähen zu können - noch eine Stunde oder so Zeit, da habe ich mal eines der beiden Netzteile in die Steckdose gesteckt und einen Monitor, Maus und Tastatur angeschlossen. Nach ein paar Ladehemmungen am Anfang - ich hasse SCSI, hatte ich das schon mal erwähnt? ;-) - lief die Kiste dann tatsächlich an! Nachdem ich alle Stecker ein, zweimal neu gesteckt hatte, ging es. Wahrscheinlich Korrosion an den Kontakten oder durch den Transport hatten sich die Abschlusswiderstände bewegt oder auch einfach nur, weil es ein gerader Donnerstag war, oh Wunder der Technik! Auch wenn die Festplatten nicht mehr so toll zu sein scheinen, zwei der fünf verbauten Fujitsu Ultra SCSI 36,7 GB werden vom RAID-Controller als "critical" markiert. Ich mein, ist ja früher schon so bei diesen 10.000-RPM-Platten gewesen, dass man bei jedem Systemstart etwa 1% davon verliert, weil die einfach keinen Bock auf An- und Ausschalten haben...


Auf den Platten lebt jedenfalls eine alte SuSE 10 Enterprise, die ich aufgrund eines gewissen Passwort-Mangels natürlich nicht genauer anschauen konnte. Außerdem hatte ich nichts dabei, was ich anderweitig hätte booten können, um das zu ändern. Aber soweit ich weiß, sind eh alle Daten auf dem Ding vernichtet worden, bevor es ausgemustert wurde, und wenn nicht, erledigt sich das wegen des Alterns der Festplatten bestimmt bald von selber. ;-) (Nach dem Neustart war eine der kritischen Platten bereits auf "ausgefallen" gewechselt.)

Interessanter ist eh die Hardware, die hier verbaut ist: Auf einem ASUS PR-DLS Mainboard stecken zwei Intel Xeon "Prestonia" 2,4Ghz CPUs. Das waren damals recht flotte Teile. Erste Generation Xeons, und von dieser die erste Version in 130nm. Wahnsinnige 512 KB L1-Cache haben die. Verbraten mal eben so eine TDP von 40 Watt, das will ich gar nicht erst in Instructions/Watt umrechnen, da explodiert wahrscheinlich der Stromzähler! Wahrscheinlich hat der Core 2 Duo, an dem ich hier gerade aus Nostalgie-Gründen sitze, um diesen Text zu verfassen, mehr Oompf als die beiden Xeons zusammen. (Müsste mal einen Benchmark machen, wenn ich beim nächsten Mal eine Boot-CD mit bringe.)

Zur Seite stehen diesen beiden Prozessoren zwei 512 MB DDR Reg. ECC Module von Infineon. Damals haben die wahrscheinlich bald alleine 1000 Mark gekostet, jetzt kosten sie 10 Euro, und das auch nur, weil der Versand so teuer ist! Keiner braucht mehr so alten ECC Speicher, die Retro-Gamer benutzen ja im Allgemeinen "normale" (consumer) Boards und CPUs.


Das Board hat zudem noch einen ATi Rage XL verlötet, um wenigstens ein bisschen Anzeige zu ermöglichen. Immerhin 8 MB stehen dem Chip zur Verfügung und er unterstützt die unglaubliche Auflösung von 1280x1024. Im Server-Zentrum brauchte man auch damals keine dieser überkandidelten 16:9-Monitore. Nicht, dass es sowas überhaupt schon gegeben hätte, hier wurde wahrscheinlich noch eine gute, alte Röhre angeschlossen!

Erweiterungstechnisch sieht es spannend aus, ich habe noch nie so viele 64-bit PCI-Slots auf einmal gesehen! Leider habe ich keine Karten, die ich da rein stecken könnte. Braucht man ja auch nicht wirklich: Das Board hat eine Gigabit-Schnittstelle, eine mit Fast Ethernet, gleich zwei Wide SCSI-Controller, zudem Anshclüsse für IDE und Floppy, also alles da, was man braucht. Gut, man könnte da jetzt noch ein paar Ethernet-Schnittstellen rein stecken, aber wozu? Glasfaser wäre noch witzig, aber sowas habe ich nun wirklich nicht im Haus! :-D

Die einzige Karte, die in dem System drin steckt, ist erstaunlicherweise ein 32-bit PCI SCSI RAID Controller von Mylex mit einem 32 MB SD-RAM Cachemodul drauf. Warum die Erbauer dieses Systems meinten, dass die On-Board-Schnittstellen nicht ausreichend wären, weiß ich natürlich nicht, aber offenbar war man hier auf maximalen Durchsatz bedacht.


Wobei 32MB ja auch schon ein bisschen lachhaft klingt, wenn große Festplatten heutzutage schon mindestens so viel Cache verbaut haben, ohne sich dabei auf den Controller verlassen zu müssen. Mal ganz von SSDs abgesehen, die meist noch einen entsprechend riesigen Cache haben, um zu viele Schreiboperationen im NAND zu verhindern.

Der Controller nennt sich jedenfalls "AcceleRAID 170" (I see what you did there!) und hat einen fetten Intel-Chip verbaut. Soweit ich das verstehe, sollte der "dac960" Treiber (CONFIG_SCSI_MYRS) im Linux den noch immer unterstützen. Zumindest in dem OpenSuse-Kernel, den ich hier gerade laufen habe, ist der noch als Modul kompiliert vorhanden, sollte also out-of-the-box funktionieren. Das würde mich auf die Idee bringen, das System auf der Kiste tatsächlich neu aufzusetzen und mal so richtig durchzutesten. Wäre vielleicht ein spannendes kleines Experiment und zudem ein zweiter Artikel über dieses Ding hier im Blog.

Bis hier hin war das nämlich nur ein ziemlich kurzer Überblick über diesen schwergewichtigen Dinosaurier aus einer anderen Zeit. Wie gesagt, Speicher kostet ja so gut wie nichts mehr und ein paar neue alte SCSI-Platten lassen sich ja vielleicht auch noch auftreiben. Ansonsten reichen ja auch die drei noch guten Platten für ein schönes kleines RAID.

Wahlbenachrichtigung

Es ist wieder so weit: Nächsten Monat wird in NRW gewählt! Damit niemand sagen kann, er/sie/es/divers/etc hätte nichts davon gewusst, hier noch mal die Wahlbenachrichtigung:


Flugs ausgefüllt und dann noch schnell direkt beim Rathaus abgegeben, dann spart man sogar Porto, wenn man eh gerade in der Gegend ist.

Fahrradfahren an der Sieg

Sehr warmes Wetter heute, also mal wieder das Fahrrad aus dem Keller geholt und ein bisschen an der Sieg entlang geradelt. Aber Vorher noch das Boot fotografiert. Also, hauptsächlich den Kran und das Gedöns, was damit verbunden ist. Das Boot selber hatte ich ja letztens schon mal fotografiert und heute hatte ich nur die kleine Ausrüstung - Digitale, 50mm, 135mm, 2x - dabei. Deswegen heute mal Tele-Fotos.


Danach dann an der Kläranlage vorbei und danach auf dem Feld einen Trecker erwischt. Der walzte und rollte und wasauchimmerte da auf dem Feld rum, das glaube ich auch noch zu dem Versuchsacker der Uni gehört. Also, glaube ich. Ich hab ja auch keine Ahnung. Von Fotos von Treckern hab ich Ahnung, zumindest ein bisschen. ;-)


Auf dem Weg zum Siegwehr habe ich dann den Falken im Baum gesehen, hab angehalten und bin fast vom Radfahrer hinter mir platt gemacht worden! Man sollte immer in den Rückspiegel schauen, bevor man plötzlich anhält. ;-) Aber... Falke...! :-D Ein besonders hübsches Exemplar, das ich mit dem 2x 135mm recht gut erwischt habe. Danach dann auf das 50er gewechselt und schließlich noch mal das 135er ohne Konverter. Auf allen Bildern kann man toll das wellenartige Gefieder erkennen.


Am Siegwehr dann noch schnell ein paar Fotos vom Wasser gemacht. Dieses Mal habe ich die Blende so weit wie möglich geschlossen, was bei dem 135er offensichtlich f/32 heißt und auch auf die Gefahr hin, total zu verwackeln, einfach mal drauf gehalten. Sieht witzig aus. Erstaunlich, wie weit sich das Wasser in 1/10 bis 1/25s bewegt. Könnte besser sein, aber dafür hätte ich wohl ein Stativ gebraucht.


Danach dann über die Brücke auf die Siegburger Seite und dann entlang der Sieg wieder zurück gefahren. Allerdings ohne Pausen, denn es zog sich immer weiter zu und wurde auch immer schwüler. Irgendwie ist das Klima total bekloppt geworden: Vor zwei Wochen hatten wir Schneegestöber, jetzt drohen die ersten Sommergewitter bei 25°C. Wird Zeit, dass wir alle aufhören, ständig noch mehr Dreck in die Atmosphäre zu blasen... Aber ich rede ja wieder gegen Wände...

St. Augustin

Heute war echt Tag der suizidgefährdeten Autofahrer! Muss am Wetter liegen, oder vielleicht am Sahara-Staub? Wir waren heute in St. Augustin beim Huma und schon auf dem Hinweg haben wir beinahe drei mal das Leben verloren, weil uns Leute in der Kurve auf unserer Spur entgegen kamen oder einfach mal quer über durchgezogene Linien gewendet werden musste. Aber dann stehen wir auf dem Rückweg am Bahnübergang Bonner/Hennefer Straße der Straßenbahnhaltestelle Kloster, da kommt uns auf dem Rechtsabbiegerstreifen ein Linksabbieger aus Richtung Bonn entgegen und guckt auch noch doof. Hab ich auch noch nicht erlebt. Gut, dass gerade keine Bahn kam, sonst hätte es Matsch gegeben. Von der Seite ist da ja keine Schranke vor, weil: Da soll ja eh keiner rein fahren. Ob die rote Ampel wohl zu rot war oder was da abging? Wenn ich in dem Moment, als es grün wurde, wie geplant den ersten Gang drin gehabt hätte, hatte ich die Dame frontal erwischt. Gut, dass ich den Motor abgestellt hatte und den Gang raus genommen, als die letzte Bahn vorbei kam.


Aber das nur am Rande. Ansonsten mal wieder ein paar Fotos rund um die Mall gemacht. Konnte man da schon immer direkt auf das Gelände des Gymnasiums gelangen? Ich hab die Gelegenheit jedenfalls mal genutzt und sowohl die Basketball-Körbe als auch die Graffiti mitgenommen.


Und danach waren wir im Elektronik-Geschäft, um uns mal ein bisschen einen Überblick zu verschaffen. Leider gab es nichts, was uns auf Anhieb gefallen hätte. Wahrscheinlich ist auch hier der Chip-Mangel Grund für so manche Einschränkung. Als nebenbei-Beobachtung: Relativ viele Leute tragen weiterhin Maske. Vorbildlich!


Ansonsten habe ich heute mal wieder ein paar s/w-Artikel vorbereitet und festgestellt, dass ich noch weitere 5 bis 6 Filme gescannt und bearbeitet auf der Platte liegen habe, zusätzlich zu den zweien, die noch auf meinem Schreibtisch drauf warten, dass ich sie durch den Scanner schicke. Arbeit, Arbeit, Arbeit! ;-) (Also, eigentlich eher: Hobby, Hobby, Hobby! :-D) Muss ich mal wieder auf schlechtes Wetter hoffen, um die alle los zu werden.

Sonniges Siegburg

Das halbe Jahr war schon wieder rum, deshalb heute mal wieder durch Siegburg geschlichen, während andere Leute im Wartezimmer fest saßen. Während allerorten die Maskenpflicht und sonstige Maßnahmen wegfallen, habe ich den Eindruck, dass die Ärzte noch eine Schippe drauf legen - verständlich, die wollen sich nicht anstecken! Also, nehme ich jedenfalls mal an. Bin dann dieses Mal hinterm Bahnhof am Kino entlang geschlichen und habe den s/w-Film in der Konica voll gemacht, wobei nebenbei auch ein paar bunte Bilder abgefallen sind.


Danach am Kreishaus abgebogen, wo dieser kleine verlorene Bär rum lag. Der verliert so langsam sein Herz, dabei lag die Garnrolle schon direkt dabei. Habe ihn dann mal auf die Bank nebenan gesetzt, vielleicht findet er ja jemanden, der ihn mitnimmt. Das arme Tier, so ganz alleine.


Dann hintenrum am Kirchturm vorbei und mich gewundert, wer denn mit dieser kleinen Leiter auf so einen hohen Turm steigen soll. Gut, mit dem Weitwinkel ist der Turm scheinbar gleich doppelt so groß. Wer dann rauf und runter und wieder rauf ist, der braucht danach noch einen Durstlöscher und da stand ja einer direkt um die Ecke!


Danach dann durch die Innenstadt zurück zur Praxis, aber da war noch niemand zum Abholen bereit, also schnell noch mal ein paar weitere Meter rum gelaufen. Wie gesagt, jeder Gang macht schlank, so kriege ich wenigstens mal ein paar Schritte getan.


Dann durch die Unterführung und auf die andere Seite der Bahn. Da dann mal eines der diversen neuen Wahlplakate mitgenommen, die in letzter Zeit überall wie Pilze aus den Boden schießen. Und mit ein bisschen Unschärfe im Hintergrund auch direkt etwas künstlerischer. Kunst. Kann halt nicht weg. ;-)


Als ich dann im Bahnhof im Zeitschriftenladen stand, kam der Anruf, dass der Fahrdienst verlangt würde und ich sofort los. Aber dann gerade nebenan vom Tiefgaragenzugang noch schnell den historischen Jetta fotografiert. Schon ewig keinen mehr gesehen, vor allem in so schön regenbogig.

So, und nachdem ich am frühen morgen noch ganz gehetzt die Schwiegermutter vom TÜV holen und heute Nachmittag auch wieder hin bringen durfte, bin ich gerade etwas platt. Man merkt es an den Texten, die ich gerade so gerade noch verfassen kann...