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Schwarz-weiß und analog, Teil 10: Auf dem Dorf

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Als es auf die Mitte des März zu ging, da war Corona ja schon in aller Munde. (Klingt jetzt fast wie ein Wortspiel, ist aber gar nicht so albern gemeint.) Die Zeit der Selbstisolation war da und so bin ich öfter zu Fuß durch die Wälder und Felder in der Umgebung gewandert, die Kamera immer dabei. Der 15. März war besonders ergiebig, scheint es, denn hier möchte ich euch direkt fünf Bilder vorstellen. Allerdings sei gesagt: Da sind zwei dabei, die eher sch...lecht geworden sind, eines davon ein kompletter Fehlschuss. Aber den wollte ich euch nicht vorenthalten, denn auch Fehlschüsse geben interessante Auskünfte über die Eigenschaften des Filmmaterials. Mit einer Digitalkamera ist man viel zu sehr versucht, einfach die "Löschen"-Taste zu bedienen, und zack ist der peinliche Unfall, wenn man wieder aus Versehen an den Auslöser gekommen ist, als man die Kamera eigentlich gerade nur aus der Tasche ziehen wollte, wieder ungeschehen gemacht. Aber beim guten alten Film ist das nicht so leicht. Da kriegt man nachher sogar noch einen Abzug, den man auch noch bezahlen muss! ;-)

Aber von vorne: Ich bin an diesem Tag offensichtlich den Berg hoch nach Söven, allerdings auf einem anderen Weg als sonst. Unterwegs hatten es mir mehrere Dinge angetan. Zuerst einmal haben wir da ein Bild von der Kirche in Rott. Mit dem 200mm Nikkor habe ich diese recht weit ran holen können, aber trotzdem nicht den Kontext aus den Augen verloren; in diesem Fall handelt es sich um ein altes, blattloses Gestrüpp, das ins Bild ragt und dem Ganzen etwas Tiefe verpasst. (Bei solchen Bilden bin ich immer im Zweifel, ob ich diese Art von Kontext nicht eher einschränken sollte: Ich habe es ganz gerne, wenn das Bild durch sowas aufgelockert wird, etwas, was den Blick vom eigentlichen Motiv weg zieht; J hingegen sagt immer, ich sollte das weg lassen, das würde sie nur stören...) Bei f/8 und 1/2000s kann man übrigens mal wieder gut erahnen, wie hell es an diesem Tag war.


Schon wieder auf dem Rückweg vom Berg runter habe ich mir dann dieses Pferd vor die Linse geholt und mit dem 85mm Nikkor porträtiert. Auf diese Entfernung ist dieses leichte Tele ja doch noch ziemlich weit, aber gerade auch hier finde ich den Kontext sehr interessant: Die verknöcherten alten Bäume, der Unterstand am linken Rand, die Zaunpfähle, die in alle Richtungen zeigen... Eines meiner besseren Bilder auf dieser Filmrolle. Bei f/2,8 und 1/500s ist es etwa eine bis zwei Blenden überbelichtet, was aber kaum auffällt, dem Hintergrund aber eine ganz leichte (auf dem auf 1920 Breite herunter gerechneten Bild kaum auffallende) Unschärfe verleiht. Da hätte ich sicher noch auf f/2 runter gehen können, das hätte der Film wahrscheinlich auch noch verkraftet. Erstaunlich, was der ab kann. Wenn die in ihren Prospekt rein schreiben, dass man ihn mit ISO 50 bis 800 belichten kann, ohne an der Entwicklung was ändern zu müssen, scheint das tatsächlich zu stimmen.

Das nächste Bild ist praktisch aus der Hüfte geschossen und trotzdem bin ich sehr stolz darauf, denn ein paar Sekunden später wäre die Ziege weg gewesen. Die Blende war noch auf f/2,8 eingestellt und die Kamera hat sich das Schnellste, was sie kann, dazu ausgesucht: 1/2000s. Das Resultat: Die Hörner sind scharf, während der Körper nach hinten immer mehr ins Unscharfe tendiert. Der Kontrast ist ziemlich perfekt, der Hintergrund könnte etwas heller sein, aber für die Farbe des Rasens bin ich jetzt nun wirklich nicht zuständig. ;-) Ein schönes Bild, finde ich. Wenn ich mehr Zeit gehabt hätte, wäre ich noch in die Knie gegangen, um mehr Unschärfe in den Hintergrund zu bekommen; aber wie gesagt, kurz darauf meinte sie, über den Graben hüpfen zu müssen und zu ihren Kollegen weiter hinten auf der Weide zu verschwinden.


So, und zu guter Letzt kommen wir zu den beiden Bildern, die eher nicht so toll geworden sind. Nachdem ich das Objektiv gewechselt und das 50mm G Nikkor aufgeschraubt hatte, war ich gerade dabei, die Klammer, die den Blendensensorhebel halten soll, wenn ich mit diesem Objektiv ohne Blendenring fotografiere, als sich ein Schuss löste. Ich mein, ja, irgendwie hat es den Himmel schon versucht, korrekt zu belichten, hat es dann aber doch nicht so richtig geschafft. Die Kamera stand noch auf manuell, die Blende war demnach auf f/16 (dem Minimum, was dieses Objektiv kann), die Zeit stand vom letzten Schuss noch auf 1/2000s. Das ist selbst für den Himmel an einem solch hellen Tag wie damals etwas wenig Licht, ich schätze mal so 5 Blendenstufen zu wenig. Trotzdem kann man noch erstaunlich viel erkennen. Gut, ich habe auch viel nachbearbeitet. Das Histogramm von diesem Bild war nach dem Scan schon ziemlich weit im dunklen Bereich. Trotzdem erstaunlich, dass man so viel Struktur in den Wolken erkennen kann.


Das zweite ist dann schließlich das Bild, das ich eigentlich machen wollte: Die Magnolienblüten am Baum. Aber auch hier ist irgendwas schief gelaufen, es ist beinahe genau so unterbelichtet wie der Fehlschuss zuvor. Ich mein, ja, OK, der Himmel sieht gut aus, aber eigentlich wollte ich die Blüten sichtbar haben. Eingestellt hatte ich die Kamera auf 1/2000s Sekunde im Zeitautomatik-Modus, aber scheinbar war die Belichtungsmessung völlig überfordert. Ich kann es nicht mehr richtig nachvollziehen, aber es scheint, als habe die Automatik f/1,8 dazu gewählt. Was ein bisschen sehr weit offen ist.

Naja, aber wie gesagt, auch Fehlschläge sind lehrreich. Hier lerne ich zum Beispiel, sehr vorsichtig zu sein, wenn ich das 50mm G benutzte und alles noch zwei oder besser drei Mal zu checken, bevor ich auslöse. ;-)

Weinbergschnecke

Kleiner Nachtrag zu gestern, was mir da noch über den Weg gekrochen kam: Eine Weinbergschnecke. Ich mag die ja, auch wenn die angeblich das ganze Gemüse im Garten wegfressen. Hätte es halt kein Gemüse werden sollen! ;-) Außerdem stehen die angeblich unter Naturschutz, oder wie war das? Deswegen habe ich sie nach unserer kleinen Fotosession auch von Dannen ziehen lassen.


Die freut sich jedenfalls auch sichtlich über die 42 Regentropfen, die gestern gefallen sind. Obwohl ansonsten alles noch immer viel zu trocken ist, es müsste mal so ein, zwei Wochen (oder Monate) durch pissen, damit sich die Natur erholen kann. Das bisschen Gefissel gestern löscht jedenfalls keinen Waldbrand.

Schwertlilien in Mutters Vorgarten

Heute war wieder Einkaufstag. Bei der Gelegenheit, bevor die anderthalb Tropfen Regen gefallen sind, mal eben die Schwertlilien in Mutters Garten fotografiert. Hübsch sind sie schon, sogar wenn das Wetter eher bedeckt ist.


Nebenbei auch noch anderes Gemüse abgelichtet. Wenn man schon mal die Nahlinse drauf hat, lohnt sich das dann wenigstens.


So, und jetzt Schluss für heute. Mir macht das Wetter Kopfaua und daher kann ich mir heute mal keine weiteren Texte ausdenken.

Im Hanfbachtal

Heute nach der Kundschaft - Maskenpflicht ist doof, unter dem Ding kriege ich keine Luft! - einmal das Hanfbachtal rauf und wieder runter gegangen. Bewegung muss sein. Auf dem Weg eine Meise getroffen, die immer wieder in ihrem Meisenkastenloch verschwunden ist:


Ein paar Meter weiter haben wir uns am Bach etwas ausgeruht, dabei habe ich dann die weißen Blümchen fotografieren können. Bei den blauen weiß ich mal wieder, dass ich eigentlich weiß, wie die heißen, aber ich und mein Namensgedächtnis (der Esel immer zuerst)...


Auf dem Heimweg flatterten dann die ganze Zeit ein Pärchen Pfauenaugen um uns herum. Das eine, das sich dann auf dem Schotter vor uns hin gesetzt hat, dass ich es fotografieren konnte, war allerdings das beschädigte. (Bei eBay würde das unter "kaum gebraucht, fast neu" laufen! ;-)) Aber: Diesjährig erstes Pfauenauge erwischt! (Haken dran.)


Auf der Weide nebenan haben sich derweil die Pferde gegenseitig gezankt, bis es dem weißen dann wohl zu viel wurde und es rückwärts ein paar Tritte ausgeteilt hat. Möchte ich nicht dahinter stehen, wenn das sich entschließt, mal so richtig zu zu treten! Besonders zu beachten: Die aufgewirbelte Staubwolke.


Wem das zu viel Action war, zurück im Dorf gab es dann noch das übliche gefleckte Pony sowie die übliche, verdächtig guckende Ziege. Die ist noch immer schwanger, so wie das aussieht.


So, und jetzt ist es an der Zeit, in die Küche zu gehen, der Hunger ruft! ;-)

Schwarz-weiß und analog, Teil 9: St. Augustin, Eitorf und noch mal Rheinauen

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Den heutigen Artikel mit analogen schwarz-weiß Fotos möchte ich in St. Augustin beginnen. Wir waren da, das weiß ich noch, aber ich weiß gar nicht mehr warum: Waren wir in der Shopping Mall nebenan vom Markt? Der 9. März war ein Montag, das kann also sein. Aber mit Sicherheit kann ich es nicht mehr sagen. (Interessanter Weise ist der Eintrag für den 9. tatsächlich vom 10. Sowas. Ts. ;-))

Wo ich mir aber ganz sicher bin, ist, dass wir auf dem Marktplatz Fotos gemacht haben. Da liefen noch einige Leute draußen rum, das war noch vor Corona. Kann man sich mittlerweile schon nicht mehr vorstellen. So ganz ohne Maske und Berührungsängste. Ich weiß auch noch, dass ich längere Zeit warten musste, bis das spielende Kleinkind mitsamt seiner Mutter aus diesem ersten Shot verschwunden war. Es handelt sich um eine Installation, würde ich das mal nennen, ein Wasserrad, das von einer "Quelle" angetrieben wird, die weiter oben in die Pflastersteine eingelassen ist. Ein Wasserspiel, sozusagen. Mit dem 20mm Nikkor musste ich mich fast auf den Rücken legen, um diese Perspektive zu bekommen. Aber sieht ganz ordentlich aus, finde ich.


Danach sind wir weiter ins grüne C gefahren, wo wir am Freibad geparkt hatten. Ob das da noch zu hatte wegen der Temperaturen, oder ob es schon zu hatte wegen Corona, das weiß ich nicht mehr. Die Temperaturen waren damals jedenfalls schon so, dass man sich durchaus auf der Liegewiese hätte aufhalten können. Man sieht es auch im Bild vom Styler Jesus, der seine Arme vor dem nur leicht bewölkten Himmel ausbreitet. Auch dieses Bild ist mit dem 20mm entstanden und ich habe halb im Busch gehangen, damit es so scheint, als würde er aus den Blättern empor wachsen.

(Wie Hell es war, kann man auch daran erkennen, dass ich beide Bilder auf f/4 abblenden musste, weil die F601 ja nur mit schnellstens 1/2000s belichten kann. Das sind Lichtverhältnisse, wie ich sie sonst nur von Strand und Dünen an einem lauen Sommertag gewöhnt bin. Ich bin ja ein Fan von offenen Blenden, kaum mal ein Foto, dass ich normalerweise jenseits von als f/2,8 mache; und da stößt dann auch meine D610 an ihre Grenzen, die schafft schnellstens 1/4000s. Wird wohl doch mal Zeit, aufzurüsten. Was können die Spiegellosen eigentlich heutzutage so?)

Danach habe ich die Kamera wohl ein paar Tage zu Hause liegen lassen, denn die nächsten Bilder sind erst wieder von unserem Ausflug nach Eitorf. Hier habe ich ein Bild von unter der Hauptstraße gemacht, die hier kurzzeitig auf Stelzen durch die Stadt führt. Passender Weise heißt dieser Teil auch "Hochstraße". Um das Gebäude - es handelt sich laut Google Maps um die Villa Gauhe - komplett drauf zu bekommen, habe ich das Sigma 28mm benutzt, das damals ja noch relativ neu in meiner Sammlung war. Wie man sieht, die blöde Straßenbrücke ragt natürlich oben links ins Bild, weil ich nicht näher ran gehen konnte, da ist ein Zaun im Weg.


Nachdem wir dann eine Runde durch den Hindenburg-Park gedreht hatten, haben wir die Siegseite gewechselt und uns auf der anderen Seite das Hochwasser genauer angeschaut. Hier bin ich wieder bodennah auf das 20mm gewechselt, um das Hochwasser in seiner ganzen Breite abzubilden sowie die tief stehende Sonne über der Brücke in den Hintergrund zu rücken. Trotzdem, dass ich hier auf f/11 abgeblendet hatte, mag das Objektiv hier keine Sternstrahlen um die Sonne zeichnen; stattdessen bekomme ich hier einen diagonalen Flare, der mir schon öfter aufgefallen ist. Ich frage mich, ob das an der leichten Beschädigung der hinteren Linse liegen mag? Und ich hab beim Bearbeiten eine Fussel übersehen, merke ich gerade. Ach, auch egal. Ist halt Film, da gehört das dazu! ;-) Ansich gefällt mir das Bild ganz gut, aber irgendwie fehlt der Komposition noch etwas. Der Pöller, der da in der Bildmitte direkt unter der Sonne mitten aus den Siegfluten auftaucht, gibt dem Ganzen doch nicht so viel Tiefe, wie ich gehofft hatte. Ansonsten trotzdem ein ganz nettes Foto, denke ich.

Zum Abschluss noch ein Bild, das wieder am Rhein entstanden ist. Eine Woche nach unserem letzten Besuch sind wir wieder auf der Beuler Seite durch den Park geschlichen und durch die Brombeeren hinweg fand ich den Posttower ganz witzig. Vor allem, wenn man ihn komplett in die Unschärfe abtauchen und stattdessen die Ranken richtig scharf heraus stechen lässt. Deswegen habe ich hier auch mal f/8 abgeblendet; dadurch ist der Tower um Hintergrund zwar weniger unscharf, als ich es mir wünschen würde, aber sämtliche Brombeerranken im Vordergrund, die schon einiges an Tiefe hatten, sind komplett scharf geworden.


Prinzipiell auch ein brauchbares Foto, doch hier stört mich die Belichtung etwas. Der Kontrast zwischen Vorder- und Hintergrund ist mir tatsächlich etwas zu krass ausgefallen. Die Blätter könnten ruhig etwas heller und strukturierter sein, man kann ja kaum noch Details erkennen. Dafür ist das Gebäude im Zentrum etwas sehr milchig. Kein Wunder, habe ich bei 1/500s ja gut zwei Blendenstufen überbrlichtet; was aber, wie gesagt, die Blätter nicht merklich heller hat werden lassen. Hier stößt dann selbst dieser in seiner Empfindlichkeit doch sehr breit aufgestellte Ilford-Film an seine technischen Grenzen.