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Bunt, in Farbe und analog, Teil 9: Aachen

Film: Kodak VR 200 (abgelaufen), Kamera: Olympus OM-10, 14. September 2021

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Es ist zwar gutes Wetter, aber eiskalter Wind weht aus dem Osten. Deshalb - und weil meine Füße vom gestrigen Wandern noch immer weh tun - habe ich mich entschlossen, endlich mal den letzten Teil des Kodak VR zu veröffentlichen, der jetzt schon seit zwei Wochen fehlt.

Wie angekündigt, habe ich das letzte Drittel dieses Films bei unserem jährlichen Ausflug nach Aachen verschossen. Da findet man ja auch immer wieder genügend Motive. Zum Beispiel direkt nach dem Verlassen der Parkgarage die Glasfassade des Gymnasiums gegenüber. (Zuiko 50mm, 1/1000s, f/4.) Die Spiegelung der alten Kirche auf der anderen Straßenseite habe ich im Jahr davor ja schon mit der Zenit in s/w festgehalten, aber in bunt macht sich das auch ganz gut. Leider ist das alte Filmmaterial etwas störrisch was die Farbbalance angeht und das ganze hat einen starken Stich ins Lila bekommen. Nicht wirklich schön. Viel mehr war mit meinen bescheidenen Mitteln aber auch nicht an der Farbe zu machen, und selbst wenn, so will ich doch auch zeigen, was einen mit abgelaufenen Farbfilmen alles an "interessanten" Effekten erwartet.

Auch die Obstauslage hat einen leichten Rotstich, auch wenn ich hier ein bisschen besser gegensteuern konnte. (Zuiko 50mm, 1/125s, f/5,6.) Wenn von sich aus etwas mehr Farbe im Bild ist, habe ich ein bisschen mehr Orientierung, wie es eigentlich aussehen sollte. Insgesamt ist das Bild etwas dunkel geraten, da hätte ich wohl manuell gegensteuern müssen, was bei der OM-10 ja leider nur über die Belichtungskorrektur geht. Andererseits liegt es vielleicht auch am alten Filmmaterial: So richtig empfindlich scheint es mir ja nicht mehr zu sein. Und zu guter Letzt ist das ganze Bild auch noch leicht schief. Nicht mein glorreichster Moment! ;-)


Beim ersten Blick auf den Turm des Aachener Doms beginnt, wie man am Knick oben im Bild sehen kann, ein neuer Filmstreifen. (Zuiko 50mm, 1/125s, f/8.) Obwohl auch dieses Bild leicht rotstichig geworden ist, gefallen mir die Farben hier ganz OK. Außerdem ist es durch und durch scharf, weil ich mit f/8 doch mal eine ziemlich kleine Blende - für meine Verhältnisse - genommen habe. Insgesamt ein typisches Touristenfoto, aber mir gefällt es ganz gut. (Farbfilm ist meiner Meinung nicht immer so geeignet für solche mehr architekturlastigen Fotos. Da habe ich lieber schwarz-weiße Bilder.)

Wo die Farbe hingegen so richtig krass rauskommt und ein s/w-Film definitiv fehl am Platze gewesen wäre, das ist beim darauf folgenden Foto vom Vespa-Lenker. (Zuiko 135mm, ca. 1/250s, f/3,5.) Zudem bin ich mal wieder von der Leistung des 135mm Teles hingerissen. Selbst bei Offenblende sind die Spinnweben am Lenker sehr scharf; nur der grobe Film und der schlechte Scanner lassen sie ein wenig im Rauschen untergehen. Ich habe es allerdings vielleicht auch ein wenig mit der Farbkorrektur übertrieben, denn so grün waren die Fassaden im Hintergrund eigentlich nicht. Wie man sieht, es ist schwer die richtige Balance zu finden, weil der Film so gammelig ist. ;-)

Dann habe ich was ganz Verrücktes gemacht: Einfach mal die gelbe Rosenblüte im Restaurant fotografiert, wo nun wirklich nicht das beste Licht herrschte. (Zuiko 50mm, 1/60s, f/2,8.) Hier kann man sehr schön sehen, wie stark der Film in den dunklen Bereichen rauscht. Ansonsten ein erstaunlich gutes Bild. Hätte glatt noch eine Blende abblenden können, um die Blüte noch etwas schärfer zu bekommen. Wobei sie bei f/2,8 schon erstaunlich scharf ist.


Draußen vor dem Restaurant und ein paar Meter weiter gibt es ein Antiquariat, vor dem immer mal wieder ein paar Ausstellungsstücke stehen. So auch dieser alte Sessel mit einer 1950er Holzkiste. (Zuiko 50mm, 1/1000s, f/1,8.) Bi Offenblende habe ich hier einen sehr schön weichen Hintergrund, vor dem sich diese beiden Objekte hervorragend abheben. Zudem passt hier die seltsame Farblichkeit des abgelaufenen Films sehr gut zum Thema, finde ich. Gefällt mir gut.

Das Gleiche gilt für die bunten Karuessel-Gefährte: Knackig bunte Farben mit leichtem Stich. (Zuiko 50mm, unbekannte Zeit, f/4.) Normalerweise habe ich ja keine Leute in meinen Bildern, aber hier ließ es sich gerade nicht vermeiden, die ging einfach nicht weg mit ihrem Kinderwagen! ;-) Außerdem habe ich so ein bisschen mehr Street Photography Feeling im Bild. Warum die Farbe hier an sich nicht ganz so schlimm ist, weiß ich nicht, aber ich vermute mal, es liegt daran, dass mittlerweile die Sonne weg war und es etwas schattiger und dadurch "blauer" wurde. Leider habe ich die Belichtungszeit nicht aufgeschrieben, war ein Schnappschuss, sonst hätte ich einen Anhaltspunkt, wie "dunkel" es wirklich war und ob die Zeit einen Einfluss auf den Farbstich hat.

Der Gockel auf dem Brunnen wäre besser geworden, wenn er nicht halb vor der Fassade stehen würde. (Zuiko 50mm, unbekannte Zeit, f/4.) Aber irgendwie habe ich den richtigen Winkel nicht gefunden. Hätte es vielleicht mit dem 135er aus größerer Entfernung versuchen sollen? Nächstes Mal. Farblich OK, vielleicht etwas bleich.

Das letzte Hochkantfoto für heute finde ich am Besten: Das Riesenrad mit seinen vielen Gondeln. (Makinon 28mm, ca. 1/500s, f/5,6.) Ziemlich gutes Foto, finde ich, zu dem ich kompositionsseitig wenig zu sagen habe. Im Gegensatz zu vielen anderen Bildern auf diesem Film auch sehr kontrastreich, obwohl der Himmel ja eher einheitlich grau ist.


Ein Überblick über das Riesenrad bietet uns das vorletzte Bild, und zwar mit Vogelschwarm oben drüber. (Makinon 28mm, ca. 1/500s, f/5,6.) In den dunklen Bereichen rauscht es mal wieder sehr, anstatt dass man Details erkennen könnte, was mich doch vermuten lässt, dass man dem Film in diesem überlagerten Zustand mal eine Blendenstufe mehr Licht geben sollte. Trotzdem, insgesamt ein recht schönes Bild, auch wenn es eher zu den Touristenshots gehört. Bleibt die Frage, warum wir eigentlich immer in Aachen sind, wenn das Riesenrad auf- oder abgebaut wird. ;-)

Zuletzt noch ein Rückblick auf den Turm des Doms, eingerahmt zwischen Geranien und Gemäuer. (Makinon 28mm, 1/500s, f/5,6.) Auch dieses Bild gefällt mir ganz gut, sodass ich da wenig zu zu sagen habe. Gegen Ende ist der Film etwas seltsam lila, siehe oberen Rand. Keine Ahnung, was da abgeht; vielleicht nicht genug Entwickler dran gekommen, da saß evtl. die Klammer, die den Film in der Suppe gerade gezogen hat. Keine Ahnung, was die für Maschinen da im Labor benutzen.

Fazit: Spannender Film! Im Gegensatz zu dem abgelaufenen schwarzweißen Ilford Delta von vor einiger Zeit, kann man ihn einigermaßen normal benutzen. Der Delta war ja doch sehr rauschig. Nun weiß ich nicht, ob der grundsätzlich so sein soll. Beim Kodak VR weiß ich ungefähr, wie der aussehen soll, und trotz der langen Lagerung kann man noch erkennen, was er eigentlich tun soll. Für ernsthafte Aufnahmen würde ich ihn allerdings nicht mehr benutzen, dafür sind die Farbverschiebungen dann doch ein bisschen heftig!

Ansonsten: Habe mittlerweile bei C (Grüße an dieser Stelle) noch ein paar weitere abgelaufene Filme eingesammelt, darunter welche vom DM. Den gibt es ja jetzt auch schon bestimmt 10 Jahre nicht mehr. Ich glaube, das war ein Agfa. Bin ich jedenfalls mal drauf gespannt, vor allem, weil ich da zwei Versionen habe: ISO 200 und ISO 400, beide etwa 10 Jahre alt. Außerdem waren da noch ein paar s/w-Filme dabei, auch wieder teure Ilfords - dieses Mal HPs -, die allerdings ungefähr so alt sein dürften wie der Delta damals. Die finde ich ehrlich gesagt ja noch spannender als abgelaufene Farbfilme! ;-)

Weiter geht es beim nächsten Mal jedenfalls in s/w mit Fotos aus dem Uckerather Wald, als ich das 50mm an der Dynax meiner Frau getestet habe, bevor ich die Blende gefixt hatte.

Spaziergang über den anderen Hausberg

Ich muss dringend mal mit meinem Gewissen reden: Warum bin ich heute schon wieder 13.000 Schritte durch die Gegend gelaufen? Nur, weil das Wetter so ist wie es ist? Man, man, man, meine armen Füße! Wo ich doch gestern schon so weit gegangen bin. Aber beim Wandern kommt man auf andere Gedanken, dann muss man nicht über Krieg, Mord,Totschlag, Vertreibung und Diktatur nachdenken. Was werden nur kommende Generationen in ihre Geschichtsbücher schreiben, wenn es um das Jahr 2022 geht?


Dann lieber Fotos machen. Irgendwie muss man ja bei Sinnen bleiben. Zum Beispiel Kinderfahrräder und den Wimpel am Ortsausgang, damit die Leute langsamer fahren. Was sie trotzdem nicht tun. Oder Pferde. Pferde links vom Weg, Pferde rechts vom Weg, Pferde, die sich nicht drum kümmern müssen, was in der Welt der Menschen passiert.


Wie man sieht, bin ich zuerst unten durchs Tal gegangen, dann links abgebogen und am Bildhauer vorbei den Berg hoch. Quer durch den Wald war nicht so wirklich viel was los, aber oben dann erst mal das gelbe Schild fotografiert und mal wieder den zum Zaunpfahl umfunktionierten Stahlträger.


Auf der anderen Seite dann wieder runter ins Nachbartal, wo der Bauer seinen Blütenhonig verkauft. Daneben gab es auch noch Fassbrause. Habe beides dann aber nach einem Foto stehen gelassen. Aber schön, dass es sowas noch gibt: Leute, die einfach was an die Straße stellen und darauf vertrauen, dass jemand tatsächlich Geld in die Kasse legen.

Nebenan gab es dann noch Osterglocken. Davon habe ich zwar dieses Jahr schon ausgiebig Fotos gemacht, aber jetzt mal in f/8. Hatte Lust auf richtig scharf! ;-)


Auf dem Rückweg dann hinten durchs Dorf, da gab es Schafe am Wegesrand. Musste zwar halb in den Bach steigen, um die nah genug ran zu bekommen, selbst mit dem Tele.


Der Bulldozer stand oben auf dem neuen Industriegebietsdingsbums. Da wird wohl gerade planiert. Würde ja gerne mal wissen, ob da jetzt was Landwirtschaftliches oder tatsächlich eher was Industrielles hin kommt.

So, und jetzt bin ich so platt, ich mach nix mehr, außer vor dem Fernseher abhängen. Gute Nacht!

Viel zu weiter Spaziergang an vielen Schafen vorbei

Watt binnisch feddisch! Kann mich nicht mehr bewegen! Gesten so viel Fahrrad, heute fast bis nach Rott gelaufen, weil das Wetter wieder so gigantisch gut war. Und das Beste: Unglaublich viele Schafe, die ich mit dem Nikon Series E 135mm bearbeiten konnte. Wenn nur nicht der blöde Zaun dazwischen wäre, an dem ich mir direkt mal wieder einen gewischt bekommen habe...


...kein Wunder, da ist ja auch eine 12 Volt Batterie dran! Zack! Ist bestimmt nicht gut für die Kamera. Andererseits, das ist ja ein Faradeyscher Käfig, also wahrscheinlich macht der das gar nix. Immerhin habe ich ja noch ein älteres Modell, das ein Aluminiumgehäuse hat. Hat auch Vorteile, wenn man sich immer den Ast schleppt. ;-)


Unterwegs dann auch mal wieder Krokusse und Schneeglöckchen fotografiert. Muss man ja ausnutzen, solange es noch welche gibt, die ersten sind ja schon abgeblüht. Der Frühling schreitet mit großen Schritten voran, im Garten kommen schon die Knospen des Pfirsich raus.


Dann in Kümpel links abgebogen und rauf nach Söven. Da die Sonne voll drauf stand, habe ich mal wieder das Ortseingangsschild verewigt. Und im Graben lag mal wieder Müll. Immer diese Kaffeelatten! ;-)


Da oben dann noch ein paar Ziegen, hauptsächlich von hinten, fotografiert. Dafür das 135er mit dem 2x Konverter gepaart, deswegen die erstaunlichen Effekte zu den Ecken hin. Scheint, als wären die bei diesem Objektiv noch schlimmer als beim 200er. Erstaunlich.


Und zum Schluss noch ein paar Zufallsfotos von Autos, zum Beispiel.


Immerhin habe ich wieder einen Film voll bekommen, der hatte ja auch nur noch 4 Bilder frei. Kann ich den am Montag ja auch zum Labor geben.

Mit dem Fahrrad bis nach Willmeroth

Es ist mal wieder Zeit, mehr Fahrrad zu fahren. Muss sein, der Speck muss weg. Ständiges Rumsitzen im Homeoffice hat Nebenwirkungen gehabt. Allerdings fürchte ich habe ich es heute mal wieder etwas übertrieben: Die Strecke war zwar gar nicht so weit, aber es ging ziemlich viel die Berge rauf und runter. Aber ich hatte einfach keine Lust, wieder den selben Weg wie immer zu fahren.


Angefangen habe ich mit dem Weg nach Dahlhausen. Dort an meiner Lieblingsstelle im Wald stehen im Frühjahr ja immer die Krokusse und Schneeglöckchen herum. Hatte heute hauptsächlich die analoge Ausrüstung dabei, deswegen sind alle Bilder in Normalbrennweite heute auch zur Abwechslung mal wieder mit dem 50mm Nikon Series E gemacht. Das benutze ich sonst so selten. Krokusse und Schneeglöckchen kann man damit zwar ganz hervorragend machen, aber die letzten beiden Bilder habe ich mit dem 20mm Nikkor gemacht. Denn das, das benutze ich noch viel seltener. Was eigentlich schon fast ein Verbrechen ist, denn so ein richtiges Weitwinkel ist schon geil! ;-)

Weiter dann an Dahlhausen vorbei und den Feldweg hoch, wo ich noch mal die nicht mehr vorhandene Bank fotografisch festgehalten habe. Ist eine schöne Stelle, die Bank wäre schon ganz praktisch. So haben sich die Wanderer wohl etwas gewundert, dass ich da mit dem Popo in den kalten Blättern saß.


Dann weiter nach Meisenhanf, wo ich die alte Brücke im Wald fotografiert habe. Die gehört zu dem alten Steinbruch, der weiter den Berg hoch ist. Aber das war mir zu steil, ich bin dann lieber links abgebogen und den Berg hoch. Und zwar ganz bis oben hin. Morgen sind die Beine wieder platt.

Sehr viel weiter, jenseits von Broich bei den alten Treibhäusern, saßen ein paar wollige Schafe auf der Weide, an denen ich natürlich mal wieder nicht vorbei fahren konnte. Denn Schafe sind immer ein Motiv! Vor allem das kleine Lamm, das gerade dabei ist, seine Farbe von Schwarz zu weiß wechselt.


Danach habe ich ich nur noch den alten Opel in Sand fotografiert. Der sieht zwar ziemlich mitgenommen aus, aber scheinbar ist er in einsatzfähigem Zustand. Gut, dass es Leute gibt, die solche Geschichte noch am Laufen halten.


Und Kurz vor der Heimat dann noch ein paar Narzissen in ihrem natürlichen Umfeld. Extra ein bisschen unterbelichtet, dann kommt das Gelb besser raus. ("Osterglocken" müssen wir, wenn das mit dem Klimawandel so weiter geht, wohl demnächst in "Karnevalsglocken" umbenennen...)

Minolta Dynax 5

Ich glaube, es ist mal an der Zeit, die Kamera meiner Frau hier vorzustellen. Die fällt zwar nicht unbedingt unter das Thema "Vintage" oder "Retro", denn sie ist ja erst 20 Jahre alt - also, die Kamera, jetzt ;-) -, aber da sie zur letzten Generation von Film-SLR gehört, die Minolta noch auf den Markt bringen konnte, ist sie trotzdem sehr interessant. Denn sie beinhaltet praktisch alle Features, die man sich wünschen kann. Autofokus und diverse Programme waren damals schon ein alter Hut, deswegen muss ich da ja eher weniger drauf eingehen. Aber zum Beispiel die Tatsache, dass das Minolta A Bajonett später nach dem Aufkauf der Fotosparte von Sony übernommen und als Sony Alpha wiederauferstanden ist, gehört schon eher in diese Kategorie. Das bedeutet nämlich auch, dass man neben den älteren Minolta-Objektiven aus den 1990ern auch moderne Sony-Objektive aus den 2000ern verwenden kann - theoretisch, ich habe keine, deshalb konnte ich es bisher noch nicht testen.


Das hat allerdings auch den Nachteil, dass die älteren Objektive noch immer relativ teuer sind, da sind nicht nur von der Bildqualität her extrem hochwertig sind, sondern eben auch noch hervorragend an allen Sony-Alpha-Kameras funktionieren. Ich schränke das mal bewusst auf die Bildqualität ein, denn mir persönlich ist die Verarbeitungsqualität etwas sehr plastiklastig. Das macht sowohl die Kamera als auch die Objektive extrem leicht, was durchaus ein Vorteil sein kann. Die Idee einer kleinen, leichten und trotzdem leistungsfähigen SLR mit hervorragenden Optiken erinnert mich hier sehr an die Olympus-OM-Serie, die eine ähnliche Philosophie verfolgt hat.

Aber alle Objektive, die keinen Blendenring haben, sind mir erstmal suspekt, denn so kann die Blende nur über die Kamera gesteuert werden. Die Dynax 5 hat hierfür ein kleines Drehrad neben dem Auslöser, und wenn ich klein sage, meine ich KLEIN. Für meine riesigen Grabscher ist diese Kamera fast schon zu klein und fragil; sie ist definitiv für kleinere Damenhände gebaut, wenn ich mal so chauvinistisch sein darf. Sorry, Männer haben halt größere Pfoten. Jedenfalls hat die Kamera tatsächlich nur dieses eine Einstellrad; wenn man sich also im manuellen Modus befindet, muss man zusätzlich die AV-Taste links am Kameragehäuse drücken, um die Blende einzustellen, denn dann ist das Drehrad alleine nur für die Belichtungszeit zuständig.


Schön ist hingegen, dass die Kamera Zeiten bis 1/4000s unterstützt. Gut, das war damals schon Standard, zumindest in dieser Preisklasse, aber erwähnen wollte ich es trotzdem. Zudem lassen sich Blenden und Zeiten in Halbblendenschritten einstellen, sodass man eigentlich immer eine passende Belichtung findet. Drittelblendenschritte wären zwar noch schöner gewesen, waren aber tatsächlich den oberklassigen Kameras vorbehalten. Wobei die in der Filmfotografie auch eher überflüssig sind, moderne Filme waren damals schon gut genug, um solche leichte Fehlbelichtungen gut wegstecken zu können.

Ein Feature, was meine Frau ja von Anfang an begeistert hat, ist das Eye-Start: Die Kamera stellt automatisch sofort scharf, sobald man sie vors Auge hält. Dafür ist ein kleiner Infrarot-Sensor neben dem Sucher zuständig. Der Nachteil ist: Wenn man vergisst, den Schalter auf Off zu schieben, sind die Batterien innerhalb kürzester Zeit leer. Der Stromverbrauch ist sowieso eines der größten Mankos dieser Kamera: Zwei Lithium-Batterien Typ CR2 sind nötig, um das gute Stück zu betreiben. Wir haben dann mal Akkus dafür angeschafft, denn die Dinger sind schweineteuer!


Original kam die Kamera im Kit mit einem 28-80mm f/3.5-5,6 Zoom. Das macht zwar auch sehr schöne Bilder, ist aber für meinen Geschmack etwas lichtschwach. Deswegen habe ich ja für wenig Geld eine feste Normalbrennweite beschafft, die jetzt standardmäßig da drauf ist. Das macht wirklich sehr schöne Bilder und ist mit f/1.7 so ziemlich das lichtstärkste, was ich bisher angeschafft habe - alle anderen 50mm, die ich habe, sind zwar mit f/1.8 minimal schwächer, aber zum Angeben muss das schon sein! :-D

Daneben steht noch ein Tamron Tele-Zoom 100-300mm mit f/5-6.3. Da lohnt sich dann wirklich schon ein ISO 400 Film! Das macht auch ganz nette Bilder, es ist allerdings seit Jahren nicht benutzt worden. Wahrscheinlich müsste ich da mittlerweile auch mal die Blende entölen. ;-)

Insgesamt begeistert mich diese Kamera immer wieder: Klein, leicht und tolle Fotos! Leider ist der Sucher etwas verfärbt, da ist wohl auch mit der Zeit irgendwelches Fett drauf gekrochen. Stört aber nur minimal und hat keinen Einfluss auf die Fotos. Ich benutze diese Kamera jedenfalls extrem gerne, sie lädt geradezu dazu ein, gleich mal einen ganzen Film zu verballern. Der AF ist sehr präzise und liegt mit den verschiedenen Messpunkten auch meist genau richtig. Belichtungsmessung lässt sich relativ einfach auf Knopfdruck von Matrix auf Spot stellen. Von Manuell über Zeit- und Blendenautomatik bis hin zum Vollprogramm ist auch alles dabei, wobei ich ja meist im Modus A bleibe. Die schnellen 1/4000s sind hervorragend, wenn man mit kleinen Blendenwerten auch im vollen Sommersonnenlicht Fotos machen will, um viel Bokeh zu bekommen. Dafür eignet sich das Minolta 50mm f/1.7 übrigens ganz hervorragend. Mein größter Minuspunkt ist das viele Plastik, das mich an der fortdauernden Langlebigkeit zweifeln lässt. Dem exzessiven Stromverbrauch haben wir ja durch die Verwendung von Akkus etwas entgegengewirkt. Die Akkus waren übrigens teurer als der Restwert der Kamera, was ich etwas unfair finde! Diese Kamera ist definitiv mehr wert als die 10 bis 20 Euro, die man bei eBay sieht! Natürlich sind die Dynax 7 und 9 die besseren Kameras, die 5 ist halt Mittelklasse. Aber das Preis-Leistungsverhältnis tendiert hier eindeutig zur 5, meiner bescheidenen Meinung nach.