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Von Pützchen nach Bonn

Heute in Pützchengewesen, weil, Termin und so. Natürlich die Kamera mit gehabt. Dort als erstes mal die Graffiti abfotografiert, dann auch noch die Kirche. Leider hatten wir nicht viel Zeit und außerdem hat es auch immer wieder angefangen zu nieseln. Aber Pützchen ohne Kirmes ist schon ziemlich ausgestorben. Und vor allem leicht seltsam, mit dem großen, leeren Platz in der Dorfmitte.


Danach dann noch kurz nach Bonn rein. Auch hier mal eben noch ein paar Fotos gemacht, vor allem die dicken Tauben auf der Litfaßsäule hatten es mir angetan. Ansonsten im Asia-Supermarkt gewesen. Weil, der hat es uns angetan. ;-)


Aber auch hier nicht viel Zeit verbracht, denn die Kundschaft rief! ;-)

Im Dunklen im Park

Weil wir heute sonst den ganzen Tag faul gewesen wären (also, jetzt so im Sinne von "keine Bewegung gehabt", zu tun hatten wir genug), eben noch schnell den Kurpark heimgesucht. Des dämmerte schon recht heftig und das Wetter, ach, das Herbstwetter, das versaut einem eh jedes Bild. Trotzdem, mit Offenblende noch die letzten Lichtstrahlen der Sonne und die ersten der auf flackernden Leuchten aufgefangen:


Schon erstaunlich verlassen, der Park, um diese Jahres- und Tageszeit. Im Sommer fing das Leben um diese Zeit erst an zu brummen, jetzt ist der Bär scheinbar schon im Winterschlaf. Mir kann's Recht sein, weniger Leute, die einem plötzlich ins Bild latschen.



Herbstliche Abendstimmung hat ja auch was für sich. Nur, dass man die Empfindlichkeit vom Sensor immer so hoch schrauben muss. Und dann sieht es beinahe so aus, als hätte man doch am Tag fotografiert, weil ja alles hell erscheint. (Das ist so eines der Dinge, die ich letztens meinte, als ich geschrieben habe, dass wir uns so daran gewöhnt haben, Algorithmen statt Fotos zu sehen: Ein Papierabzug aus dem Schlecker sah halt immer scheiße aus, weil keiner drauf geachtet hat, was da eigentlich ausbelichtet wird. Heutzutage, mit all den Instagroan-Filtern und AI-Kameras im Handy und Hastenichgesehen... Man gewöhnt sich an die bunt-gelutschte Plastikwelt.)


Das Bunteste, was mir untergekommen ist, das war jedenfalls die Ampel an der Kirche, als ich mal eben noch zur Meys-Fabrik über gesetzt habe. Oder vielleicht noch die Graffiti in der Unterführung.


Habe die Dunkel- und Gelegenheit übrigens mal ausgenutzt, den Herrn Siegfried anzublitzen. Das verpasst ihm schon irgendwie ein ganz anderes Feeling. Aber seine stählernen blauen Augen und seine heroische Stärke gaben mir überhaupt erst den Mut, mich im Dunkeln durch die Unterführung zu trauen. ;-) Wer weiß, da lauern einem ja noch ganz andere Viecher auf als so ein Lindwurm.

Schwarz-Weiß, Teil 2: Pferde und Melone

Dies ist der zweite Teil meiner Schwarz-Weiß-Analog-Fotos vom Sommer. Den ersten findet ihr hier.
Was noch geschehen wird: Teil 3, Teil 4, Teil 5, Teil 6, Teil 7

Heute gibt es zwei Fotos von Pferden, die wir an der Sieg getroffen haben. Auch diese beiden Bilder finde ich recht gut gelungen, es war schließlich ein richtig heller, sonniger Tag, und wie wir alle wissen, braucht man zum Fotografieren viel Licht! ;-) Das einzige, was hier die Bildqualität negativ beeinflusst, ist der alte Scanner mit seinen kaputten Pixeln... (Ja, das nervt mich wirklich, deswegen reite ich da so drauf rum. ...statt auf den Pferden. *badum-tsch*)


Die beiden Bilder wurden mit f/8 bei 1/500s aufgenommen. Das bedeutet, dass das verwendete Travinar theoretisch das schärfste Bild produzieren sollte. Wollen wir mal auf die Details schauen, wofür ich drei Ausschnitte aus dem Original-Scan gemacht habe:


Der erste Ausschnitt ist fast genau aus der Mitte. Also, die Bildmitte liegt ungefähr auf Höhe der Ohren vom abgebildeten Pferd, so mitten auf der Stirn. Die Fliegen auf der Schnauze sind alle einzeln zu erkennen und gut abgesetzt gegen den Hintergrund, eigentlich schon was überscharf. Die einzelnen Schnauzenhaare sind klar erkennbar und scharf, ebenso die Mähnenhaare. Die einzige Beschränkung hier ist die Auflösungsfähigkeit des Filmmaterials und des Scanners. Sogar die einzelnen Fasern der Mütze sind fast schon zu sehen. Bei Blende 8 sind auch Wald und Zaun im Hintergrund schon ziemlich scharf.

Schauen wir uns noch die Ecken an. Von den Testbildern mit der Digitalkamera weiß ich, dass oben rechts ganz besonders schlimm ist, was ich aber nach diesem Bild hauptsächlich auf die Korrekturlinse im Adapter zurückführen würde, denn: Sowohl die obere als auch untere Ecke sind ungefähr gleich stark verzerrt. Für ein günstiges (sprich: billiges) Weitwinkel kann man da nicht viel sagen. Die Verzerrungen halten sich so weit in Grenzen, dass sie auf Film und bei dieser Blende kaum noch erkennbar sind. Tatsächlich sind nur die äußersten Ecken selber betroffen.

So, und offenbar war das auch der Tag, als wir den Alienkopf gespalten haben. Melone! Ich meine natürlich Wassermelone! ;-) Ein ziemlich albernes Foto, deshalb wollte ich es nicht weg lassen, aber als einzelnen Snapshot jetzt einen ganzen Artikel drüber machen, ist auch doof.


Stattdessen kann man hier schön sehen, wie tief die Schärfe bei Blende 8 reicht, wenn man so langsam in den Nahbereich fokussiert. Die Melone selber und das Brett darunter ist richtig knackig scharf, während der Hintergrund mit Pflanzen und Hauswand schön im Bokeh verschwimmen. Die Grenze ist ungefähr bei der Wasserflasche im Hintergrund, während im Vordergrund der vorderste Teil der Melone schon aus dem Schärfebereich heraus reicht. Aber sehr schön finde ich die innere Struktur des Fruchtfleisches. Hier kann man erahnen, welchen Dynamikumfang der Film hat.

Ein paar Highlights finden sich im Hintergrund. Keine Ahnung, was da reflektiert hat, aber dadurch, dass es nicht im Fokus ist, sieht man sehr schön die Form der Blendenöffnung: Sechseckig und nicht abgerundet. Ist halt nicht das teuerste Objektiv. ;-)

So, und nächstes Mal gibt es Bilder von Sittichen und Walen. (Ja, ich war mit der alten Kamera auch im Kurpark! ;-)) Da habe ich dann mal gemischte Bilder, sowohl mit dem 50er als auch mit dem 28er gemacht, sodass man mal einen direkten Vergleich hat.

Herbstliches Siebengebirge

Wir waren heute im Siebengebirge, weil letztes Mal, als wir auf der Löwenburg waren, war der Cache nicht da, und das war blöd, weil wir den einsammeln wollten, verständlicherweise, weil man als Cacher, wenn man schon mal wo hin kommt, auch den Cache loggen will. Und jetzt war der Cache da und wir waren da und wir sind glücklich.

So, das war der Grund, weshalb wir da waren. Der Auslöser, heute da hin zu gehen, war das schöne Wetter. Und offenbar gibt es ungefähr 10.000 Touristen, von Russland bis Amerika, von Arabien bis Frankreich, von China bis wasweißich, die die gleiche Idee hatten. Was die Möglilchkeit einschränkt, Fotos ohne Leute zu machen.

Geparkt haben wir am Waldhäuschen, da war gerade noch genau ein Parkplatz frei. Naja, also, eigentlich 1¾, die Leute parken ja wieder wir die letzte Ferkelchen. Von da sind wir hoch gelaufen und als erstes wäre ich fast in diese Haarspange getreten, die da wohl offenbar ein Fan gewisser Disney-Filme verloren hatte. (Ich nenne jetzt mal keine Namen. Alleine schon der Erwähnung des Namens Disney folgt ja im allgemeinen eine hochnotpeinliche Untersuchung! Vorsicht, wenn man den Namen drei mal nacheinander sagt, kommt der Anwalt an gelaufen!) ;-)


Schon bald kam die Löwenburg in Sichtweite, was natürlich bedeutet, dass noch mehr steile Wege zu bezwingen waren. Vorher sind wir ja mehr oder minder durch den Wald gelatscht, auch wenn man unter den vielen Blättern ja kaum den Weg sehen konnte; da war nun wirklich nicht viel los, so touristenmäßig. Aber sobald man die ausgetretenen Pfade betreten musste, schwupp: Alles voller kreischender Blagen, genervter Eltern, und vor allem die zwei Mädels, die sich lauthals darüber unterhalten haben, wie interessant doch die Astrologie wäre und dass das kommende Jahr ja einen Scheideweg bedeuten würde und so weiter. Musste ganz schnell weiter gehen, sonst hätte ich noch was gesagt und dann wär' ich's nachher wieder gewesen. Aber wirklich ganz schnell. Gaaaaanz schnell! ;-)


Oben angekommen gab es noch viel viel mehr Touris. Früher™ war das mal ein Geheimtipp. Was sag ich, selbst als wir im Sommer hier waren und es 20 Grad mehr waren, liefen hier weniger Leute rum! Will gar nicht wissen, was auf dem Drachenfels los war. Ich mein, ja, das Wetter ist schön, aber das ist ja nun auch kein Grund die Plärrblagen auf so'nen Berg zu zerren... ;-)

Wie auch immer, da hier viel zu viele Menschen ständig ins Bild gelaufen kamen, habe ich erst mal ein bisschen die Gegend drumherum abgelichtet, in der vergeblichen Hoffnung, dass das später besser wird. Wurde es natürlich nicht, aber so ein, zwei personenfreie Fotos hin bekommen.


Da also erst Mal nur Fotos mit Leuten möglich schienen, sind wir die restlichen paar Stufen rauf. War schon nicht ganz einfach, denn da blockierten sich die mauerkletternden Kinder (und deren Erziehungsberechtigten waren nicht viel besser) gegenseitig. Von oben hat man ja einen sehr schönen Blick über das Rheintal, mit Posttower und Petersberg und Drachenfels und dem Wetterradar dahinter.



Damit waren dann allerdings auch die Sehenswürdigkeiten ohne Touristen mehr oder weniger ausgeschöpft. Bleibt einem also nichts anders übrig, als Fotos von der Natur zu schießen. Zum Glück hatte da jemand was leckeres im Baum deponiert, was sich (mindestens) zwei Kleiber der Reihe nach immer wieder angeschaut und abgeholt haben. Soll man ja eigentlich nicht tun, Wildtiere anlocken und sowas. Aber schon sehr putzig. Habe haufenweise Fotos gemacht, aber das Tierchen ist so verdammt schnell den Stamm rauf und runter geflitzt, dass die meisten leider entweder unscharf sind oder oder der vermalledeite Vogel gar nicht drauf ist! :-D


Ganz zum Schluss habe ich dann tatsächlich noch ein paar Fotos der Ruine ohne Leute drauf hin bekommen. Schon erstaunlich, wie viele Leute da heute rauf und runter sind, während wir da waren. Da die Parkzeit dann allerdings langsam zu Ende ging und wir nicht den 25 Euro Strafzettel riskieren wollten, sind wir relativ schnell zurück gelaufen.


Aber jeder Rpckweg muss trotzdem die ein oder andere Pause beinhalten können, denn ohne noch mal zumindest kurz die Aussicht zwischendurch zu genießen, wäre der Sinn der ganzen Übung ja irgendwie verfehlt. Da hätten wir noch mal den Petersberg, den Drachenfels, die Löwenburg und um die Ecke dann auch noch den Ölberg:



Und trotzdem waren wir noch ganz genau pünktlich zum Ende der Parkzeit wieder da. Schon irgendwie doof, dass man hier mitten im Wald Geld zum Parken bezahlen muss. Aber bei den Menschenmassen lohnt sich das ganz bestimmt. Leider ist das dann doch etwas weit, um mit dem Rad her zu kommen... Und bei der Menge an E-Bikes, die da mittlerweile die Berge rauf und runter düsen, ist das glaube ich mittlerweile auch schon nicht mehr ganz ungefährlich...

Steinadler

Wie berichtet habe ich heute auf meiner Fahrradtour einen wirklich wunderschönen Vogel beobachten dürfen: Ein Steinadler-Weibchen. Der Besitzer (und wichtig: Der Vogel selber natürlich auch) hat mich ganz nah ran gelassen, damit ich ein paar Fotos machen konnte.


Wie man auf dem Foto sehen kann, war ihm das zwar zuerst nicht ganz geheuer, aber da seine Vertrauensperson anwesend war, hat er mich dann irgendwann - wenn schon nicht akzeptiert - so doch wenigstens ignoriert. ;-) ("Immer diese Paparazzi! Nie hat man seine Ruhe!") Aber ich konnte mich einfach nicht zurück halten. Diese Farbverläufe im Gefieder! Diese neugierigen, großen Augen! (Ich bin echt neidisch auf die Sehschärfe, der braucht sicher keine doofe Brille, so wie ich eine tragen muss und dann doch nur die Hälfte sehen kann.)


Schade, dass ich schon so spät dran war, ich hätte mich gerne noch etwas länger mit dem Tier beschäftigt und mich auch mit dem Besitzer noch gerne weiter unterhalten. Ich habe nämlich in den paar Minuten schon wieder einiges erfahren, was ich über Steinaldler vorher auch noch nicht wusste. Z.B., dass es Gegenden gibt, in denen man mit solchen Tieren auf Wolfsjagd geht... Haben die sich also doch keinen Blödsinn in Assassin's Creed ausgedacht! ;-)


Leider war es am späten Nachmittag schon etwas sehr dunkel, sodass ich die Empfindlichkeit der Kamera sehr weit hoch schrauben musste, wodurch das Bildrauschen natürlich etwas schlimmer ist. Aber trotzdem, so ein Motiv kann man sich ja nicht entgehen lassen...