Schwarz-weiß und analog, Teil 132: Agfa Isomat Rapid
Film: Fomapan 100 #29, Kamera: Agfa Isomat-Rapid, Color-Agnar 1:4,5/38, 17. Oktober 2021
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Heute also endlich mal die ersten Fotos, die ich mit den Rapid-Kameras gemacht habe. Ich hatte damals ja auf dem letzten Rheinauen-Flohmarkt extra eine kleine Rapid (die andere, die ich im nächsten Artikel vorstellen werde) gekauft, weil die die nötige zweite Film-Patrone enthielt. Heute aber stelle ich erstmal die Agfa Isomat-Rapid vor, die mit einem Color-Agnar 1:4,5/38 ausgestattet ist. Das ist einigermaßen Lichtstark und 38mm sind bei quadratischen 24x24mm Bildern wahrscheinlich sowas wie Normalformat.
Zuerst habe ich vier echte Test-Bilder gemacht, in denen ich die Automatik mit dem, was ich manuell eingestellt habe, vergleichen kann. Die ersten beiden Bilder zeigen das Usambara-Veilchen, das gerade draußen auf dem Verandatisch stand. Also, das erste Bild zeigt es nur halb, denn hier war der Film offenbar noch nicht weit genug vorgespult. Ich sollte nicht immer Fotos verwerten, de an Stellen auf dem Film gemacht wurden, die gar nicht dafür gedacht sind. Deswegen zeigt die Kamera doch extra •• an, Mensch! Das erste ist jedenfalls manuell bei f/4,5 und 1/70s belichtet und sieht soweit OK aus, soweit man das erkennen kann. Der Unterschied in der Belichtung zum zweiten, das im A-Modus entstanden ist, ist marginal. Erstaunlich, dass die Belichtungsautomatik nach all den Jahren noch funktioniert! Ebenso bin ich von der Bildqualität einigermaßen überrascht. Gut, das Motiv ist jetzt eher langweilig, aber alles ist ausreichend scharf, dass man davon einen brauchbaren Abzug machen könnte. Das Objektiv macht für das alter einen gar nicht so schlechten Eindruck. Bei der Lichtstärke und Brennweite kann man natürlich keine besondere Hintergrundunschärfe erwarten, aber das war bei diesen alten Schnappschuss-Kameras ja auch gar nicht gewollt. Hier sollte alles ja möglichst scharf sein, um die Bedienung zu erleichtern.
Die anderen beiden Bilder zeigen einen Blick über das vernebelte Tal hinüber zur Kuhweide. (1/70s, f/16 bzw. 70s und A.) Die Bilder sind praktisch gleich belichtet. Gut, viel Spielraum hatte die Automatik ja auch nicht. Die Schärfe lässt hier allerdings einiges zu wünschen übrig. f/16 scheint schon einiges an Beugungseffekten mitzubringen, was das Bild sehr weich erscheinen lässt. Außerdem reicht für solche Landschaftsaufnahmen ins Unendliche auch wohl das Aufösungsvermögen des Films nur gerade so.
Bild 5 zeigt den herbstlichen Baum am Wendekreis. (1/70s, f/16.) Hier kommt die Unschärfe eher davon, dass ich nicht scharf gestellt habe. Schade, wäre sonst ein nette Bild gewesen, besonders da die Belichtung ganz gut war.
Nummer 6, der Kaugummiautomat ist dann auch noch total verwackelt. (1/70s, f/8.) Warum? Weil ich beim Auslösen das Gleichgewicht verloren und fast gestolpert wäre. Toll. Wirklich, ganz toll, Herr B.! Gibt dem Bild allerdings auch ein gewisses Etwas. Ein bisschen wir auf der Flucht.
Das erste richtig brauchbare Bild zeigt die Verkehtsberuhigung. (1/70s, f/8.) Man sieht, es war sehr hell, ich musste hier schon durchweg mit sehr großen Blendenwerten arbeiten. Dadurch ist der Hintergrund praktisch fast genauso scharf wie das eigentliche Motiv. Die Schärfe ist insgesamt OK. Hätte tatsächlich eine Blende weiter öffnen könnne, denke ich: Das Männeken ist doch ein bisschen unterbelichtet.
Richtig klasse gefällt mit das "Keine Pferde" Schild mit dem FC-Sticker im Gesicht. (1/70s, f/16.) Auf nahe Entfernungen scheint das Objektiv schärfer zu sein, auch bei so starkem Abblenden. Selbst der QR-Code des Masten ist unter dem Schild noch ganz gut erkennbar, wenn auch wahrscheinlich nicht mehr scanbar. Belichtung ist auch sehr schön gelungen.
Ein paar Meter weiter musste dann der Jesus am Kreuz mal wieder als Motiv herhalten. (1/70s, f/16.) Hier ist wieder eine gewisse Weichheit im Bild, ich nehme an wegen f/16 und Beugung und so. Außerdem erscheint mir das Bild auch etwas wackelig, was ich mir nicht ganz erklären kann, denn hier habe ich mich definitiv nicht fast auf die Nase gelegt. Wahrscheinlich habe ich den Auslöser etwas feste gedrückt. 1/70s ist aber auch nun wirklich sehr langsam für die schnellste verfügbare Zeit.
Das Loch in der Wand, in dem man die Innereien aus Stahl sehen kann, finde ich dann wieder sehr gut gelungen. (1/70s, f/16.) Allerdings könnte auch das wieder leicht schärfer sein. Aber auf der flachen Wand zeigt es ganz gut, wie sehr das Objektiv gerade Linien verbiegt. Da ist schon ein gewisser Pincushion-Effekt wahrnehmbar. Belichtung ist hingegen gut.
Sorry, wenn ich etwas schnell durch die Bilder gehe, aber es sind doch verdammt viele geworden. Eigentlich passen ja nur 16 Bilder auf einen Film, aber ich habe wohl etwas viel in die Patrone gespult, da sind es halt was mehr geworden. Die Haselnuss-Kätzchen fürs nächste Jahr sehen aber wirklich ganz gut aus, da hat es sich gelohnt, ein Bild dran zu verschwenden. (1/70s, A.) Die Automatik hat hier wahrscheinlich auch wieder auf f/16 abgeblendet, direkt in den hellen Himmel hinein, aber die Blätter sind trotzdem richtig gut raus gekommen. Ist also durchaus machbar! Toll ist auch der Kondensstreifen im blauen Himmel. Cooles Bild!
Dann noch beim Aufstieg auf den Nachbarberg die Bank im Wald mitgenommen. (1/70s, f/4,5.) Gute Belichtung, gute Schärfe, viel Kontrast durch das Licht- und Schattenspiel der Blätter in der tiefstehenden Herbstsonne. Gutes Bild, gefällt mir.
Jetzt kommen ein paar Pferde, die haben nämlich oben auf dem Berg auf mich gewartet. Erstmal das bezopfte hinter seinem Bretterverschlag. (1/70s, A.) Sieht gut aus. Keine Ahung, welche Blende hier gewählt wurde, aber sie passt. Schärfe ist sehr schön, Kontrast ist auch gar nicht so schlecht. Gefällt.
Das zweite Bild ist leider etwas wackelig, aber trotzdem brauchbar; gibt dem ganzen wieder dieses Flucht-Gefühl! (1/70s, f/11.) Im Vergleich zum Automatik-Bild sieht man kaum unterscheide in der Belichtung, es scheint also, dass diese auch f/11 genommen hat.
Das andere Pferd gegenüber auf der Weide stand mitten im Licht, was ich genutzt habe, um die Gegenlichteigenschaften des Objektivs zu testen. (1/70s, f/8.) Mit einem spektakulären Ergebnis: Habe hier extra für das Fell des Tieres belichtet, das tatsächlich recht gut heraus kommt und trotzdem ein bisschen nach Silhouette aussieht. Tolles Bild.
Um die Ecke dann noch den Trecker abgelichtet, der hier in der prallen Sonne stand. (1/70s, f/16.) Der ist ebenfalls ganz hervorragend geworden. Toller Kontrast! OK, wie gesagt, die Sonne stand genau drauf, was man auch an den wenigen Schatten sehen kann. Aber auch der Bildausschnitt gefällt mir sehr gut bei diesem quadratischen Format!
Zu guter Letzt bleibt dann noch der Basketball-Korb, der ebenfalls erstaunlich scharf und kontrastreich ist. (1/70s, f/8.) Besonders toll sind ach die Blätter und Äste im Hintergrund. Die großer Schärfentiefe schadet dem Bild kaum, Separation erreicht das Bild eher durch die Kontraste. Ebenfalls extrem gut!
Fazit: Was mich am meisten erstaunt hat, ist die Qualität des Objektivs: Scharf und kontrastreich. Würde mich interessieren, wie das mit einem Farbfilm aussieht. Schade, dass es keine Raid-Filme zu kaufen gibt, denn das Fotografieren mit dieser kleinen Kamera hat mir wirklich viel Spaß gemacht. Gerade wegen ihrer Einschränkungen was Zeiten und Blenden angeht. Zum Glück kann man sich etwas Film selber spulen, wenn man zwei Patronen hat, die korrekt kodiert sind! Look und Feel der Bilder sind auf jeden Fall extrem Retro, schon wegen des Formates. Moderner Film hat auch genug Reserven in der Belichtung und der Körnigkeit/Schärfe, dass man ruhig mal experimentieren kann.
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Heute also endlich mal die ersten Fotos, die ich mit den Rapid-Kameras gemacht habe. Ich hatte damals ja auf dem letzten Rheinauen-Flohmarkt extra eine kleine Rapid (die andere, die ich im nächsten Artikel vorstellen werde) gekauft, weil die die nötige zweite Film-Patrone enthielt. Heute aber stelle ich erstmal die Agfa Isomat-Rapid vor, die mit einem Color-Agnar 1:4,5/38 ausgestattet ist. Das ist einigermaßen Lichtstark und 38mm sind bei quadratischen 24x24mm Bildern wahrscheinlich sowas wie Normalformat.
Zuerst habe ich vier echte Test-Bilder gemacht, in denen ich die Automatik mit dem, was ich manuell eingestellt habe, vergleichen kann. Die ersten beiden Bilder zeigen das Usambara-Veilchen, das gerade draußen auf dem Verandatisch stand. Also, das erste Bild zeigt es nur halb, denn hier war der Film offenbar noch nicht weit genug vorgespult. Ich sollte nicht immer Fotos verwerten, de an Stellen auf dem Film gemacht wurden, die gar nicht dafür gedacht sind. Deswegen zeigt die Kamera doch extra •• an, Mensch! Das erste ist jedenfalls manuell bei f/4,5 und 1/70s belichtet und sieht soweit OK aus, soweit man das erkennen kann. Der Unterschied in der Belichtung zum zweiten, das im A-Modus entstanden ist, ist marginal. Erstaunlich, dass die Belichtungsautomatik nach all den Jahren noch funktioniert! Ebenso bin ich von der Bildqualität einigermaßen überrascht. Gut, das Motiv ist jetzt eher langweilig, aber alles ist ausreichend scharf, dass man davon einen brauchbaren Abzug machen könnte. Das Objektiv macht für das alter einen gar nicht so schlechten Eindruck. Bei der Lichtstärke und Brennweite kann man natürlich keine besondere Hintergrundunschärfe erwarten, aber das war bei diesen alten Schnappschuss-Kameras ja auch gar nicht gewollt. Hier sollte alles ja möglichst scharf sein, um die Bedienung zu erleichtern.
Die anderen beiden Bilder zeigen einen Blick über das vernebelte Tal hinüber zur Kuhweide. (1/70s, f/16 bzw. 70s und A.) Die Bilder sind praktisch gleich belichtet. Gut, viel Spielraum hatte die Automatik ja auch nicht. Die Schärfe lässt hier allerdings einiges zu wünschen übrig. f/16 scheint schon einiges an Beugungseffekten mitzubringen, was das Bild sehr weich erscheinen lässt. Außerdem reicht für solche Landschaftsaufnahmen ins Unendliche auch wohl das Aufösungsvermögen des Films nur gerade so.
Bild 5 zeigt den herbstlichen Baum am Wendekreis. (1/70s, f/16.) Hier kommt die Unschärfe eher davon, dass ich nicht scharf gestellt habe. Schade, wäre sonst ein nette Bild gewesen, besonders da die Belichtung ganz gut war.
Nummer 6, der Kaugummiautomat ist dann auch noch total verwackelt. (1/70s, f/8.) Warum? Weil ich beim Auslösen das Gleichgewicht verloren und fast gestolpert wäre. Toll. Wirklich, ganz toll, Herr B.! Gibt dem Bild allerdings auch ein gewisses Etwas. Ein bisschen wir auf der Flucht.
Das erste richtig brauchbare Bild zeigt die Verkehtsberuhigung. (1/70s, f/8.) Man sieht, es war sehr hell, ich musste hier schon durchweg mit sehr großen Blendenwerten arbeiten. Dadurch ist der Hintergrund praktisch fast genauso scharf wie das eigentliche Motiv. Die Schärfe ist insgesamt OK. Hätte tatsächlich eine Blende weiter öffnen könnne, denke ich: Das Männeken ist doch ein bisschen unterbelichtet.
Richtig klasse gefällt mit das "Keine Pferde" Schild mit dem FC-Sticker im Gesicht. (1/70s, f/16.) Auf nahe Entfernungen scheint das Objektiv schärfer zu sein, auch bei so starkem Abblenden. Selbst der QR-Code des Masten ist unter dem Schild noch ganz gut erkennbar, wenn auch wahrscheinlich nicht mehr scanbar. Belichtung ist auch sehr schön gelungen.
Ein paar Meter weiter musste dann der Jesus am Kreuz mal wieder als Motiv herhalten. (1/70s, f/16.) Hier ist wieder eine gewisse Weichheit im Bild, ich nehme an wegen f/16 und Beugung und so. Außerdem erscheint mir das Bild auch etwas wackelig, was ich mir nicht ganz erklären kann, denn hier habe ich mich definitiv nicht fast auf die Nase gelegt. Wahrscheinlich habe ich den Auslöser etwas feste gedrückt. 1/70s ist aber auch nun wirklich sehr langsam für die schnellste verfügbare Zeit.
Das Loch in der Wand, in dem man die Innereien aus Stahl sehen kann, finde ich dann wieder sehr gut gelungen. (1/70s, f/16.) Allerdings könnte auch das wieder leicht schärfer sein. Aber auf der flachen Wand zeigt es ganz gut, wie sehr das Objektiv gerade Linien verbiegt. Da ist schon ein gewisser Pincushion-Effekt wahrnehmbar. Belichtung ist hingegen gut.
Sorry, wenn ich etwas schnell durch die Bilder gehe, aber es sind doch verdammt viele geworden. Eigentlich passen ja nur 16 Bilder auf einen Film, aber ich habe wohl etwas viel in die Patrone gespult, da sind es halt was mehr geworden. Die Haselnuss-Kätzchen fürs nächste Jahr sehen aber wirklich ganz gut aus, da hat es sich gelohnt, ein Bild dran zu verschwenden. (1/70s, A.) Die Automatik hat hier wahrscheinlich auch wieder auf f/16 abgeblendet, direkt in den hellen Himmel hinein, aber die Blätter sind trotzdem richtig gut raus gekommen. Ist also durchaus machbar! Toll ist auch der Kondensstreifen im blauen Himmel. Cooles Bild!
Dann noch beim Aufstieg auf den Nachbarberg die Bank im Wald mitgenommen. (1/70s, f/4,5.) Gute Belichtung, gute Schärfe, viel Kontrast durch das Licht- und Schattenspiel der Blätter in der tiefstehenden Herbstsonne. Gutes Bild, gefällt mir.
Jetzt kommen ein paar Pferde, die haben nämlich oben auf dem Berg auf mich gewartet. Erstmal das bezopfte hinter seinem Bretterverschlag. (1/70s, A.) Sieht gut aus. Keine Ahung, welche Blende hier gewählt wurde, aber sie passt. Schärfe ist sehr schön, Kontrast ist auch gar nicht so schlecht. Gefällt.
Das zweite Bild ist leider etwas wackelig, aber trotzdem brauchbar; gibt dem ganzen wieder dieses Flucht-Gefühl! (1/70s, f/11.) Im Vergleich zum Automatik-Bild sieht man kaum unterscheide in der Belichtung, es scheint also, dass diese auch f/11 genommen hat.
Das andere Pferd gegenüber auf der Weide stand mitten im Licht, was ich genutzt habe, um die Gegenlichteigenschaften des Objektivs zu testen. (1/70s, f/8.) Mit einem spektakulären Ergebnis: Habe hier extra für das Fell des Tieres belichtet, das tatsächlich recht gut heraus kommt und trotzdem ein bisschen nach Silhouette aussieht. Tolles Bild.
Um die Ecke dann noch den Trecker abgelichtet, der hier in der prallen Sonne stand. (1/70s, f/16.) Der ist ebenfalls ganz hervorragend geworden. Toller Kontrast! OK, wie gesagt, die Sonne stand genau drauf, was man auch an den wenigen Schatten sehen kann. Aber auch der Bildausschnitt gefällt mir sehr gut bei diesem quadratischen Format!
Zu guter Letzt bleibt dann noch der Basketball-Korb, der ebenfalls erstaunlich scharf und kontrastreich ist. (1/70s, f/8.) Besonders toll sind ach die Blätter und Äste im Hintergrund. Die großer Schärfentiefe schadet dem Bild kaum, Separation erreicht das Bild eher durch die Kontraste. Ebenfalls extrem gut!
Fazit: Was mich am meisten erstaunt hat, ist die Qualität des Objektivs: Scharf und kontrastreich. Würde mich interessieren, wie das mit einem Farbfilm aussieht. Schade, dass es keine Raid-Filme zu kaufen gibt, denn das Fotografieren mit dieser kleinen Kamera hat mir wirklich viel Spaß gemacht. Gerade wegen ihrer Einschränkungen was Zeiten und Blenden angeht. Zum Glück kann man sich etwas Film selber spulen, wenn man zwei Patronen hat, die korrekt kodiert sind! Look und Feel der Bilder sind auf jeden Fall extrem Retro, schon wegen des Formates. Moderner Film hat auch genug Reserven in der Belichtung und der Körnigkeit/Schärfe, dass man ruhig mal experimentieren kann.