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Hallo, Kassel!

Es begann alles damit, dass wir uns in der WhatTheF***-Gruppe über Katzen unterhalten haben und dass wir die meisten dieser vierbeinigen Freunde (oder Feinde) noch nie persönlich zu Gesicht bekommen haben. Und jetzt sind wir in Kassel, man glaubt es kaum. Also, ich zumindest glaube es kaum, weil, wie uns schon das Graffiti am Ortseingang mitteilte: "Berlin kann jeder, Kassel muss man wollen!" ;-)

Aber so schlimm ist das hier gar nicht. Gut, die Innenstadt ist eine unsortierte Ansammlung undefinierter prä- und postmoderner Gebäude, aber das findet man ja in jeder größeren deutschen Metropole. (Ist Kassel eine Metropole? Sieht mir eher so nach der Größe von Bonn aus...) Aber es gibt hier Sehenswürdigkeiten und eine davon kann man direkt von Utes Straße aus sehen, wenn man nur ein paar Schritte den Berg runter macht: Den Herkules auf seinem Sockel, wie er über dem Kasseler Talkessel thront.


Dreht man sich um, sieht man den (fast) Vollmond. OK, das ist jetzt nur an bestimmten Tagen des Jahres so, und die Wolkendecke macht bei der langen Belichtungszeit auch interessante Dinge, aber hat ja auch irgendwie was, finde ich.

Abends haben wir uns jedenfalls noch an die frische Luft begeben, so man diese denn in Stadtlagen wie dieser finden kann, in der alle Abgase vom Wind immer nur schön durchgerührt, statt mal aus dem Tal heraus geblasen zu werden. Auf dem Weg ein ebenfalls historisch wertvolles Stück gesehen. Und natürlich wieder den Mond:


Die eigentliche Attraktion Kassels ist aber die hohe Waschbären-Dichte, die der Stadt auch den Beinamen "Racoon City" gegeben hat. Dieses Exemplar trottete uns entgegen, war kurzzeitig vom Schein unserer Taschenlampen irritiert, stolzierte dann aber völlig unbeeindruckt nur etwa 20 cm an mir vorbei. Wollte halt auf die andere Seite des Wassers, und was so ein echter Waschbär ist, teilt man sich das Wasser nicht mit den ordinären Drecksenten, sondern nimmt lieber die Brücke, auch wenn da gerade die verdammten Touristen rum lungern! ;-)

Auf der anderen Seite angelangt, wurde es ihm dann aber doch scheinbar unheimlich und er hat sich auf den nächstgelegenen Baum verzogen, um von oben auf uns herab zu blicken. Alles in Allem erinnert mich die Verhaltensweise dieses Tieres also sehr an die Katzen, derentwegen wir eigentlich nach Kassel gekommen waren. Viecher, weißte?!


Das Ganze spielte sich in der Nähe der Orangerie ab, also im Park mit seiner Beleuchtungsinstallation, die von irgendeiner Documenta übrig geblieben ist. Ob das jetzt wirklich Laser sind, lasse ich mal dahin gestellt... (Ein Nachlesen in der Wikipedia später...) Ach, erneuert irgendwann nach 2007. Hatte mich schon gewundert; dass die Laser seit 1977 in Dauerbetrieb laufen sollen, konnte ich irgendwie nicht glauben. Aber das erklärt dann das. ;-)

Sieht im Dunkeln jedenfalls sehr interessant aus. Vor allem, wenn der Laser auf der Wasseroberfläche gespiegelt wird und so wie heute die Nebelschwanden langsam aufsteigen, gibt das erstaunliche Effekte.


Da ich mit der Kamera und den vielen Fotos und dem einhergehenden ständigen Objektivwechsel in der Dunkelheit ja total überfordert war, hatte ich im Nebel bald auch meine Begleitung verloren, und da hat die Beleuchtung auch sehr geholfen, mich zu orientieren. Vor der Orangerie habe ich sie dann wieder gefunden, wo sie eine hübsche Silhouette gegen den Nebel abgaben.


Und dann war es plötzlich spät und wir sind wieder heim. Besser ist das. Morgen geht's zum Herkules,