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Ein Fasan an der Sieg (und allerlei anderer Kram)

Das Wetter ist nach wie vor schön, aber kalt. Trotzdem habe ich mich heute mal auf mein Fahrrad gesetzt und den Corona-Abhängigen getrotzt, die die Fahrradwege mit ihren neuen Hunden und Kindern blockieren, und bin eine Runde gefahren. War mal wieder nötig, war nicht nur die Meinung der Waage, sondern auch mein Tatendrang hat sich gemeldet. Man kann ja nicht immer nur zu Hause rum gammeln.

Unterwegs wie immer Fotos gemacht. Das erste Opfer war der Zierkirschenbaum irgendwo in den Ausläufern Hennefs. (Gegen Ende - oder Anfang, je nachdem wie man es sieht - der Kurhausstraße.) Der steht mal wieder besonders prächtig in Blüte, wahrscheinlich weil er mal ausnahmsweise genug Wasser von oben und nicht ganz so viel Hitze wie in den letzten Jahren abbekommen hat, bevor es eigentlich Zeit zum Blühen ist.



Kam die Besitzerin mit Kind nach Hause und die meinte auch, dass der besonders prächtig und fotowürdig wäre. Auch wenn das vielleicht drei Sätze waren, endlich mal wieder mit Menschen kommuniziert. Man wird im Pest-Lager ja langsam rammdösig, falls dieser Ausdruck allgemein bekannt sein sollte. Auch wieder ein Grund, das Fahrrad abzustauben und sich auf eine kleine Tour zu begeben: Menschen sehen, selbst wenn es nur auf Distanz ist.

Ein paar Meter weiter stehen eine ganze Menge Straßenbau-Warnlampen rum, die von der kürzlich abgeschlossenen Kanalsanierung auf (unter) der Kurhausstraße übrig geblieben sind. Wenn die Sonne sich in den katzenaugenartigen Plastikdingern bricht, sieht das auch ganz fotogen aus:



Viel Kontrast und ungewöhnliche Perspektiven, da hat das Auge was, woran es sich festgucken kann. Alltägliche Dinge sind ja sowieso immer am spannendsten zu fotografieren, finde ich.

Und wieder ein paar Meter weiter wollte ich bei der Einfahrt einer der produzierenden Betriebe die Lampe mit dem Dach und der Kirschblüte davor fotografieren, da stellt da genau in dem Moment jemand seinen LKW vor ab! Maaan, zwei Sekunden hätte er mir ja mal doch noch geben können! Obwohl, so mit dem Heck im Bild (Dieter Thomas? - bitte nicht! ;-)) sieht das auch gar nicht so falsch aus.



Für die kleine Spinne musste ich dann tatsächlich mal die Nahlinse auspacken und dann war sie noch immer so klein, dass ich hier nur einen Ausschnitt zeige. Die hat ja tatsächlich gerade mal die Spannweite der Mutter daneben, die den Zaun zusammen hält.

Schilder fotografiere ich ja auch besonders gerne; dieses Mal hat es mir das AST-Schild angetan gehabt: Blau auf blauem Grund, das hat schon was. Das kann der Wasserrohrmarker irgendwie nicht mithalten. Ist auch nicht so raus gekommen, wie ich es mir eigentlich vorgestellt hatte: Die Sonne reflektierte auf den Stahlteilen im Hintergrund ganz heftig und ich hatte eigentlich mit mehr Umpf gerechnet, aber das hat nicht funktioniert.

Dafür gab es an der Geistinger Kirche dann noch ein paar Stiefmütterchen zu bewundern. Die waren allerdings so nah und ich hatte das 85mm zu Hause gelassen, weil ich mir nicht wieder einen Ast schleppen wollte, dass ich mit dem 200mm nicht ganz den (minimalen) Fokus getroffen habe. Wenn ich das gewusst hätte...



Außerdem ist mir glaube ich noch nie der Jesus ganz oben unterm Dach neben dem Regenrohr aufgefallen. Wie kommt der da hin? Ist der Gemeinde beim Bauen der Stein ausgegangen? Fragen über Fragen. Das war jedenfalls der Grund, weshalb ich heute hier überhaupt gehalten habe.

Bis hier hin habe ich eh ein ziemliches Stop-and-Go gehabt und keine echte Radtour. Ich fotografiere zu viel. Das wurde dann auch nicht besser, als mir hinterm Kaufladen diese Katze vor das Fahrrad lief. So richtig fotografieren lassen wollte sie sich nicht und mit dem 50mm war sie auch nicht nah genug - deswegen hier wieder Ausschnitte. Der zweite Grund, heute das 85mm mit zu nehmen. Oder vielleicht das 135er, aber bei bewegten Dingen wie Katzen ist ein Autofokus ganz hilfreich, weil ich ja so blind geworden bin.


Nach der Katze bin ich dann aber mal ein ganzes Stück ohne Anhalten gefahren - wenn man mal von der Ampel beim Quadenhofer absieht. Hier bin ich nur vorbei gekommen, weil die Straße hinter der Kiesgrube angeblich gesperrt ist. Da stand jedenfalls ein Schild in der Einfahrt und ich habe nicht getestet, wie weit ich gekommen wäre. Heute keine weiteren Experimente, ich bin so lange nicht Rad gefahren, dass ich keinen Bock auf Umwege hatte. Werde wahrscheinlich so schon Muskelkatze kriegen! (Jaja, Muskelkater hat nichts mit Katzen zu tun, ich weiß, ich bin schließlich auch ein Klugscheißer. Aber!)

Auf dem Weg zum Siegwehr fiel mir dann weit abseits des Weges etwas Buntes im Unterholz auf. Es stellte sich heraus, es war ein Fasan! Leider hatte ich den Konverter nicht dabei, deswegen gibt es auch den nur als Ausschnitte mit entsprechendem Qualitätsverlust, aber immerhin kann man ihn erkennen. Der war nämlich bestimmt noch immer so 50 Meter entfernt, selbst als ich mein Fahrrad zurückgelassen und quer über die Wiese getrampelt war. Näher wollte ich dann doch nicht dran gehen, sonst kriegt er Angst und das will ich ja nicht.


Hübsche Tiere, jedenfalls. Habe schon lange keinen mehr gesehen. Ich glaube, das letzte Mal war in Dänemark. Kommt allerdings alles nicht an das Mal ran, als mir mal wirklich einer keine 10 Meter vor dem Auto vorbei gehuscht ist.

Am Siegwehr habe ich dann vor dem Rückweg eine längere Pause eingelegt. Dort kann man noch die Überreste vom letzten Hochwasser sehen, der von irgendwelchen Tieren eingesponnen worden ist. Anders kann ich mir das flusige, weiße Zeugs jedenfalls nicht erklären, das da dran hängt.



Außerdem fand ich das Solarpanel ganz interessant, wie es sich der Sonne entgegen streckt. Amorphes Silizium! ;-) Danach bin ich dann ziemlich ohne Anhalten heim, auch wenn ich den Weg hinten rum über Seligenthal gewählt hatte. Hatte kurz überlegt, ob ich an der Sieglinde noch mal anhalte, aber irgendwie wollte ich dann doch so schnell wie möglich heim. Fotos hatte ich ja außerdem auch so schon viel zu viele, wie man sieht! ;-)