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Verschneites Remscheid

So, dann wollen wir mal ein Experiment starten: Einen Eintrag tippen mit der neuen Brille! Spannend. Sehr spannend! Also, die Tastatur kann ich hier am Notebook ganz hervorragend sehen, aber der Bildschirm ist dann doch ein bisschen unscharf, solange ich nicht den Kopf ganz in den Nacken lege... Wenn ich es ein bisschen weiter weg rücke, passt es einigermaßen. Dann muss ich nur noch lernen, blind zu tippen. ;-) Na, das kann ja was werden! :-D Besser als am PC allemal, da brauche ich definitiv eine Arbeitsplatzbrille, vor allem mit meinem Zwei-Monitor-Setup.

Jedenfalls: Das Wetter war sehr, sehr kalt und sehr, sehr verschneit hier oben auf dem Berg. Ist halt Remscheid. Das liegt ein paar Meter höher als der Rest von NRW! Hier ein paar Beispielbilder, wie das so aussieht, wenn der Parkplatz an der Lenneper Straße total zugeschneit ist und man Angst haben muss, dass die Eiszapfen einen gleich erschlagen. ;-)


Deswegen haben wir uns denn schnell rein begeben und die Brillen anpassen lassen. Und dann habe ich festgestellt, dass ich wieder Fotos machen und sie danach direkt auf dem internen Kamera-Display anschauen kann. Was dazu geführt hat, dass ich direkt mal den halben Laden abfotografiert habe. :-D Jaja, der Herr Fotograf! Aber was willst Du machen, wenn da so ein niedlicher Tassenhase sitzt! Und das Nilpferd mit der Brille ist auch ziemlich cool. ;-) Erstaunlich hell in so einem Optikerladen, hätte nicht gedacht, dass ich hier mit ISO 400 auskomme.


Und danach noch schnell auf den Friedhof besucht, um zu schauen, ob die Blumen noch leben, die ich vor anderthalb Wochen da hin gebracht habe. Die waren allerdings so zugeschneit, dass ich da nicht viel machen konnte. Habe den Schnee lieber drauf liegen lassen, weil der wenigstens das Wetter ein bisschen weg isoliert. Aber erst musste ich mal auf den Friedhof rauf kommen, ohne auf der Schnee- und Eisglätte weg zu glibbern. ;-) Die Wege waren wirklich extrem zugeschneit, nur der Hauptweg war frei gefräst.


Wie man sieht, nicht ganz so einfach: Alles voller Schnee. Viel Schnee. Ganz viel Schnee. Nagut, für Remscheider Verhältnisse eher so mittel, aber ich komme aus den südlichen Ausläufern des Rheiderlandes. Da kennt man sowas ja eher weniger. Wenn hier eine halbe Schneeflocke fällt, hängen sie wieder mir ihren Sommerreifen am Neunkircherner Berg fest und kommen nicht mehr weg. ;-)


Ansonsten kämpfe ich jetzt noch ein bisschen mit dem Sehen können. Alles nicht so einfach, das sehen lernen mit einer Gleitsichtbrille. Besser wäre es, wenn man Katze wäre - kommt gerade den Flur entlang geschlichen und schaltet das Licht an. Will wahrscheinlich wieder was zu essen, obwohl was noch im Napf klebt. Katzen, weißte?! Jedenfalls hat der keine Probleme mit Sehen, der weiß ganz genau, wo er seine Krallen rein krallen muss, damit es besonders weh tut! ;-)

Achso, und zu der Brille gehört übrigens noch so ein magnetisches Aufklipp-Sonnenbrillen-Dings. Das ist sehr dunkel, ich habe es auf dem Heimweg direkt mal getestet, als mir die tiefe Januar-Sonne direkt in die Augen geballert hat. Ich schätze mal: ND 4 oder so. ;-) Ja, sorry, ich kenne mich mit Fotografie-Bezeichnungen halt besser aus. Könnte aber ungefähr hin kommen, ich glaube, sie sagte "80% grau". Wenn ich überlege, 4 EV sind die Hälfte von der Hälfte...


Also, wie auch immer, ich muss den Kater füttern und dann mal langsam das Gemüse putzen. Das arme Huhn und so.

Hennef in Schnee und Regen

Heute mal Bilder vom Schnee. Während in ganz NRW gerade das Schneechaos herrscht, ging es hier eigentlich ganz gut. Nur auf unserer Seitenstraßensackgasse hat sich ein bisschen was angesammelt, was heute immer wieder glatt in glitschig wurde. Denn: Die Temperaturen sind so gerade über 0°C, sodass es zwar alles etwas schmilzt, der Boden ist aber noch immer kräftig gefroren, während von oben ständig Nachschub geliefert wird. Das ganze sah dann ungefähr so aus:


Das war heute morgen. Nachdem wir dann heute Abend noch schnell einkaufen waren, wollte ich schon eigentlich einen der Artikel aus der Retorte holen. Aber dann sind plötzlich die Spritpreise runter und obwohl ich mich eigentlich schon umgezogen hatte, bin ich noch mal los, um meine alte, klapprige Karre zu befüllen. Ist jetzt wieder doppelt so viel wert wie vorher! ;-) Müssen ja morgen noch mal nach Remscheid, die Brillen sind fertig. Bin gespannt, wie dann das Wetter ist und wie lange wir brauchen werden.

Jedenfalls habe ich dann noch eben einen kurzen Abstecher ins Dorf unternommen. Wie immer hatte ich eine Kamera dabei. Die kleine Canon ist da ganz praktisch, weil eben klein und leicht. Es war schon recht dunkel und ich bin wohl teilweise ein bisschen zu langsam unterwegs gewesen zu sein, aber im Großen und Ganzen sind die Bilder nicht so verwackelt, wie ich zuerst befürchtet hatte.


Aber wie man sehen kann, so richtig Schnee ist hier in der Stadt nicht zu finden. Stattdessen findet man Bananenschalen und Abwasserschilder. Die sind beide extrem kontrastreich geworden, weil hintenrum schon sehr dunkel war, während die eigentlichen Motive sehr gut angeleuchtet waren.


War dann auch noch eben im Fotoladen und habe noch mal gefragt, was mit meinem Schaden an der D610 ist. Die DHLs haben wohl offenbar keinen Bock, was zu bezahlen, was ich mir ja schon fast gedacht habe. Dafür zahlt man dann immer brav die Versicherung mit. Bin da jetzt ehrlich gesagt ein bisschen angefressen drüber. Der Herr B vom Laden hat das jetzt jedenfalls seiner geschäftlichen Haftpflicht gemeldet und wir gucken mal, was da raus kommt. Die streitet wohl jetzt stellvertretend mit der DHL. Dabei muss ich ja an dieser Stelle noch mal sagen: Der Herr B hat da wirklich keine Schuld dran; ich hab gesehen, dass er die Kamera anständig verpackt hatte.

てんぷら

Gestern haben wir mal seit langer, langer Zeit wieder die fett-betriebene Fritteuse angeschaltet. Ich hatte ganz vergessen, wie viel da rein kommt. Zwei ganze Blöcke Planzenfett passen da rein und der resultierende Flüssigkeitsspiegel reicht trotzdem gerade so bis zum Maximums-Strich. Da ist man ja heutzutage schon arm, bevor man überhaupt Gemüse gekauft hat. OK, der Block kostet irgendwie so in der Umgebung von Vier-Euro-Füffzich, ist jetzt also kein Olivenöl, das ja bald an der 10-Euro-Marke kratzt für das Discounter-Zeug, aber immerhin.


Jedenfalls gab es Tempura, wie man an den Bildern da oben vielleicht schon erahnen kann. Einerseits ja praktisch nur Gemüse und daher theoretisch sehr gesund. Andererseits neigte sich der Flüssigkeitsspiegel gegen Ende des Abends doch bedenklich in Richtung der Minimums-Markierung, was bedeutet, dass wir so schätzungsweise 500g Fett "verloren" haben. Joah, da freuen sich die Arterien! :-D

Gut, das haben wir nicht alles mit gegessen. Der Teig war im ersten Versuch ein bisschen zu dünn, weswegen sehr viel vom Gemüse auf den Fritteusen-Korb übergegangen und dort fest gebacken ist. Da hat wahrscheinlich das Gros des Frittiermediums drin gehangen, das ist dann nachher in den Mülleimer gegangen. Auch irgendwie schade drum, wenn ich so drüber nachdenke. Und unter das Gemüse habe ich auf dem Teller zwei Lagen Küchenpapier platziert, sodass das Fett ein bisschen raus gezogen wird aus dem Tempura. (Warum schreiben die Japaner das eigentlich mit Hiragana, wo das doch eigentlich ein Fremdwort ist, wie man an dem M-N-Problem erkennen kann? Ist wohl schon so lang im Japanischen angekommen, dass die das schon als einheimisches Wort anerkennen! ;-) OK, grundsätzlich würde man das ja auch mit Kanji schreiben, nur die Westler wie ich, die nix anderes Verstehen, nehmen Hiragana! :-D)


Jedenfalls habe ich bei der zweiten Fuhre den Teig ein bisschen dicker angerührt, was schon direkt ein bisschen besser ging. Hätte noch dicker sein können. Diese fertige Teigmischung, die wir vom Asia-Laden mit gebracht hatten, funktioniert ansonsten ganz gut. Nur Wasser hinzufügen, fertig. Nur die Angabe "100ml Wasser auf 60g Mischung" halte ich für utopisch! Jedenfalls bei den Mengen, die wir gestern zu dritt gefressen haben. OK, ich hab jetzt auch ganz leichte Magenschmerzen, weil wir es dann doch vielleicht ein kleines Bisschen übertrieben haben. Aber das Ist so lecker!

Jedenfalls kann ich den Teig durchaus empfehlen. Geschmacklich ist der ganz OK. Könnte halt etwas klebriger sein und am Gemüse besser haften. Vielleicht müsste ich das noch ein bisschen vorbehandeln. Mehr trocknen oder sowas? Mehr einsprenkeln, bevor ich es tunke? Mal sehen. Andererseits werden wir das so schnell nicht wieder machen, das ist nämlich eine ziemliche Sauerei. Die Küche sieht danach aus wie ein Schlachtfeld! Überall Teigtropfenspritzer und Fett! Vor allem in den Haaren. OK, die sind nicht Teil der Küche, aber! ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 254c: Ein Tag am Rhein - Bonner Seite

Fomapan 400 #12, 5. August 2023
  • Kamera: Olympus OM-2 Spot/Program, Olympus Zuiko MC Auto-S 1:1.8 f=50mm, Olympus OM-System E. Zuiko Auto-T 1:3.5 f=135mm, Auto Makinon 1:2.8 f=28mm
  • Entwicklung: Kodak D-76, Stock (9.) 13:30 (7:30+80%), Adofix 1+5 (8.) 9:00, Adoflo 1+200
Weiter geht es auf der anderen Seite des Rheins. Hier habe ich als erstes mal das Graffiti auf dem Stromkasten mitgenommen, das leider nicht ganz so kontrastreich raus gekommen ist, wie ich mir das gewünscht hätte. (50mm, 1/1000s, f/1.8.) Außerdem ist es insgesamt ein bisschen unscharf; am Besten ist noch das Blatt ganz oben rechts im Bild. Offenbar habe ich hier komplett falsch fokussiert. Naja, kommt in den besten Familien vor. Dadurch sieht es insgesamt ein bisschen dreamy aus, was beim abgebildeten Motiv allerdings ein bisschen unpassend ist. Egal, weiter. ;-)

Der Elefant, der gerade geputzt wird, ist da viel besser geworden. (50mm, 1/1000s, f/2,8.) Schön scharf und mit nettem Licht/Schatten-Spiel. Und leicht unscharfem Hintergrund, so wie ich es mag. Ich weiß, ich weiß, auch den Elefanten hatte ich bestimmt schon öfter hier im Blog, aber der ist halt so ein nettes Sehenswürdigkeiten-Touristen-Dings in den Rheinauen, da will ich nicht vorbei gehen! ;-)


Genau das gleiche gilt für den Tortempfahl, der ebenfalls da in der Gegend um den Posttower herum steht. (50mm, 1/500s, f/1,8.) Auch hier bin ich mit der Schärfe nicht wirklich zufrieden; ich weiß, dass dieses Objektiv auch weit offen genial scharfe Bilder kann. Muss also an mir gelegen haben. Auch hier sind die Blätter im Hintergrund schärfer als die Figuren. Ansonsten, vom Bildausschnitt her und der allgemeinen Komposition eigentlich ganz nett. Vielleicht etwas überladen, aber da stehen halt so viele Bäume, da kann man nix machen. (Kettensäge?) ;-)

Die dicken Frauen durfte ich mir nur von oben anschauen, weil die anderen so schnell weiter wollten, wegen Wetter und es war langsam auch an der Zeit. (50mm, 1/1000s, f4.) Aber auch von hier kann man die alle ganz gut erkennen. Hätte ich eigentlich nicht gedacht, dass man so viele Details heraus picken kann. Ist ja doch schon eine gewisse Entfernung und die Auflösung von Foma 400 ist ja auch nur mäßig. Aber das D76 gleicht die grobe Körnung ganz gut aus, sodass man sogar noch Muster im Rasen erkennen kann.

Apropos Posttower: Wenn man den so richtig mit dem Weitwinkel aufs Korn nimmt, bekommt man auch spannende Perspektiven zu sehen. (28mm, 1/1000s, f/11.) Puh, wann habe ich eigentlich das letzte Mal auf f/11 abgeblendet. Kommt echt nicht häufig vor bei mir. Vor allem, weil die Kamera trotzdem noch die schnellste Zeit eingespielt hat. Muss ja doch einigermaßen Hell da oben gewesen sein. Wenn ich mich recht erinnere, lies der Regen auch am Nachmittag was nach. Was aber auf jeden Fall auffällt, das ist die durchweg brauchbare Qualität, die das billige Makinon hier wieder abliefert. Muss sich wirklich nicht verstecken. Trotz der sehr kleinen Blende stelle ich zumindest auf dem groben Filmmaterial noch keine allzu großen Beugungseffekte fest, das Bild ist eigentlich durchweg scharf.

Vor dem Posttower steht der olle Merkur rum und hat die Nachrichten der Götter zu überbringen. (125mm, 1/500s, f/8.) Ich finde es immer wieder faszinierend, dass die Post sich vor ihre Zentrale das Symbol der Konkurrenz (Hermes) hingestellt hat. ;-) Zum Bild: Auch hier habe ich für meine Verhältnisse kräftig abgeblendet. Das Ergebnis ist ein sehr scharfer, nur ganz leicht weichgezeichneter Hintergrund, der mir in diesem Zusammenhang sehr gut gefällt.Gutes Portrait-Bild mit dieser Portrait-Linse.


Da ich einen recht empfindlichen Film drin hatte, habe ich einfach auch mal rein in das Foyer des Posttowers gezielt, wo dieses Eis-Cart steht. (135mm, 1/500s, f/3,5.) Was mich hier besonders fasziniert: Da stehen große (Einmach?-)Gläser unter der Abdeckung, von denen ich zu erst gedacht habe, dass deren Deckel sich in der Scheibe spiegeln, sodass man sie gleichzeitig seitlich (die Deckelränder) sehen könnte, aber auch von oben. Und dann fiel mir auf: Nee, das sind die Lampen an der Decke? Oder doch nicht?! Ich rätsel noch immer! Das nächste Mal, wenn ich hier vorbei komme, muss ich mir das mal genauer anschauen! ;-)

Das bereits mehrfach erwähnte Sauwetter beinhaltete auch Windböen, denen wohl der ein odere andere Regenschirm nicht gewachsen war, sodass er kurzerhand in einem der Mülleimer vor dem Tower entsorgt wurde. (135mm, 1/1000s, f/3,5.) Ich weiß nicht, aber auch dieses Bild hat einen unerklärlichen Reiz auf mich. Die Spiegelungen in dem blanken Eimer, der Griff, der den Deckel offen hält, der unscharfe Hintergrund mit dem Fußgängerüberwegzeichen... Alles sehr mystisch... Aber vielleicht hat es auch nur auf mich diese Wirkung. Aber auf jeden Fall beweist das, dass man auch im Regenwetter spannende Fotos machen kann, vor allem auf Film und ohne digitale Magie!


Da wir gerade in der Gegend waren und praktisch mehr oder weniger direkt dran vorbei gekommen sind, haben wir auch noch das historische Bundesbüdchen mitgenommen. (50mm, 1/500s, f/5,6.) Zwischen den vielen Neubauten sieht das schon fast ein bisschen anachronistisch aus. Ist es ja auch. Kaum zu glauben, dass Berlin jetzt schon über 30 Jahre Hauptstadt ist und hier keine Politik mehr gemacht wird. Ich sag Sie, mit dem Ende der Bonner Republik hat der ganze Schlammassel angefangen! Früher war alles besser! (Nee, nicht wirklich. Wir wussten nur noch nicht so viel, wir waren einfach noch naiv wie Kinder. ) Aber immerhin habe ich auch noch eine geparkte Vespa mit auf dem Bild. Gleich noch ein Grund, auf den Auslöser zu drücken! ;-)

Hier rund ums WCCB kann man spannende Architekturfotos machen. (50mm, 1/500s, f/8.) Da mache ich doch gerne die Blende weit zu! ;-) Besonders dieser neumodische Stil mit dem vielen spiegelnden Glas hat es mir hier angetan. Da werden aus vier Fahnen ganz schnell acht, aus einer Straßenlaterne zwei. Ich finde ja, dass es in meiner näheren Umgebung viel zu wenige dieser Ecken gibt, ich würde gerne mal öfter sowas fotografieren!

Oder eben auch Hochhäuser in ihrer brutalen Klotzigkeit! (50mm, 1/500s, f/8.) Architektur, die ein bisschen wie auf den Kopf gestellt aussieht: Oben kompakt und schwer, unten mit filigranen Säulen gehalten. Und ein einsamer Passant, der oben auf der letzten Treppenstufe sitzt und ins Handy starrt. Alles beleuchtet und überwacht vom Mast links. Symbolbild unserer Zeit.


Was der Künstler uns mit den drei auf die Dachkante gemalten Buchstaben sagen wollte, ist mir persönlich auch nicht klar, das ist 'ne andere Szene, aber ich habe die Gelegenheit genutzt, aus dem kleinen 50/1.8 Zuiko das letzte an Rotation herauszupressen, was das arme kleine Teil von sich zu geben vermag! (50mm, 1/1000s, f/1,8.) Dazu die Familie mit Migrationshintergrund, verwaschen im Bokeh, neben dem Symbol deutschen Freiheitsgefühls, dem Auto aus Wolfsburg (China?). Quatsche ich wieder einen Blödsinn sondergleichen? Vielleicht! Oder ich habe noch ein weiteres Symbolbild unserer Zeit geschaffen? Ich sollte öfter mal Street Photography machen.

Wo wir bei Symbolik sind: Die Möwe sieht aus, als würde sie auf etwas warten. Jemanden. (50mm, 1/250s, f/8.) Die Weite des Rheins vor Augen. Die Strömung reißt die Muster der Wellen mit sich und Zeit vergeht. Ein einsamer Besen steht bereit, um das angespülte Treibgut vergangener Träume hinweg zu fegen. Hm, vielleicht sollte ich mich auch noch mal in Lyrik versuchen, da hab ich als Blag ja einiges in meine Tagebücher gekritzelt, damals, als es noch kein Internet gab. Die sollte ich mal raus kramen und ein Best-Of machen. Alles unter dem allgegenwärtigen Motto dieses Blogs: Dinge, die keine Sau interessieren.


Die Anleger schienen bei den Möwen allerdings sehr beliebt zu sein. (50mm, 1/500s, f/8.) Hier habe ich noch eine erwischt, die aufs Wasser hinaus starrt. Dahinter rattenscharf die Uferpromenade von Bonn. f/8 hat auch was für sich! Überhaupt gefallen mir diese ganzen Bilder vom Fluss sehr gut, was man schon dran merken kann, wie wenig ich dazu schreibe - wie immer gilt: Qualität spricht für sich! ;-)

Nach dem Herrn Merkur wollte sich Bacchus (oder Dionysios) nicht lumpen lassen und so schaut er zwischen den Weinreben hervor und hat auch zwei Kumpanen dabei: Den Trinker links und rechts den Winzer. . (50mm, 1/250s, f/4.) Schön die Rankepflanzen, die seinem Gesicht eine Krone aufsetzen. Eingerahmt von einer Mauer aus Steinen der Region, wie der Wein, der hier gefeiert wird. Wie alt sind diese Gravuren? Sieht so ein bisschen nach Jahrhundertwende (also 19->20st) aus, vielleicht auch schon was früher. Hm. Das Internet ist heute nicht hilfreich, Google stellt sich unwissend. Muss ich wohl mal anderweitig nachforschen.

Vom Rheinufer dann hoch in den Hofgarten, einem Ort der Lehre und des Verweilens: Im Hintergrund das Hauptgebäude der Uni Bonn (Mit Turm des Münsters noch dahinter), vorne der Mann, der an die Decke starrt (Kunst, inklusiver zweier Betrachter). (50mm, 1/500s, f/5,6.) Eingefasst vom Laub des Baumes über dem Betrachter ergibt sich ein schöner Rahmen. Ebenfalls ein ganz gutes Bild. Vor allem war es so nass, dass man tatsächlich die Hofgartenwiese mal ohne Studenten zu sehen bekommt. Kommt auch nicht oft vor! ;-)


Dann waren wir am und schließlich im Cafe E., dem eigentlichen Ziel unserer Wanderung am Rhein entlang. (50mm, 1/30s, f/1.8.) Hier drin war es so dunkel, dass auch der 400er Film nicht so wirklich geholfen hat. Trotzdem musste ich den Hut an der Wand einfangen. Hat bestimmt auch wieder irgendeine Symbolik, aber ehrlich gesagt, ich habe den einfach nur fotografiert, um zu sehen, was passiert. Bei der weit offenen Blende und dieser Entfernung ist die Krempe bereits schon wieder unscharf. Macht aber trotzdem einen ganz guten Eindruck!

Dann habe ich ein Bild von draußen vorgezogen: Die Fähnchen unterm Sterntor. (50mm, 1/30s, f/1,8.) Wie man sieht, auch Kameras ohne Autofokus haben manchmal Probleme mit dem Fokussystem, das dann in diesem Fall hinter der Kamera sitzt.: Alles unscharf, außer der Wand im Hintergrund, die es eigentlich sein sollte. Jaja, es war schon sehr dunkel und meine Blindheit nimmt mit abnehmender Helligkeit nur noch zu. Aber dass ich zu blöd war, den Schnittbildsucher korrekt zu bedienen, dass spricht schon für sich! ;-)

Und noch ein Bild von drinnen: Der Kandelaber! (50mm, 1/500s, f/4.) Trotz der extrem schnellen Zeit, die ich hier eingestellt hatte, kombiniert mit Abblenden, waren einige der Lampen so hell, dass sie auf dem Film Halos hinterlassen haben. Auch wieder ein Bild, bei dem ich einfach getestet habe: Was passiert, wenn! Mit interessantem Ergebnis, bei dem ich sagen würde: Eigentlich könnten da gut zwei Blenden mehr Licht auf den Film gelangt sein, aber was wäre dann erst mit den Kerzenleuchten passiert?!


Kurz vorm Auto habe ich dann noch bei tiefster Dunkelheit versucht, ein Bild vom Anleger auf der Beueler Seite zu machen. (50mm, 1s, f/1,8.) Trotz Spotmessung ist der Anleger selber ein bisschen hell geworden, aber die Reflexionen auf dem Rheinwasser sehen schon Klasse aus. Auch hier: Rund um die hellen Lichtquellen Halos. Sieht cool aus! Wusste nicht, dass der Fomapan so sehr zu sowas neigt. Oder liegt es am D76? Das Bild ist übrigens so schief, weil ich die Kamera versucht habe, auf dem Brückengeländer abzustützen. Hat nur mäßig funktioniert.

So, damit bin ich dann wohl auch mit diesem Eintrag fertig. Aber der Film hat noch einen weiteren, wenn auch sehr kurzen Eintrag ermöglicht: Die Reste, die ich in St. Augustin verschossen habe. Scheinbar mache ich das wohl öfter, wenn ich noch Bilder frei habe! :-D

Mondorfer Hafen, sonnig, aber leicht diesig

Nach getaner Arbeit mal wieder eine Runde um den Mondorfer Hafen gedreht. Wenn man gerade schon in der Gegend ist, kann man das ja mal machen. Die Reste von Hochwasser standen noch am Fähranleger, sodass der Herr Christopherus heute mal am alten Anleger um die Ecke anlegen musste. Das hat ihm sein Anlegeberater gesteckt! ;-) Hach, watt binnich hück alswidder witzisch. :-D

Was wollte ich eigentlich erzählen? Ach ja, das Wetter war brilliant: Blauer Himmel, aber ein kaltes, von Nordost anrückendes winterliches Tiefdruckgebiet schob bereits die ersten Dunstschwaden über der Rhein, sodass der Himmel in smargdfarbenem Blau erstrahle, während sich in Richtung des Bodens bereits die ersten grau-braunen Schleier auf den Sensor bannen ließen. Spannendes Wetter. Deswegen - und weil C ihre Canon mit hatte und sich so ein kleiner Wettberweb ergab, wer die meisten macht, der Nikonianer oder die Canonierin - habe ich auch wieder viel zu viele Bilder verknipst und es gibt einen erweiterten Artikel. (Die Kormorane und das Rotkehlchen sind daher erst nach einem Klick sichtbar.)


Aber fangen wir mal mit den offensichtlichsten Vögeln an, die man am Rhein findet: Möwen! Die Viecher sind ja prinzipiell überall zu finden, wo es offenes Wasser gibt. Zur Zeit saßen sie in großen Schwärmen am Spülsaum des letzten Hochwassers und pickten im Schlamm herum. Wahrscheinlich hat der Fluss schmackhafte Würmer und Gedöns an Land zurück gelassen. Oder die finden das einfach so geil da, mag ja auch sein. Wobei ich eher auf Futter tippe, denn wenn ich eines über Möwen weiß: Die fressen alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist, und lassen sich auch nicht von Menschen oder anderen Tieren davon abhalten. Ein bisschen wie Ziegen. Geflügelte Ziegen... gibt es sicher auch in irgendeiner Mythologie! ;-)

Sind dann wie immer am Eisladen - geschlossen; dabei bräuchten die bei -2°C nicht mal Strom für die Zubereitung! - vorbei und hatten einen guten Blick auf die Landzunge auf der anderen Seite. Dort hatten wir ja letztens im WDR schon den umgestürzten Baum gesehen. Der hat die Flut, die den Boden aufgeweicht hat, und den gleichzeitigen Sturm nicht so gut vertragen und sich auf die Seite gelegt, um sich etwas auszuruhen. Kann ja keiner Ahnen, dass die Stadt Niederkassel direkt wen vorbei schickt, um ihn zu zerteilen und abzutransportieren. Wie so ein gestrandeter Wal. Musste von hier draußen aus dieser Entfernung und gegen das Licht dieses Bild machen, um ihn überhaupt noch an einem Stück zu erwischen, denn die Arbeiter starteten bereits die Kettensägen.


In dem Zusammenhang: Da ich gleichzeitig noch die Canon 10S dabei hatte - deren Sucher-Display schon wieder eingefroren ist, weil es so schweinearschhinternpopokalt war -, um das Canon 50/1,4 daran zu testen, hatte ich für meine Nikon "nur" das Nikkor-Gegenstück dabei, sowie das große, schwere 24-bis-120-Zoom. Das war auch ganz OK, denn so hell, wie das da gestern war, hatte ich auch genug Licht, um das auf f/5,6 abzublenden. Trotzdem macht es manchmal kräftige Vignettierungen, vor allem in der linken oberen Ecke im Hochkantmodus. Ich glaube, das VR ist auch eingefroren bei der Kälte!

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